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"Die Goldene Bulle" Karls IV. von 1356
in Frühneuhochdeutsch

von Marie-Luise Heckmann
(Universität Hamburg)

(Erstanlage: 1. April 2004; letzte Änderung: 10. September 2007)


© Copyright bei Marie-Luise Heckmann, Werder (2004-2008)

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Homepage Familie Heckmann

 "Die Goldene Bulle im Spätmittelalter" (Seminarseite)


Anfang
Datierung
Eingangsgebet
Kapitelverzeichnis
Titel
Einleitung
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Einmalige Überleitung
Kapitel 11
Zusatz zu Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Überleitung zum 2. Teil
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Schlussformeln



Anfang
 
Die Internetausgabe wird auf der Grundlage der gedruckten Edition von Konrad D. Fritz, in: MGH Constitutiones 11, Weimar 1978-1992, S. 535/561-631, erstellt. Eine endgültige Edition hätte eine umfassende Recensio aller Übertragungen, die zur Gruppe der alten Frankfurter Übersetzung gehören, zur Voraussetzung. Diese Rencensio kann an dieser Stelle nicht geleistet werden. Es geht vielmehr um eine allgemein zugängliche Textausgabe. Die Texte werden durch Teilnehmer des Hauptseminares "Die Goldene Bulle im Spätmittelalter" (unter Leitung von PD Dr. Marie-Luise Heckmann und Prof. Dr. Maximiliane Kriechbaum, SS 2004, Universität Hamburg) abgeschrieben, von Erstgenannter zur Korrektur gelesen und die Kapitel unter Verwendung des textkritischen Apparates der Ausgabe von Konrad D. Fritz in Spaltendruck gesetzt. Großschreibung wird nur am Satzanfang, für Eigen- und Ortsnamen verwandt. Die Zeichensetzung erfolgt nach den heute gültigen Regeln. Wie in der Edition von Wolfgang D. Fritz wird vokalisches "u" als "v", konsonantisches "u" als "u" und "w" als "w" wiedergegeben. Abkürzungen werden aufgelöst, unsichere Lesungen durch runde Klammern kenntlich gemacht. Übergeschriebene Buchstaben werden soweit möglich wiedergegeben, ansonsten nachgestellt. Kapitel- und Absatzzählungen sind ergänzt. Emendationen von Fritz wurden in wenigen Fällen zu Gunsten der Schreibung der Vorlage zurückgenommen. Abweichungen, die Fritz in den Fußnoten wiedergibt, werden im Spaltendruck farbig gekennzeichnet: Wort, das nur in einer Fassung steht; Wort, das übereinstimmend in zwei Fassungen steht; Wort, das übereinstimmend in drei Fassungen steht; Wort, das in allen Fassungen unterschiedlich steht; gestrichenes Wort; vom Editor ergänztes Wort; in einzelnen Handschriften ergänztes Wort.

Außerdem werden einige jüngere Ergänzungen zur "Goldenen Bulle" wiedergegeben, die die Wahrnehmung des Kaiser- und Reichsgesetzes im Verlauf des 15. Jahrhunderts schlaglichtartig beleuchten. Diese Texte dienen zur besseren Orientierung über den Textaufbau und laden zum Vergleich der frühneuhochdeutschen mit den lateinischen Fassungen ein. Der Außenstelle der MGH in Berlin unter ihrem kommissarischen Leiter, Dr. Michael Lindner, und ihrem jetzigen Leiter, Prof. Dr. Michael Menzel, danke ich für die Benutzung ihrer Microfilme von Abschriften der "Goldenen Bulle". Frau Prof. Dr. Lenka Bobkóva, Karls-Universität Prag, sei für die Überprüfung der Lesung des Textes von Prag, Nationalmuseum: VIII G 21, fol. 4r, auch an dieser Stelle herzlich gedankt.



Bulla Aurea: Synoptische und farbig dargestellte Edition der lateinischen "Goldenen Bulle" durch Prof. Dr. Stuart Jenks (Erlangen) nach der Ausgabe von Wolfgang D. Fritz.

Teilübersetzung : Neuhochdeutsche Übersetzung ausgewählter Abschnitte der "Goldenen Bulle".

Abbildungen : Abbildungen mehrerer Ausfertigungen der "Goldenen Bulle", von Kaiser Karl IV. und den Kurfürsten.



Zur Datierung der alten Frankfurter Übersetzung
 
Vormalig Frankfurt, Stadtarchiv (1366-1371, 1944 verbrannt): ohne Signatur; Erwähnung Ludwig [des Römers, + 1365] als gestorben in Kap. 19; Rechnungsbuch der Stadt Frankfurt  von 1371, Bl. 27 (nach: Georg Ludwig Kriegk, Geschichte der Stadt Frankfurt am Main in ausgewählten Darstellungen, Frankfurt am Main 1871, S. 136, Anm. *):

3 guldin Furygin zu schribin und umb schencken des keisers buch uz zu schribin, kunige und keiser in zu lazsin, alsz man in dem buche fyndit beschribin ….; item 7 guldin zu dutzsche zu machen daz selbe buch.



Eingangsgebet

MGH Constitutiones 11, S. 560 (lateinisch).

Bulla Aurea Prolog
 
 
Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: Cod. 79. 1 Aug. Fol., fol. 52r (15. Jahrhundert, rechtlich-theologische Sammelhandschrift):

Almechtiger ewi- / ger Got, ein ay- / nig hoffüng / der welt. Der du bist / ein büwer des hymels / und der weldte umkreis / schöppfer. Du syest / gedechtig des volckes / und syest yn gütig von / der hohe fürsihe, der / es nit tun, den ubertryt / wa  (rijchsnet) die tobi- / keit der myshellung. / Es gebent dem v(e)rlait- / ten die gesaczt, als tych- / tet die unstümikeit dez / strytes zweyung. Aber / der heilige got ube vil mer mit der krafft dyn die zierde des durchluch- / ten keiser Karls, den du liep hast. Daß er müg mit dir synn belai- / ter durch die wünsamen grünen stete der welde allzit pluende / und durch die seligen stül eyngan zü den milten uerborgen wässern, / do die sämen des lebens werdent früchtber gemacht mit den / gotlichen wassern des obersten brunnen. Der grünend sam(en) wirt / gereinigt mit den ußgerewten dörn. Das er müg gesein ein / even gotes und ein kunfftiger lön. Und das er müg häwssen / drehundertveltigen früchte durch die allergrosten stedel.

 
Übertragung

"Allmächtiger ewiger Gott, einzige Hoffnung der Welt, der Du bist ein Erbauer des Himmels und der Schöper der ganzen Welt! Du siehst andächtig auf dein Volk und siehst gütig von der hohen Vorsehung herab auf die, die wider Dich handeln. Der Übertritt ist wahrlich eine Torheit, nämlich Missachtung. Es gibt genauso für die Übertreter das Gesetz, wie das Ungestüm die Entzweiung des Streites nach sich zieht. Heiliger Gott, zeige Dich jedoch mit Deiner Kraft als Zierde des durchlauchtigen Kaisers Karl, den Du lieb hast. Begleite ihn durch die wohnsamen grünen Städte der Welt, die allzeit blühen, damit er durch die Stühle der Seligen zu den milden verborgenen Wassern eingehen kann, wo die Samen des Lebens mit den göttlichen Wassern der obersten Brunnen fruchtbar gemacht werden. Die grünenden Samen sollen von den herausgerissenen Dornen befreit werden! Er soll Anteil am ewigen Gott und am künftigen Lohn haben! Und er soll dreihundertfache Frucht aus den allergrößten Stadeln ernten!"

Bearbeiterin: Marie-Luise Heckmann
Datum: 30. März 2004; 25. Januar 2005

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur:
Spaltenerstellung: Einzelüberlieferung
Erstveröffentlichung: 30. März 2004

Anfang


Kapitelverzeichnisse

MGH Constitutiones 11, S. 560, 562 (lateinisch).

Bulla Aurea Kapitelverzeichnis

Dresden, Sächsische Landesbibliothek: H 134, fol. 29v-30r (1433/37, Johannes Brüntzler aus Stuttgart): Gießen, Universitätsbibliothek: Hs 996, fol. 2r (um 1442, Münchener Bürger aus Zittau): Wolfenbüttel, Herzog-August-Bibliothek: Cod. 82. 4. Aug. Fol., fol. 80rv, 100r (um 1446/55, Bamberger Schöffenkanzlei):
 
Nürnberg, Staatsarchiv: Archiv der Reichsstadt Nürnberg, Handschriften Nr. 338a, fol. 69r-70r (1450- 1453, wohl der Losungsschreiber Hanns Reynolt; gefasst in einen Pergamentbrief zum Verkauf des Hauses an der Breitengasse an Hans Kaltenhauser, Blechschmied, durch Christina, die Witwe Hans Scheubels, 1453):

Das register der guldein bullen
 
 


Hie hebent sich an die capitel der güldenbull capitulum primum



Hernach volget das register der gulden bullen zu tewszch etc.

Register uber die bullen.
 

Item die vorrede dizs buchleins fol.I

Wie das geleite sulle sein der kurfürsten: Das erste capitel fol. XXXII

Item daz ander capitel: Von der kure eins  Römischen kunges fol. XXXVII

Item daz III capitel: Von dem sitzen der ertzbischoue von Mentz, Trier und Cölne  fol. XXXVIII

Item das vierde capitel: Von dem sitzen aller kurfursten und von dem zuruffen der kurfursten, einen Römischen kung zu kiesen, und von ampten, den der werntlichen kurfursten keyserliches hoves fol. XXXIX

Item das fünfte capitel: Von des pfaltzgraven und des hertzogen von Sachsen ampten, so das heilige reich nicht heubts hat fol. XLI

Item das sechst capitel: Von der kurfursten wirdikeit an sitzen, an gen, an steen ander gemein fursten fol. XLII

Item das sybt capitel: Von der kurfursten nachkomen fol. XLI

Item das VIII capitel: Von der freyheit des kungs von Beheim und seiner leute fol. XLII


Item das neunde capitel: Von den goltgruben in dem reich zu Beheim 
fol. XLII

Item das zehende capitel: Von den muntzen und andern gnaden des reichs zu Beheim  fol. XLIIII

Item das eylfft capitel: Von freyheit der kurfursten Römischen reichs  fol. XLIIII

Item das XII capitel: Von samenunge der kurfursten fol. XLV
 

Item das XIII capitel: Von dem widernissen der freiheit  fol. XLVI
 

Item das XIIII capitel: Von den, die iren eyegen herren boslech (widersagen  fol. XLVII)

Item daz funfczehende capitel: Von den bösen einhelligen, die sich vereinigen wieder die, den sie billich undertan seint fol. XLVII

Itam das XVI capitel: Von den pfalburgern fol. XLVIII

Item daz XVII capitel: Von widersagen fol. IL

Item das XVIII capitel: Von dem brieve der kure an die kurfursten
 

Item das XIX capitel: Von der forme des gewalts brieffs des kurfursten, der sein boten sendt zu der kure fol. L

Item das XX capitel: Von einikeit der furstentummen und recht, die in zu gehoren fol. LI

Item das XXI capitel: Von der ordenunge des vorganges der geistlichen kurfursten

Item daz XXII capitel: Von der ordenunge des vorganges der werntlichen kurfursten und were die keyserlichen und kunglichen wappen sullen keysern oder kungen vortragen fol. LII

Item das XXIII capitel: Vo den segen der ertzbischove in der messe und uber tische in keysers und in kuniges degenwurtikeit fol. LIII

Item das XXIIII capitel: Von den uffetzigen wider die kurfursten leibe und leben und der uffetzigen busze und iren nachkomen und aller der, die in zu gehoren fol. LIII

Item das XXV capitel: Von den nachkomen der werntlichen kurfursten fol. LV
 

Item das XXVI capitel: Wie die kurfursten von keyserlichem hove sullen komen fol. LVI
 

Item das XXVII capitel: Von den ampten der kurfursten in keyserlichem oder kuniglichem hove fol. LVI

Item das XXVIII capitel: Von der ordenuge der tische in dem keyserlichen oder kuniglichen often hove fol. LVIII
 
 
 
 
 

[30] Item daz XXXIX capitel: Von den fursten, die lehen empfahen, was sie geben sullen fol. LIX
 

[31] Item das XXX. capitel: Von mancherhande der kurfurstenfol. LX

 

[1] 1  Wie das gelait süll sein der kurfürsten
 

[2] 4 Von der kur ainsRömischen königs


[3] 5 Von dem sitzen der ertzbischof von Maintz, Trier und Coln
 

[4] 5 Von dem sitzen aller kürfursten und von dem zuruffen der kurfursten, einen Römischen könig zu kiesen, und von den ambten der wertlichen kurfursten in kaiserlichem hofe


[5] 5 Von des pfaltzgraven und des hertzogen von Sachen Sachsen ambten, so das reich an hawbt ist
 

[6] 6 Von der kurfursten wirdikait an sitzen, geen und sten gein andern gemainen fursten
 

[7] 6 Von der wertlichen kürfürsten nochkomen

[8] 6 Von der freihait des konigreiches und königs zu Beheim
 

[9] 7 Von den goltgruben in dem königreich zu Beheim
 

[10] 7 Von den müntzen und andern gnaden des königreichs zu Beheim
 

[11] 7 Von freihait der kürfürsten des Römischen reichs
 

[12] 8 Von der sampnung der kürfürsten etc.
 

[13] 8 Von widerruffung der freihait
 
 

[14] 9 Von den, die irn aigen hern plötzlich widersagen
 

[15] 9 Von den pösen ainhelligen, die sich verainen wider die, den sie pillichen undertänig seint
 

[16] 9 Von den pfalburgern
 

[17] 10 Von widersagen
 

[18] 10 Von dem brief der küre an die kurfürsten
 

[19] 10 Von der form des gewaltsbriefes des kurfürsten, der sein poten sendt zu der küre
 

[20] 11 Von ainikait der furstentumb und rechten, die in zu gehörent
 

[21] 11 Von der ordnung des fürgangs der ertzbischoffe
 

[22] 11 Von der ordnung des fürgangs der wertlichen kürfursten, und wer die kaiserlichen oder königlichen wappen süll dem kaiser oder könig vortragen
 

[23] 11 Von dem segen der ertzbischoff in der mess und zu tisch in des kaisers oder königs gegenwörtikait

[24] 12 Von den auffsetzigen wider der kürfürsten leib und leben und der aufsätzigen puss, iren nochkomen und aller der, die in zu gehörn
 

[25] 12 Von den nochkomen der wertlichen kurfürsten
 
 

[26] 13 Wie die kurfursten zu dem kaiserlichen hofe komme süllen
 
 

[27] 13 Von den ambten der kurfürsten in kaiserlichem oder königlichem hofe
 

[28] 14 Wie des kaisers oder Römischen königs tisch und auch der kaiserin oder königin und der kurfürsten tisch süllen geordent sein

[29] 14 Wo die kür ains Romischen königs gescheen sol und wo er sein erste kron enpfohen und sein ersten hoff halten sol

[30] 14 Wenn die kurfürsten lehen enpfahen, was sie dann in die kantzleÿ geben süllen, des gleich die andern fürsten

[31] 15 Was sprach der kurfürsten kinder und nochkomen anvohen zu lernen und künnen süllen
 
Explicit das register und die capittel der gulden bull.

Das erste cappittel: Wie das gleit der kurefursten sein sal
 

Das ander cappittel: Von der küre eÿnes iglichenRomischen koniges


Das drit cappittel: Von dem sitzen der geistlichen bischoff zu Mentz, Trier und Kollen

Das vierde cappittel: Von dem sitzen der kürefursten, eÿn Romischen konig zu kiesen, und von den ampten der werltlichen kürefursten
 
 
 

Das funffte cappittel: Von der gewalt des pfaltzgrafen und des hertzogen von Sachsen, wann das heilig reich nicht haubts hatt

Das seste cappittel: Von de kurefursten wirdikait geen, steen und an sitzen under anderen fursten
 

Das sibende cappittel: Von der kurefursten nachkomen

Das achte cappittel: Von des koniges eÿnikait und seiner wirdikait
 

Das newnte cappittel: Von golt, silber und von anderen ertzen zu Beheim

Das zehent cappittel: Von der fursten eÿnikait und wirdikeit
 

Das eÿlffte cappittel: Von der fursten eÿnikait
 

Das zwelffte cappittel: Von der sammenung der fursten
 

Das XIII cappittel: Von der ernewüng der freyheÿt
 

Das XIIII cappittel: Von den, die ir lehen zu untzeiten ungetrewlich iren lehenherren auffgeben

Das XV cappittel: Von verpuntnisse und gemachter eÿnug wider iren herren
 

Das XVI cappittel: Von den pfalburgeren

Das XVII cappittel: Von den, die sich vermessen abzusagen

Das XVIII cappittel: Von der verkundunge der kure eÿnes romischen konings

Das XIX capittel: Wie man briff geben scholle, wann man eyn konig welt
 

Das XX capittel: Von der fursten eÿnikeÿt und iren rechten
 

Das XXI capittel: Von der ordenung des ganges under den dreÿen geistlichen kurefursten

Das XXII capittel: Wie die kurefursten mit ir zirde eÿns iglichen amptes zu dem keiser oder konig kommen sollen, so er in keiserlicher oder koninglicher gewalt und zierde geen wil

Das XXIII cappittel: Wie die dreÿ geistlichen fursten, Mentz, Trier und Kollen, vor dem keiser den segen geben sollen /

[24] Das erst cappittel: Von meÿneyden wider die kurefursten
 
 
 

[25] Das ander cappittel: Wie kinder der kurefursten das kurefurstentummb und ander ir gut erben und besitzen sollen

[26] Das dritte cappittel: Wie die kurefursten zu hoff sallen kommen
 
 

[27] Das vierde cappittel: Was die kurefursten thun und halten sollen, wann der kaiser oder konig seinen hoff heltt

[28] Das funffte cappittel: Wie der tisch des kaisers oder kaiserynne und der fursten sollen geordent und geschicht sein

[29] Das sechste cappittel: Wo die kure eines koniges gescheen soll und wo er die ersten kron enphaen sall und seinen hoff haben sol

[30] Das sibende cappittel: Wann die kurefursten lehen enphaen, was sie gehen sollen under anderen fursten
 

[31] Das achte und das lewste cappittel: Was und welcherleÿ sprach der kurefursten kinder und ir nachkommen invahen und lernen sollen

Item daz erst capitel von der kur, fursten geleyt und von weme das genomen sol werden fol.IIII

Item von der wale und seinen anhengen fol.V





Item daz vierde capitel: Wie mann die geistlichen ertzbischove welen sol fol.XIIII



 


Item daz funfft cappittel: Von den rechten der pfaltzgraven und des hertzoegen von Sachssen fol.XVIII

 

Item das siebent (!) cappittel: Von den kurfursten, wie sich die gein andern gemeinen fursten halten sollen fol.XIX


Item das siebent capittel: Von der kurfursten nachkomenfol.XX

Item das acht capittel: Von dem kunig von Beheim und von seins reichs freyheitten fol.XXII

Item das newnde capittel: Von golde und silber und von andern gesmeidefol.XXIIII /

Von daz zehende capittel: Von der munntz des romischen keysersfol.XXV

Item das eylffte capittel: Von der kurfursten freyung, die sie habenfol.XXVI

Item das zwelffte capittel: Von der sampnunng der kurfurstenfol.XXVIIII

Item das dreytzehendt cappittel: Von widerruffung der handtvestenfol.XXX

Item das viertzehend capittel: Von den, den ir lehen gut werden abgenomenfol.XXXI

Item daz funffzehend capittel: Von den, die sich zu einander verbundenfol.XXXII
 

Item das sechzehend capittel: Von den pfalburgernfol.XXXIIII

Item das siebenzehend cappittel: Von der entsagnus der herrenfol.XXXVI

Item daz achtzehend capittel: Von der verkundnuss der walefol.XXXVII

Item daz newnzehend capittel: Eins ver(mer)szbriefs, wenn ein furst sein botschafft senndt zu der wale fol.XXXVIII / 

Item daz zweintzigst capittel: Von eynung der kurfursten und iren rechten fol.XXXIX

Item das einundzwentzigst capittel: Von der ordnung der procession der ertzbischöve fol.XLI

Daz zweyundzwentzigist capittel: Von der ordnung der prcession der kurfursten und der cleynot zutragen fol. XLI
 
 

Item das dreyundzweintzigist capittel: Von der ertzbischove segen in gegen werttigkeit eins kaysers fol. XLII
 

Item daz vierunndzweintzigist capittel: Von schedlichen leuten, wie mann die straffen sol fol. XLIII
 
 

Item das funffundzweintzigist capitel: Von des kaysers hofrecht fol. XLVII
 
 

Item das sechsundzwentzigist capitel: Von dem ampt der kurfursten in hochtzeitlichen hofen eins kaysers fol. XLVIII

Item ein spruch, warauf das romisch reich im anfang gesetzt und wie daz herkomen s(e)y (vtp.) fol. LVII



Paris, Bibliothèque Nationale de France: man. all. 39, fol. 1rv (Mitte des 15. Jh., ostfränkischer Dialekt):

Stuttgart, Landesbibliothek: HB V 70, fol. 205r (Mitte des 15. Jh., Elsass):
Prag, Nationalmuseum: VIII G 21, fol. 1r-4r (Mitte des 15. Jhs):
Das register der guldinen bulle

Der guldin bull register


Incipit registrum super bulla aurea 

Das erst cappittel: Wie das gelait der kurrfürsten sin sol

C. p. Wie das glait solle sin der kurfürsten Capitulum primum: Qualis esse debeat conductus electorum et a quibus
Das ander cappittel: Von der kur ains Römischen küniges

C. 2 Von der cur ains Römischen kunigs Capitulum II: De electione regis Romanorum
Das III cappittel: Von dem sitzen der kurfürsten Maintz, Trier und Col(le)n und von dem sitzen aller kurrfürsten

C. 3 Von dem sitzen der ertzbisch(ofe) Maintz, Köln unnd Trier
Capitulum III: De sessione Treverensis, Coloniensis et Moguntinensis archiepiscoporum
Das IIII cappittel: Von dem zuoruffen aller kurrfürsten, ainen Römischen künig zu kiesen, und von dem ampt der weltlichen kurrfürsten kaÿserliches hofes

C. 4 Von dem sitzen aller curfürsten und von dem zürüffe der curfürsten, ainen Römischen küng zu küsen, unnd von den amptern weltlicher curfürsten in keÿserlichem hofe


Capitulum IIII: De principiis electoribus in communi
Das V cappittel: Von des pfaltzgräfen und des hertzogen von Sachsen ampten, so das hailig rich nit höptes hät

C. quintum Von des pfaltzgraff unnd hertzog von Sachsen ampt, do(n) das rich nit haupt hat

Capitulum V: De iure comitis palatini et eciam ducis Saxonie /
 

Das VI cappittel: Von der kurrfürsten wirdikait an sitzen, an go(he)n, an sto(he)n gegen andren gemainen fürsten

C. 6 Von der curfürsten wirdigkeit zu sitzen, an ga(he)n, an sta(he)n gen andern gemainen fürsten Capitulum VI: De comparacione principum electorum ad alios principes in communi
Das VII cappittel: Von der kurrfürsten nächkommen

C. 7 Von der fürsten nachk(omen) Capitulum VII: De successione principum electorum
Das VIII cappittel: Von der frÿhait des künges von Bechei(m) und siner lutte

C. 8 Von frÿh(ait) ains küngs von Behem Capitulum VIII: De regis Boemie et regnicularum eius immunitate
Das VIIII cappittel: Von den goldgräiben in dem rich zu Bechei(m)

C. 9 Von goldbreuchen in dem rich zü Bechem Capitulum IX: De auri, argenti et aliarum speciarum mineris
Das X cappittel: Von den müntzen und andren gnaden des richs zuo Bechei(m C. 10 Von den müntzen unnd annderen gna(he)den des k(üngs) zü Behem

Capitulum X: De monetis monetandis sive cudendis


Das XI cappittel: Von der frÿhait kurrfürsten des Römischen richs

C. XI Von frÿh(ait) der kurfürsten des Römischen rÿchs Capitulum XI: De immunitate principum electorum
Das XII cappittel: Von samlung der kurrfürsten

C. XII Von der samlung der kurfürsten Capitulum XII: De congregatione principum /
Das XIII cappittel: Von dem widerruffen der frÿhait

C. XIII Von dem widernüssen der curfürsten Capitulum XIII: De revocatione privelegiorum
Das XIIII cappittel: Von den, die iren aignen herren böstlich widersagent

C. XIIII Von den, die iren aigen her(ren) widersagen

Capitulum XIIII: De hiis, quibus ut indignis auferuntur bona feodalia

Das XV cappittel: Von den bösen ainhelligen, die sich verainigen wider den, dem sie billich undertenig solten sin

C. XV Von den bösen ainheilligen, die sich verainigen wider die, den sie billig unndertan sind Capitulum XV: De conspiracionibus seu illicitis congenticulis
Das XVI cappittel: Von den pfälburger(e)n

C. XVI Von den pfalburger Capitulum XVI: De pfalburgeriis certis civibus etc.
Das XVII cappittel: Von widersagen

C. XVII Von widersagen
Capitulum XVII: De diffidacionibus in genere etc.

Das XVIII cappittel: Von der form(en) des gewaltzbrieffs der kurrfürsten oder der sinen botten sendet zuo der kurr

C. 18 Von den br(iv)ene der cur an die kurfürsten Capitulum XVIII: Littera intimacionis ad principes etc.
Das XIX cappittel: Von den brieff der kur an die kurrfürsten

C. 19 Von der form der gewaltz brieff dez kurfürsten, der sin botte(n) sendet zu der cur(e)

Capitulum XIX: Forma procuratorii mittendi per eum prin- / cipem electorem, qui nuncios suos ad electionem faciendam duxerit destinandos

Das XX cappittel: Von der innikait der fürstenthuomer und recht, die inen zuo gehörendt

C. 20 Von der ainigk(ait) der fürstenthüme unnd recht, die in zügehören Capitulum XX: De unione principatuum electorum et iurium eius contiexorum (!)

Das XXI cappittel: Von der ordnung des vorganges der gaistlichen kurrfürsten

C. 21 Von ordnung de(s), des vorgangs der ertzbisch(ofe)

Capitulum XXI: De ordine processionis inter archiepiscopos

 

Das XXII cappittel: Von der ordnung des vorganges der weltlichen / kurrfürsten, und wer die kaÿserlichen oder küniglichen wäppen sollent kaÿsern und künigen vor tragen

C. 22 Von der ordnung des vorgangs der weltlichen curfürsten unnd wie kaÿserliche unnd küngliche wappe(n) sölle kayser oder küng vore tragen

Capitulum XXII: De ordine processionis principum electorum, et per quos insigna deportentur
Das XXIII cappittel: Von dem segen der bÿschoffen in der messe in kaÿser oder küniges hofe

C. 23 Von dem segen der ertzbisch(ofe) in der mess(en) oder üeber tüste(n) ingegen wirtigk(ait) küngs oder des kaÿsers Capitulum XXIII: De benediccionibus archiepiscoporum in presencia imperatoris
Das XXIIII cappittel: Von den uffsetzigen wider der kurrfürsten libe und lebene und von der uffsetzigen büsz und iren nächkommen und aller, der so inen zuo gehören

C. 24 Von den offsätzen wider die kurfürsten lib und leben unnd der uffsitzige(n) büß unnd allen, die in zügehören Capitulum XXIIII: De scelesta faccione, scilicet de (nece) principum electorum et eius pena et principatibus sci[licet] regni Boemie, comi(tatus) palatini Reni, ducatus Saxonie et marchionatus Brandenburgei

Das XXV cappittel: Von den nächkommen der weltlichen kurrfürsten

C. 25 Von den nachk(omen) der weltlich(en) kürfürste(n)
Das XXVI cappittel: Wie die kurrfürsten von kaÿlichem hof sällent kommen

C. 26 Wie die kurfürsten von kaÿserlichem hoff sind kome(n)
Das XXVII cappittel: Von den ampten der kurrfürsten in kaÿserlichem oder küniglichem hofe

C. 27 Von dem ampt der kurfürsten in kaÿserl(ichen) oder küngl(ichen) hoff
 

Capitulum XXVII: De officiis principu[m] electorum in solemnibus curiis imperatorum vel regium Romanorum. 

Das XXVIII cappittel: Von der ordnung der tische in kaÿserliche oder küniglichen ofnen höfen

C. 28 Von der ordnung der tisch(e) in kaÿserl(ichen) hoff
[30] Das XXIX cappittel: Von den fürsten, die lehen empfächent, was sie geben sällent

[30] C. 29 Von den fürsten, die h lehen empfanhen, woz sÿ geben söllend Capitulum XXX: De regalibus principium electorum ab imperio recipiendis
[31] Das XXX cappittel: Von manger (h)and zungen der kurrfürsten [31] C. XXX Von mancherlaÿ hand und zungen der kurfürsten



 
Gießen, Universitätsbibliothek: Hs 996, fol. 2r:

Übertragung:

"Hier beginnen die Kapitel der Goldenen Bulle
Erstes Kapitel

1 Wie das Geleit der Kurfürsten sein soll
4 Von der Kur eines römischen Königs
5 Von der Sitzordnung der Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln
5 Von der Sitzordnung aller Kurfürsten und von dem Zurufen der Kurfürsten, um einen römischen König zu küren, und von den Ämtern der weltlichen Kurfürsten am kaiserlichen Hof
5 Von den Ämtern des Pfalzgrafen [bei Rhein] und des Herzogs von Sachsen, sofern das Reich ohne Haupt ist
6 Von der Würde der Kurfürsten zu sitzen, zu gehen und zu stehen unter gemeinen Fürsten
6 Von den Nachkommen der weltlichen Kurfürsten
7 Von der Freiheit des Königreichs und des Königs von Böhmen
7 Von den Münzeh und anderen Gnaden des Königreichs von Böhmen
8 Von der Freiheit der Kurürsten des römischen Reiches
8 Von der Versammlung der Kurfürsten usw.
8 Von der Widerrufung der Freiheit
9 Von denen, die ihren eigenen Herren plötzlich widersagen
9 Von den Bösen, die sich einhellig gegen die vereinen, denen sie billiglich untertänig sind
9 Von den Pfalbürgern
10 Vom Widersagen
10 Von der Verkündigung der Kur an die Kurfürsten
10 Von der Form des Volmachtsschreibens des Kurfürsten, der seinen Boten zur Kur sendet
11 Von der Einigkeit der Fürstentümer und den Rechten, die zu ihnen gehören
11 Von der Prozessionsordnung der Erzbischöfe
11 Von der Prozessionsordnung der weltlichen Kurfürsten, und wer die kaiserlichen oder königlichen Wappen dem Kaiser oder König vorantragen soll
11 Von dem Segen der Erzbischöfe in der Messe und bei Tisch in des Kaisers oder Königs Gegenwart
12 Von den Aufsässigen gegen Leib und Leben der Kurfürsten und der Strafe für die Aufsässigen, ihre Nachkommen und alle diejenigen, die zu ihnen gehören
12 Von den Nachkommen der weltlichen Kurfürsten
13 Wie die Kurfürsten am kaiserlichen Hof erscheinen sollen
13 Von den Ämtern der Kurfürsten am kaiserlichen oder königlichen Hof
14 Wie der Tisch des Kaisers oder römischen Königs und auch der Kaiserin oder Königin und der Tisch der Kurfürsten angeordnet sein sollen
14 Wo die Kur eines römischen Königs geschehen soll und wo er seine erste Krone empfangen und seinen ersten Hof halten soll
14 Wann die Kurfürsten Lehen empfangen, was sie dann in die Kanzlei geben solen, des Gleichen die anderen Fürsten
15 Was für Sprachen die Kinder und Nachkommen der Kurfürsten zu lernen anfangen und kennen sollen
Es enden das Verzeichnis und die Kapitel der Goldenen Bulle.

Wolfenbüttel, Herzog-August-Bibliothek: Cod. 82. 4. Aug. Fol., fol. 80rv:

Übertragung:

"Hiernach folgt das Verzeichnis der Goldenen Bulle auf Deutsch usw.
 

Das erste Kapitel: Wie das Geleit der Kurfürsten sein soll
Das andere Kapitel: Von der Kur eines jeglichen römischen Königs
Das dritte Kapitel: Von der Sitzordnung der geistlichen Bischöfe von Mainz, Trier und Köln
Das vierte Kapitel: Von der Sitzordnung der Kurfürsten, um einen römischen König zu küren, und von den Ämtern der weltlichen Kurfürsten
Das fünfte Kapitel: Von der Gewalt des Pfalzgrafen und des Herzogs von Sachsen, wenn das Heilige Reich ohne Haupt ist
Das sechste Kapitel: Von der Würde der Kurfürsten zu gehen, zu stehen und zu sitzen unter anderen Fürsten
Das siebte Kapitel: Von den Nachkommen der Kurfürsten
Das achte Kapitel: Von der Einzigartigkeit des Königs und seiner Würde
Das neunte Kapitel: Von Gold, Silber und anderen Erzen in Böhmen
Das zehnte Kapitel: Von der Einmütigkeit und Würde der Fürsten
Das elfte Kapitel: Von der Einmütigkeit der Fürsten
Das zwölfte Kapitel: Von der Versammlung der Fürsten
Das 13. Kapitel: Von der Erneuerung der Freiheit
Das 14. Kapitel: Von denen, die ihre Lehen zu Unzeiten ungetreu ihren Lehnsherren aufsagen
Das 15. Kapitel: Von Bündnissen und gemachten Einungen gegen ihre Herren
Das 16. Kapitel: Von den Pfalbürgern
Das 17. Kapitel: Von denen, die sich anmaßen, [eine Fehde] abzusagen
Das 18. Kapitel: Von der Verkündigung der Kur eines römischen Königs
Das 19. Kapitel: Wie man den Brief aufgeben soll, wenn man einen König wählt
Das 20. Kapitel: Von der Einigkeit der Fürsten und ihren Rechten
Das 21. Kapitel: Von der Rangordnung unter den drei geistlichen Kurfürsten
Das 22. Kapitel: Wie die Kurfürsten mit dem Zeichen eines jeden Amtes zum Kaiser oder König kommen sollen, sobald er mit den kaiserlichen oder königlichen Herrschaftszeichen auftreten will
Das 23. Kapitel: Wie die drei geistlichen Fürsten [aus] Mainz, Trier und Köln dem Kaiser den Segen geben sollen
Das erste [24.] Kapitel: Von Meineiden gegen die Kurfürsten
Das andere [25.] Kapitel: Wie die Kinder der Kurfürsten ihr Kurfürstentum zund ihre anderen Güter erben und besitzen sollen
Das dritte [26.] Kapitel: Wie die Kurfürsten bei Hof erscheinen sollen
Das vierte [27.] Kapitel: Was die Kurfürsten tun und wie sie sich verhalten sollen, wenn der Kaiser oder König seinen Hof abhält
Das fünfte [28.] Kapitel: Wie der Tisch des Kaisers oder der Kaiserin und der Fürsten angeordnet und gedeckt sein soll
Das sechste [29.] Kapitel: Wo die Kur eines Königs stattfinden und wo er seine erste Krone empfangen und wo er seinen Hof abhalten soll
Das siebte [30.] Kapitel: Wann die Kurfürsten ihre Lehen empfangen und wo sie unter den übrigen Fürsten gehen sollen
Das achte und letzte [31.] Kapitel: Welche Arten von Sprachen die Kinder der Kurfürsten und ihre Nachkommen anfangen und sprechen sollen"

Bearbeiterin: Marie-Luise Heckmann
Daten: 30. März 2004; 6. April 2004; 14. April 2004; 26. Juli 2004; 28. Januar 2005

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur: 14. April 2004; 28. Juni 2004 (Lenka Bobkóva für Prag, Nationalmuseum: VIII G 21, fol. 4r)
Spaltenerstellung: Einzelüberlieferungen, daher erfolgt kein Vergleich untereinander
Erstveröffentlichung: 30. März 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln


Titel und Überschriften
 

Lateinische Titel

Bonn, Universitätsbibliothek: S 755, fol. 163rv (1422-1441, Priesterbruder des Deutschordenshauses in Koblenz):

Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: Cod. Guelf. 55 Helmst., fol. 1r (15. Jh., eventuell Kanzlei des Erzbischofs von Mainz): Leipzig, Universitätsbibliothek: Ms 1091, fol. 2r (wohl Dominikanerkloster St. Paul in Leipzig, 15. Jh.):
Bulla Karoli quarti de divisione principum / electorum sacri Imperii. Bulla aurea constitucionum imperialium atque legum seu illarum, que ad electionem Romanorum pertinent imperatoris sive regis, ordinacionum, de mandato serenissimi principis et domini domini Wenceslai Romanorum et Boemie rex, anno etc. Mo.CCCCo. Aurea bulla Imperatoris Karoli quarti. Prohemium in metris.
 

Leipzig, Universitätsbibliothek: Ms 660, fol. 117r (1400-1425, eventuell studierter Mönch des Kloster Pegau): 


Leipzig, Universitätsbibliothek: Ms 951, fol. 158r (um 1450, Rechtshandschrift):


Leipzig, Universitätsbibliothek: Ms 919, fol. 153r (15. Jahrhundert, mit Kommentar Dietrichs III. von Boxdorf, Bischofs von Naumburg, 1463-1466):

Rubrica de causa translacionis electionis Romanorum regis et imperatoris a (Grecis ad Germanos) per Stephanum papam (...) Rubrica de causa translacionis eleccionis Romani regis imperatoris a Grecis ad Germanos per Stephanum papam III. (!) facte.

Datum Metis anno domini 1357 indictione X, sexto kalendas ianuarias, regnorum nostrorum anno XI, imperii vero secundo; darunter: Episcopus Norbonensis.

Constat ex cronicis Romanorum pontificum et per glosam in libro sexto super capitulum "Venerabilem" de electione super verbo "transtulit" (...) Cum Romanam ecclesiam opprimeretur ab Aistulpho rege Langobadorum, periit auxilium de Constantino et Leone filio eius imperatoris Constantinopitanis. Et cum nollent (primates ?) prefate ecclesie, que petebat auxilium, Stephanus papa III. (!) natione Romani transtulit imperium Romanum ad Karolum magnum, qui fuerat filius Pipini. Quem Pipinum Zacharias predecessor eius substituerat Ludovico regi Francorum, quem deposuerat, de quo legatum XX q. VI alius. Et translatio illa facta est anno septuagesimo quinquagesimo sexto [756]. Licet Gotfridus autem eisdem c. et c. dicit ipsam translationem fuisse factam anno VIICLIII [753]. Karolus quoque prefatus coronatus in Romanum imperatorem elapsis XV annis electionem a Leone papae III. Incipit: Constat ex cronicis Romanorum pontificum et per glosam in c. Venerabilem. Incipit der "Goldenen Bulle": Ordo, qui sequitur in eleccione Romani regis et in cesarem.

Ordo, qui sequitur, in electionem Romani regis et in cesarem seu imperatorem postea assumendi secundum formam constitucionum editarum per clare memorie Karolum quartum Romanum imperatorem anno imperii primo, regnorum suorum decimo, sub bulla, qui dicitur aurea, contentarum (..) in (substancia) est (subtilis) rubrica in (...) (ind. nona) IIII idus ianuarii [1356 I 10]. Et primo, qualis debeat esse conductus electorum Romani regis et a quibus. Que omnis ex copia dicte bulle excerpsi ego F. Aretin(us) rubrica quociens et quandocumque casus su necessitas electionis regis Romanorum in imperatorem.





Deutsche Titel

München, Universitätsbibliothek: Ms. 685, fol. 49v (um 1420, Johannes Spranhofer aus Niederbayern):
 

Göttingen, Landes- und Universitätsbibliothek: Jurid. 214, fol. 1r (um 1438, Johannes Muthasen aus Bodelshausen bei Rottenburg/Württemberg):
Nürnberg, Staatsarchiv: Archiv der Reichsstadt Nürnberg, Handschriften Nr. 338a, fol. 1r (1450-1453, Losungsschreiber Hanns Reynolt, Titel der gesamten Handschrift):
Tübingen, Universitätsbibliothek: Md 128, fol. 1r (um 1450, Konventuale aus dem Kloster Zwiefalten):
Das ist die gulden bull in taiw(e)sch. Hie hebet sich an die guldin bulle gar luter und gar ordenlich, als sie kaiser Karolo der vierd gesetzt und geordnet hat, und lutet also etc. Aurea bulla und wie das Reiche in Teutsche Lannde komen ist. Auch etliche ordnung der heimlischen gericht 1356. Hie hebet sich an die guldin bulle gar luter und gar ordenlich, als sie kaiser Karolo der vierd gesetzt und geordnet hat, und lutet also.


Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: Cod. 82. 4 Aug. Fol., fol. 80r (Bamberg, städtische Gerichtskanzlei, um 1450):

München, Bayerische Staatsbibliothek: cgm 276, fol. 82r (75r) (Mitte des 15. Jahrhunderts, nordbayerisch-mitteldeutscher Dialekt):
Darmstadt, Hessische Landes- und Hochschulbibliothek: Hs 730, fol. 240r (1473, Erasmus Pintzberger aus Nordbayern):
Darmstadt,  Hessische Landes- und Hochschulbibliothek: Hs 1426, fol. 107r (1473 nach: Wolfgang D. Fritz):
Hernach volget Ausslegung der gulden bullen zu tewszch. Die guldin bull. Hye hebt sich an dye gulden pullen. Rat sollent horen, die sollent wise syn. Hie hebet an die gulden bulle.


Karlsruhe, Badische Landesbibliothek: Ettenheim 26, fol. 185r (um 1470/80, Elsass): Leipzig, Universitätsbibliothek: Ms. Haenel. 29 (3513), fol. 153v (Konrad Tratfelder, Priester im Bistum Regensburg, vor einem 8. September des 15. Jhs.):
 
Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: Cod. 79. 1 Aug. Fol., fol. 52v (15. Jahrhundert, rechtlich-theologische Sammelhandschrift):
Breslau, Staatsarchiv: Acta miasta Wroclawia D/2, Bl. 207 (städtisches Kopiar ab 1350, 16. Jahrhundert):
Disz ist die gúldin bulle. Zuom ersten die vorrede. Hie hebt sich die teutsch bull kaysers karls. Incipit aurea bulla. Diss ist die guldene bulla keyser Karls ober die ordenunge des heiligen Romischen reiches und der curfurstenthumer, und wie die kure eynes Romischen kuniges gescheen sal und wie iczliche kurefursten in irer kure in iren anrechten sullen halden mitsampt iren rechten und freyheiten, und hat 30 capittel.

Bearbeiterin: Marie-Luise Heckmann
Daten: 30. März 2004; 15. April 2004; 27. Juni 2004; 14. Juli 2004; 11. August 2004; 12. August 2004; 25. Januar 2005

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur:
Spaltenerstellung: 15. April 2004
Erstveröffentlichung: 15. April 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln


Einleitung

MGH Constitutiones 11, S. 563, 565.

Bulla Aurea Einleitung
 
 
ALT = Alte Frankfurter Übersetzung (1371, 1944 verbrannt, Anonymus)
GÖ = Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: Ms. jurid. 213 (1419, Anonymus) MÜ = München, Universitätsbibliothek: Ms. 685 (um 1420, Johannes Spanhofer aus Mittelbayern) DR = Dresden, Sächsische Landesbibliothek: H 134 (1433/37, Johannes Brüntzler aus Stuttgart)

In namen der heiligin undeilsamen drivaltekeit seleclich amen. In namen der heiligin undeilsamen drivaltekeit seleclich amen.



Karle der firde mit gunste gotlichir miltekeit Romischir keisir allezit merer und konig zuo Beheim. Des dingis zuo ewegem gedenckin.

Karle der firde mit gunste gotlichir miltekeit Romischir keisir allezit merer und konig zuo Beheim. Des dingis zuo ewegem gedenckin.
Karle der firde mit gunste gotlichir miltekeit Romischir keisir allezit merer und konig zuo Beheim. Des dingis zuo ewegem gedenckin.
Karle der firde mit gunste gotlichir miltekeit Romischir keisir allezit merer und konig zuo Beheim. Des dingis zuo ewegem gedenckin.
Ein iegelich rich, daz in yme selbir zurdeilit ist, daz wird zurstorit, wan sine fursten sint wordin der diebe gesellin, darumb hat got mittin undir sie gemischit eynen swindeldin geist, daz sie stalpin an dem mittem dage alse in dem finstern, und hat ir kirtzstal bewegit von siner stat, und sint blint und furer der blinden, und wer in den finstern get, der stossit sich, und mit blindem gedancke begent sie vil meindat, die in der deiluonge geschehint. Sage, duo hochfard, wyemochtest du an Lucefer han gerichtzit, hetest duo zurdrennuonge nit zuo helfe gehabit? Sage, duo nideger dufil, wie hettest duo Adam uz dem paradyse geworffin, hettest duo in nit von gehorsam gescheiden? Sage, duo unkuscheheit, wie mochtest du Throya han gestorit, hettest duo frauwe Lenen nit von eren manne gescheidin? Sage, zorn, wie kundest du daz Romische gemeyne gut zuostorit han, hedest du nit von der zweyuonge Pompii und Julii zusamene gereißit den strit mit scharpin swertin bit uf das gedirme? Suondir du, haz; cristinlichis keisirdums, daz von gode ist gestirckit glich den heiligin undeillichin drivaltikeit mit den gotlichin dogenden glaube zuovirsicht und minne, des fullemuont uff daz allircristenlichiste rich seleclich ist befestint, hastu dich mit dinre altin virgift als ein slange meyndedeclichin bekotzit an die keisirliche winrebe und an die nesten gledir des keisirdummys, so dye sule zuquetzschit weren, daz duo den bu des keisirduomis zuomale fellig mechtist, manigfelteclich hastu zweyuonge geleit undir die sobin kurfursten des heiligin richis, durch die als durch sebin luchtinde kirtzluchtir daz heilige keisirduom sal herluchtit werdin in eynekeit des sebingebinden geistis. Ein iegelich rich, daz in yme selbir zurdeilit ist, daz wird zurstorit, wan sine fursten sint wordin der diebe gesellin, darumb hat got mittin undir sie gemischit eynen swindeldin geist, daz sie stalpin an dem mittem dage alse in dem finstern, und hat ir kirtzstal bewegit von siner stat, und sint blint und furer der blinden, und wer in den finstern get, der stossit sich, und mit blindem gedancke begent sie vil meindat, die in der deiluonge geschehint. Sage, duo hochfard, wyemochtest du an Lucefer han gerichtzit, hetest duo zurdrennuonge nit zuo helfe gehabit? Sage, duo nideger dufil, wie hettest duo Adam uz dem paradyse geworffin, hettest duo in nit von gehorsam gescheiden? Sage, duo unkuscheheit, wie mochtest du Throya han gestorit, hettest duo frauwe Lenen nit von eren manne gescheidin? Sage, zorn, wie kundest du daz Romische gemeyne gut zuostorit han, hedest du nit von der zweyuonge Pompii und Julii zusamene gereißit den strit mit scharpin swertin bit uf das gedirme? Suondir du, haz; cristinlichis keisirdums, daz von gode ist gestirckit glich den heiligin undeillichin drivaltikeit mit den gotlichin dogenden glaube zuovirsicht und minne, des fullemuont uff daz allircristenlichiste rich seleclich ist befestint, hastu dich mit dinre altin virgift als ein slange meyndedeclichin bekotzit an die keisirliche winrebe und an die nesten gledir des keisirdummys, so dye sule zuquetzschit weren, daz duo den bu des keisirduomis zuomale fellig mechtist, manigfelteclich hastu zweyuonge geleit undir die sobin kurfursten des heiligin richis, durch die als durch sebin luchtinde kirtzluchtir daz heilige keisirduom sal herluchtit werdin in eynekeit des sebingebinden geistis. Ein iegelich rich, daz in yme selbir zurdeilit ist, daz wird zurstorit, wan sine fursten sint wordin der diebe gesellin, darumb hat got mittin undir sie gemischit eynen swindeldin geist, daz sie stalpin an dem mittem dage alse in dem finstern, und hat ir kirtzstal bewegit von siner stat, und sint blint und furer der blinden, und wer in den finstern get, der stossit sich, und mit blindem gedancke begent sie vil meindat, die in der deiluonge geschehint. Sage, duo hochfard, wyemochtest du an Lucefer han gerichtzit, hetest duo zurdrennuonge nit zuo helfe gehabit? Sage, duo nideger dufil, wie hettest duo Adam uz dem paradyse geworffin, hettest duo in nit von gehorsam gescheiden? Sage, duo unkuscheheit, wie mochtest du Throya han gestorit, hettest duo frauwe Lenen nit von eren manne gescheidin? Sage, zorn, wie kundest du daz Romische gemeyne gut zuostorit han, hedest du nit von der zweyuonge Pompii und Julii zusamene gereißit den strit mit scharpin swertin bit uf das gedirme? Suondir du, haz; cristinlichis keisirdums, daz von gode ist gestirckit glich den heiligin undeillichin drivaltikeit mit den gotlichin dogenden glaube zuovirsicht und minne, des fullemuont uff daz allircristenlichiste rich seleclich ist befestint, hastu dich mit dinre altin virgift als ein slange meyndedeclichin bekotzit an die keisirliche winrebe und an die nesten gledir des keisirdummys, so dye sule zuquetzschit weren, daz duo den bu des keisirduomis zuomale fellig mechtist, manigfelteclich hastu zweyuonge geleit undir die sobin kurfursten des heiligin richis, durch die als durch sebin luchtinde kirtzluchtir daz heilige keisirduom sal herluchtit werdin in eynekeit des sebingebinden geistis.

Ein iegelich rich, daz in yme selbir zurdeilit ist, daz wird zurstorit, wan sine fursten sint wordin der diebe gesellin, darumb hat got mittin undir sie gemischit eynen swindeldin geist, daz sie stalpin an dem mittem dage alse in dem finstern, und hat ir kirtzstal bewegit von siner stat, und sint blint und furer der blinden, und wer in den finstern get, der stossit sich, und mit blindem gedancke begent sie vil meindat, die in der deiluonge geschehint. Sage, duo hochfard, wyemochtest du an Lucefer han gerichtzit, hetest duo zurdrennuonge nit zuo helfe gehabit? Sage, duo nideger dufil, wie hettest duo Adam uz dem paradyse geworffin, hettest duo in nit von gehorsam gescheiden? Sage, duo unkuscheheit, wie mochtest du Throya han gestorit, hettest duo frauwe Lenen nit von eren manne gescheidin? Sage, zorn, wie kundest du daz Romische gemeyne gut zuostorit han, hedest du nit von der zweyuonge Pompii und Julii zusamene gereißit den strit mit scharpin swertin bit uf das gedirme? Suondir du, haz; cristinlichis keisirdums, daz von gode ist gestirckit glich den heiligin undeillichin drivaltikeit mit den gotlichin dogenden glaube zuovirsicht und minne, des fullemuont uff daz allircristenlichiste rich seleclich ist befestint, hastu dich mit dinre altin virgift als ein slange meyndedeclichin bekotzit an die keisirliche winrebe und an die nesten gledir des keisirdummys, so dye sule zuquetzschit weren, daz duo den bu des keisirduomis zuomale fellig mechtist, manigfelteclich hastu zweyuonge geleit undir die sobin kurfursten des heiligin richis, durch die als durch sebin luchtinde kirtzluchtir daz heilige keisirduom sal herluchtit werdin in eynekeit des sebingebinden geistis.


Bearbeiterin: Marie-Luise Heckmann
Datum: 21. April 2004

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur:  21. April 2004
Spaltenerstellung:  21. April 2004; 28. Januar 2005
Erstveröffentlichung:  22. April 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln


Kapitel 1

MGH Constitutiones 11, S. 565, 567, 569, 571, 573, 575.

Bulla Aurea Caput 1
 
 
ALT = Alte Frankfurter Übersetzung (1371, 1944 verbrannt, Anonymus) 
 







 





GÖ = Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: Ms. jurid. 213 (1419, Anonymus)
 














MÜ = München, Universitätsbibliothek: Ms. 685 (um 1420, Johannes Spanhofer aus Mittelbayern)
 

Wie dasz geleit sulle sin der kurfursten

Capitel primum

[1] Wir setzin von sichirm wißen von fullenkommene keisirlichir gewalt und bestedegen mit desem keisirlichim gebode, so wanne und wie dickewie hiernach notdurfft uffstet in geschichte, ein Romischin konig zuowelin zuo eyme kunfftigen keisir, und die kurfursten nach altir labelichir gewonheit zuo der kur sullin farin, so ist ein iegelichir kurfurste, ob iz und wan iz an in gemutet wird, schuldeg zuo geleidin eynen iegelichin sinen medekurfursten adir ir boten, die sie darzuo sendent, durch ir lant, gebiede und stede und auch furbas, so soe verriste mogen, und ane geverde leidi lihin gein der stat, da die wale geschehin sal, und hin wedirumb zuo varen by der pene meynneidis und virluste siner stymme, da er zuo der zyt an der kure habin sulte. Und setzin, daz er adir sie in die buße zuo stunt gefallin sin, die adir der an dem vorgenant geleide sumig sint adir daz geleide freveliche widdirsprechint.

[2] Darubir setzen wir und gebiedin andirn fursten gemeinlichin, wie sie genant sin, die gelehint sin von deme heiligen Romischen riche, und auch allin grefin, landishern, rittern, knechten, edel und unedel, burgere und gemeyne und allen unsern burgernund stede und alle stete des heiligen richis, daz sie zuo der selbin zit, so / man die kur duon sal eyns Romischin konigis zuo eyme kunfftigen keisir, eynen iegelichin kurfursten, so ers an sie forderd, adir sine boten, die er zuo der kuor sendit, sullen geleidin durch ir gebiede und so sie ferste mogen, alse vor bedacht ist, ane alle geverde. Wer auch die vorgeschrebin unsir gesetze frebeliche ubirginge, der sal zuo stunt in die vorgenant buße gefallin sin. Alle fursten und grefin, landishern, edel, rittere, knechte und alle wolegeborne, dye daweddir dunt, dye fallin in quot meyneydes und virlust allir leen, die sie von deme heiligen riche hant, und andir lehen, von weme sis hant, und als irs gutis, wo sie iz hant. Alle burgir und gemeinde, die sich virmeßynt darweddir zuo dunde, die sint gelich meyneydig und darzuo sint sie allir ure recht, friheit, privilegia und gnadin, die sie von dem heiligen riche hant, gentzlich beraubit, und ir lip und ir gut fellit in keisirliche achte. Und ubir die selbin, die wir von nuon dirre zit mit gedat als auch danne berauben von allim irrem rechtin, ist eyme yegelichin herleibit anzuogriffin ungefrebilt mit eygin gewalt ane gerichte unde anzuogriffin eins ieclichin amptmannis, und sullen darumb keine buße furchten von deme riche adir von iemanne, umb daz sie begriffin werdin, daz sie weddir eyn gemeyne gut, uffinbere und des heiligin richis gesetze und wirdekeit und auch wedir eigin ere und heil also groß ding frefeliche gehindird hant und auch als wedirspenische, ungehorsam, ungetrwe alse boslich und ungetrwelichin hant gedan. 

[3] Wie setzin und gebiedin, daz burger und gemeynne den vorgenant kurfursten, so sie iz von in fordern, schuldig sin zuo virkeiffin und schaffin, daz man yn virkeiffe spise, so ir und iren boten und irs fulkys notdurfft, noch gemeyme lauffe und werd, so sie farn zuo der stat, da man die kur begen sal, unde auch so sie von dannen farin zuo den vorgeschreben dingen, sal niemans kein geverde legin, wer andirs darweddir dete, so wullen wir, daz er mit der gedede falle in die buße, die in dem vorgesetzen widdir burgir und gemeinne von uns uzgekundit sint. 

Welchir herubir von fursten, grefin, landisherren, ritter, burger und gemeynne eyme kurfursten, so er ferit zuo der kure, eynen Romischen konig zuo kiesin, adir so er von dannen ferit, fintliche hude furmachit adir sich virmissit lage zuo legen adir sie adir etlicheme undir in an sinre adir sinre lude lip adir gut anegriffit, anebetrubit adir ir vorgenant wegboten, sie heischin geleide adir nit, den urteilen wir furfallin an der gedat in die vorgenannt buße mit allin gesellin siner bosheit, also zuo wise, daz iecliche persone in die buße falle, die wir nach undirscheit der personen hievor han ufgesetzit.

[4] Wer auch, daz etzlichir kurfurste mit etwemme sime mitdekurfursten fintschafft druge und undir in wellichirleye krieg, widdirsache adir missehellunge lieffe, die ding / sullen in keine wis daweddir sin, eynre sy deme andirn gebunden zuo geleidin und sine boten, die er zuo der selbin kure sendet, mit vorgesatztir wiße by der pene meynneidis und virluste sundir zuo dem male siner stimme in der kure, alse for uzgesprochin ist.

[5] Wellichir auch andir furste, grefe, landishern, ritter, knecht, edel adir unedel, burgir adir gemeynne von den steden mit etlichem kurfursten adir mit me uzsir in widdir wurdigen willin dinge adir wilchirleie zweyunge, krieg adir missehelle lieffe, doch so sullent die selbin dem selbin adir den selbin kurfursten adir yrin boten, die sie zuo der selbin kure sendin, dar zuo farin und her widdirumb zuo komen geleide geben ane alle widdirrede und geverde, alse ir ieclichir sundirlich virmidin wulle die egenant buße, die von uns uf sie gesprochin sint, und wer darweddir dete, den urteylin wir zuo stunt gefallin in die selbin buße. Zuo eyner witern sichirheit und festekeit allir vorgesetz so heißin wir und wullin, daz alle kurfursten und andir fursten, grefin, landishern, edele, stede und ir gemeynne bestedegin mit briffin und mit yren eyden alle vorgesetze und sullin sich darzuo virbinden mit guten trewin und ane argelist kreffteclichin zuo fullinbrengen. Und wer sich hindirzuoge, die selben briffe zuo gebin, der fellit mit der dat in die buße, die wir nach undirscheit der personen ieclichim besindir uffgelegit hant mit den vorgesetzen.

[6] Auch willich kurfurste, wilchis ordens adir wirdekeit er ist, lehin heldit von deme heiligin riche, adir grefe, landishern adir edel adir der nachkomen adir irben die vor adir nachgeschrebin unsir keisirlich gesetze und recht nit wullint haltin adir in frefeliche widdirsprechin, ist is, daz her ein kurfurste ist, zuo stunt so sullint die andirn sine medekurfursten den selben furbaz me uz ir geselleschaffz sließin, und sal darbin der stymme der kure und der kurfursten stat, wirdekeit und recht und dal auch nit ingesetzit werdin von der lehin wegin, die er von deme riche heldit. Abir ein andir furste adir ein edel man, als vor geseit ist, der da missedut an den selbin unsirn gesetzin, den sal auch glichirwiz nieman in lehin setzin, die er von dem heiligen riche adir von iemans andirs heldit, unde darzuo fellit er zuo stuont in alle vorgesetzite buße, die sine persone anedreffint.
 

[7] Wie wir doch unvirscheidenlichin wullen und gesetzit han, daz alle fursten, greffin, landishern, edele, rittir, knecht, stede und ir gemeyne virbundin sin, daz vorgesprochene geleide zu lihenne eyme iegelichin kurfursten adir sime boten, alse vor geredit ist, so han wir doch ir ieclichem die mynre nit sundirlich geleide und geleidis lude zuogeordenerit, die allirmeist darzuo geschickit sint nach deme gelegir der gegenden und stede, alz iz sich zuo hant fullecliche unfinberit mit der nachgeschrebin rede.

[8] Zu dem irsten den konig von Beheim, ein irtzschenke des heiligin richis, sullin geleidin ertzebuschofe von Mentze, Babinbergir und Wirtzeburgir buschofe, der burg- / grefe von Nurenberg, die von Hohinloch, die von Wertheim, Brunecke und von Hanauwe, stede Nurenberg, Rotenberg und Windisheim.

[9] Den irtzbuschoff von Kollin, des heiligin richis irtzkantzelir durch Lamparten, sullint geleidin irtzbischofe von Mentze und von Drere, der paltzgreve von dem Rine, der landtgraf von Hessin, die von Katzinelinbogin, von Nassauwe, von Diestz, anderwerbe von Esenburg, von Westirburg, von Ronkel, von Limpburg und von Falkinstein, item stede Wetflar, Geilinhusen, Fredeberg.

[10] Den irtzbuschoff von Drere, irtzkanzelir des heiligin richis durch Walischlant und in dem konigriche von Arlet, sullint geleiden der irtzbischof von Mentze, der paltzgreve von Rine, andir werbe der von Spanheim, von Feldentz, von Nassauwe grefen, Ruwegreven, Wildegreven, von Yseburg, von Westirburg, von Winkel, von Limpburg, von Dieschtz, von Katzelinelinbogen, von Eppinstein, von Falkinstein und die stat von Mentze.

[11] Den paltzgreven vom Rine, ein trugsazzdes heiligen richis, den sal geleidin der buschoff von Mentze.

[12] Den hirtzaugin von Sassin, ein irtzemarschalg des heiligin richis, sullin geleidin der konig von Beheim und die irtzebischofe von Mentze und von Maydburg und die bischofe von Babinberg und Wirtzeburg, der margreve von Missin und der lantgreve von Hessin, item die epte von Fulda und von Hirsefelde und der burgreve von Nurenberg, die von Hohinloch, von Bertheim, von Brunecke, von Hanauwe, von Falkinstein und stede Erfurd, Mulhausen, Nurenberg, Rotinburg und Windisheim. Den margreven von Brannenburg, ein irtzkamerer des heiligen richis, sullint geleidin alle, diezunest genant sin, dye den hirtzaugin von Sassin gleidin.

[13] Wir wullin und setzin kuntlich, daz ein ieglich kurfurste, der solich geleide wil habin, also zitliche fordere, von den er iz gedenckit zuo heischin, und den weg, den er farin will, vor virkunde, daz die, wilche darzuo gesetzit, daz selbe geleide zu / gebin, und also angemanit werdin, sich zitlichin und bequemelichen darzuo mogen bereidin.

[14] Die vorgeschrebin gesetze, die von des geleidis wegin gemacht sint, herluchtin wir, daz man sie also sichirlichin sulle virsten, daz ein ieglichir, der vor genant ist adir villichte nit genant ist, wem iz heim gedihit, daz von eme daz geleide in solchir geschichtegefordirt wird, virbundin sin undir den bußen, die for begriffin sint, daz geleide zuo gebin sundirlich durch sin lant und gebiede und auch furbaz, so er verrist mag, ane argelist.

[15] Andir werbe setzin wir und ordeneren, daz der irtzbischoff von Mentze, der dane zuo ziten ist, sal iedem kurfursten besundir die kure virkunden mit sinen botin und mit sinen uffin breiffin. In den brieffin sal uzgeleit sin dag und zil, zusschin den dieselbin brieffe zuo den selbin fursten nach gemeyme geduncke komen mogin. Die selbin brieffe sullint haldin, daz von dem dage in den brieffen uzgeleit innewendig dreyn den nesten moneyden sullin alle kurfursten und ieglichir besundir zuo Frankinfurd uf den Meyn geinwurtig sin adir sullint iren guden glauphaftigen badin zuo der selbin zyt und stat sendin mit irm gantzen gewalde mit irin uffin brieffin mit ir iegelichis großem ingesegelt besegelt, eynen Romischin konig zuo kiesen zu fuordirn in daz keisirduom.

Wie auch und undir wilchir furme die brieffe sullin gemacht sin, und waz wirdekeit an in sulle unvirwendelich behaldin werden, und in waz wise und mosse die kurfursten ir boten zuo der kure sullin sendin, und wie sie in den gewalt, gebot und procurator ordenerin sullint, daz findet man geschrebin und clerlich uzgeleit an dem ende dis buchis, und die selbe furme, die danne gebin wird, gebiedin wir und wullen von volkomenheit keisirlichem gewalt, daz sie also altzuomal gehalten werde.

[16] Wir heißin und setzin, so iz darzu komet, daz des keisirs adir des Romischin konigs dot kuntlich wird in deme bischtum von Mentze, daz der irtzbischoff von Mentze zuo stunt innewendig eyns mandis frist, an einandir zuo zelin von dem dage der kuntlichkeit des selbin dotis, tun kunt mit sinen uffin briffin ieclichim kurfursten sunderlich den dot und die virkundunge, alse vor geschreben ist. Abe nuo der selbe irtzbischoff an der endunge adir virkundunge sumig adir villichte laz were von der zyt darnach in dren manden, alse da abin zuo nest in deme gesetze geordent ist, so sullin die selbin kurfursten von eygeme muode und ungeruoffin umb die dogint ir trewe, von der sie schuldig sin daz heilige rich zuo besorgin, zuosamenkomen in die vorgenant stat Frankinfurd, zu kysen eynen Romischin konig zuo eyme kunftigen keisir.

[17] Iz sal auch ein ieclich kurfurste adir sine botin in der zyt der vorgesprochin kür faren in die egenant stat Frankinfurd nit me dan myt zweinhundirt pherdin geredin, in der zal mag er mit yme furin funfftzig gewapinde adir minre und nit me. /

[18] Sundir der kurfurste, der zuo der kure geruffin were zuo der kure nit queme adir sine rechtliche boten mit sinen uffin brieffin mit sime großim ingesegel besegelt, die follin frien gantzin gewalt hiltin, eynen kunftigen Romischin konig zuo kiesen, nit sente adir, ob er queme adir die selbin boden villichte sente, und darnach der furste adir sine botin in weg fure von der kure, und einen Romischen konig zuo eyme kunfftigen keisir noch nit gewelit were, und auch nit ließe noch insetzte wirdeclichin eynen waren procurator zu den vorgenant dingen, der sal darbin siner stimme und recht, die er zuo der kure zuo der selbin zit hatte und sie also gelaßin hat.

[19] Wir setzin auch den burgern von Frankinfurd uf und gebiedin in by der crafft des eydes, den wir in darubir uffsetzin zuo sweren zuo den heiligen, daz sie mit getrueme ernste und sorgsame fliße behudin und bschirmen alle kurfursten und ir ieglichen von ubirfalle des andirn, ob it widerwertikeit undir in uffstunde, und auch von allen luden mit allem irem fulke, die sie und ir ieglichir in der vorgenant zal der zweir hundird pherde in die stat zuo Frankinfurd gefurd han, andirs sie fallint in missetat meyneidis und virliesin auch gentzlich alle ir recht, friheit, wirdekeit, gnade und laube, die sie von deme heiligen riche hant, und mit der dat fallen sie in keisirliche acht mit libe und mit guode. Und sy von stunt herleibit eyme ieglichen anzuogriffin ungefrevelt mit eygenwillen und gewalte an gerichte die selbin burgir, die wir umb die geschichte von dirre zit alse auch darnach beraubin alle ir recht alse virredir, ungetrewin und des richis widerspensung, also wer die selbin angriffit, der sal in keine wise fochtin keinirleie buße von deme heiligen riche.

[20]  Darubir die burgir von Frankinfurd durch alle die zyt, in der sich geburit ubir die kure zuo dedingen, so sullen sie in keyne wis nyeman in der stat laßin, willichirleie wirdekei, adels adir hirschefte er ist, alleine die kurfursten uzgenomen und ir boten und ir procurator, der ir ieglichir mit zwein hundird perdin sal in faren, alse for gesetzit ist. Were abir, daz nach der kurfursten infard adir in ir gegwurtekeit sich geburte, daz ieman in der stat funden wurde, des uozfard sullin sie zuo stunt mit den werkin bestellin ane allis virziehin undir allen den bußen, dye dafor ubir sie herzalt sin, und auch in der crafft des eides, die burgir darubir sweren sullin zuo den heiligen by der crafft dys gegenwurtigen gesetzis, alse dofor uzgeleit ist.

DR = Dresden, Sächsische Landesbibliothek: H 134 (1433/37, Johannes Brüntzler aus Stuttgart)
 

Wie dasz geleit sulle sin der kurfursten

Capitel primum

[1] Wir setzin von sichirm wißen von fullenkommene keisirlichir gewalt und bestedegen mit desem keisirlichim gebode, so wanne und wie dickewie hiernach notdurfft uffstet in geschichte, ein Romischin konig zuo welin zuo eyme kunfftigen keisir, und die kurfursten nach altir labelichir gewonheit zuo der kur sullin farin, so ist ein iegelichir kurfurste, ob iz und wan iz an in gemutet wird, schuldeg zuo geleidin eynen iegelichin sinen medekurfursten adir ir boten, die sie darzuo sendent, durch ir lant, gebiede und stede und auch furbas, so soe verriste mogen, und ane geverde leidi lihin gein der stat, da die wale geschehin sal, und hin wedirumb zuo varen by der pene meynneidis und virluste siner stymme, da er zuo der zyt an der kure habin sulte. Und setzin, daz er adir sie in die buße zuo stunt gefallin sin, die adir der an dem vorgenant geleide sumig sint adir daz geleide freveliche widdirsprechint.

[2] Darubir setzen wir und gebiedin andirn fursten gemeinlichin, wie sie genant sin, die gelehint sin von deme heiligen Romischen riche, und auch allin grefin, landishern, rittern, knechten, edel und unedel, burgere und gemeyne und alle unser burgere und stede und alle stete des heiligen richis, daz sie zuo der selbin zit, so / man die kur duon sal eyns Romischin konigis zuo eyme kunfftigen keisir, eynen iegelichin kurfursten, so ers an sie forderd, adir sine boten, die er zuo der kuor sendit, sullen geleidin durch ir gebiede und so sie ferste mogen, alse vor bedacht ist, ane alle geverde. Wer auch die vorgeschrebin unsir gesetze frebeliche ubirginge, der sal zuo stunt in die vorgenant buße gefallin sin. Alle fursten und grefin, landishern, edel, rittere, knechte und alle wolegeborne, dye daweddir dunt, dye fallin in quot meyneydes und virlust allir leen, die sie von deme heiligen riche hant, und andir lehen, von weme sis hant, und als irs gutis, wo sie iz hant. Alle burgir und gemeinde, die sich virmeßynt darweddir zuo dunde, die sint gelich meyneydig und darzuo sint sie allir ure recht, friheit, privilegia und gnadin, die sie von dem heiligen riche hant, gentzlich beraubit, und ir lip und ir gut fellit in keisirliche achte. Und ubir die selbin, die wir von nuon dirre zit mit gedat als auch danne berauben von allim irrem rechtin, ist eyme yegelichin herleibit anzuogriffin ungefrebilt mit eygin gewalt ane gerichte unde anzuogriffin eins ieclichin amptmannis, und sullen darumb keine buße vorchten von deme riche adir von iemanne, umb daz sie begriffin werdin, daz sie weddir eyn gemeyne gut, uffinbere und des heiligin richis gesetze und wirdekeit und auch wedir eigin ere und heil also groß ding frefeliche gehindird hant und auch als wedirspenische, ungehorsam, ungetrwe alse boslich und ungetrwelichin hant gedan. 

[3] Wie setzin und gebiedin, daz burger und gemeynne den vorgenant kurfursten, so sie iz von in fordern, schuldig sin zuo virkeiffin und schaffin, daz man yn virkeiffe spise, so ir und iren boten und irs fulkys notdurfft, noch gemeyme lauffe und werd, so sie farn zuo der stat, da man die kur begen sal, unde auch so sie von dannen farin zuo den vorgeschreben dingen, sal niemans kein geverde legin, wer andirs darweddir dete, so wullen wir, daz er mit der gedede falle in die buße, die in dem vorgesetzen widdir burgir und gemeinne von uns uzgekundit sint. 

Welchir herubir von fursten, grefin, landisherren, ritter, burger und gemeynne eyme kurfursten, so er ferit zuo der kure, eynen Romischen konig zuo kiesin, adir so er von dannen ferit, fintliche hude furmachit adir sich virmissit lage zuo legen adir sie adir etlicheme undir in an sinre adir sinre lude lip adir gut anegriffit, anebetrubit adir ir vorgenant badin, sie heischin geleide adir nit, den urteilen wir furfallin an der gedat in die vorgenannt buße mit allin gesellin siner bosheit, also zuo wise, daz iecliche persone in die buße falle, die wir nach undirscheit der personen hievor han ufgesetzit.

[4] Wer auch, daz etzlichir kurfurste mit etwemme sime mitdekurfursten fintschafft druge und undir in wellichirleye krieg, widdirsache adir missehellunge lieffe, die ding / sullen in keine wis daweddir sin, eynre sy deme andirn gebunden zuo geleidin und sine boten, die er zuo der selbin kure sendet, mit vorgesatztir wiße by der pene meynneidis und virluste sundir zuo dem male siner stimme in der kure, alse for uzgesprochin ist.

[5] Wellichir auch andir furste, grefe, landishern, ritter, knecht, edel adir unedel, burgir adir gemeynne von den steden mit etlichem kurfursten adir mit me uzsir in widdir wurdigen willin dinge adir wilchirleie zweyunge, krieg adir missehelle lieffe, doch so sullent die selbin dem selbin adir den selbin kurfursten adir yrin boten, die sie zuo der selbin kure sendin, dar zuo farin und her widdirumb zuo komen geleide geben ane alle widdirrede und geverde, alse ir ieclichir sundirlich virmidin wulle die egenant buße, die von uns uf sie gesprochin sint, und wer darweddir dete, den urteylin wir zuo stunt gefallin in die selbin buße. Zuo eyner witern sichirheit und festekeit allir vorgesetz so heißin wir und wullin, daz alle kurfursten und andir fursten, grefin, landishern, edele, stede und ir gemeynne bestedegin mit briffin und mit yren eyden alle vorgesetze und sullin sich darzuo virbinden mit guten trewin und ane argelist kreffteclichin zuo fullinbrengen. Und wer sich hindirzuoge, die selben briffe zuo gebin, der fellit mit der dat in die buße, die wir nach undirscheit der personen ieclichim besindir uffgelegit hant mit den vorgesetzen.

[6] Auch willich kurfurste, wilchis ordens adir wirdekeit er ist, lehin heldit von deme heiligin riche, adir grefe, landishern adir edel adir der nachkomen adir irben die vor adir nachgeschrebin unsir keisirlich gesetze und recht nit wullint haltin adir in frefeliche widdirsprechin, ist is, daz her ein kurfurste ist, zuo stunt so sullint die andirn sine medekurfursten den selben furbaz me uz ir geselleschaffz sließin, und sal darbin der stymme der kure und der kurfursten stat, wirdekeit und recht und dal auch nit ingesetzit werdin von der lehin wegin, die er von deme riche heldit. Abir ein andir furste adir ein edel man, als vor geseit ist, der da missedut an den selbin unsirn gesetzin, den sal auch glichirwiz nieman in lehin setzin, die er von dem heiligen riche adir von iemans andirs heldit, unde darzuo fellit er zuo stuont in alle vorgesetzite buße, die sine persone anedreffint.
 

[7] Wie wir doch unvirscheidenlichin wullen und gesetzit han, daz alle fursten, greffin, landishern, edele, rittir, knecht, stede und ir gemeyne virbundin sin, daz vorgesprochene geleide zu lihenne eyme iegelichin kurfursten adir sime boten, alse vor geredit ist, so han wir doch ir ieclichem die mynre nit sundirlich geleide und geleidis lude zuogeordenerit, die allirmeist darzuo geschickit sint nach deme gelegir der gegenden und stede, alz iz sich zuo hant fullecliche unfinberit mit der nachgeschrebin rede.

[8] Zu dem irsten den konig von Beheim, ein irtzschenke des heiligin richis, sullin geleidin ertzebuschofe von Mentze, Babinbergir und Wirtzeburgir buschofe, der burg- / grefe von Nurenberg, die von Hohinloch, die von Wertheim, Brunecke und von Hanauwe, stede Nurenberg, Rotenberg und Windisheim.

[9] Den irtzbuschoff von Kollin, des heiligin richis irtzkantzelir durch Lamparten, sullint geleidin irtzbischofe von Mentze und von Drere, der paltzgreve von dem Rine, der lantgrave von Hessin, die von Katzinelinbogin, von Nassauwe, von Diestz, anderwerbe von Eysenburg, von Westirburg, von Ronkel, von Limpburg und von Falkinstein, item stede Wetflar, Geilinhusen, Fredeberg.

[10] Den irtzbuschoff von Drere, irtzkanzelir des heiligin richis durch Welschlant und in dem konigriche von Arlet, sullint geleiden der irtzbischof von Mentze, der paltzgreve von Rine, andir werbe der von Spanheim, von Feldentz, von Nassauwe grefen, Ruwegreven, Wildegreven, von Yseburg, von Westirburg, von Ronkel, von Limpburg, von Dieschtz, von Katzelinelinbogen, von Eppinstein, von Falkinstein und die stat von Mentze.

[11] Den paltzgreven vom Rine, ein truchsessedes heiligen richis, den sal geleidin der buschoff von Mentze.

[12] Den hirtzaugin von Sassin, ein irtzemarschalg des heiligin richis, sullin geleidin der konig von Beheim und die irtzebischofe von Mentze und von Meydburg und die bischofe von Babinberg und Wirtzeburg, der margreve von Missin und der lantgreve von Hessin, item die epte von Fulda und von Hirsefelde und der burgreve von Nurenberg, die von Hohinloch, von Wertheim, von Brunecke, von Hanauwe, von Falkinstein und stede Erfurd, Mulhausen, Nurenberg, Rotinburg und Windisheim. Den margreven von Brannenburg, ein irtzkamerer des heiligen richis, sullint geleidin alle, diezunest genant sin, dye den hirtzaugin von Sassin gleidin.

[13] Wir wullin und setzin kuntlich, daz ein ieglich kurfurste, der solich geleide wil habin, also zitliche fordere, von den er iz gedenckit zuo heischin, und den weg, den er farin will, vor virkunde, daz die, wilche darzuo gesetzit, daz selbe geleide zu / gebin, und also angemanit werdin, sich zitlichin und bequemelichen darzuo mogen bereidin.

[14] Die vorgeschrebin gesetze, die von des geleidis wegin gemacht sint, herluchtin wir, daz man sie also sichirlichin sulle virsten, daz ein ieglichir, der vor genant ist adir villichte nit genant ist, wem iz heim gedihit, daz von eme daz geleide in solchir geschichtegefordirt wird, virbundin sin undir den bußen, die for begriffin sint, daz geleide zuo gebin sundirlich durch sin lant und gebiede und auch furbaz, so er verrest mag, ane argelist.

[15] Andir werbe setzin wir und ordeneren, daz der irtzbischoff von Mentze, der dane zuo ziten ist, sal iedem kurfursten besundir die kure virkunden mit sinen botin und mit sinen uffin breiffin. In den brieffin sal uzgeleit sin dag und zil, zusschin den dieselbin brieffe zuo den selbin fursten nach gemeyme geduncke komen mogin. Die selbin brieffe sullint haldin, daz von dem dage in den brieffen uzgeleit innewendig dreyn den nesten monden sullin alle kurfursten und ieglichir besundir zuo Frankinfurd uf den Meyn geinwurtig sin adir sullint iren guden glauphaftigen badin zuo der selbin zyt und stat sendin mit irm gantzen gewalde mit irin uffin brieffin mit ir iegelichis großem ingesegelt besegelt, eynen Romischin konig zuo kiesen zu fuordirn in daz keisirduom.

Wie auch und undir wilchir furme die brieffe sullin gemacht sin, und waz wirdekeit an in sulle unvirwendelich behaldin werden, und in waz wise und mosse die kurfursten ir boten zuo der kure sullin sendin, und wie sie in den gewalt, gebot und procuratorium ordenerin sullint, daz findet man geschrebin und clerlich uzgeleit an dem ende dis buchis, und die selbe furme, die danne gebin wird, gebiedin wir und wullen von volkomenheit keisirlichem gewalt, daz sie also altzuomal gehalten werde.

[16] Wir heißin und setzin, so iz darzu komet, daz des keisirs adir des Romischin konigs dot kuntlich wird in deme bischtum von Mentze, daz der irtzbischoff von Mentze zuo stunt innewendig eyns mandis frist, an einandir zuo zelin von dem dage der kuntlichkeit des selbin dotis, tun kunt mit sinen uffin briffin ieclichim kurfursten sunderlich den dot und die virkundunge, alse vor geschreben ist. Abe nuo der selbe irtzbischoff an der endunge adir virkundunge sumig adir villichte laz were von der zyt darnach in dren manden, alse da abin zuo nest in deme gesetze geordent ist, so sullin die selbin kurfursten von eygeme muode und ungeruoffin umb die dogint ir trewe, von der sie schuldig sin daz heilige rich zuo besorgin, zuosamenkomen in die vorgenant stat Frankinfurd, zu kysen eynen Romischin konig zuo eyme kunftigen keisir.

[17] Iz sal auch ein ieclich kurfurste adir sine botin in der zyt der vorgesprochin kür faren in die egenant stat Frankinfurd nit me dan myt zweinhundirt pherdin geredin, in der zal mag er mit yme furin funfftzig gewapinde adir minre und nit me. /
 

[18] Sundir der kurfurste, der zuo der kure geruffin were zuo der kure nit queme adir sine rechtliche boten mit sinen uffin brieffin mit sime großim ingesegel besegelt, die follin frien gantzin gewalt hiltin, eynen kunftigen Romischin konig zuo kiesen, nit sente adir, ob er queme adir die selbin boden villichte sente, und darnach der furste adir sine botin in weg fure von der kure, und einen Romischen konig zuo eyme kunfftigen keisir noch nit gewelit were, und auch nit ließe noch insetzte wirdeclichin eynen waren procurator zu den vorgenant dingen, der sal darbin siner stimme und recht, die er zuo der kure zuo der selbin zit hatte und sie also gelaßin hat.
 

[19] Wir setzin auch den burgern von Frankinfurd uf und gebiedin in by der crafft des eydes, den wir in darubir uffsetzin zuo sweren zuo den heiligen, daz sie mit getrueme ernste und sorgsame fliße behudin und bschirmen alle kurfursten und ir ieglichen von ubirfalle des andirn, ob it widerwertikeit undir in uffstunde, und auch von allen luden mit allem irem fulke, die sie und ir ieglichir in der vorgenant zal der zweir hundird pherde in die stat zuo Frankinfurd gefurd han, andirs sie fallint in missetat meyneidis und virliesin auch gentzlich alle ir recht, friheit, wirdekeit, gnade und laube, die sie von deme heiligen riche hant, und mit der dat fallen sie in keisirliche acht mit libe und mit guode. Und sy von stunt herleibit eyme ieglichen anzuogriffin ungefrevelt mit eygenwillen und gewalte an gerichte die selbin burgir, die wir umb die geschichte von dirre zit alse auch darnach beraubin alle ir recht alse virredir, ungetrewin und des richis widerspensung, also wer die selbin angriffit, der sal in keine wise fochtin keinirleie buße von deme heiligen riche.

[20]  Darubir die burgir von Frankinfurd durch alle die zyt, in der sich geburit ubir die kure zuo dedingen, so sullen sie in keyne wis nyeman in der stat laßin, willichirleie wirdekei, adels adir hirschefte er ist, alleine die kurfursten uzgenomen und ir boten und ir procurator, der ir ieglichir mit zwein hundird perdin sal in faren, alse for gesetzit ist. Were abir, daz nach der kurfursten infard adir in ir gegwurtekeit sich geburte, daz ieman in der stat funden wurde, des uozfard sullin sie zuo stunt mit den werkin bestellin ane allis virziehin undir allen den bußen, dye dafor ubir sie herzalt sin, und auch in der crafft des eides, die burgir darubir sweren sullin zuo den heiligen by der crafft dys gegenwurtigen gesetzis, alse dofor uzgeleit ist.

Wie dasz geleit sulle sin der kurfursten


Wie dasz geleit sulle sin der kurfursten






Capitel primum

Capitel primum

[1] Wir  setzin von sichirm wißen von fullenkommene keisirlichir gewalt und bestedegen mit desem keisirlichim gebode, so wanne und wie dickewie hiernach notdurfft uffstet in geschichte, ein Romischin konig zuo welin zuo eyme kunfftigen keisir, und die kurfursten nach altir labelichir gewonheit zuo der kur sullin farin, so ist ein iegelichir kurfurste, ob iz und wan iz an in genudit wird, schuldeg zuo geleidin eynen iegelichin sinen medekurfursten adir ir boten, die sie darzuo sendent, durch ir lant, gebiede und stede und auch furbas, so soe verriste mogen, und ane geverde leidi lihin gein der stat, da die wale geschehin sal, und hin wedirumb zuo varen by der pene meynneidis und virluste siner stymme, da er zuo der zyt an der kure habin sulte. Und setzin, daz er adir sie in die buße zuo stunt gefallin sin, die adir der an dem vorgenant geleide sumig sint adir daz geleide freveliche widdirsprechint.

[1] Wir setzin von sichirm wißen von fullenkommene keisirlichir gewalt und bestedegen mit desem keisirlichim gebode, so wanne und wie dickewie hiernach notdurfft uffstet in geschichte, ein Romischin konig zuo welin zuo eyme kunfftigen keisir, und die kurfursten nach altir labelichir gewonheit zuo der kur sullin farin, so ist ein iegelichir kurfurste, ob iz und wan iz an in gemutet wird, schuldeg zuo geleidin eynen iegelichin sinen medekurfursten adir ir boten, die sie darzuo sendent, durch ir lant, gebiede und stede und auch furbas, so soe verriste mogen, und ane geverde leidi lihin gein der stat, da die wale geschehin sal, und hin wedirumb zuo varen by der pene meynneidis und virluste siner stymme, da er zuo der zyt an der kure habin sulte. Und setzin, daz er adir sie in die buße zuo stunt gefallin sin, die adir der an dem vorgenant geleide sumig sint adir daz geleide freveliche widdirsprechint.



[2] Darubir setzen wir und gebiedin andirn fursten gemeinlichin, wie sie genant sin, die gelehint sin von deme heiligen Romischen riche, und auch allin grefin, landishern, rittern, knechten, edel und unedel, burgere und gemeyne und allen insesses burge und stede und alle stete des heiligen richis, daz sie zuo der selbin zit, so / man die kur duon sal eyns Romischin konigis zuo eyme kunfftigen keisir, eynen iegelichin kurfursten, so ers an sie forderd, adir sine boten, die er zuo der kuor sendit, sullen geleidin durch ir gebiede und so sie ferste mogen, alse vor bedacht ist, ane alle geverde. Wer auch die vorgeschrebin unsir gesetze frebeliche ubirginge, der sal zuo stunt in die vorgenant buße gefallin sin. Alle fursten und grefin, landishern, edel, rittere, knechte und alle wolegeborne, dye daweddir dunt, dye fallin in quot meyneydes und virlust allir leen, die sie von deme heiligen riche hant, und andir lehen, von weme sis hant, und als irs gutis, wo sie iz hant. Alle burgir und gemeinde, die sich virmeßynt darweddir zuo dunde, die sint gelich meyneydig und darzuo sint sie allir ure recht, friheit, privilegia und gnadin, die sie von dem heiligen riche hant, gentzlich beraubit, und ir lip und ir gut fellit in keisirliche achte. Und ubir die selbin, die wir von nuon dirre zit mit gedat als auch danne berauben von allim irrem rechtin, ist eyme yegelichin herleibit anzuogriffin ungefrebilt mit eygin gewalt ane gerichte unde anzuogriffin eins ieclichin amptmannis, und sullen darumb keine buße fochtin von deme riche adir von iemanne, umb daz sie begriffin werdin, daz sie weddir eyn gemeyne gut, uffinbere und des heiligin richis gesetze und wirdekeit und auch wedir eigin ere und heil also groß ding frefeliche gehindird hant und auch als wedirspenische, ungehorsam, ungetrwe alse boslich und ungetrwelichin hant gedan.
 

[2] Darubir setzen wir und gebiedin andirn fursten gemeinlichin, wie sie genant sin, die gelehint sin von deme heiligen Romischen riche, und auch allin grefin, landishern, rittern, knechten, edel und unedel, burgere und gemeyne und alle ir umbe sosse, es sient burge und stede und alle stete des heiligen richis, daz sie zuo der selbin zit, so / man die kur duon sal eyns Romischin konigis zuo eyme kunfftigen keisir, eynen iegelichin kurfursten, so ers an sie forderd, adir sine boten, die er zuo der kuor sendit, sullen geleidin durch ir gebiede und so sie ferste mogen, alse vor bedacht ist, ane alle geverde. Wer auch die vorgeschrebin unsir gesetze frebeliche ubirginge, der sal zuo stunt in die vorgenant buße gefallin sin. Alle fursten und grefin, landishern, edel, rittere, knechte und alle wolegeborne, dye daweddir dunt, dye fallin in quot meyneydes und virlust allir leen, die sie von deme heiligen riche hant, und andir lehen, von weme sis hant, und als irs gutis, wo sie iz hant. Alle burgir und gemeinde, die sich virmeßynt darweddir zuo dunde, die sint gelich meyneydig und darzuo sint sie allir ure recht, friheit, privilegia und gnadin, die sie von dem heiligen riche hant, gentzlich beraubit, und ir lip und ir gut fellit in keisirliche achte. Und ubir die selbin, die wir von nuon dirre zit mit gedat als auch danne berauben von allim irrem rechtin, ist eyme yegelichin herleibit anzuogriffin ungefrebilt mit eygin gewalt ane gerichte unde anzuogriffin eins ieclichin amptmannis, und sullen darumb keine buße förchten von deme riche adir von iemanne, umb daz sie begriffin werdin, daz sie weddir eyn gemeyne gut, uffinbere und des heiligin richis gesetze und wirdekeit und auch wedir eigin ere und heil also groß ding frefeliche gehindird hant und auch als wedirspenische, ungehorsam, ungetrwe alse boslich und ungetrwelichin hant gedan.


[3] Wie setzin und gebiedin, daz burger und gemeynne den vorgenant kurfursten, so sie iz von in fordern, schuldig sin zuo virkeiffin und schaffin, daz man yn virkeiffe spise, so ir und iren boten und irs fulkys notdurfft, noch gemeyme lauffe und werd, so sie farn zuo der stat, da man die kur begen sal, unde auch so sie von dannen farin zuo den vorgeschreben dingen, sal niemans kein geverde legin, wer andirs darweddir dete, so wullen wir, daz er mit der gedede falle in die buße, die in dem vorgesetzen widdir burgir und gemeinne von uns uzgekundit sint.

[3] Wie setzin und gebiedin, daz burger und gemeynne den vorgenant kurfursten, so sie iz von in fordern, schuldig sin zuo virkeiffin und schaffin, daz man yn virkeiffe spise, so ir und iren boten und irs fulkys notdurfft, noch gemeyme lauffe und werd, so sie farn zuo der stat, da man die kur begen sal, unde auch so sie von dannen farin zuo den vorgeschreben dingen, sal niemans kein geverde legin, wer andirs darweddir dete, so wullen wir, daz er mit der gedede falle in die buße, die in dem vorgesetzen widdir burgir und gemeinne von uns uzgekundit sint.


Welchir herubir von fursten, grefin, landisherren, ritter, burger und gemeynne eyme kurfursten, so er ferit zuo der kure, eynen Romischen konig zuo kiesin, adir so er von dannen ferit, fintliche hude furmachit adir sich virmissit lage zuo legen adir sie adir etlicheme undir in an sinre adir sinre lude lip adir gut anegriffit, anebetrubit adir ir vorgenant badin, sie heischin geleide adir nit, den urteilen wir furfallin an der gedat in die vorgenannt buße mit allin gesellin siner bosheit, also zuo wise, daz iecliche persone in die buße falle, die wir nach undirscheit der personen hievor han ufgesetzit.

Welchir herubir von fursten, grefin, landisherren, ritter, burger und gemeynne eyme kurfursten, so er ferit zuo der kure, eynen Romischen konig zuo kiesin, adir so er von dannen ferit, fintliche hude furmachit adir sich virmissit lage zuo legen adir sie adir etlicheme undir in an sinre adir sinre lude lip adir gut anegriffit, anebetrubit adir ir vorgenant badin, sie heischin geleide adir nit, den urteilen wir furfallin an der gedat in die vorgenannt buße mit allin gesellin siner bosheit, also zuo wise, daz iecliche persone in die buße falle, die wir nach undirscheit der personen hievor han ufgesetzit.

[4] Wer auch, daz etzlichir kurfurste mit etwemme sime mitdekurfursten fintschafft druge und undir in wellichirleye krieg, widdirsache adir missehellunge lieffe, die ding / sullen in keine wis daweddir sin, eynre sy deme andirn gebunden zuo geleidin und sine boten, die er zuo der selbin kure sendet, mit vorgesatztir wiße by der pene meynneidis und virluste sundir zuo dem male siner stimme in der kure, alse for uzgesprochin ist.

[4] Wer auch, daz etzlichir kurfurste mit etwemme sime mitdekurfursten fintschafft druge und undir in wellichirleye krieg, widdirsache adir missehellunge lieffe, die ding / sullen in keine wis daweddir sin, eynre sy deme andirn gebunden zuo geleidin und sine boten, die er zuo der selbin kure sendet, mit vorgesatztir wiße by der pene meynneidis und virluste sundir zuo dem male siner stimme in der kure, alse for uzgesprochin ist.

[5] Wellichir auch andir furste, grefe, landishern, ritter, knecht, edel adir unedel, burgir adir gemeynne von den steden mit etlichem kurfursten adir mit me uzsir in widdir wurdigen willin dinge adir wilchirleie zweyunge, krieg adir missehelle lieffe, doch so sullent die selbin dem selbin adir den selbin kurfursten adir yrin boten, die sie zuo der selbin kure sendin, dar zuo farin und her widdirumb zuo komen geleide geben ane alle widdirrede und geverde, alse ir ieclichir sundirlich virmidin wulle die egenant buße, die von uns uf sie gesprochin sint, und wer darweddir dete, den urteylin wir zuo stunt gefallin in die selbin buße. Zuo eyner witern sichirheit und festekeit allir vorgesetz so heißin wir und wullin, daz alle kurfursten und andir fursten, grefin, landishern, edele, stede und ir gemeynne bestedegin mit briffin und mit yren eyden alle vorgesetze und sullin sich darzuo virbinden mit guten trewin und ane argelist kreffteclichin zuo fullinbrengen. Und wer sich hindirzuoge, die selben briffe zuo gebin, der fellit mit der dat in die buße, die wir nach undirscheit der personen ieclichim besindir uffgelegit hant mit den vorgesetzen.

[5] Wellichir auch andir furste, grefe, landishern, ritter, knecht, edel adir unedel, burgir adir gemeynne von den steden mit etlichem kurfursten adir mit me uzsir in widdir wurdigen willin dinge adir wilchirleie zweyunge, krieg adir missehelle lieffe, doch so sullent die selbin dem selbin adir den selbin kurfursten adir yrin boten, die sie zuo der selbin kure sendin, dar zuo farin und her widdirumb zuo komen geleide geben ane alle widdirrede und geverde, alse ir ieclichir sundirlich virmidin wulle die egenant buße, die von uns uf sie gesprochin sint, und wer darweddir dete, den urteylin wir zuo stunt gefallin in die selbin buße. Zuo eyner witern sichirheit und festekeit allir vorgesetz so heißin wir und wullin, daz alle kurfursten und andir fursten, grefin, landishern, edele, stede und ir gemeynne bestedegin mit briffin und mit yren eyden alle vorgesetze und sullin sich darzuo virbinden mit guten trewin und ane argelist kreffteclichin zuo fullinbrengen. Und wer sich hindirzuoge, die selben briffe zuo gebin, der fellit mit der dat in die buße, die wir nach undirscheit der personen ieclichim besindir uffgelegit hant mit den vorgesetzen.




[6] Auch willich kurfurste, wilchis ardis adir wirdekeit er ist, lehin heldit von deme heiligin riche, adir grefe, landishern adir edel adir der nachkomen adir irben die vor adir nachgeschrebin unsir keisirlich gesetze und recht nit wullint haltin adir in frefeliche widdirsprechin, ist is, daz her ein kurfurste ist, zuo stunt so sullint die andirn sine medekurfursten den selben furbaz me uz ir geselleschaffz sließin, und sal darbin der stymme der kure und der kurfursten stat, wirdekeit und recht und dal auch nit ingesetzit werdin von der lehin wegin, die er von deme riche heldit. Abir ein andir furste adir ein edel man, als vor geseit ist, der da missedut an den selbin unsirn gesetzin, den sal auch glichirwiz nieman in lehin setzin, die er von dem heiligen riche adir von iemans andirs heldit, unde darzuo fellit er zuo stuont in alle vorgesetzite buße, die sine persone anedreffint.
 
[6] Auch willich kurfurste, wilchis artes adir wirdekeit er ist, lehin heldit von deme heiligin riche, adir grefe, landishern adir edel adir der nachkomen adir irben die vor adir nachgeschrebin unsir keisirlich gesetze und recht nit wullint haltin adir in frefeliche widdirsprechin, ist is, daz her ein kurfurste ist, zuo stunt so sullint die andirn sine medekurfursten den selben furbaz me uz ir geselleschaffz sließin, und sal darbin der stymme der kure und der kurfursten stat, wirdekeit und recht und dal auch nit ingesetzit werdin von der lehin wegin, die er von deme riche heldit. Abir ein andir furste adir ein edel man, als vor geseit ist, der da missedut an den selbin unsirn gesetzin, den sal auch glichirwiz nieman in lehin setzin, die er von dem heiligen riche adir von iemans andirs heldit, [Zusatz von anderer Hand:] hilf got, unde darzuo fellit er zuo stuont in alle vorgesetzite buße, die sine persone anedreffint.

[7] Wie wir doch unvirscheidenlichin wullen und gesetzit han, daz alle fursten, greffin, landishern, edele, richtir, knecht, stede und ir gemeyne virbundin sin, daz vorgesprochene geleide zu lihenne eyme iegelichin kurfursten adir sime boten, alse vor geredit ist, so han wir doch ir ieclichem die mynre nit sundirlich geleide und geleidis lude zuogeordenerit, die allirmeist darzuo geschickit sint nach deme gelegir der gegin und stede, alz iz sich zuo hant fullecliche unfinberit mit der nachgeschrebin rede.

[7] Wie wir doch unvirscheidenlichin wullen und gesetzit han, daz alle fursten, greffin, landishern, edele, rittir, knecht, stede und ir gemeyne virbundin sin, daz vorgesprochene geleide zu lihenne eyme iegelichin kurfursten adir sime boten, alse vor geredit ist, so han wir doch ir ieclichem die mynre nit sundirlich geleide und geleidis lude zuogeordenerit, die allirmeist darzuo geschickit sint nach deme gelegir der gegin und stede, alz iz sich zuo hant fullecliche unfinberit mit der nachgeschrebin rede.

[8] Zu dem irsten den konig von Beheim, ein irtzschenke des heiligin richis, sullin geleidin ertzebuschofe von Mentze, Babinbergir und Wirtzeburgir buschofe, der burg- / grefe von Nurenberg, die von Hohinloch, die von Wertheim, Brunecke und von Hanauwe, stede Nurenberg, Rotenberg und Windisheim.

[8] Zu dem irsten den konig von Beheim, ein irtzschenke des heiligin richis, sullin geleidin ertzebuschofe von Mentze, Babinbergir und Wirtzeburgir buschofe, der burg- / grefe von Nurenberg, die von Hohinloch, die von Wertheim, Brunecke und von Hanauwe, stede Nurenberg, Rotenberg und Windisheim.



[9] Den irtzbuschoff von Kollin, des heiligin richis irtzkantzelir durch Lamparten, sullint geleidin irtzbischofe von Mentze und von Drere, der paltzgreve von dem Rine, der langreve von Hessin, die von Katzinelinbogin, von Nassauwe, von Diestz, item von Ysenburg, von Westirburg, von Ronkel, von Limpburg und von Falkinstein, item stede Wetflar, Geilinhusen, Fredeberg.

[9] Den irtzbuschoff von Kollin, des heiligin richis irtzkantzelir durch Lamparten, sullint geleidin irtzbischofe von Mentze und von Drere, der paltzgreve von dem Rine, der lantgrafe von Hessin, die von Katzinelinbogin, von Nassauwe, von Diestz, anderwerbe von Ysenburg, von Westirburg, von Ronkel, von Limpburg und von Falkinstein, item stede Wetflar, Geilinhusen, Fredeberg.




[10] Den irtzbuschoff von Drere, irtzkanzelir des heiligin richis durch Welschlant und in dem konigriche von Arlet, sullint geleiden der irtzbischof von Mentze, der paltzgreve von Rine, andir werbe der von Spanheim, von Feldentz, von Nassauwe grefen, Ruwegreven, Wildegreven, von Yseburg, von Westirburg, von Ronkel, von Limpburg, von Dieschtz, von Katzelinelinbogen, von Eppinstein, von Falkinstein und die stat von Mentze.

[10] Den irtzbuschoff von Drere, irtzkanzelir des heiligin richis durch Welschlant und in dem konigriche von Arlet, sullint geleiden der irtzbischof von Mentze, der paltzgreve von Rine, andir werbe der von Spanheim, von Feldentz, von Nassauwe grefen, Ruwegreven, Wildegreven, von Yseburg, von Westirburg, von Ronkel, von Limpburg, von Dieschtz, von Katzelinelinbogen, von Eppinstein, von Falkinstein und die stat von Mentze.

[11] Den paltzgreven vom Rine, ein drossessedes heiligen richis, den sal geleidin der buschoff von Mentze.

[11] Den paltzgreven vom Rine, ein trosses des heiligen richis, den sal geleidin der buschoff von Mentze.

[12] Den hirtzaugin von Sassin, ein irtzemarschalg des heiligin richis, sullin geleidin der konig von Beheim und die irtzebischofe von Mentze und von Medeburg und die bischofe von Babinberg und Wirtzeburg, der margreve von Missin und der lantgreve von Hessin, item die epte von Fulda und von Hirsefelde und der burgreve von Nurenberg, die von Hohinloch, von Wertheim, von Brunecke, von Hanauwe, von Falkinstein und stede Erfurd, Mulhausen, Nurenberg, Rotinburg und Windisheim. Den margreven von Brannenburg, ein irtzkamerer des heiligen richis, sullint geleidin alle, diezunest genant sin, dye den hirtzaugin von Sassin gleidin.

[12] Den hirtzaugin von Sassin, ein irtzemarschalg des heiligin richis, sullin geleidin der konig von Beheim und die irtzebischofe von Mentze und von Medeburg und die bischofe von Babinberg und Wirtzeburg, der margreve von Missin und der lantgreve von Hessin, item die epte von Fulda und von Hirsefelde und der burgreve von Nurenberg, die von Hohinloch, von Wertheim, von Brunecke, von Hanauwe, von Falkinstein und stede Erfurd, Mulhausen, Nurenberg, Rotinburg und Windisheim. Den margreven von Brannenburg, ein irtzkamerer des heiligen richis, sullint geleidin alle, diezunest genant sin, dye den hirtzaugin von Sassin gleidin.

[13] Wir wullin und setzin kuntlich, daz ein ieglich kurfurste, der solich geleide wil habin, also zitliche fordere, von den er iz gedenckit zuo heischin, und den weg, den er farin will, vor virkunde, daz die, wilche darzuo gesetzit, daz selbe geleide zu / gebin, und also angemanit werdin, sich zitlichin und bequemelichen darzuo mogen bereidin.

[13] Wir wullin und setzin kuntlich, daz ein ieglich kurfurste, der solich geleide wil habin, also zitliche fordere, von den er iz gedenckit zuo heischin, und den weg, den er farin will, vor virkunde, daz die, wilche darzuo gesetzit, daz selbe geleide zu / gebin, und also angemanit werdin, sich zitlichin und bequemelichen darzuo mogen bereidin.

[14] Die vorgeschrebin gesetze, die von des geleidis wegin gemacht sint, herluchtin wir, daz man sie also sichirlichin sulle virsten, daz ein ieglichir, der vor genant ist adir villichte nit genant ist, wem iz heim gedihit, daz von eme daz geleide in solchir geschichtegefordirt wird, virbundin sin undir den bußen, die for begriffin sint, daz geleide zuo gebin sundirlich durch sin lant und gebiede und auch furbaz, so er ferste mag, ane argelist.

[14] Die vorgeschrebin gesetze, die von des geleidis wegin gemacht sint, herluchtin wir, daz man sie also sichirlichin sulle virsten, daz ein ieglichir, der vor genant ist adir villichte nit genant ist, wem iz heim gedihit, daz von eme daz geleide in solchir geschichtegefordirt wird, virbundin sin undir den bußen, die for begriffin sint, daz geleide zuo gebin sundirlich durch sin lant und gebiede und auch furbaz, so er verrest mag, ane argelist.



[15] Andir werbe setzin wir und ordeneren, daz der irtzbischoff von Mentze, der dane zuo ziten ist, sal iedem kurfursten besundir die kure virkunden mit sinen botin und mit sinen uffin breiffin. In den brieffin sal uzgeleit sin dag und zil, zusschin den dieselbin brieffe zuo den selbin fursten nach gemeyme geduncke komen mogin. Die selbin brieffe sullint haldin, daz von dem dage in den brieffen uzgeleit innewendig dreyn den nesten mande sullin alle kurfursten und ieglichir besundir zuo Frankinfurd uf den Meyn geinwurtig sin adir sullint iren guden
glauphaftigen badin zuo der selbin zyt und stat sendin mit irm gantzen  gewalde mit irin uffin brieffin mit ir iegelichis großem ingesegelt besegelt, eynen Romischin konig zuo kiesen zu fuordirn in daz keisirduom.

[15] Andir werbe setzin wir und ordeneren, daz der irtzbischoff von Mentze, der dane zuo ziten ist, sal iedem kurfursten besundir die kure virkunden mit sinen botin und mit sinen uffin breiffin. In den brieffin sal uzgeleit sin dag und zil, zusschin den dieselbin brieffe zuo den selbin fursten nach gemeyme geduncke komen mogin. Die selbin brieffe sullint haldin, daz von dem dage in den brieffen uzgeleit innewendig dreyn den nesten monotten sullin alle kurfursten und ieglichir besundir zuo Frankinfurd uf den Meyn geinwurtig sin adir sullint iren guden glauphaftigen badin zuo der selbin zyt und stat sendin mit irm gantzen gewalde mit irin uffin brieffin mit ir iegelichis großem ingesegelt besegelt, eynen Romischin konig zuo kiesen zu fuordirn in daz keisirduom.


Wie auch und undir wilchir furme die brieffe sullin gemacht sin, und waz wirdekeit an in sulle unvirwendelich behaldin werden, und in waz wise und mosse die kurfursten ir boten zuo der kure sullin sendin, und wie sie in den gewalt, gebot und procuratoria ordenerin sullint, daz findet man geschrebin und clerlich uzgeleit an dem ende dis buchis, und die selbe furme, die danne gebin wird, gebiedin wir und wullen von folkommen keisirlichem gewalt, daz sie also altzuomal gehalten werde.

Wie auch und undir wilchir furme die brieffe sullin gemacht sin, und waz wirdekeit an in sulle unvirwendelich behaldin werden, und in waz wise und mosse die kurfursten ir boten zuo der kure sullin sendin, und wie sie in den gewalt, gebot und procurator ordenerin sullint, daz findet man geschrebin und clerlich uzgeleit an dem ende dis buchis, und die selbe furme, die danne gebin wird, gebiedin wir und wullen von vollekumenheit keisirlichem gewalt, daz sie also altzuomal gehalten werde. 




[16] Wir heißin und setzin, so iz darzu komet, daz des keisirs adir des Romischin konigs dot kuntlich wird in deme bischtum von Mentze, daz der irtzbischoff von Mentze zuo stunt innewendig eyns mandis frist, an einandir zuo zelin von dem dage der kuntlichkeit des selbin dotis, kunt duo mit sinen uffin briffin ieclichim kurfursten sunderlich den dot und die virkundunge, alse vor geschreben ist. Abe nuo der selbe irtzbischoff an der endunge adir virkundunge sumig adir villichte laz were von der zyt darnach in dren manden, alse da abin zuo nest in deme gesetze geordent ist, so sullin die selbin kurfursten von eygeme muode und ungeruoffin umb die dogint ir trewe, von der sie schuldig sin daz heilige rich zuo besorgin, zuosamenkomen in die vorgenant stat Frankinfurd, zu kysen eynen Romischin konig zuo eyme kunftigen keisir.


[16] Wir heißin und setzin, so iz darzu komet, daz des keisirs adir des Romischin konigs dot kuntlich wird in deme bischtum von Mentze, daz der irtzbischoff von Mentze zuo stunt innewendig eyns mandis frist, an einandir zuo zelin von dem dage der kuntlichkeit des selbin dotis, tun kunt mit sinen uffin briffin ieclichim kurfursten sunderlich den dot und die virkundunge, alse vor geschreben ist. Abe nuo der selbe irtzbischoff an der endunge adir virkundunge sumig adir villichte laz were von der zyt darnach in dren manden, alse da abin zuo nest in deme gesetze geordent ist, so sullin die selbin kurfursten von eygeme muode und ungeruoffin umb die dogint ir trewe, von der sie schuldig sin daz heilige rich zuo besorgin, zuosamenkomen in die vorgenant stat Frankinfurd, zu kysen eynen Romischin konig zuo eyme kunftigen keisir.

[17] Iz sal auch ein ieclich kurfurste adir sine botin in der zyt der vorgesprochin kür faren in die egenant stat Frankinfurd nit me dan myt zweinhundirt pherdin geredin, in der zal mag er mit yme furin funfftzig gewapinde adir minre und nit me. /

[17] Iz sal auch ein ieclich kurfurste adir sine botin in der zyt der vorgesprochin kür faren in die egenant stat Frankinfurd nit me dan myt zweinhundirt pherdin geredin, in der zal mag er mit yme furin funfftzig gewapinde adir minre und nit me. /

[18] Sundir der kurfurste, der zuo der kure geruffin were zuo der kure nit queme adir sine rechtliche boten mit sinen uffin brieffin mit sime großim ingesegel besegelt, die follin frien gantzin gewalt hiltin, eynen kunftigen Romischin konig zuo kiesen, nit sente adir, ob er queme adir die selbin boden villichte sente, und darnach der furste adir sine botin in weg fure von der kure, und ein Romisch konig zuo eyme kunfftigen keisir noch nit gewelit were, und auch nit ließe noch insetzte wirdeclichin eynen waren procurator zu den vorgenant dingen, der sal darbin siner stimme und recht, die er zuo der kure zuo der selbin zit hatte und sie also gelaßin hat.


[18] Sundir der kurfurste, der zuo der kure geruffin were zuo der kure nit queme adir sine rechtliche boten mit sinen uffin brieffin mit sime großim ingesegel besegelt, die follin frien gantzin gewalt hiltin, eynen kunftigen Romischin konig zuo kiesen, nit sente adir, ob er queme adir die selbin boden villichte sente, und darnach der furste adir sine botin in weg fure von der kure, und einen Romischen konig zuo eyme kunfftigen keisir noch nit gewelit were, und auch nit ließe noch insetzte wirdeclichin eynen waren procurator zu den vorgenant dingen, der sal darbin siner stimme und recht, die er zuo der kure zuo der selbin zit hatte und sie also gelaßin hat.


[19] Wir setzin auch den burgern von Frankinfurd uf und gebiedin in by der crafft des eydes, den wir in darubir uffsetzin zuo sweren zuo den heiligen, daz sie mit getrueme ernste und sorgsame fliße behudin und bschirmen alle kurfursten und ir ieglichen von ubirfalle des andirn, ob it weddirwintigest undir in uffstunde, und auch von allen luden mit allem irem fulke, die sie und ir ieglichir in der vorgenant zal der zweir hundird pherde in die stat zuo Frankinfurd gefurd han, andirs sie fallint in missetat meyneidis und virliesin auch gentzlich alle ir recht, friheit, wirdekeit, gnade und laube, die sie von deme heiligen riche hant, und mit der dat fallen sie in keisirliche acht mit libe und mit guode. Und sy von stunt herleibit eyme ieglichen anzuogriffin ungefrevelt mit eygenwillen und gewalte an gerichte die selbin burgir, die wir umb die geschichte von dirre zit alse auch darnach beraubin alle ir recht alse virredir, ungetrewin und des richis weddirspenschin, also wer die selbin angriffit, der sal in keine wise fochtin keinirleie buße von deme heiligen riche.
[19] Wir setzin auch den burgern von Frankinfurd uf und gebiedin in by der crafft des eydes, den wir in darubir uffsetzin zuo sweren zuo den heiligen, daz sie mit getrueme ernste und sorgsame fliße behudin und bschirmen alle kurfursten und ir ieglichen von ubirfalle des andirn, ob it widerwertikeit undir in uffstunde, und auch von allen luden mit allem irem fulke, die sie und ir ieglichir in der vorgenant zal der zweir hundird pherde in die stat zuo Frankinfurd gefurd han, andirs sie fallint in missetat meyneidis und virliesin auch gentzlich alle ir recht, friheit, wirdekeit, gnade und laube, die sie von deme heiligen riche hant, und mit der dat fallen sie in keisirliche acht mit libe und mit guode. Und sy von stunt herleibit eyme ieglichen anzuogriffin ungefrevelt mit eygenwillen und gewalte an gerichte die selbin burgir, die wir umb die geschichte von dirre zit alse auch darnach beraubin alle ir recht alse virredir, ungetrewin und des richis widersprechen, also wer die selbin angriffit, der sal in keine wise fochtin keinirleie buße von deme heiligen riche.



[20]  Darubir die burgir von Frankinfurd durch alle die zyt, in der sich geburit ubir die kure zuo dedingen, so sullen sie in keyne wis nyeman in der stat laßin, willichirleie wirdekei, adels adir hirschefte er ist, alleine die kurfursten uzgenomen und ir boten und ir procurator, der ir ieglichir mit zwein hundird perdin sal in faren, alse for gesetzit ist. Were abir, daz nach der kurfursten infard adir in ir gegwurtekeit sich geburte, daz ieman in der stat funden wurde, des uozfard sullin sie zuo stunt mit den werkin bestellin ane allis virziehin undir allen den bußen, dye dafor ubir sie herzalt sin, und auch in der crafft des eides, die burgir darubir sweren sullin zuo den heiligen by der crafft dys gegenwurtigen gesetzis, alse dofor uzgeleit ist.

[20]  Darubir die burgir von Frankinfurd durch alle die zyt, in der sich geburit ubir die kure zuo dedingen, so sullen sie in keyne wis nyeman in der stat laßin, willichirleie wirdekei, adels adir hirschefte er ist, alleine die kurfursten uzgenomen und ir boten und ir procurator, der ir ieglichir mit zwein hundird perdin sal in faren, alse for gesetzit ist. Were abir, daz nach der kurfursten infard adir in ir gegwurtekeit sich geburte, daz ieman in der stat funden wurde, des uozfard sullin sie zuo stunt mit den werkin bestellin ane allis virziehin undir allen den bußen, dye dafor ubir sie herzalt sin, und auch in der crafft des eides, die burgir darubir sweren sullin zuo den heiligen by der crafft dys gegenwurtigen gesetzis, alse dofor uzgeleit ist.





Bearbeiterinnen: Marie-Luise Heckmann (Absatz 1-2); Katharina Leonhard (Universität Hamburg) (Absatz 3-11); Barbara Oermann (Universität Hamburg) (Absatz 12-20)
Daten: 20. April 2004; 18. April 2004; 5. Juli 2004

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur: 20. April 2004; 11. Juli 2004
Spaltenerstellung: 20. April 2004; 11. Juli 2004
Erstveröffentlichung: 20. April 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln


Kapitel 2

MGH Constitutiones 11, S. 575, 577, 579.

Bulla Aurea Caput 2
 
 
ALT = Alte Frankfurter Übersetzung (1371, 1944 verbrannt, Anonymus)  
 

Das andir capitel

Von der kuor eyns Romischen konigis

[1] Darnach so die kurfursten sint komen in dye stat zuo Frankinfurd, des nesten morgens, so der dag uffget, sullin sie in ir allir geginwurtekeit in santte Bartholomeus kirchin daselbis dun singin eyne messe von deme heiligen geiste, daz er yn ir hertze irluchte und daz liecht siner crafft in ir sinne gisse, daz sie mit syner helfe gesturit  / werdin, eynen gerechtin, gudin und nuotzin menschin kiesin einen Romischin konig zuo eyme konfftigem keisir und zuo heile allin Cristin ludin. Do die messe gedan ist, so sullin die kurfursten alle zuo deme altir gen, uf dem dye messe gesungen ist, alda sullint die geistlichin fursten ubir dem evange sancti Johannis 'In principio erat verbum etc.', daz daselbis fur sie sal geleit werdin, ir hende mit wirdekeit legen uf ir brust, die werntlichin fursten sullint mit irin hendin liplichin daran griffen, die alle mit allem irim gesinde sullin da geinwurtig sten ungewapint. Und der irtzebuschoff von Mentze sal in die furme des eidis gebin und er mit yn und sie mit yme adir der bodin, die nit geinwurtig sin, den eit in Dutschin duon in dese wise: 

[2] 'Ich irtzbischof von Mentze, des heiligin richis irtzkantzelir durch Dutschelant und ein kurfurste, sweren zuo desin heiligen ewangeligen, die hie geinwurteclichin fur mir ligin, daz ich uff die druwe, mit der ich gode und deme heiligen Romischin riche virbundin bin, kiesin nach allir miner bescheidinheit und virnunfft und mit godes helfe kiesin will ein zitlich houbit cristim folke, daz ist ein Romisch konig zuo eyme kunfftigen keysir, der darzuo beqquemeliche sy, alse verre mich mine bescheidinheit und mine sinne wisint. Und by der selbin trewe, so wil ich gebin mine stimme und willin und die vorgenant kuore duon ane alle gedinge, miede, lon adir gelobede, adir wilchri wise soliche ding mogen genant werden. Alse helfen mir got und alle heiligen.'

[3] Do der eit von den kurfursten adir irin boten in der vorgenant furme und wise gesworin ist, so sullin sie sich schicken zuo der kure und sullint von der stunt zu der stat zuo Frankinfurd nummer von einandir komen, iz inhabe dan daz merer deil undir in vor gewelit eyn zitlich houbit ein Romischin konig Cristem fulke zu eim kunfftigem keisir. Wirzogin sie daz zuo dunde drißig dage nach einandir zuo zelin von dage des gesworin eidis, darnach daz die drißig dage uzsint, sullint sie furbaz me nit eßin dan waßir und brot und sullint in keine wis zu der stat nummer komen, ez sy dan for von in adir von dem meisten deile undir in ein zitlich houbit der heiligin cristenheit irkorn.

[4] Nachdeme daz sie adir der merer deil undir in gewelit han, die selbe wal sal gehabit sin und behaltin werdin, alse ob sie eynmudeclichin von in allen were geschehin. Geschehe iz auch, ob etliche kurfursten adir ire boten durch etliche zit nit geinwurtig werin und sich virspedet adir gehindird wurdin und doch quemen, e die vorgenant kur volendit wurde, dem bekennen wir, daz man in zuo der kure laßin sal in dem selbin wesin, in dem sie ist in der zyt siner zuokunfft.

Wann is nuo von altir bewertir und lobelichir gewonheit ungebrechinlichin bisher gehaltin ist, daz hienach geschrebin stet, darumb so setzin wir und bekennen von / fullenkomen keisirlichin gewalt, daz der, der in forgesatzte wise irkorn wird zuo eime Romische konige, so die kure geschehin ist, e er sich keinirleie sache adir gescheffte von krafft des heiligen richis it undirste zuoduone, so sal er allen unde bisundir den kurfursten geistlich und werntlich, von den kuntliche ist, daz sie die nestin gledir sint des heiligin richis, alle ir privileige, briefe, recht, friheit, furluhin ding, alte gewonheit und wirdekeit und waz sie von deme riche bis an den dag der kuore gehabit han und besessin, bestedegin und befestin mit sinen besegeltin briefen ane furzog und weddirrede, und die vorgenant stucke sal er in alle hernuwin, nach deme daz er mit keisirlichir imfeln gekronit wird. Die bestedunge sol der herkorn eyme iegelichim kurfursten bisundir duon von irst mit sime koniglicheme namen und darnach undir siner keisirlichin wirdekeit hernuwin, in den dingin sal er dye furstin alle in der gemeyne und ir ieclichin bisundir nummer gehindirn, me er ist sie schuldig gnedeclichin zuo furdern ane argelist.

[5] In der geschichte, so dry kurfursten geinwurtig adir der boten, die nit geinwurtig sin, den firden undir in adir zu ir geselleschaffte, daz ist ein kurfurste, der geinwurtig adir nit geinwurtig were, zuo eyme Romischin konige irwelte, deme irkennen wir mit gesetze, daz des irwelten stimme, abe er geinwurtig were adir sine bote, ob yme nit geburte geginwurtig zuo sine, volle crafft habe und die zal der kore mere und daz großir deil hersetze glich den andirn kurfursten.

GÖ = Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: Ms. jurid. 213 (1419, Anonymus)
 

Das andir capitel

Von der kuor eyns Romischen konigis

[1] Darnach so die kurfursten sint komen in dye stat zuo Frankinfurd, des nesten morgens, so der dag uffget, sullin sie in ir allir geginwurtekeit in santte Bartholomeus kirchin daselbis dun singin eyne messe von deme heiligen geiste, daz er yn ir hertze irluchte und daz liecht siner crafft in ir sinne gisse, daz sie mit syner helfe gesturit / werdin, eynen gerechtin, gudin und nuotzin menschin kiesin einen Romischin konig zuo eyme konfftigem keisir und zuo heile allin Cristin ludin. Do die messe gedan ist, so sullin die kurfursten alle zuo deme altir gen, uf dem dye messe gesungen ist, alda sullint die geistlichin fursten ubir dem evangelio sancti Johannis 'In principio erat verbum etc.', daz daselbis fur sie sal geleit werdin, ir hende mit wirdekeit legen uf ir brust, die werntlichin fursten sullint mit irin hendin liplichin daran griffen, die alle mit allem irim gesinde sullin da geinwurtig sten ungewapint. Und der irtzebuschoff von Mentze sal in die furme des eidis gebin und er mit yn und sie mit yme adir der bodin, die nit geinwurtig sin, den eit in Dutschin duon in dese wise: 

[2] 'Ich irtzbischof von Mentze, des heiligin richis irtzkantzelir durch Dutschelant und ein kurfurste, sweren zuo desin heiligen ewangeligen, die hie geinwurteclichin fur mir ligin, daz ich uff die druwe, mit der ich gode und deme heiligen Romischin riche virbundin bin, kiesin nach allir miner bescheidinheit und virnunfft und mit godes helfe kiesin will ein zitlich houbit cristim folke, daz ist ein Romisch konig zuo eyme kunfftigen keysir, der darzuo beqquemeliche sy, alse verre mich mine bescheidinheit und mine sinne wisint. Und by der selbin trewe, so wil ich gebin mine stimme und willin und die vorgenant kuore duon ane alle gedinge, miede, lon adir gelobede, adir wilchri wise soliche ding mogen genant werden. Alse helfen mir got und alle heiligen.'

[3] Do der eit von den kurfursten adir irin boten in der vorgenant furme und wise gesworin ist, so sullin sie sich schicken zuo der kure und sullint von der stunt zu der stat zuo Frankinfurd nummer von einandir komen, iz inhabe dan daz merer deil undir in vor gewelit eyn zitlich houbit ein Romischin konig Cristem fulke zu eim kunfftigem keisir. Wirzogin sie daz zuo dunde drißig dage nach einandir zuo zelin von dage des gesworin eidis, darnach daz die drißig dage uzsint, sullint sie furbaz me nit eßin dan waßir und brot und sullint in keine wis zu der stat nummer komen, ez sy dan for von in adir von dem meisten deile undir in ein zitlich houbit der heiligin cristenheit irkorn.

[4] Nachdeme daz sie adir der merer deil undir in gewelit han, die selbe wal sal gehabit sin und behaltin werdin, alse ob sie eynmudeclichin von in allen were geschehin. Geschehe iz auch, ob etliche kurfursten adir ire boten durch etliche zit nit geinwurtig werin und sich virspedet adir gehindird wurdin und doch quemen, e die vorgenant kur volendit wurde, dem bekennen wir, daz man in zuo der kure laßin sal in dem selbin wesin, in dem sie ist in der zyt siner zuokunfft.

Wann is nuo von altir bewertir und lobelichir gewonheit ungebrechinlichin bisher gehaltin ist, daz hienach geschrebin stet, darumb so setzin wir und bekennen von / fullenkomen keisirlichin gewalt, daz der, der in forgesatzte wise irkorn wird zuo eime Romische konige, so die kure geschehin ist, e er sich keinirleie sache adir gescheffte von krafft des heiligen richis it undirste zuoduone, so sal er allen unde bisundir den kurfursten geistlich und werntlich, von den kuntliche ist, daz sie die nestin gledir sint des heiligin richis, alle ir privileige, briefe, recht, friheit, furluhin ding, alte gewonheit und wirdekeit und waz sie von deme riche bis an den dag der kuore gehabit han und besessin, bestedegin und befestin mit sinen besegeltin briefen ane furzog und weddirrede, und die vorgenant stucke sal er in allehernuwin, nach deme daz er mit keisirlichir imfeln gekronit wird. Die bestedunge sol der herkorn eyme iegelichim kurfursten bisundir duon von irst mit sime koniglicheme namen und darnach undir siner keisirlichin wirdekeit hernuwin, in den dingin sal er dye furstin alle in der gemeyne und ir ieclichin bisundir nummer gehindirn, me er ist sie schuldig gnedeclichin zuo furdern ane argelist.

[5] In der geschichte, so dry kurfursten geinwurtig adir der boten, die nit geinwurtig sin, den firden undir in adir zu ir geselleschaffte, daz ist ein kurfurste, der geinwurtig adir nit geinwurtig were, zuo eyme Romischin konige irwelte, deme irkennen wir mit gesetze, daz des irwelten stimme, abe er geinwurtig were adir sine boten, ob yme nit geburte geginwurtig zuo sine, volle crafft habe und die zal der keiser mere und daz großir deil hersetze glich den andirn kurfursten.

MÜ = München, Universitätsbibliothek: Ms. 685 (um 1420, Johannes Spanhofer aus Mittelbayern)
 

Das andir capitel

Von der kuor eyns Romischen konigis

[1] Darnach so die kurfursten sint komen in dye stat zuo Frankinfurd, des nesten morgens, so der dag uffget, sullin sie in ir allir geginwurtekeit in santte Bartholomeus kirchin daselbis dun singin eyne messe von deme heiligen geiste, daz er yn ir hertze irluchte und daz liecht siner crafft in ir sinne gisse, daz sie mit syner helfe gesturit / werdin, eynen gerechtin, gudin und nuotzin menschin kiesin einen Romischin konig zuo eyme konfftigem keisir und zuo heile allin Cristin ludin. Do die messe gedan ist, so sullin die kurfursten alle zuo deme altir gen, uf dem dye messe gesungen ist, alda sullint die geistlichin fursten ubir dem evangelio sancti Johannis 'In principio erat verbum etc.', daz daselbis fur sie sal geleit werdin, ir hende mit wirdekeit legen uf ir brust, die werntlichin fursten sullint mit irin hendin liplichin daran griffen, die alle mit allem irim gesinde sullin da geinwurtig sten ungewapint. Und der irtzebuschoff von Mentze sal in die furme des eidis gebin und er mit yn und sie mit yme adir der bodin, die nit geinwurtig sin, den eit in Dutschin duon in dese wise: 

[2] 'Ich irtzbischof von Mentze, des heiligin richis irtzkantzelir durch Dutschelant und ein kurfurste, sweren zuo desin heiligen ewangeligen, die hie geinwurteclichin fur mir ligin, daz ich uff die druwe, mit der ich gode und deme heiligen Romischin riche virbundin bin, kiesin nach allir miner bescheidinheit und virnunfft und mit godes helfe kiesin will ein zitlich houbit cristim folke, daz ist ein Romisch konig zuo eyme kunfftigen keysir, der darzuo beqquemeliche sy, alse verre mich mine bescheidinheit und mine sinne wisint. Und by der selbin trewe, so wil ich gebin mine stimme und willin und die vorgenant kuore duon ane alle gedinge, miede, lon adir gelobede, adir wilchri wise soliche ding mogen genant werden. Alse helfen mir got und alle heiligen.'

[3] Do der eit von den kurfursten adir irin boten in der vorgenant furme und wise gesworin ist, so sullin sie sich schicken zuo der kure und sullint von der stunt zu der stat zuo Frankinfurd nummer von einandir komen, iz inhabe dan daz merer deil undir in vor gewelit eyn zitlich houbit ein Romischin konig Kristemleichem fulke zu eim kunfftigem keisir. Wirzogin sie daz zuo dunde drißig dage nach einandir zuo zelin von dage des gesworin eidis, darnach daz die drißig dage uzsint, sullint sie furbaz me nit eßin dan waßir und brot und sullint in keine wis zu der stat nummer komen, ez sy dan for von in adir von dem meisten deile undir in ein zitlich houbit der heiligin cristenheit irkorn.

[4] Nachdeme daz sie adir der merer deil undir in gewelit han, die selbe wal sal gehabit sin und behaltin werdin, alse ob sie eynmudeclichin von in allen were geschehin. Geschehe iz auch, ob etliche kurfursten adir ire boten durch etliche zit nit geinwurtig werin und sich virspedet adir gehindird wurdin und doch quemen, e die vorgenant kur volendit wurde, dem bekennen wir, daz man in zuo der kure laßin sal in dem selbin wesin, in dem sie ist in der zyt siner zuokunfft.

So is nuo von altir bewertir und lobelichir gewonheit ungebrechinlichin bisher gehaltin ist, daz hienach geschrebin stet, darumb so setzin wir und bekennen von / fullenkomen keisirlichin gewalt, daz der, der in forgesatzte wise irkorn wird zuo eime Romische konige, so die kure geschehin ist, e er sich keinirleie sache adir gescheffte von krafft des heiligen richis it undirste zuoduone, so sal er allen unde bisundir den kurfursten geistlich und werntlich, von den kuntliche ist, daz sie die nestin gledir sint des heiligin richis, alle ir privileige, briefe, recht, friheit, furluhin ding, alte gewonheit und wirdekeit und waz sie von deme riche bis an den dag der kuore gehabit han und besessin, bestedegin und befestin mit sinen besegeltin briefen ane furzog und weddirrede, und die vorgenant stucke sal er in alle vernewen, nach deme daz er mit keisirlichir imfeln gekronit wird. Die bestedunge sol der herkorn eyme iegelichim kurfursten bisundir duon von irst mit sime koniglicheme namen und darnach undir siner keisirlichin wirdekeit hernuwin, in den dingin sal er dye furstin alle in der gemeyne und ir ieclichin bisundir nummer gehindirn, me er ist sie schuldig gnedeclichin zuo furdern ane argelist.

[5] In der geschichte, so dry kurfursten geinwurtig adir der boten, die nit geinwurtig sin, den firden undir in adir zu ir geselleschaffte, daz ist ein kurfurste, der geinwurtig adir nit geinwurtig were, zuo eyme Romischin konige erwelt, deme irkennen wir mit gesetze, daz des irwelten stimme, abe er geinwurtig were adir sine boten, ob yme nit geburte geginwurtig zuo sine, volle crafft habe und die zal der kayser mere und daz großir deil hersetze glich den andirn kurfursten.

DR = Dresden, Sächsische Landesbibliothek: H 134 (1433/37, Johannes Brüntzler aus Stuttgart)
 

Das andir capitel

Von der kuor eyns Romischen konigis

[1] Darnach so die kurfursten sint komen in dye stat zuo Frankinfurd, des nesten morgens, so der dag uffget, sullin sie in ir allir geginwurtekeit in santte Bartholomeus kirchin daselbis dun singin eyne messe von deme heiligen geiste, daz er yn ir hertze irluchte und daz liecht siner crafft in ir sinne gisse, daz sie mit syner helfe gesturit / werdin, eynen gerechtin, gudin und nuotzin menschin kiesin einen Romischin konig zuo eyme konfftigem keisir und zuo heile allin Cristin ludin. Do die messe gedan ist, so sullin die kurfursten alle zuo deme altir gen, uf dem dye messe gesungen ist, alda sullint die geistlichin fursten ubir dem ewangely sancti Johannis 'In principio erat verbum etc.', daz daselbis fur sie sal geleit werdin, ir hende mit wirdekeit legen uf ir brust, die werntlichin fursten sullint mit irin hendin liplichin daran griffen, die alle mit allem irim gesinde sullin da geinwurtig sten ungewapint. Und der irtzebuschoff von Mentze sal in die furme des eidis gebin und er mit yn und sie mit yme adir der bodin, die nit geinwurtig sin, den eit in Dutschin duon in dese wise: 

[2] 'Ich irtzbischof von Mentze, des heiligin richis irtzkantzelir durch Dutschelant und ein kurfurste, sweren zuo desin heiligen ewangeligen, die hie geinwurteclichin fur mir ligin, daz ich uff die druwe, mit der ich gode und deme heiligen Romischin riche virbundin bin, kiesin nach allir miner bescheidinheit und virnunfft und mit godes helfe kiesin will ein zitlich houbit cristim folke, daz ist ein Romisch konig zuo eyme kunfftigen keysir, der darzuo beqquemeliche sy, alse verre mich mine bescheidinheit und mine sinne wisint. Und by der selbin trewe, so wil ich gebin mine stimme und willin und die vorgenant kuore duon ane alle gedinge, miede, lon adir gelobede, adir wilchri wise soliche ding mogen genant werden. Alse helfen mir got und alle heiligen.'

[3] Do der eit von den kurfursten adir irin boten in der vorgenant furme und wise gesworin ist, so sullin sie sich schicken zuo der kure und sullint von der stunt zu der stat zuo Frankinfurd nummer von einandir komen, iz inhabe dan daz merer deil undir in vor gewelit eyn zitlich houbit ein Romischin konig Cristelichem fulke zu eim kunfftigem keisir. Wirzogin sie daz zuo dunde drißig dage nach einandir zuo zelin von dage des gesworin eidis, darnach daz die drißig dage uzsint, sullint sie furbaz me nit eßin dan waßir und brot und sullint in keine wis zu der stat nummer komen, ez sy dan for von in adir von dem meisten deile undir in ein zitlich houbit der heiligin cristenheit irkorn.

[4] Nachdeme daz sie adir der merer deil undir in gewelit han, die selbe wal sal gehabit sin und behaltin werdin, alse ob sie eynmudeclichin von in allen were geschehin. Geschehe iz auch, ob etliche kurfursten adir ire boten durch etliche zit nit geinwurtig werin und sich virspedet adir gehindird wurdin und doch quemen, e die vorgenant kur volendit wurde, dem bekennen wir, daz man in zuo der kure laßin sal in dem selbin wesin, in dem sie ist in der zyt siner zuokunfft.

So is nuo von altir bewertir und lobelichir gewonheit ungebrechinlichin bisher gehaltin ist, daz hienach geschrebin stet, darumb so setzin wir und bekennen von / fullenkomen keisirlichin gewalt, daz der, der in forgesatzte wise irkorn wird zuo eime Romische konige, so die kure geschehin ist, e er sich keinirleie sache adir gescheffte von krafft des heiligen richis it undirste zuoduone, so sal er allen unde bisundir den kurfursten geistlich und werntlich, von den kuntliche ist, daz sie die nestin gledir sint des heiligin richis, alle ir privileige, briefe, recht, friheit, furluhin ding, alte gewonheit und wirdekeit und waz sie von deme riche bis an den dag der kuore gehabit han und besessin, bestedegin und befestin mit sinen besegeltin briefen ane furzog und weddirrede, und die vorgenant stucke sal er in allevernewen, nach deme daz er mit keisirlichir imfeln gekronit wird. Die bestedunge sol der herkorn eyme iegelichim kurfursten bisundir duon von irst mit sime koniglicheme namen und darnach undir siner keisirlichin wirdekeit hernuwin, in den dingin sal er dye furstin alle in der gemeyne und ir ieclichin bisundir nummer gehindirn, me er ist sie schuldig gnedeclichin zuo furdern ane argelist.

[5] In der geschichte, so dry kurfursten geinwurtig adir der boten, die nit geinwurtig sin, den firden undir in adir zu ir geselleschaffte, daz ist ein kurfurste, der geinwurtig adir nit geinwurtig were, zuo eyme Romischin konige irwelte, deme irkennen wir mit gesetze, daz des irwelten stimme, abe er geinwurtig were adir sine boten, ob yme nit geburte geginwurtig zuo sine, volle crafft habe und die zal der kieser mere und daz großir deil hersetze glich den andirn kurfursten.

Bearbeiterin: Rebecca Hoffmann (Universität Hamburg)
Datum: 5. April 2004

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur: 15. April 2004
Spaltenerstellung: 15. April 2004
Erstveröffentlichung: 6. April 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln


Kapitel 3

MGH Constitutiones 11, S. 579, 581.

Bulla Aurea Caput 3
 
 
ALT = Alte Frankfurter Übersetzung (1371, 1944 verbrannt, Anonymus) 
 

Daz dritte capitel

Von deme sitzin der irtzbischoff von Mentze, Dryere unde Kuollen

In namen der heiligen undeilsamen drivaltekeit seliclich. Karlus der firde von gunste gotlichir gnade alle zit merer und konig zu Beheim. Zuo ewigem gehugniße der dinge. Gezirde und ire des heiligen Romischen richis und keisirlichir wirdekeit und dangbir nuotz gemeynes gudis furet einmudigir wille der wirdegin herluchtin kurfursten, die alse hohe sule fursichteclichir wisheit den heiligin buo mit sorgsamyr miltekeit stützen mit der helfe keisirliches gewaltis recht wird gestirkit, und so sie me mit witer mynne gelichis gunstis mit ein virstrickit sin, so sie me seleclichin uzgißin gemach fruchtberis freden und ruwe allir Cristenheit. Darumb daz undir den wirdegin irtzbischofin von Mentze, Kollin und Drere, des heiligin richis kurfursten, allir krieg und argwan, die undir in mochtin ufsten von deme furgange und umb wirdekeit irs sitzins in keisirlicheme adir in koniglicheme hofe, hienach und furbas me zuo ewigin ziten abesin und sie in geruwigir wise hertzin und gemudis blibin die quemelichir bedrachten mogin / mit gemeime gunste und fliße dogintsamer liebe die notdurfft des heiligen richis zuo droste Cristim fulke, so setzin wir mit vorbedrachtunge mit allin kurfursten geistlich und wertlich und mit irme rade und von fullenkomenheit keisirlichis gewaltis bestedigen wir mit desem gesetzt ewecliche zu werin, daz die irtzbischofe mogin und sullen sitzen in allin uffinlichin keisirlichin und koniglichin gededen, an gerichte, lehin zuo lihin, zu dissche eßin, in reden und in allin andirn werckin, adir so in geburit zuosamene komen zuo dedingen umb des richis nuotz und ere, der bischoff von Drere sal gelich geyn des keisirs antlzitze sitzin, der von Metzt sal in sime bischtum und in siner provincien und auch uzwendic siner provincien in allem Lamparten und Welschlant sitzen zuo der rechtin hant des keisirs. Wir wullen, daz die selbe wise zuo sitzen by allir ordenungene, alse vor gesprochin ist, gahledin werde von den nachkomelingin  der vorgenant irtzbischoffin Kollin, Drere und Mentze, daz zu keiner zyt umer me keinerleie zwifil von den dingen ufsten.

GÖ = Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: Ms. jurid. 213 (1419, Anonymus)
 

Daz dritte capitel

Von deme sitzin der irtzbischoff von Mentze, Dryere unde Kuollen

In namen der heiligen undeilsamen drivaltekeit seliclich. Karlus der firde von gunste gotlichir gnade alle zit merer und konig zu Beheim. Zuo ewigem gezugnisse der dinge. Gezirde und ire des heiligen Romischen richis und keisirlichir wirdekeit und dangbir nuotz gemeynes gudis furet einmudigir wille der wirdegin herluchtin kurfursten, die alse hohe sule fursichteclichir wisheit den heiligin buo mit sorgsamyr miltekeit stützen mit der helfe keisirliches gewaltis recht wird gestirkit, und so sie me mit witer mynne gelichis gunstis mit ein virstrickit sin, so sie me seleclichin uzgißin gemach fruchtberis freden und ruwe allir Cristenheit. Darumb daz undir den wirdegin irtzbischofin von Mentze, Kollin und Drere, des heiligin richis kurfursten, allir krieg und argwan, die undir in mochtin ufsten von deme furgange und umb wirdekeit irs sitzins in keisirlicheme adir in koniglicheme hofe, hienach und furbas me zuo ewigin ziten abesin und sie in geruwigir wise hertzin und gemudis blibin die quemelichir bedrachten mogin mit gemeime gunste und fliße dogintsamer liebe die notdurfft des heiligen richis zuo troste Cristim fulke, so setzin wir mit vorbedrachtunge mit allin kurfursten geistlich und weltlich und mit irme rade und von fullenkomenheit keisirlichis gewaltis bestedigen wir mit desem gesetzt ewecliche zu werin, daz die irtzbischofe mogin und sullen sitzen in allin uffinlichin keisirlichin und koniglichin gededen, an gerichte, lehin zuo lihin, zu dissche eßin, in reden und in allin andirn werckin, adir so in geburit zuosamene komen zuo dedingen umb des richis nuotz und ere, der bischoff von Drere sal gelich geyn des keisirs antlzitze sitzin, der von Metzt sal in sime bischtum und in siner provincien und auch uzwendic siner provincien in allem Lamparten und Welschlant sitzen zuo der rechtin hant des keisirs. Wir wullen, daz die selbe wise zuo sitzen by allir ordenungene, alse vor gesprochin ist, gahledin werde von den nachkomelingin  der vorgenant irtzbischoffin Kollin, Drere und Mentze, daz zu keiner zyt umer me keinerleie zwifil von den dingen ufsten.

MÜ = München, Universitätsbibliothek: Ms. 685 (um 1420, Johannes Spanhofer aus Mittelbayern)
 

Daz dritte capitel

Von deme sitzin der irtzbischoff von Mentze, Dryere unde Kuollen

In namen der heiligen undeilsamen drivaltekeit seliclich. Karlus der firde von gunste gotlichir gnade alle zit merer und konig zu Beheim. Zuo ewigem gedachtnusse der dinge. Gezirde und ire des heiligen Romischen richis und keisirlichir wirdekeit und dangbir nuotz gemeynes gudis furet einmudigir wille der wirdegin herluchtin kurfursten, die alse hohe sule fursichteclichir wisheit den heiligin buo mit sorgsamyr miltekeit stützen mit der helfe keisirliches gewaltis recht wird gestirkit, und so sie me mit witer mynne gelichis gunstis mit ein virstrickit sin, so sie me seleclichin uzgißin gemach fruchtberis freden und ruwe allir Cristenheit. Darumb daz undir den wirdegin irtzbischofin von Mentze, Kollin und Drere, des heiligin richis kurfursten, allir krieg und argwan, die undir in mochtin ufsten von deme furgange und umb wirdekeit irs sitzins in keisirlicheme adir in koniglicheme hofe, hienach und furbas me zuo ewigin ziten abesin und sie in geruwigir wise hertzin und gemudis blibin die quemelichir bedrachten mogin mit gemeime gunste und fliße dogintsamer liebe die notdurfft des heiligen richis zuo troste Cristim fulke, so setzin wir mit vorbedrachtunge mit allin kurfursten geistlich und weltlich und mit irme rade und von fullenkomenheit keisirlichis gewaltis bestedigen wir mit desem gesetzt ewecliche zu werin, daz die irtzbischofe mogin und sullen sitzen in allin uffinlichin keisirlichin und koniglichin gededen, an gerichte, lehin zuo lihin, zu dissche eßin, in reden und in allin andirn werckin, adir so in geburit zuosamene komen zuo dedingen umb des richis nuotz und ere, der bischoff von Drere sal gelich geyn des keisirs antlzitze sitzin, der von Metzt sal in sime bischtum und in siner provincien und auch uzwendic siner provincien in allem Lamparten und Welschlant sitzen zuo der rechtin hant des keisirs. Wir wullen, daz die selbe wise zuo sitzen by allir ordenungene, alse vor gesprochin ist, gahledin werde von den nachkomelingin  der vorgenant irtzbischoffin Kollin, Drere und Mentze, daz zu keiner zyt umer me keinerleie zwifil von den dingen ufsten.

DR = Dresden, Sächsische Landesbibliothek: H 134 (1433/37, Johannes Brüntzler aus Stuttgart)
 

Daz dritte capitel

Von deme sitzin der irtzbischoff von Mentze, Dryere unde Kuollen

In namen der heiligen undeilsamen drivaltekeit seliclich. Karlus der firde von gunste gotlichir gnade alle zit merer und konig zu Beheim. Zuo ewigem gehugniße der dinge. Gezirde und ire des heiligen Romischen richis und keisirlichir wirdekeit und dangbir nuotz gemeynes gudis furet einmudigir wille der wirdegin herluchtin kurfursten, die alse hohe sule fursichteclichir wisheit den heiligin buo mit sorgsamyr miltekeit stützen mit der helfe keisirliches gewaltis recht wird gestirkit, und so sie me mit witer mynne gelichis gunstis mit ein virstrickit sin, so sie me seleclichin uzgißin gemach fruchtberis freden und ruwe allir Cristenheit. Darumb daz undir den wirdegin irtzbischofin von Mentze, Kollin und Drere, des heiligin richis kurfursten, allir krieg und argwan, die undir in mochtin ufsten von deme furgange und umb wirdekeit irs sitzins in keisirlicheme adir in koniglicheme hofe, hienach und furbas me zuo ewigin ziten abesin und sie in geruwigir wise hertzin und gemudis blibin die quemelichir bedrachten mogin mit gemeime gunste und fliße dogintsamer liebe die notdurfft des heiligen richis zuo troste Cristim fulke, so setzin wir mit vorbedrachtunge mit allin kurfursten geistlich und werttlich und mit irme rade und von fullenkomenheit keisirlichis gewaltis bestedigen wir mit desem gesetzt ewecliche zu werin, daz die irtzbischofe mogin und sullen sitzen in allin uffinlichin keisirlichin und koniglichin gededen, an gerichte, lehin zuo lihin, zu dissche eßin, in reden und in allin andirn werckin, adir so in geburit zuosamene komen zuo dedingen umb des richis nuotz und ere, der bischoff von Drere sal gelich geyn des keisirs antlzitze sitzin, der von Metzt sal in sime bischtum und in siner provincien und auch uzwendic siner provincien in allem Lamparten und Welschlant sitzen zuo der rechtin hant des keisirs. Wir wullen, daz die selbe wise zuo sitzen by allir ordenungene, alse vor gesprochin ist, gahledin werde von den nachkomelingin  der vorgenant irtzbischoffin Kollin, Drere und Mentze, daz zu keiner zyt umer me keinerleie zwifil von den dingen ufsten. 

Bearbeiterin: Christina Prahl (Universität Hamburg)
Datum: 11. Juni 2004

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur: 14. Juni 2004
Spaltenerstellung: 14. Juni 2004
Erstveröffentlichung: 15. Juni 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln


Kapitel 4

MGH Constitutiones 11, S. 581, 583.

Bulla Aurea Caput 4
 
 
ALT = Alte Frankfurter Übersetzung (1371, 1944 verbrannt, Anonymus)
 

Das IV. capitel

Von deme sitzin allir kurfursten und von dem zuoruffin der kurfursten eynen Romischen konig zuo kiesin und von den amptin der werntlichen kurfursten keisirlichis hofis et cetera

[1] Hienach setzin wir, die dicke iz sich heischit von desir stunde und furbaz me, so ein keisirlichir hoff gehaltin wirt, in iegelichim sitzen zuo rade, zuo dyssche und in wilchin andirn stedin, da eyme keisir adir eim Romischen konige mit den kurfursten geburit zuo sitzin by dem irtzbischoff, er sy von Mentze adir von Kollin, dem dan zuo zidin ane mittel geburit zuo sitzin by der rechtin sitin des keisirs nach geleginheit der stede und der provincien, alse ir friheit heldit, nach deme konige von Beheim uf die selben siten sal sitzin der paltzgreve von Rine, abir zuo dem linketen deil nach dem vorgenent irtzbischof, dem ane mittel geburit zu sitzin, sal er hirtzauge von Sassin sitzin, darnach der margreve von Brannenburg.

[2] Andir werbe, wie dicke und wanne daz heilige rich ledig ist, von dennen sal der irtzbischof von Mentze gewalt han, als iz auch bekannt ist, daz er von altir her hat / gewalt gehabit, die andirn kurfursten, sine gesellin in der kur, mit brieffin by ein heischin, die alle adir die geinwurtig mogen adir wollen sin, und in dem zil der kurfursten by ein gesament, so sal der bischoff von Mentze und kein andir stymme innemen undir solichir ordenunge: zuom irstin so sal der irtzbischoff von Mentze den  irtzbischoff von Drere anfragin, dem die irste stimme zuogehorit, also iz von altir herkommen ist, darnach den irtzbischoff von Kollin, die die wirdekeit und daz ampit zuogehorit, daz er eym Romischen konige die irste konigliche krone uffsetzit, zum drittin male von deme konige zu Beheim, der undir leyenschen furstin von koniglichir wirdekeit den anefang heldit, zum firden male von deme paltzgreven von Rine, zum funfftin male von deme hirtzaugen von Sassen, zum sestin male von dem margreven von Brannenburg. So daz allis geschehin ist, so sullint die vorgenant furstin den bischoff von Mentze irin gesellin wedirunmb fragin, daz er in sine meinunge und sinen willen ufinbare.

[3] Andir werbe in der hirschafft eins keisirlichin hofis sol der margreve von Brannenburg waßir gebin ubir des keisirs hende adir des Romischen konigis, den drang sal dienen der von Behem, daz er doch nit schuldig ist zuo dunde undir siner koniglichir kronen, er wulle iz dan gerne dun von willin, der paltzgreve von dem Rine sal daz irste eßin anedragen, der hirtzsauge von Sassin marschalg sal sin ampt dun, als is von altir her gewonlich ist.

GÖ = Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: Ms. jurid. 213 (1419, Anonymus)
 

Das IV. capitel

Von deme sitzin allir kurfursten und von dem zuoruffin der kurfursten eynen Romischen konig zuo kiesin und von den amptin der werntlichen kurfursten keisirlichis hofis et cetera

[1] Hienach setzin wir, die dicke iz sich heischit von desir stunde und furbaz me, so ein keisirlichir hoff gehaltin wirt, in iegelichim sitzen zuo rade, zuo dyssche und in wilchin andirn stedin, da eyme keisir adir eim Romischen konige mit den kurfursten geburit zuo sitzin by dem irtzbischoff, er sy von Mentze adir von Kollin, dem dan zuo zidin ane mittel geburit zuo sitzin by der rechtin sitin des keisirs nach geleginheit der stede und der provincien, alse ir friheit heldit, nach deme konige von Beheim uf die selben siten sal sitzin der paltzgreve von Rine, abir zuo dem linketen deil nach dem vorgenent irtzbischof, dem ane mittel geburit zu sitzin, sal er hirtzauge von Sassin sitzin, darnach der margreve von Brannenburg.

[2] Andir werbe, wie dicke und wanne daz heilige rich ledig ist, von dennen sal der irtzbischof von Mentze gewalt han, als iz auch bekannt ist, daz er von altir her hat / gewalt gehabit, die andirn kure, sine gesellin in der kur, mit brieffin by ein heischin, die alle adir die geinwurtig mogen adir wollen sin, und in dem zil der kurfursten by ein gesament, so sal der bischoff von Mentze und kein andir stymme innemen undir solichir ordenunge: zuom irstin so sal der irtzbischoff von Mentze den  irtzbischoff von Drere anfragin, dem die irste stimme zuogehorit, also iz von altir herkommen ist, darnach den irtzbischoff von Kollin, die die wirdekeit und daz ampit zuogehorit, daz er eym Romischen konige die irste konigliche krone uffsetzit, zum drittin male von deme konige zu Beheim, der undir leyenschen furstin von koniglichir wirdekeit den anefang heldit, zum firden male von deme paltzgreven von Rine, zum funfftin male von deme hirtzaugen von Sassen, zum sestin male von dem margreven von Brannenburg. So daz allis geschehin ist, so sullint die vorgenant furstin den bischoff von Mentze irin gesellin wedirunmb fragin, daz er in sine meinunge und sinen willen ufinbare.

[3] Andir werbe in der hirschafft eins keisirlichin hofis sol der margreve von Brannenburg waßir gebin ubir des keisirs hende adir des Romischen konigis, den drang sal dienen der von Behem, daz er doch nit schuldig ist zuo dienen undir siner koniglichir kronen, er wulle iz dan gerne dun von willin, der paltzgreve von dem Rine sal daz irste eßin anedragen, der hirtzsauge von Sassin marschalg sal sin ampt dun, als is von altir her gewonlich ist.

MÜ = München, Universitätsbibliothek: Ms. 685 (um 1420, Johannes Spanhofer aus Mittelbayern)
 

Das IV. capitel

Von deme sitzin allir kurfursten und von dem zuoruffin der kurfursten eynen Romischen konig zuo kiesin und von den amptin der werntlichen kurfursten keisirlichis hofis et cetera

[1] Hienach setzin wir, die dicke iz sich heischit von desir stunde und furbaz me, so ein keisirlichir hoff gehaltin wirt, in iegelichim sitzen zuo rade, zuo dyssche und in wilchin andirn stedin, da eyme keisir adir eim Romischen konige mit den kurfursten geburit zuo sitzin by dem irtzbischoff, er sy von Mentze adir von Kollin, dem dan zuo zidin ane mittel geburit zuo sitzin by der rechtin sitin des keisirs nach geleginheit der stede und der provincien, alse ir friheit heldit, nach deme konige von Beheim uf die selben siten sal sitzin der paltzgreve von Rine, abir zuo dem linketen deil nach dem vorgenent irtzbischof, dem ane mittel geburit zu sitzin, sal er hirtzauge von Sassin sitzin, darnach der margreve von Brannenburg.

[2] Andir werbe, wie dicke und wanne daz heilige rich ledig ist, von dennen sal der irtzbischof von Mentze gewalt han, als iz auch bekannt ist, daz er von altir her hat / gewalt gehabit, die andirn kure, sine gesellin in der kur, mit brieffin by ein heischin, die alle adir die geinwurtig mogen adir wollen sin, und in dem zil der kurfursten by ein gesament, so sal der bischoff von Mentze und kein andir stymme innemen undir solichir ordenunge: zuom irstin so sal der irtzbischoff von Mentze den  irtzbischoff von Drere anfragin, dem die irste stimme zuogehorit, also iz von altir herkommen ist, darnach den irtzbischoff von Kollin, die die wirdekeit und daz ampit zuogehorit, daz er eym Romischen konige die irste konigliche krone uffsetzit, zum drittin male von deme konige zu Beheim, der undir leyenschen furstin von koniglichir wirdekeit den anefang heldit, zum firden male von deme paltzgreven von Rine, zum funfftin male von deme hirtzaugen von Sassen, zum sestin male von dem margreven von Brannenburg. So daz allis geschehin ist, so sullint die vorgenant furstin den bischoff von Mentze irin gesellin wedirunmb fragin, daz er in sine meinunge und sinen willen ufinbare.

[3] Andir werbe in der hirschafft eins keisirlichin hofis sol der margreve von Brannenburg waßir gebin ubir des keisirs hende adir des Romischen konigis, den drang sal dienen der von Behem, daz er doch nit schuldig ist zuo dienen undir siner koniglichir kronen, er wulle iz dan gerne dun von willin, der paltzgreve von dem Rine sal daz irste eßin anedragen, der hirtzsauge von Sassin marschalg sal sin ampt dun, als is von altir her gewonlich ist.

DR = Dresden, Sächsische Landesbibliothek: H 134 (1433/37, Johannes Brüntzler aus Stuttgart)
 

Das IV. capitel

Von deme sitzin allir kurfursten und von dem zuoruffin der kurfursten eynen Romischen konig zuo kiesin und von den amptin der werntlichen kurfursten keisirlichis hofis et cetera

[1] Hienach setzin wir, die dicke iz sich heischit von desir stunde und furbaz me, so ein keisirlichir hoff gehaltin wirt, in iegelichim sitzen zuo rade, zuo dyssche und in wilchin andirn stedin, da eyme keisir adir eim Romischen konige mit den kurfursten geburit zuo sitzin by dem irtzbischoff, er sy von Mentze adir von Kollin, dem dan zuo zidin ane mittel geburit zuo sitzin by der rechtin sitin des keisirs nach geleginheit der stede und der provincien, alse ir friheit heldit, nach deme konige von Beheim uf die selben siten sal sitzin der paltzgreve von Rine, abir zuo dem linketen deil nach dem vorgenent irtzbischof, dem ane mittel geburit zu sitzin, sal er hirtzauge von Sassin sitzin, darnach der margreve von Brannenburg. 

[2] Andir werbe, wie dicke und wanne daz heilige rich ledig ist, von dennen sal der irtzbischof von Mentze gewalt han, als iz auch bekannt ist, daz er von altir her hat / gewalt gehabit, die andirn kure, sine gesellin in der kur, mit brieffin by ein heischin, die alle adir die geinwurtig mogen adir wollen sin, und in dem zil der kurfursten by ein gesament, so sal der bischoff von Mentze und kein andir stymme innemen undir solichir ordenunge: zuom irstin so sal der irtzbischoff von Mentze den  irtzbischoff von Drere anfragin, dem die irste stimme zuogehorit, also iz von altir herkommen ist, darnach den irtzbischoff von Kollin, die die wirdekeit und daz ampit zuogehorit, daz er eym Romischen konige die irste konigliche krone uffsetzit, zum drittin male von deme konige zu Beheim, der undir leyenschen furstin von koniglichir wirdekeit den anefang heldit, zum firden male von deme paltzgreven von Rine, zum funfftin male von deme hirtzaugen von Sassen, zum sestin male von dem margreven von Brannenburg. So daz allis geschehin ist, so sullint die vorgenant furstin den bischoff von Mentze irin gesellin wedirunmb fragin, daz er in sine meinunge und sinen willen ufinbare.

[3] Andir werbe in der hirschafft eins keisirlichin hofis sol der margreve von Brannenburg waßir gebin ubir des keisirs hende adir des Romischen konigis, den drang sal dienen der von Behem, daz er doch nit schuldig ist zuo dunde undir siner koniglichir kronen, er wulle iz dan gerne dun von willin, der paltzgreve von dem Rine sal daz irste eßin anedragen, der hirtzsauge von Sassin marschalg sal sin ampt dun, als is von altir her gewonlich ist.

Bearbeiterin: Christina Prahl (Universität Hamburg)
Datum: 11. Juni 2004

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur: 14. Juni 2004
Spaltenerstellung: 14. Juni 2004
Erstveröffentlichung: 15. Juni 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln


Kapitel 5

MGH Constitutiones 11, S. 583, 585.

Bulla Aurea Caput 5
 
 
ALT = Alte Frankfurter Übersetzung (1371, 1944 verbrannt, Anonymus) 
 

Das V. capitel

Von des paltzgreven und des hirtzaugin von Sassin ampten, so daz heilige rich nit houbitis hait et cetera

[1] Wye dicke iz hienach geschicht, daz daz heilige rich ledig stet, so sal der paltzgrafe von dem Rine furmundir sin des heiligin richis von der paltzgreveschafft wegin zuo der hant eins kunftigin Romischin konigis in den landin des Rines und Swabin und in Frenschin gebiede mit gewalt, gerichte zuo haltin, geistliche gabe zu lihin, gulte und gefelle insamen, in lehin zu setzin, eide umb getruwekeit an des heiligin richis stat und in des selbin richis namen zuo inphahin, daz selbe sal doch allis zuo siner zit von deme Romischen konige, der darnach herwelit wird, hernuwit werdin, und sal man yme die eide alle von nuwem uffswerin, alleine uzgenomen der furstin lehen und vanlehin, der lyhin und insetzin behaltin wir besundir alleine dem keisir adir eyme Romische konige. / Doch sal der selbe paltzgreve wißin, daz yme uffinlichin virbodin ist alle virandiruonge adir virsetzin des richis gut, die zit er furmundir ist. Der hirtzauge von Sassin sal ein furmundir sin an allin steden, da man Sassin recht heltit, undir allir wiße und maße, alse dafor zu ist geleit.

[2] Und wie doch iz sy von altir gewohnheit ynbrocht, als man sprichit, daz ein keisir adir ein Romischir konig in sachin, umb die er hat zuo antwurten von eynem paltzgraven des Rines, der da ist des heiligin richis ein irtzdrossesse und ein kurfurste, doch so mag der selbe paltzgrafe das gerichte nirgin andirswo gehaltin dan alleyne in des richis hoff, da der keisir adir des Romische konige gegenwurtig ist.

GÖ = Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: Ms. jurid. 213 (1419, Anonymus)
 

Das V. capitel

Von des paltzgreven und des hirtzaugin von Sassin ampten, so daz heilige rich nit houbitis hait et cetera

[1] Wye dicke iz hienach geschicht, daz daz heilige rich ledig stet, so sal der paltzgrafe von dem Rine furmundir sin des heiligin richis von der paltzgreveschafft wegin zuo der hant eins kunftigin Romischin konigis in den landin des Rines und Swabin und in Franckeschem gebiede mit gewalt, gerichte zuo haltin, geistliche gabe zu lihin, gulte und gefelle insamen, in lehin zu setzin, eide umb getruwekeit an des heiligin richis stat und in des selbin richis namen zuo inphahin, daz selbe sal doch allis zuo siner zit von deme Romischen konige, der darnach herwelit wird, hernuwit werdin, und sal man yme die eide alle von nuwem uffswerin, alleine uzgenomen der furstin lehen und vanlehin, der lyhin und insetzin behaltin wir besundir alleine dem keisir adir eyme Romische konige. / Doch sal der selbe paltzgreve wißin, daz yme uffinlichin virbodin ist alle virandiruonge adir virsetzin des richis gut, die zit er furmundir ist. Der hirtzauge von Sassin sal ein furmundir sin an allin steden, da man Sassin recht heltit, undir allir wiße und maße, alse dafor zu ist geleit.

[2] Und wie doch iz sy von altir gewohnheit ynbrocht, als man sprichit, daz ein keisir adir ein Romischir konig in sachin, umb die er hat zuo antwurten von eynem paltzgraven des Rines, der da ist des heiligin richis ein irtzdrossesse und ein kurfurste, doch so mag der selbe paltzgrafe das gerichte nirgin andirswo gehaltin dan alleyne in des richis hoff, da der keisir adir des Romische konige gegenwurtig ist.

MÜ = München, Universitätsbibliothek: Ms. 685 (um 1420, Johannes Spanhofer aus Mittelbayern)
 

Das V. capitel

Von des paltzgreven und des hirtzaugin von Sassin ampten, so daz heilige rich nit houbitis hait et cetera

[1] Wye dicke iz hienach geschicht, daz daz heilige rich ledig stet, so sal der paltzgrafe von dem Rine furmundir sin des heiligin richis von der paltzgreveschafft wegin zuo der hant eins kunftigin Romischin konigis in den landin des Rines und Swabin und in Fraonckischem gebiede mit gewalt, gerichte zuo haltin, geistliche gabe zu lihin, gulte und gefelle insamen, in lehin zu setzin, eide umb getruwekeit an des heiligin richis stat und in des selbin richis namen zuo inphahin, daz selbe sal doch allis zuo siner zit von deme Romischen konige, der darnach herwelit wird, hernuwit werdin, und sal man yme die eide alle von nuwem uffswerin, alleine uzgenomen der furstin lehen und vanlehin, der lyhin und insetzin behaltin wir besundir alleine dem keisir adir eyme Romische konige. / Doch sal der selbe paltzgreve wißin, daz yme uffinlichin virbodin ist alle virandiruonge adir virsetzin des richis gut, die zit er furmundir ist. Der hirtzauge von Sassin sal ein furmundir sin an allin steden, da man Sachsen recht heltit, undir allir wiße und maße, alse dafor zu ist geleit.

[2] Und wie doch iz sy von altir gewohnheit ynbrocht, als man sprichit, daz ein keisir adir ein Romischir konig in sachin, umb die er hat zuo antwurten von eynem paltzgraven des Rines, der da ist des heiligin richis ein irtzdrossesse und ein kurfurste, doch so mag der selbe paltzgrafe das gerichte nirgin andirswo gehaltin dan alleyne in des richis hoff, da der keisir adir des Romische konige gegenwurtig ist.

DR = Dresden, Sächsische Landesbibliothek: H 134 (1433/37, Johannes Brüntzler aus Stuttgart)
 

Das V. capitel

Von des paltzgreven und des hirtzaugin von Sassin ampten, so daz heilige rich nit houbitis hait et cetera

[1] Wye dicke iz hienach geschicht, daz daz heilige rich ledig stet, so sal der paltzgrafe von dem Rine furmundir sin des heiligin richis von der paltzgreveschafft wegin zuo der hant eins kunftigin Romischin konigis in den landin des Rines und Swabin und in Frenckischem gebiede mit gewalt, gerichte zuo haltin, geistliche gabe zu lihin, gulte und gefelle insamen, in lehin zu setzin, eide umb getruwekeit an des heiligin richis stat und in des selbin richis namen zuo inphahin, daz selbe sal doch allis zuo siner zit von deme Romischen konige, der darnach herwelit wird, hernuwit werdin, und sal man yme die eide alle von nuwem uffswerin, alleine uzgenomen der furstin lehen und vanlehin, der lyhin und insetzin behaltin wir besundir alleine dem keisir adir eyme Romische konige. /  Doch sal der selbe paltzgreve wißin, daz yme uffinlichin virbodin ist alle virandiruonge adir virsetzin des richis gut, die zit er furmundir ist. Der hirtzauge von Sassin sal ein furmundir sin an allin steden, da man Sachsen recht heltit, undir allir wiße und maße, alse dafor zu ist geleit.

[2] Und wie doch iz sy von altir gewohnheit ynbrocht, als man sprichit, daz ein keisir adir ein Romischir konig in sachin, umb die er hat zuo antwurten von eynem paltzgraven des Rines, der da ist des heiligin richis ein irtzdrossesse und ein kurfurste, doch so mag der selbe paltzgrafe das gerichte nirgin andirswo gehaltin dan alleyne in des richis hoff, da der keisir adir des Romische konige gegenwurtig ist.

Bearbeiter: Axel Klingmann (Universität Hamburg)
Datum: 18. April 2004

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur: 20. April 2004
Spaltenerstellung:  20. April 2004
Erstveröffentlichung: 20. April 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln


Kapitel 6

MGH Constitutiones 11, S. 585.

Bulla Aurea Caput 6
 
 
ALT = Alte Frankfurter Übersetzung (1371, 1944 verbrannt, Anonymus)   

Daz VI. capitel

Von der kurfursten wirdekeit an sitzin an gen und an sten gein andir gemeynen fursten

Wir setzin ewecliche, wie dicke iz sich furbaz me geburit, daz ein keisirlich hof gehaltin wird, daz die vorgenant kurfursten geistlichin und werntlichin nach der vorgeschrebin ordenunge und wise ir stede zuoder rechtin und linketen hant unvirwandelt haltin, und sal in adir yr keyme in wilchirleie gededin, die in den hof horint, kein andir furste, waz wirdekeit und ardis er sy, in kein wis furgezagin werden an gen, an sitzin adir an sten und bysundir daz mit namen der konig von Beheim in der hirschafft solichis hofis en allin und sundir vorgenant stedin und dedin unvirwandellich sal furgen eyme iegelichen andir konige, in waz friheit adir wirdekeit er herschinet, dem villichte von etzlichir geschichte adir sache gedege darzuo komen adir do sin.

GÖ = Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: Ms. jurid. 213 (1419, Anonymus)
 

Daz VI. capitel

Von der kurfursten wirdekeit an sitzin an gen und an sten gein andir gemeynen fursten

Wir setzin ewecliche, wie dicke iz sich furbaz me geburit, daz ein keisirlich hof gehaltin wird, daz die vorgenant kurfursten geistlichin und werntlichin nach der vorgeschrebin ordenunge und wise ir stede zuo der rechtin und linketen hant unvirwandelt haltin, und sal in adir yr keyme in wilchirleie gededin, die in den hof horint, kein andir furste, waz wirdekeit und ortes er sy, in kein wis furgezagin werden an gen, an sitzin adir an sten und bysundir daz mit namen der konig von Beheim in der hirschafft solichis hofis en allin und sundir vorgenant stedin und dedin unvirwandellich sal furgen eyme iegelichen andir konige, in waz friheit adir wirdekeit er herschinet, dem villichte von etzlichir geschichte adir sache gedege darzuo komen adir do sin.

MÜ = München, Universitätsbibliothek: Ms. 685 (um 1420, Johannes Spanhofer aus Mittelbayern)
 

Daz VI. capitel

Von der kurfursten wirdekeit an sitzin an gen und an sten gein andir gemeynen fursten

Wir setzin ewecliche, wie dicke iz sich furbaz me geburit, daz ein keisirlich hof gehaltin wird, daz die vorgenant kurfursten geistlichin und werntlichin nach der vorgeschrebin ordenunge und wise ir stede zuo der rechtin und linketen hant unvirwandelt haltin, und sal in adir yr dhein in wilchirleie gededin, die in den hof horint, kein andir furste, waz wirdekeit und ordens er sy, in kein wis furgezagin werden an gen, an sitzin adir an sten und bysundir daz mit namen der konig von Beheim in der hirschafft solichis hofis en allin und sundir vorgenant stedin und dedin unvirwandellich sal furgen eyme iegelichen andir konige, in waz friheit adir wirdekeit er herschinet, dem villichte von etzlichir geschichte adir sache gedege darzuo komen adir do sin.

DR = Dresden, Sächsische Landesbibliothek: H 134 (1433/37, Johannes Brüntzler aus Stuttgart)
 

Daz VI. capitel

Von der kurfursten wirdekeit an sitzin an gen und an sten gein andir gemeynen fursten

Wir setzin ewecliche, wie dicke iz sich furbaz me geburit, daz ein keisirlich hof gehaltin wird, daz die vorgenant kurfursten geistlichin und werntlichin nach der vorgeschrebin ordenunge und wise ir stede zuo der rechtin und linketen hant unvirwandelt haltin, und sal in adir yr dhein in wilchirleie gededin, die in den hof horint, kein andir furste, waz wirdekeit und ordens er sy, in kein wis furgezagin werden an gen, an sitzin adir an sten und bysundir daz mit namen der konig von Beheim in der hirschafft solichis hofis en allin und sundir vorgenant stedin und dedin unvirwandellich sal furgen eyme iegelichen andir konige, in waz friheit adir wirdekeit er herschinet, dem villichte von etzlichir geschichte adir sache gedege darzuo komen adir do sin.

Bearbeiter: Axel Klingmann (Universität Hamburg)
Datum: 18. April 2004

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur: 20. April 2004
Spaltenerstellung:  20. April 2004
Erstveröffentlichung: 20. April 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln


Kapitel 7

MGH Constitutiones 11, S. 585, 587, 589.

Bulla Aurea Caput 7
 
 
ALT = Alte Frankfurter Übersetzung (1371, 1944 verbrannt, Anonymus)
 

Daz VII. capitel

Von der fursten nachkomen  


[1] Undir den unzellichin sorgin, von den unsir hertze deglich virmudit wird, umb daz selige wesin des heiligin richis, daz wir von gote merer seleclich besitzin, so ist unsir bedrachtin zuofur darzu berichtit, wie die begirliche heilsuom eynnekeit alle zyt undir den kurfursten des heiligin richis stedecliche gruone und ir hertzin in eynekeit lutir minne inthaltin werdin, von der in fursichtekeit der wildin wernt so snellir so lutir- / lichir zuo rechtir zyt geholffin, und so vil undir den kurfursten kein wersal sich virzuckit und minne lutirlichin wird behut, und virborgin krot ist abegesnedin, so iegelichis recht luthirlichir wird irluchtit. Wan nuo gemeinlich lang und breit uffin ist und villichte durch alle die wernit kuntlich, daz die hirluchtin konig von Beheim, paltzgreve des Rines, hirtzauge von Sassin, margreve von Brannenburg von des richis crafft und irre furstendum in der kur eins Romischin konigis zuokunftigen keisir mit den andir geistlichin kurfursten rechte stimme und stat habin und eyne mit den andirn geistlichin kurfursten rechte stimme und stat habin und eyne mit den andirn gesetzit sint, daz sie ware und rilichekurfursten sint des heiligin richis. Daz nuo it in kunftigen ziten materie, ergiruonge und misshelle uffsten undir der kurfursten sone adir ir nachkomen von recht stimme adir gewalt zuo der kur und alse ein gemeyne gut mit kunftigen schedelichin virziehin wurde gehindird, dem schadin zuo begenen heilsameclich mit gotz helfe, so setzin wir und bekennen in keisirlichem gewalt mit desem geinwurtigen gesetze ewecliche zuo blibin, nachdeme daz dye selbin kurfursten und ir iegelichir dot ist, des recht stimme und crafft zuo kiesin sal fallin an sinen irsten elichin geborin son, der ein leie ist ob der nit were, so sal die kure frilichin fallin uf des selbin irstin geborin son elich und leie ane weddirrede eins ieglichen. Were abir, daz der selbe irste geborn son von dirre wernde vor virfuore ane knabinirbin eliche leie, so sal von crafft dis keisirlichis gesetzis recht, stimme und gewalt der kure fallin uf den alteste brudir leie, der von warem fedirlichim stamme ist komen, und danach uff des selbin irstin gebron sone. Soliche nachkomen sal ewecliche behaltin werden an den irsten geborin sonen und irbin der kurfursten an recht, stimme und gewalt vorgenant, doch also, ob ein kurfurste adir sin neste geborn son adir andir sine sone leie sturbe, und gedege, daz er ließe knabinirbin elich leien, die nit follen alt werin, so sal der altste brudir des dodin des selbin dodin kinidr furmundir sin und besorgen, biz daz altist undir den kindern zuo fullim aldir komit, daz altir achtin wir an eym kurfursten achtzehin jar fullenkomen, und wullin und setzen, daz iz ewecliche alse gehaltin werde. Und wanne der altir son zu dem altir komit, so ist er furmundir zuo stunt schuldig umb in zu geben recht, stimme und gewalt mit amptmit und allis, daz darzuo gehorit.
 

[2] Were iz auch, daz etlichiz des selbin furstendum dem riche ledig wurde, von deme sal der keisir adir Romisch konig, der dan zu den ziden ist, fursehen als von dingen, daz an in und an daz riche mit reechte gefallin ist, alle zit unsirm konigriche von Beheim, so iz ledig ist, behaltin wir sine friheit, recht und gewonheit ubir die kur eins konigs von Beheim, die geschehin sal von den inwonendin des richis, alse ir privileigia haltin and von langir gewohnheit gehaltin hant von Kristenlichin keisirn und Romischin konigin, den friheit, rechtin und gewohnheit wullin wir mit desen selbin keisirlichin ge- / setze in keyne wis schadebir sin, unde nach me wir setzen und virendungin nuo und zuo ewegin kunftigen ziten,daz die selbin friheit, recht und gewohnheit mit allir ir schrift und furme unzwivellichin mit festekeit irre crafft gehaldin werdin.

GÖ = Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: Ms. jurid. 213 (1419, Anonymus)
 

Daz VII. capitel

Von der fursten nachkomen und terra


[1] Undir den unzellichin sorgin, von den unsir hertze deglich virmudit wird, umb daz selige wesin des heiligin richis, daz wir von gote merer seleclich besitzin, so ist unsir bedrachtin zuofur darzu berichtit, wie die begirliche heilsuom eynnekeit alle zyt undir den kurfursten des heiligin richis stedecliche gruone und ir hertzin in eynekeit lutir minne inthaltin werdin, von der in fursichtekeit der wildin welt so snellir so lutir- / lichir zuo rechtir zyt geholffin, und so vil undir den kurfursten kein wersal sich virzuckit und minne lutirlichin wird behut, und virborgin krot ist abegesnedin, so iegelichis recht luthirlichir wird irluchtit. Wan nuo gemeinlich lang und breit uffin ist und villichte durch alle die welt kuntlich, daz die hirluchtin konig von Beheim, paltzgreve des Rines, hirtzauge von Sassin, margreve von Brannenburg von des richis crafft und irre furstendum in der kur eins Romischin konigis zu eimekunftigen keyser mit den andir geistlichin kurfursten rechte stimme und stat habin und eyne mit den andirn geistlichin kurfursten rechte stimme und stat habin und eyne mit den andirn gesetzit sint, daz sie ware und rilichen kurfursten sint des heiligin richis. Daz nuo it in kunftigen ziten materie, ergiruonge und misshelle uffsten undir der kurfursten sone adir ir nachkomen von recht stimme adir gewalt zuo der kur und alse ein gemeyne gut mit kunftigen schedelichin virziehin wurde gehindird, dem schadin zuo begenen heilsameclich mit gotz helfe, so setzin wir und bekennen in keisirlichem gewalt mit desem geinwurtigen gesetze ewecliche zuo blibin, nachdeme daz dye selbin kurfursten und ir iegelichir dot ist, des recht stimme und crafft zuo kiesin sal fallin an sinen irsten elichin geborin son, der ein leie ist ob der nit were, so sal die kure frilichin fallin uf des selbin irstin geborin son elich und leie ane weddirrede eins ieglichen. Were abir, daz der selbe irste geborn son von dirre welt vor virfuore ane knabinirbin eliche leie, so sal von crafft dis keisirlichis gesetzis recht, stimme und gewalt der kure fallin uf den eildesten brudir leie, der von warem fedirlichim stamme ist komen, und danach uff des selbin irstin gebron sone. Soliche nachkomen sal ewecliche behaltin werden an den irsten geborin sonen und irbin der kurfursten an recht, stimme und gewalt vorgenant, doch also, ob ein kurfurste adir sin neste geborn son adir andir sine sone leie sturbe, und gedege, daz er ließe knabinirbin elich leien, die nit follen alt werin, so sal der altste brudir des dodin des selbin dodin kinidr furmundir sin und besorgen, biz daz altist undir den kindern zuo fullim aldir komit, daz altir achtin wir an eym kurfursten achtzehin jar fullenkomen, und wullin und setzen, daz iz ewecliche alse gehaltin werde. Und wanne der altir son zu dem altir komit, so ist der furmundir zuo stunt schuldig umb in zu geben recht, stimme und gewalt mit ambacht und allis, daz darzuo gehorit.

[2] Were iz auch, daz etlichiz des selbin furstendum dem riche ledig wurde, von deme sal der keisir adir Romisch konig, der dan zu den ziden ist, fursehen als von dingen, daz an in und an daz riche mit reechte gefallin ist, alle zit unsirm konigriche von Beheim, so iz ledig ist, behaltin wir sine friheit, recht und gewonheit ubir die kur eins konigs von Beheim, die geschehin sal von den inwonendin des richis, alse ir privileigia haltin and von langir gewohnheit gehaltin hant von Kristenlichin keisirn und Romischin konigin, den friheit, rechtin und gewohnheit wullin wir mit desen selbin keisirlichin ge- / setze in keyne wis schadebir sin, unde nach me wir setzen und verendunge nuo und zuo ewegin kunftigen ziten,daz die selbin friheit, recht und gewohnheit mit allir ir schrift und furme unzwivellichin mit festekeit irre crafft gehaldin werdin.

MÜ = München, Universitätsbibliothek: Ms. 685 (um 1420, Johannes Spanhofer aus Mittelbayern)
 

Daz VII. capitel

Von der fursten nachkomen


[1] Undir den unzellichin sorgin, von den unsir hertze deglich virmudit wird, umb daz selige wesin des heiligin richis, daz wir von gote merer seleclich besitzin, so ist unsir bedrachtin zuofur darzu berichtit, wie die begirliche heilsuom eynnekeit alle zyt undir den kurfursten des heiligin richis stedecliche gruone und ir hertzin in eynekeit lutir minne inthaltin werdin, von der in fursichtekeit der wildin wernt so snellir so lutir- / lichir zuo rechtir zyt geholffin, und so vil undir den kurfursten kein wersal sich virzuckit und minne lutirlichin wird behut, und virborgin krot ist abegesnedin, so iegelichis recht luthirlichir wird irluchtit. Wan nuo gemeinlich lang und breit uffin ist und villichte durch alle die werlt kuntlich, daz die hirluchtin konig von Beheim, paltzgreve des Rines, hirtzauge von Sassin, margreve von Brannenburg von des richis crafft und irre furstendum in der kur eins Romischin konigis zu ainem kunftigen keyser mit den andir geistlichin kurfursten rechte stimme und stat habin und eyne mit den andirn geistlichin kurfursten rechte stimme und stat habin und eyne mit den andirn gesetzit sint, daz sie ware und richtichleich kurfursten sint des heiligin richis. Daz nuo icht in kunftigen ziten materie, ergiruonge und misshelle uffsten undir der kurfursten sone adir ir nachkomen von recht stimme adir gewalt zuo der kur und alse ein gemeyne gut mit kunftigen schedelichin virziehin wurde gehindird, dem schadin zuo begenen heilsameclich mit gotz helfe, so setzin wir und bekennen in keisirlichem gewalt mit desem geinwurtigen gesetze ewecliche zuo blibin, nachdeme daz dye selbin kurfursten und ir iegelichir dot ist, des recht stimme und crafft zuo kiesin sal fallin an sinen irsten elichin geborin son, der ein leie ist ob der nit were, so sal die kure frilichin fallin uf des selbin irstin geborin son elich und leie ane weddirrede eins ieglichen. Were abir, daz der selbe irste geborn son von dirre werlt vor virfuore ane knabinirbin eliche leie, so sal von crafft dis keisirlichis gesetzis recht, stimme und gewalt der kure fallin uf den eldesten brudir leie, der von warem fedirlichim stamme ist komen, und danach uff des selbin irstin gebron sone. Soliche nachkomen sal ewecliche behaltin werden an den irsten geborin sonen und irbin der kurfursten an recht, stimme und gewalt vorgenant, doch also, ob ein kurfurste adir sin neste geborn son adir andir sine sone leie sturbe, und geschach, daz er ließe knabinirbin elich leien, die nit follen alt werin, so sal der altste brudir des dodin des selbin dodin kinidr furmundir sin und besorgen, biz daz altist undir den kindern zuo fullim aldir komit, daz altir achtin wir an eym kurfursten achtzehin jar fullenkomen, und wullin und setzen, daz iz ewecliche alse gehaltin werde. Und wanne der altir son zu dem altir komit, so ist er furmundir zuo stunt schuldig umb in zu geben recht, stimme und gewalt mit ampt und allis, daz darzuo gehorit.

[2] Were iz auch, daz etlichiz des selbin furstendum dem riche ledig wurde, von deme sal der keisir adir Romisch konig, der dan zu den ziden ist, fursehen als von dingen, daz an in und an daz riche mit reechte gefallin ist, alle zit unsirm konigriche von Beheim, so iz ledig ist, behaltin wir sine friheit, recht und gewonheit ubir die kur eins konigs von Beheim, die geschehin sal von den inwonendin des richis, alse ir privileigia haltin and von langir gewohnheit gehaltin hant von Kristenlichin keisirn und Romischin konigin, den friheit, rechtin und gewohnheit wullin wir mit desen selbin keisirlichin ge- / setze in keyne wis schadebir sin, unde nach me wir setzen und vorenndung nuo und zuo ewegin kunftigen ziten,daz die selbin friheit, recht und gewohnheit mit allir ir schrift und furme unzwivellichin mit festekeit irre crafft gehaldin werdin.

DR = Dresden, Sächsische Landesbibliothek: H 134 (1433/37, Johannes Brüntzler aus Stuttgart)
 

Daz VII. capitel

Von der fursten nachkomen
 

[1] Undir den unzellichin sorgin, von den unsir hertze deglich virmudit wird, umb daz selige wesin des heiligin richis, daz wir von gote merer seleclich besitzin, so ist unsir bedrachtin zuofur darzu berichtit, wie die begirliche heilsuom eynnekeit alle zyt undir den kurfursten des heiligin richis stedecliche gruone und ir hertzin in eynekeit lutir minne inthaltin werdin, von der in fursichtekeit der wildin werlt so snellir so lutir- / lichir zuo rechtir zyt geholffin, und so vil undir den kurfursten kein wersal sich virzuckit und minne lutirlichin wird behut, und virborgin krot ist abegesnedin, so iegelichis recht luthirlichir wird irluchtit. Wan nuo gemeinlich lang und breit uffin ist und villichte durch alle die werlt kuntlich, daz die hirluchtin konig von Beheim, paltzgreve des Rines, hirtzauge von Sassin, margreve von Brannenburg von des richis crafft und irre furstendum in der kur eins Romischin konigis zu eym kunftigen keyser mit den andir geistlichin kurfursten rechte stimme und stat habin und eyne mit den andirn geistlichin kurfursten rechte stimme und stat habin und eyne mit den andirn gesetzit sint, daz sie ware und richticliche kurfursten sint des heiligin richis. Daz nuoicht in kunftigen ziten materie, ergiruonge und misshelle uffsten undir der kurfursten sone adir ir nachkomen von recht stimme adir gewalt zuo der kur und alse ein gemeyne gut mit kunftigen schedelichin virziehin wurde gehindird, dem schadin zuo begenen heilsameclich mit gotz helfe, so setzin wir und bekennen in keisirlichem gewalt mit desem geinwurtigen gesetze ewecliche zuo blibin, nachdeme daz dye selbin kurfursten und ir iegelichir dot ist, des recht stimme und crafft zuo kiesin sal fallin an sinen irsten elichin geborin son, der ein leie ist ob der nit were, so sal die kure frilichin fallin uf des selbin irstin geborin son elich und leie ane weddirrede eins ieglichen. Were abir, daz der selbe irste geborn son von dirre werlt vor virfuore ane knabinirbin eliche leie, so sal von crafft dis keisirlichis gesetzis recht, stimme und gewalt der kure fallin uf den eldersten brudir leie, der von warem fedirlichim stamme ist komen, und danach uff des selbin irstin gebron sone. Soliche nachkomen sal ewecliche behaltin werden an den irsten geborin sonen und irbin der kurfursten an recht, stimme und gewalt vorgenant, doch also, ob ein kurfurste adir sin neste geborn son adir andir sine sone leie sturbe, und geschee, daz er ließe knabinirbin elich leien, die nit follen alt werin, so sal der altste brudir des dodin des selbin dodin kinidr furmundir sin und besorgen, biz daz altist undir den kindern zuo fullim aldir komit, daz altir achtin wir an eym kurfursten achtzehin jar fullenkomen, und wullin und setzen, daz iz ewecliche alse gehaltin werde. Und wanne der altir son zu dem altir komit, so ist er furmundir zuo stunt schuldig umb in zu geben recht, stimme und gewalt mit ampt und allis, daz darzuo gehorit.

[2] Were iz auch, daz etlichiz des selbin furstendum dem riche ledig wurde, von deme sal der keisir adir Romisch konig, der dan zu den ziden ist, fursehen als von dingen, daz an in und an daz riche mit reechte gefallin ist, alle zit unsirm konigriche von Beheim, so iz ledig ist, behaltin wir sine friheit, recht und gewonheit ubir die kur eins konigs von Beheim, die geschehin sal von den inwonendin des richis, alse ir privileigia haltin and von langir gewohnheit gehaltin hant von Kristenlichin keisirn und Romischin konigin, den friheit, rechtin und gewohnheit wullin wir mit desen selbin keisirlichin ge- / setze in keyne wis schadebir sin, unde nach me wir setzen und vorderunge nuo und zuo ewegin kunftigen ziten,daz die selbin friheit, recht und gewohnheit mit allir ir schrift und furme unzwivellichin mit festekeit irre crafft gehaldin werdin.
 

Bearbeiter: Axel Klingmann (Universität Hamburg)
Datum: 18. April 2004

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur: 20. April 2004
Spaltenerstellung:  20. April 2004
Erstveröffentlichung: 20. April 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln


Kapitel 8

MGH Constitutiones 11, S. 589, 591.

Bulla Aurea Caput 8
 
 
ALT = Alte Frankfurter Übersetzung (1371, 1944 verbrannt, Anonymus)
 

Daz VIII. capitel

Von der friheit des konigis von Beheim unde siner lute

Alse iz hievor den Cristlichin konigin von Beheim, unsirn altirn und furfarn, und dem konigriche von Beheim und des selbin richis krone gnedeclichin ist virluhin und virhengit von den Romischin keisirn und konigen, unsirn furfarn, und nach in dem selbin riche von der zit, dawedir hut dis dagis kein gedenckin ist, von labelichir forbeschrebener gewonheit von langin ziten und mit gewonheit der gebruchinden inbracht ist ane wedirrede und ane alle wedirwurdekeit gehaltin ist, daz kein furste, landisherre, edel, rittir, knecht, burgman, burgir, nachden kein persone des selbin richis und allis, daz darzuo horit, an welchin ende daz ist, zu keins clagirs ansprache, was wesins, wirdekeit adir ardiz der selbe clagir ist, inmoge noch insulle geladin, gezogin noch geruffin werdin an keinerleie und yemans andirs gerichte, dan alleine vor des konigis von Beheim und des koniglichin hofis richtir adir gerichte. Herumb so irnuwin wir und bestedegin wir von sichirm wißin und setzin mit unserm geinwurtigem keisirlichem gesetze mit fullinkomen keisirlichim gewalt, der selbin friheit, gewonheit und gnade eweclichin stede zuo haldene, ob ieman von den vorgenant, er sy furste, landisherre, edel, rittir, knecht, burgir, burgman adir gebure adir andir willichirleye vorgenant persone zuo iemans gerichte uzwendig des konigrichis von Beheim geladen wurde wedir die vorgenant friheit, gewonheit adir gnade in lastirbere adir schultbere adir virmissthetin sachin adir in welchen andirn geschefftin, zuo welchir zit daz geschehe, die persone, die also geladin wurde, ist nit schudlig zuo irschinen adir zuo antwurten an gerichte andirs, dan vor geschrebin stet. Ob nuo von eim richtir, von weme der gesetzit were adir was gewaltis er were, uzwendig des konigrichis von Beheim wedir den selbin, der nit vor gerichte irschene, in gerichtis wise gefarn wurde mit urteile, die urteil sie sin undirsprochin adir geendit urteil, eyne adir me, in welchin sachin adir geschefte daz geschehe adir in waz wise sich geburte, daz die selbin urteil uzgegebin und gekundit wurdin, die laduonge, gebot, processe und urteil und allis, daz von in in gerichtis wise mage geschehin adir virsucht werdin, daz virnichtin wir allis und duns gentzlichin abe von fullemkomenheit keisirlichis gewaltis.
 

Darzuo legin wir uffinlichin und setzin mit desem keisirlichim gebode vorgenant gewaltis ewecliche zuo werinde, als iz in dem vorgenant riche zuo  Beheim fließeclichin / gehaltin ist von der zyt, dawedir nieman kein gedencken hat, daz ubiral kein furste, landisherre, edel, rittir, knecht, burgir, burgman, gebure nach kein persone adir inwonende des konigrichis von Beheim, willichirleie wesins, wirdekeit adir ardis er sy, sullint sich nummyr beruffen von keime - gerichte, urteil adir geboden des konigis von Beheim adir sine richtir unde sullin sich auch nummer beruffin - zuo eyme andirn gerichte, waz wedir sie an koniglichem gerichte adir des richis richtir gedan adir gesprochin adir gehaltin ist adir hienoch wiedir sie gesicht adir gesprochin wird. Geschicht iz abir, daz etliche beruffunge an gerichte adir uzwendic gerichte geschehe, zu stunt sullin die selbin beruffin mit keynir crafft besten, und die sich beruffin han, sullint wißin, daz sie zuo stunt fallin in buße virlustekeit irre sache.

GÖ = Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: Ms. jurid. 213 (1419, Anonymus)
 

Daz VIII. capitel

Von der friheit des konigis von Beheim unde siner lute

Alse iz hievor den Cristlichin konigin von Beheim, unsirn altirn und furfarn, und dem konigriche von Beheim und des selbin richis krone gnedeclichin ist virluhin und virhengit von den Romischin keisirn und konigen, unsirn furfarn, und nach in dem selbin riche von der zit, dawedir hute dis dagis kein gedenckin ist, von labelichir forbeschrebener gewonheit von langin ziten und mit gewonheit der gebruchinden inbracht ist ane wedirrede und ane alle widerwertikeit gehaltin ist, daz kein furste, landisherre, edel, rittir, knecht, burgman, burgir, nachden kein persone des selbin richis und allis, daz darzuo horit, an welchin ende daz ist, zu keins clagirs ansprache, was wesins, wirdekeit adir artes der selbe clagir ist, inmoge noch insulle geladin, gezogin noch geruffin werdin an keinerleie und yemans andirs gerichte, dan alleine vor des konigis von Beheim und des koniglichin hofis richtir adir gerichte. Herumb so irnuwin wir und bestedegin wir von sichirm wißin und setzin mit unserm geinwurtigem keisirlichem gesetze mit fullinkomen keisirlichim gewalt, der selbin friheit, gewonheit und gnade eweclichin stede zuo haldene, ob ieman von den vorgenant, er sy furste, landisherre, edel, rittir, knecht, burgir, burgman adir gebure adir andir willichirleye vorgenant persone zuo iemans gerichte uzwendig des konigrichis von Beheim geladen wurde wedir die vorgenant friheit, gewonheit adir gnade in lastirbere adir schultbere adir vermuschen sachin adir in welchen andirn geschefftin, zuo welchir zit daz geschehe, die persone, die also geladin wurde, ist nit schudlig zuo irschinen adir zuo antwurten an gerichte andirs, dan vor geschrebin stet. Ob nuo von eim richtir, von weme der gesetzit were adir was gewaltis er were, uzwendig des konigrichis von Beheim wedir den selbin, der nit vor gerichte irschene, in gerichtis wise gefarn wurde mit urteile, die urteil sie sin ungesprochen adir geendit urteil, eyne adir me, in welchin sachin adir gescheften daz geschehe adir in waz wise sich geburte, daz die selbin urteil uzgegebin und gekundit wurdin, die laduonge, gebot, processe und urteil und allis, daz von in in gerichtis wise mage geschehin adir virsucht werdin, daz virnichtin wir allis und duns gentzlichin abe von fullemkomenheit keisirlichis gewaltis.

Darzuo legin wir uffinlichin und setzin mit desem keisirlichim gebode vorgenant gewaltis ewecliche zuo werinde, als iz in dem vorgenant riche zuo  Beheim fließeclichin / gehaltin ist von der zyt, dawedir nieman kein gedencken hat, daz ubiral kein furste, landisherre, edel, rittir, knecht, burgir, burgman, gebure nach kein persone adir inwonende des konigrichis von Beheim, willichirleie wesins, wirdekeit adir artes er sy, sullint sich nummyr beruffen von keime - gerichte, urteil adir geboden des konigis von Beheim adir sine richtir unde sullin sich auch nummer beruffin - zuo eyme andirn gerichte, waz wedir sie an koniglichem gerichte adir des richis richtir gedan adir gesprochin adir gehaltin ist adir hienoch wiedir sie geschicht adir gesprochin wird. Geschicht iz abir, daz etliche beruffunge an gerichte adir uzwendic gerichte geschehe, zu stunt sullin die selbin beruffin mit keynir crafft besten, und die sich beruffin han, sullint wißin, daz sie zuo stunt fallin in buße virlustekeit irre sache.

MÜ = München, Universitätsbibliothek: Ms. 685 (um 1420, Johannes Spanhofer aus Mittelbayern)
 

Daz VIII. capitel

Von des kunigreiches zu Beheim ainikeit und wirdichait

Alse iz hievor den Cristlichin konigin von Beheim, unsirn altirn und furfarn, und dem konigriche von Beheim und des selbin richis krone gnedeclichin ist virluhin und virhengit von den Romischin keisirn und konigen, unsirn furfarn, und nach in dem selbin riche von der zit, dawedir hort dis dagis kein gedenckin ist, von labelichir forbeschrebener gewonheit von langin ziten und mit gewonheit der gebruchinden inbracht ist ane wedirrede und ane alle widerwaerticheit gehaltin ist, daz kein furste, landisherre, edel, rittir, knecht, burgman, burgir, nachden kein persone des selbin richis und allis, daz darzuo horit, an welchin ende daz ist, zu keins clagirs ansprache, was wesins, wirdekeit adir ordens der selbe clagir ist, inmoge noch insulle geladin, gezogin noch geruffin werdin an keinerleie und yemans andirs gerichte, dan alleine vor des konigis von Beheim und des koniglichin hofis richtir adir gerichte. Herumb so irnuwin wir und bestedegin wir von sichirm wißin und setzin mit unserm geinwurtigem keisirlichem gesetze mit fullinkomen keisirlichim gewalt, der selbin friheit, gewonheit und gnade eweclichin stede zuo haldene, ob ieman von den vorgenant, er sy furste, landisherre, edel, rittir, knecht, burgir, burgman adir pawr adir andir willichirleye vorgenant persone zuo iemans gerichte uzwendig des konigrichis von Beheim geladen wurde wedir die vorgenant friheit, gewonheit adir gnade in lastirbere adir schultbere adir vermischten sachin adir in welchen andirn geschefftin, zuo welchir zit daz geschehe, die persone, die also geladin wurde, ist nit schudlig zuo irschinen adir zuo antwurten an gerichte andirs, dan vor geschrebin stet. Ob nuo von eim richtir, von weme der gesetzit were adir was gewaltis er were, uzwendig des konigrichis von Beheim wedir den selbin, der nit vor gerichte irschene, in gerichtis wise gefarn wurde mit urteile, die urteil sie sin undirsprochin adir geendit urteil, eyne adir me, in welchin sachin adir gescheften daz geschehe adir in waz wise sich geburte, daz die selbin urteil uzgegebin und gekundit wurdin, die laduonge, gebot, processe und urteil und allis, daz von in in gerichtis wise mage geschehin adir virsucht werdin, daz virnichtin wir allis und tun es gentzlichin abe von fullemkomenheit keisirlichis gewaltis.

Darzuo legin wir uffinlichin und setzin mit desem keisirlichim gebode vorgenant gewaltis ewecliche zuo werinde, als iz in dem vorgenant riche zuo  Beheim fließeclichin / gehaltin ist von der zyt, dawedir nieman kein gedencken hat, daz ubiral kein furste, landisherre, edel, rittir, knecht, burgir, burgman, pawr nach kein persone adir inwonende des konigrichis von Beheim, willichirleie wesins, wirdekeit adir orde er sy, sullint sich nummyr beruffen von keime - gerichte, urteil adir geboden des konigis von Beheim adir sine richtir unde sullin sich auch nummer beruffin - zuo eyme andirn gerichte, waz wedir sie an koniglichem gerichte adir des richis richtir gedan adir gesprochin adir gehaltin ist adir hienoch wiedir sie geschicht adir gesprochin wird. Geschicht iz abir, daz etliche beruffunge an gerichte adir uzwendic gerichte geschehe, zu stunt sullin die selbin beruffin mit keynir crafft besten, und die sich beruffin han, sullint wißin, daz sie zuo stunt fallin in buße virlustekeit irre sache.

DR = Dresden, Sächsische Landesbibliothek: H 134 (1433/37, Johannes Brüntzler aus Stuttgart)
 

Daz VIII. capitel

Von der friheit des konigis von Beheim unde siner lute

Alse iz hievor den Cristlichin konigin von Beheim, unsirn altirn und furfarn, und dem konigriche von Beheim und des selbin richis krone gnedeclichin ist virluhin und virhengit von den Romischin keisirn und konigen, unsirn furfarn, und nach in dem selbin riche von der zit, dawedir hewt dis dagis kein gedenckin ist, von labelichir forbeschrebener gewonheit von langin ziten und mit gewonheit der gebruchinden inbracht ist ane wedirrede und ane alle widerredetikeit gehaltin ist, daz kein furste, landisherre, edel, rittir, knecht, burgman, burgir, nachden kein persone des selbin richis und allis, daz darzuo horit, an welchin ende daz ist, zu keins clagirs ansprache, was wesins, wirdekeit adir ordens der selbe clagir ist, inmoge noch insulle geladin, gezogin noch geruffin werdin an keinerleie und yemans andirs gerichte, dan alleine vor des konigis von Beheim und des koniglichin hofis richtir adir gerichte. Herumb so irnuwin wir und bestedegin wir von sichirm wißin und setzin mit unserm geinwurtigem keisirlichem gesetze mit fullinkomen keisirlichim gewalt, der selbin friheit, gewonheit und gnade eweclichin stede zuo haldene, ob ieman von den vorgenant, er sy furste, landisherre, edel, rittir, knecht, burgir, burgman adir gebure adir andir willichirleye vorgenant persone zuo iemans gerichte uzwendig des konigrichis von Beheim geladen wurde wedir die vorgenant friheit, gewonheit adir gnade in lastirbere adir schultbere adir vermisten sachin adir in welchen andirn geschefftin, zuo welchir zit daz geschehe, die persone, die also geladin wurde, ist nit schudlig zuo irschinen adir zuo antwurten an gerichte andirs, dan vor geschrebin stet. Ob nuo von eim richtir, von weme der gesetzit were adir was gewaltis er were, uzwendig des konigrichis von Beheim wedir den selbin, der nit vor gerichte irschene, in gerichtis wise gefarn wurde mit urteile, die urteil sie sin undirsprochin adir geendit urteil, eyne adir me, in welchin sachin adir gescheften daz geschehe adir in waz wise sich geburte, daz die selbin urteil uzgegebin und gekundit wurdin, die laduonge, gebot, processe und urteil und allis, daz von in in gerichtis wise mage geschehin adir virsucht werdin, daz virnichtin wir allis und tun es  gentzlichin abe von fullemkomenheit keisirlichis gewaltis.
 

Darzuo legin wir uffinlichin und setzin mit desem keisirlichim gebode vorgenant gewaltis ewecliche zuo werinde, als iz in dem vorgenant riche zuo  Beheim fließeclichin / gehaltin ist von der zyt, dawedir nieman kein gedencken hat, daz ubiral kein furste, landisherre, edel, rittir, knecht, burgir, burgman, gebure nach kein persone adir inwonende des konigrichis von Beheim, willichirleie wesins, wirdekeit adir ordens er sy, sullint sich nummyr beruffen von keime - gerichte, urteil adir geboden des konigis von Beheim adir sine richtir unde sullin sich auch nummer beruffin - zuo eyme andirn gerichte, waz wedir sie an koniglichem gerichte adir des richis richtir gedan adir gesprochin adir gehaltin ist adir hienoch wiedir sie geschicht adir gesprochin wird. Geschicht iz abir, daz etliche beruffunge an gerichte adir uzwendic gerichte geschehe, zu stunt sullin die selbin beruffin mit keynir crafft besten, und die sich beruffin han, sullint wißin, daz sie zuo stunt fallin in buße virlustekeit irre sache.

Bearbeiterin: Marie-Luise Heckmann
Datum: 11. Juli 2004

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur: 11. Juli 2004
Spaltenerstellung: 11. Juli 2004
Erstveröffentlichung: 11. Juli 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln


Kapitel 9

MGH Constitutiones 11, S. 591.

Bulla Aurea Caput 9
 
 
ALT = Alte Frankfurter Übersetzung (1371, 1944 verbrannt, Anonymus)
 

Das IX. capitel

Von den gultgrubin in dem riche zuo Beheim

Wir setzin mit desem geinwurtigen gesetze ewecliche zuo werinde, daz unsir nachkomen, konige zuo Beheim, und alle kurfursten geistlich und werntlich mogint han gultgruobin und andir grubin von smedsamen dingin und saltzgrubin, die itzunt fundin sint adir hernach fundin werdin, in deme Beheymschen rich adir in landin, die deme selbin riche undirdenig sin mit allin rechtin, alse sie iz bizher gewonliche besessin hant. Sie mogen auch Judin han und zulle nemen, alse iz hievor uffgesetzit ist und mit lobelichir bewertir gewonheit von langin ziten an unse seligin konige zuo Beheim und an die kurfursten und ir altirn mit virschrebeme lauffe rechtecliche bekant ist zuo behaltin.

GÖ = Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: Ms. jurid. 213 (1419, Anonymus)
 

Das IX. capitel

Von den gultgrubin in dem riche zuo Beheim

Wir setzin mit desem geinwurtigen gesetze ewecliche zuo werinde, daz unsir nachkomen, konige zuo Beheim, und alle kurfursten geistlich und werntlich mogint han gultgruobin und andir grubin von smedsamen dingin und saltzgrubin, die itzunt fundin sint adir hernach fundin werdin, in deme Beheymschen rich adir in landin, die deme selbin riche undirdenig sin mit allin rechtin, alse sie iz bizher gewonliche besessin hant. Sie mogen auch Judin han und zulle nemen, alse iz hievor uffgesetzit ist und mit lobelichir bewertir gewonheit von langin ziten an unsern seligin konige zuo Beheim und an die kurfursten und ir altirn mit virschrebeme lauffe rechtecliche bekant ist zuo behaltin.

MÜ = München, Universitätsbibliothek: Ms. 685 (um 1420, Johannes Spanhofer aus Mittelbayern)
 

Das IX. capitel

Von den gultgrubin in dem riche zuo Beheim

Wir setzin mit desem geinwurtigen gesetze ewecliche zuo werinde, daz unsir nachkomen, konige zuo Beheim, und alle kurfursten geistlich und werntlich mogint han gultgruobin und andir grubin von smedsamen dingin und saltzgrubin, die itzunt fundin sint adir hernach fundin werdin, in deme Beheymschen rich adir in landin, die deme selbin riche undirdenig sin mit allin rechtin, alse sie iz bizher gewonliche besessin hant. Sie mogen auch Judin han und zulle nemen, alse iz hievor uffgesetzit ist und mit lobelichir bewertir gewonheit von langin ziten an unsernseligin konige zuo Beheim und an die kurfursten und ir altirn mit virschrebeme lauffe rechtecliche bekant ist zuo behaltin.

DR = Dresden, Sächsische Landesbibliothek: H 134 (1433/37, Johannes Brüntzler aus Stuttgart)
 

Das IX. capitel

Von gold, silber und anderen aortzen des kuonigreiches zu Beheim

Wir setzin mit desem geinwurtigen gesetze ewecliche zuo werinde, daz unsir nachkomen, konige zuo Beheim, und alle kurfursten geistlich und werntlich mogint han gultgruobin und andir grubin von smedsamen dingin und saltzgrubin, die itzunt fundin sint adir hernach fundin werdin, in deme Beheymschen rich adir in landin, die deme selbin riche undirdenig sin mit allin rechtin, alse sie iz bizher gewonliche besessin hant. Sie mogen auch Judin han und zulle nemen, alse iz hievor uffgesetzit ist und mit lobelichir bewertir gewonheit von langin ziten an unsernseligin konige zuo Beheim und an die kurfursten und ir altirn mit virschrebeme lauffe rechtecliche bekant ist zuo behaltin.

Bearbeiterin: Marie-Luise Heckmann
Daten: 24. Juli 2004

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur: Marie-Luise Heckmann
Spaltenerstellung: 20. März 2004
Erstveröffentlichung: 25. Juli 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln


Kapitel 10

MGH Constitutiones 11, S. 591, 593.

Bulla Aurea Caput 10
 
 
ALT = Alte Frankfurter Übersetzung (1371, 1944 verbrannt, Anonymus)
 

Das X. capitel sagit von den muntzin und andirn gnadin des richis zuoBeheim et cetera

Wir setzin furbaz me, daz die konige zuo Beheim in irme riche und in allin landin, die deme riche zuogehorin, an welchin steden sie wullint, mogint dun muntzin slahin von gulde und silbir undir allir wise und furme, als iz in deme riche zu Beheim uff diese / sit in fredesamir stedir besitzunge gehaltin ist. Auch wullin wir mit desim keysirlichem gesetze und unsir gnade ewecliche zuo werinde, daz den kurfursten konigen zuo Beheim herleibit sy von eyme iegelichim fursten, hern, grefin und andirn luden ein iegelich lant, burge, irbe, eygin adir gut zuo keiffin und an sich zuo gewinnen, in gabe adir in phandis wise uffzuonemen undir gewonlichem gedulde der lande, burge, irbe, eigin adir gut, also zuo emphahin adir keifin eigin fur eygin, lehin vur lehin, also daz die konige zuo Beheim von den selbin landin, burge, irbe, eigin und gut deme heiligin Romischin riche virbundin sin zuo gebin und zuo dienen sin gewonlich recht. Dis geinwurtige gesetze und gnade streckin wir mit crafft unsirs keisirlichin rechtis zuo allin kurfursten geistlich und werntlich und zuo iren nachkomen und ir eliche irbin mit allir wise und gedinge, alse vor geschrebin ist.

GÖ = Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: Ms. jurid. 213 (1419, Anonymus)
 

Das X. capitel sagit von den muntzin und andirn gnadin des richis zuo Beheim et cetera

Wir setzin furbaz me, daz die konige zuo Beheim in irme riche und in allin landin, die deme riche zuogehorin, an welchin steden sie wullint, mogint dun muntzin slahin von gulde und silbir undir allir wise und furme, als iz in deme riche zu Beheim uff diese / sit in fredesamir stedir besitzunge gehaltin ist. Auch wullin wir mit desim keysirlichem gesetze und unsir gnade ewecliche zuo werinde, daz den kunfftigen konigen zuo Beheim herleibit sy von eyme iegelichim fursten, hern, grefin und andirn luden ein iegelich lant, burge, irbe, eygin adir gut zuo keiffin und an sich zuo gewinnen, in gabe adir in phandis wise uffzuonemen undir gewonlichem dingen der lande, burge, irbe, eigin adir gut, also zuo emphahin adir keifin eigin fur eygin, lehin vur lehin, also daz die konige zuo Beheim von den selbin landin, burge, irbe, eigin und gut deme heiligin Romischin riche virbundin sin zuo gebin und zuo dienen sin gewonlich recht. Dis geinwurtige gesetze und gnade stercken wir mit crafft unsirs keisirlichin rechtis zuo allin kurfursten geistlich und werntlich und zuo iren nachkomen und ir eliche irbin mit allir wise und gedinge, alse vor geschrebin ist.

MÜ = München, Universitätsbibliothek: Ms. 685 (um 1420, Johannes Spanhofer aus Mittelbayern)
 

Das X. capitel sagit von den muntzin und andirn gnadin des richis zuo Beheim et cetera

Wir setzin furbaz me, daz die konige zuo Beheim in irme riche und in allin landin, die deme riche zuogehorin, an welchin steden sie wullint, mogint dun muntzin slahin von gulde und silbir undir allir wise und furme, als iz in deme riche zu Beheim uff diese / sit in fredesamir stedir besitzunge gehaltin ist. Auch wullin wir mit desim keysirlichem gesetze und unsir gnade ewecliche zuo werinde, daz den kunfftigen konigen zuo Beheim herleibit sy von eyme iegelichim fursten, hern, grefin und andirn luden ein iegelich lant, burge, irbe, eygin adir gut zuo keiffin und an sich zuo gewinnen, in gabe adir in phandis wise uffzuonemen undir gewonlichem ding der lande, burge, irbe, eigin adir gut, also zuo emphahin adir keifin eigin fur eygin, lehin vur lehin, also daz die konige zuo Beheim von den selbin landin, burge, irbe, eigin und gut deme heiligin Romischin riche virbundin sin zuo gebin und zuo dienen sin gewonlich recht. Dis geinwurtige gesetze und gnade stercken wir mit crafft unsirs keisirlichin rechtis zuo allin kurfursten geistlich und werntlich und zuo iren nachkomen und ir eliche irbin mit allir wise und gedinge, alse vor geschrebin ist.

DR = Dresden, Sächsische Landesbibliothek: H 134 (1433/37, Johannes Brüntzler aus Stuttgart)
 

Von der muonsse des kunigreiches czu Beheim
 

Wir setzin furbaz me, daz die konige zuo Beheim in irme riche und in allin landin, die deme riche zuogehorin, an welchin steden sie wullint, mogint dun muntzin slahin von gulde und silbir undir allir wise und furme, als iz in deme riche zu Beheim uff diese / sit in fredesamir stedir besitzunge gehaltin ist. Auch wullin wir mit desim keysirlichem gesetze und unsir gnade ewecliche zuo werinde, daz den kunfftigen konigen zuo Beheim herleibit sy von eyme iegelichim fursten, hern, grefin und andirn luden ein iegelich lant, burge, irbe, eygin adir gut zuo keiffin und an sich zuo gewinnen, in gabe adir in phandis wise uffzuonemen undir gewonlichem gedinge der lande, burge, irbe, eigin adir gut, also zuo emphahin adir keifin eigin fur eygin, lehin vur lehin, also daz die konige zuo Beheim von den selbin landin, burge, irbe, eigin und gut deme heiligin Romischin riche virbundin sin zuo gebin und zuo dienen sin gewonlich recht. Dis geinwurtige gesetze und gnade stercken wir mit crafft unsirs keisirlichin rechtis zuo allin kurfursten geistlich und werntlich und zuo iren nachkomen und ir eliche irbin mit allir wise und gedinge, alse vor geschrebin ist.

Bearbeiterin: Marie-Luise Heckmann
Datum: 24. Juli 2004

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur: Marie-Luise Heckmann
Spaltenerstellung: 20. März 2004
Erstveröffentlichung: 25. Juli 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln

 


Einmalige Überleitung
 
Paris, BNF: Fonds Allemands 39 (= Colbert 2689, früher: Suppl. franç. 7829/3), fol. 11v (Colmar 1441 oder Köln 1455 nach Wasserzeichen, ostfränkische Mundart):

Das X. cappittel des guldinen bulle vächet an, da das lantrecht und lehenrechte ein ende hät an dem bezsten sextern dises buoches, und sait von den müntzen und andren gnäden des riches zü Behemen etc. etc. etc. etc.

Unter der Überschrift: Römisch rich, hält ein Mann in Rüstung, der sich mit der Rechten auf sein Schwert stützt und von einem Hund begleitet wird, in der Linken einen Wappenschild, auf dem in Gold der schwarze Reichsadler zu sehen ist.

Bearbeiterin: Marie-Luise Heckmann
Datum: 15. April 2004

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur:
Spaltenerstellung: 15. April 2004
Erstveröffentlichung: 15. April 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln


Kapitel 11

MGH Constitutiones 11, S. 593, 595.

Bulla Aurea Caput 11
 
 
ALT = Alte Frankfurter Übersetzung (1371, 1944 verbrannt, Anonymus)
 

Das XI. capitel

Von friheit der kurfursten des Romischin richis

Wir setzin auch, alse wir fundin han, daz in alten gezidin gehaltin ist, daz keine grefin, landesherrin, edel, gelehinten, dinstman, burglude, rittir, knecht, burgir und burgsessen adir kein persone, in wilchim wesins, ardis adir wirdekeit die undirdenig sind den stifften Kollin, Mentze und Drere, nit mogint geladen noch beclagin noch bezagin adir geheischen werden zuo iemans ansprache an keim gerichte uzwendig gebiede der stifte, dan alleine fur gerichte der irtzbischof und irin richtirn, und also daz bizher gewesin ist, also sal iz fur - wirtir - ewecliche gehaltin sin. Were iz abir, daz die undirdan der vorgenant stiffte weddir unsir dis gebot zuo iemans ansproche wurde geladin an iemans gerichte uzwendig gebiede und gemircke der vorgenant stiffte, in waz sachin das were, um ere adir umb gut adir gemissthete sache, der ist nit schuldig zuo irschinen adir den gerichtin zu antwurten. Und die selbe ladunge und processe unde alle urteil, / wie man sie nennit, die weddir die nit komendin geschehin adir gesprochen werdin von den uzsirn richtirn, und allis, daz daruz gelaufin mag, herkennen wir fur nicht mit dem, so iz geschicht.
 

Darzuo legin wir und setzin, daz grefin, landisherrin, edel, gelehinte, dinstmanne, burgmanne, rittir, knecht, burgir, gebure nach keinerleie persone, die den selbin stifftin undirdenig sint, wilchirhande wesins, wirdekeit adir ardis sie sint, der keime ist herleibit sich zuo beruffen von den gerichtis wise, urteil adir geboten, wie sie genant sint, die wedir sie gesprochen sint adir gesprochin werdin an der irtzbischofe adir irre itlichin amptlude gerichte, aldiewile daz in an den selbin gerichtin richtis nit virsagit wird, von den sie claginde sint. Waz beruffunge hierwedir geschehe, die sal man nit inphahin, und kundin sie virnicht. Abir an gebrestin der gerectekeit, so sy allin vorgant herleibit in den sachin, yn recht vorsagit wird, sich zuo beruffin unde alleine zu keisirlichim hofe und gerichte adir vor des richtirs gehorde, der zu der zit gerichte besetzit in keisirlichim hofe, und fur keinen andirn richtir. Waz hiewiddir geschehe, daz sy zuo stunt virnichtit. Daz selbe gesetze wullin wir mit crafft unsirs geinwurtigen keisirlichis gerichtis geschickit han zuo den herluchtetin werntlichin kurfursten paltzgrave, hirtzauge von Sassin und margrafe von Brannenburg und zu irin irbin, nachkomen und undirdan fulleclichin undir allir wise und gedinge, also vor gesagit ist.

GÖ = Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: Ms. jurid. 213 (1419, Anonymus)
 

Das XI. capitel

Von friheit der kurfursten des Romischin richis

Wir setzin auch, alse wir fundin han, daz in alten gezidin gehaltin ist, daz keine grefin, landesherrin, edel, gelehinten, dinstman, burglude, rittir, knecht, burgir und burgsessen adir kein persone, in wilchim wesins, ardis adir wirdekeit die undirdenig sind den stifften Kollin, Mentze und Drere, nit mogint geladen noch beclagin noch besagen adir geheischen werden zuo iemans ansprache an keim gerichte uzwendig gebiede der stifte, dan alleine fur gerichte der irtzbischof und irin richtirn, und also daz bizher gewesin ist, also sal iz furbas ewecliche gehaltin sin. Were iz abir, daz die undirdan der vorgenant stiffte weddir unsir dis gebot zuo iemans ansproche wurde geladin an iemans gerichte uzwendig gebiede und gemircke der vorgenant stiffte, in waz sachin das were, um ere adir umb gut adir gemuschete sache, der ist nit schuldig zuo irschinen adir den gerichtin zu antwurten. Und die selbe ladunge und processe unde alle urteil, / wie man sie nennit, die weddir die nit komendin geschehin adir gesprochen werdin von den uzsirn richtirn, und allis, daz daruz gelaufin mag, herkennen wir fur nicht mit dem, so iz geschicht.
 

Darzuo legin wir und setzin, daz grefin, landisherrin, edel, gelehinte, dinstmanne, burgmanne, rittir, knecht, burgir, gebure nach keinerleie persone, die den selbin stifftin undirdenig sint, wilchirhande wesins, wirdekeit adir artes sie sint, der keime ist herleibit sich zuo beruffen von den gerichtis wise, urteil adir geboten, wie sie genant sint, die wedir sie gesprochen sint adir gesprochin werdin an der irtzbischofe adir irre itlichin amptlude gerichte, aldiewile daz in an den selbin gerichtin richtis nit virsagit wird, von den sie claginde sint. Waz beruffunge hierwedir geschehe, die sal man nit inphahin, und kundin sie virnicht. Abir an gebrestin der gerectekeit, so sy allin vorgant erloubet in den sachin, yn recht vorsagit wird, sich zuo beruffin unde alleine zu keisirlichim hofe und gerichte adir vor des richtirs gehorde, der zu der zit gerichte besetzit in keisirlichim hofe, und fur keinen andirn richtir. Waz hiewiddir geschehe, daz sy zuo stunt virnichtit. Daz selbe gesetze wullin wir mit crafft unsirs geinwurtigen keisirlichis gerichtis gestercket han zuo den herluchtetin werntlichin kurfursten paltzgrave, hirtzauge von Sassin und margrafe von Brannenburg und zu irin irbin, nachkomen und undirdan fulleclichin undir allir wise und gedinge, also vor gesagit ist.

MÜ = München, Universitätsbibliothek: Ms. 685 (um 1420, Johannes Spanhofer aus Mittelbayern)
 

Das XI. capitel

Von friheit der kurfursten des Romischin richis

Wir setzin auch, alse wir fundin han, daz in alten gezidin gehaltin ist, daz keine grefin, landesherrin, edel, gelehinten, dinstman, burgman, burglude, rittir, knecht, burgir und burgsessen adir kein persone, in wilchim wesins, orden adir wirdekeit die undirdenig sind den stifften Kollin, Mentze und Drere, nit mogint geladen noch beclagin noch beczewgen adir geheischen werden zuo iemans ansprache an keim gerichte uzwendig gebiede der stifte, dan alleine fur gerichte der irtzbischof und irin richtirn, und also daz bizher gewesin ist, also sal iz furbas ewecliche gehaltin sin. Were iz abir, daz die undirdan der vorgenant stiffte weddir unsir dis gebot zuo iemans ansproche wurde geladin an iemans gerichte uzwendig gebiede und gemircke der vorgenant stiffte, in waz sachin das were, um ere adir umb gut adir gemischte sache, der ist nit schuldig zuo irschinen adir den gerichtin zu antwurten. Und die selbe ladunge und processe unde alle urteil, / wie man sie nennit, die weddir die nit komendin geschehin adir gesprochen werdin von den uzsirn richtirn, und allis, daz daruz gelaufin mag, herkennen wir fur nicht mit dem, so iz geschicht.

Darzuo legin wir und setzin, daz grefin, landisherrin, edel, gelehinte, dinstmanne, burgmanne, rittir, knecht, burgir, pawr nach keinerleie persone, die den selbin stifftin undirdenig sint, wilchirhande wesins, wirdekeit adir ordens sie sint, der keime ist herleibit sich zuo beruffen von den gerichtis wise, urteil adir geboten, wie sie genant sint, die wedir sie gesprochen sint adir gesprochin werdin an der irtzbischofe adir irre itlichin amptlude gerichte, aldiewile daz in an den selbin gerichtin richtis nit virsagit wird, von den sie claginde sint. Waz beruffunge hierwedir geschehe, die sal man nit inphahin, und kundin sie virnicht. Abir an gebrestin der gerectekeit, so sy allin vorgant erlaubt in den sachin, yn recht vorsagit wird, sich zuo beruffin unde alleine zu keisirlichim hofe und gerichte adir vor des richtirs gehorde, der zu der zit gerichte besetzit in keisirlichim hofe, und fur keinen andirn richtir. Waz hiewiddir geschehe, daz sy zuo stunt virnichtit. Daz selbe gesetze wullin wir mit crafft unsirs geinwurtigen keisirlichis gerichtis gesterket han zuo den herluchtetin werntlichin kurfursten paltzgrave, hirtzauge von Sassin und margrafe von Brannenburg und zu irin irbin, nachkomen und undirdan fulleclichin undir allir wise und gedinge, also vor gesagit ist.

DR = Dresden, Sächsische Landesbibliothek: H 134 (1433/37, Johannes Brüntzler aus Stuttgart)
 

Das XI. capitel

Von der kurfursten aynikeit und wirdicheit

Wir setzin auch, alse wir fundin han, daz in alten gezidin gehaltin ist, daz keine grefin, landesherrin, edel, gelehinten, dinstman, burgman, burglude, rittir, knecht, burgir und burgsessen adir kein persone, in wilchim wesins, ordens adir wirdekeit die undirdenig sind den stifften Kollin, Mentze und Drere, nit mogint geladen noch beclagin noch betzugen adir geheischen werden zuo iemans ansprache an keim gerichte uzwendig gebiede der stifte, dan alleine fur gerichte der irtzbischof und irin richtirn, und also daz bizher gewesin ist, also sal iz furbasser ewecliche gehaltin sin. Were iz abir, daz die undirdan der vorgenant stiffte weddir unsir dis gebot zuo iemans ansproche wurde geladin an iemans gerichte uzwendig gebiede und gemircke der vorgenant stiffte, in waz sachin das were, um ere adir umb gut adir gemiste sache, der ist nit schuldig zuo irschinen adir den gerichtin zu antwurten. Und die selbe ladunge und processe unde alle urteil, / wie man sie nennit, die weddir die nit komendin geschehin adir gesprochen werdin von den uzsirn richtirn, und allis, daz daruz gelaufin mag, herkennen wir fur nicht mit dem, so iz geschicht.
 

Darzuo legin wir und setzin, daz grefin, landisherrin, edel, gelehinte, dinstmanne, burgmanne, rittir, knecht, burgir, gebure nach keinerleie persone, die den selbin stifftin undirdenig sint, wilchirhande wesins, wirdekeit adir ordens sie sint, der keime ist herleibit sich zuo beruffen von den gerichtis wise, urteil adir geboten, wie sie genant sint, die wedir sie gesprochen sint adir gesprochin werdin an der irtzbischofe adir irre itlichin amptlude gerichte, aldiewile daz in an den selbin gerichtin richtis nit virsagit wird, von den sie claginde sint. Waz beruffunge hierwedir geschehe, die sal man nit inphahin, und kundin sie virnicht. Abir an gebrestin der gerectekeit, so sy allin vorgant erlaubt in den sachin, yn recht vorsagit wird, sich zuo beruffin unde alleine zu keisirlichim hofe und gerichte adir vor des richtirs gehorde, der zu der zit gerichte besetzit in keisirlichim hofe, und fur keinen andirn richtir. Waz hiewiddir geschehe, daz sy zuo stunt virnichtit. Daz selbe gesetze wullin wir mit crafft unsirs geinwurtigen keisirlichis gerichtis gesterket han zuo den herluchtetin werntlichin kurfursten paltzgrave, hirtzauge von Sassin und margrafe von Brannenburg und zu irin irbin, nachkomen und undirdan fulleclichin undir allir wise und gedinge, also vor gesagit ist.

Bearbeiterin: Marie-Luise Heckmann
Datum: 25. Juli 2004

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur: 25. Juli 2004
Spaltenerstellung: 20. März 2004
Erstveröffentlichung: 25. Juli 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln


Zusatz zum Kapitel 11

MGH Constitutiones 11, S. 595.

Nach einem zwischen 1356 und 1358 entstandenen lateinischen Zusatz zur Ausfertigung B, der in der Ausfertigung N in den Text inseriert wurde.
 
 
London, British Library: Arundel Ms. 6 Plutarch CLXI IID (um 1460, Johannes Schumann aus Luxemburg)
 

Und das selb recht durch etlicher zweyvelheyt willen, die dar ein gevallin macht, besunder von lehenschaft, dinstleuten und ir untertanen, erleuchternn und ußlegen und also zu versteen: Die lehengut oder ander besitzung, die von kurfursten geystlich und werntlich sein oder kumen und die sie von yren werntlichen rechten halten und wissentlichen und rechtlichen darauf sitzen und ob derselben kurfursten, dienstleut oder ander leut auch von andern erczpischoven oder fursten, die den ban von dem reich hetten und auch hantvest, das man kempf vur in thun mocht, die soll man bey dem selben tun halten, anders man must und solt umb solch sach ein keyserlich hofgericht suchen, das wollen wir von keyserlicher macht und sein das uberein kumen.

Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: Cod. Guelf.17. 1 Aug. Fol. (15. Jahrhundert)
 

Und das selb recht durch etlicher zweyvelheyt willen, die dar ein gevallin mocht, besunder von lehenschaft, dinstleuten und ir untertanen, erleuchtern und ußlegen und also zu versteen: Die lehengut oder ander besitzung, die von kurfursten geystlich und werntlich sein oder kumen und die sie von yren werntlichen rechten halten und wissentlichen und rechtlichen darauf sitzen und ob derselben kurfursten, dienstleut oder ander leut auch von andern erczpischoven oder fursten, die den ban von dem reich hetten und auch hantvest, das man kempf vur in thun mocht, die soll man bey dem selben tun halten, anders man must und solt umb solch sach ein keyserlich hofgericht suchen, das wollen wir von keyserlicher macht und sein das uberein kumen.

Bearbeiterin: Marie-Luise Heckmann
Datum: 25. Juli 2004

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur: 25. Juli 2004
Spaltenerstellung: 25. Juli 2004
Erstveröffentlichung: 25. Juli 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln



Kapitel 12

MGH Constitutiones 11, S. 597.

Bulla Aurea Caput 12
 
 
ALT = Alte Frankfurter Übersetzung (1371, 1944 verbrannt, Anonymus)

Das XII. capitel

Von samenunge der kurfursten

Undir den manigfeltigen sorgin eins gemeynnis gutis, in den unsir gedang dicke inzuckit wird, so hat unsir wirdekeit angesehin, daz iz notdurfig sy, daz die kurfursten des heiligin riches, die da sint fest stutzil und unbewegeliche sule des richis, me zusamene komen, dan bizher gewonheit ist gewesin, zu sprachin und zu  dedingen von des richis und der wernde heil, alsie durch ferre geleginheit der lande einre von dem andirn wonende sint, so vil sie baz konen gesagen und mit einandir geredin von den inbrechinden gebresten der lande, die in bekannt sin, und kunnent mit gesundim rade ir fursichtekeit heilsame helfe gebin und gemachesame widirbrengen solichin gebrestin. Hievon ist, daz in dem hohin unserm hafe zu Nurenberg, der durch unsir wirdekeit wirdeclichin begangen ist mit den irlichin geistlichin und herluchtin werntlichin kurfursten und mit andirn furstin und herrin, da han wir mit bedrachtim mude mit den selbin kurfursten und mit irim rade geordenerit unb ein gemeynne gut und heil, daz die selbin kurfursten furbaz me zu einm male aller jar vier wochin nach dem ostirlichin dage selbir sullint zusamenkomen in etzlichir stat des riches. Und nu zu der selbin zit dis geinwurtigen jaris sal von uns und den selbin furstin begangen werdin gespreche und hoff mit der selbin samenunge in unsir keisirlichir stat zu Metze, und da sal von uns mit der furstin rade bescheden werdin stat der vorgenant samenunge, welchis dagis furbas me in dem nachgendem jare man zusamene sulle komen, dese ordenunge sal alleine werin zu unsirm keisirlich geleit zu deme vorgenant hafe zu komen, zu blibin und auch wedir heim zu varin.

Herumb daz daz gespreche und rat gemeines gudis und fredin nit gehindird wurdin mit virziehin adir blibin in droste adir mit ubirmeßigeme fliße der wirtschafft, alse iz etwan gewonlich ist geschehin, so ordenerin wir mit gemeymme willin, daz furzbaz me, diewile der vorgenant keisirliche hoff adir samenunge werd, keim furstin irleibit ist gemeynne sproche zu haltene, abir sundirlich gespreche, daz die ordenunge der keisirlichin dingen, die zu dunde sint, nit irrint, die sint mit maßen virhenget.

GÖ = Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: Ms. jurid. 213 (1419, Anonymus)
 

Das XII. capitel

Von samenunge der kurfursten

Undir den manigfeltigen sorgin eins gemeynnis gutis, in den unsir gedang dicke inzuckit wird, so hat unsir wirdekeit angesehin, daz iz notdurfig sy, daz die kurfursten des heiligin riches, die da sint fest stutzil und unbewegeliche sule des richis, me zusamene komen, dan bizher gewonheit ist gewesin, zu sprachin und zu  dedingen von des richis und der wernde heil, alzo sie durch ferre geleginheit der lande einre von dem andirn wonende sint, so vil sie baz konen gesagen und mit einandir geredin von den inbrechinden gebresten der lande, die in bekannt sin, und kunnent mit gesundim rade ire fursichtekeit heilsame helfe gebin und gemachesame widirbrengen solichin gebrestin. Hievon ist, daz in dem hohin unserm hofe zu Nurenberg, der durch unsir wirdekeit wirdeclichin begangen ist mit den irlichin geistlichin und herluchtin werntlichin kurfursten und mit andirn furstin und herrin, da han wir mit bedrachtim mude mit den selbin kurfursten und mit irim rade geordenerit unb ein gemeynne gut und heil, daz die selbin kurfursten furbaz me zu einm male aller jar vier wochin nach dem ostirlichin dage selbir sullint zusamenkomen in etzlichir stat des riches. Und nu zu der selbin zit dis geinwurtigen jaris sal von uns und den selbin furstin begangen werdin gespreche und hoff mit der selbin samenunge in unsir keisirlichir stat zu Metze, und da sal von uns mit der furstin rade bescheden werdin stat der vorgenant samenunge, welchis dagis furbas me in dem nachgendem jare man zusamene sulle komen, dese ordenunge sal alleine werin zu unsirm keisirlich geleit zu deme vorgenant hofe zu komen, zu blibin und auch wedir heim zu varin.

Herumb daz daz gespreche und rat gemeines gudis und fredin nit gehindird wurdin mit virziehin adir blibin in droste adir mit ubirmeßigeme fliße der wirtschafft, alse iz etwan gewonlich ist geschehin, so ordenerin wir mit gemeymme willin, daz furzbaz me, diewile der vorgenant keisirliche hoff adir samenunge werd, keim furstin irleibit ist gemeynne sproche zu haltene, abir sundirlich gespreche, daz die ordenunge der keisirlichin dingen, die zu dunde sint, nit irrint, die sint mit maßen virhenget.

MÜ = München, Universitätsbibliothek: Ms. 685 (um 1420, Johannes Spanhofer aus Mittelbayern)
 

Das XII. capitel

Von samenunge der kurfursten

Undir den manigfeltigen sorgin eins gemeynnis gutis, in den unsir gedang dicke inzuckit wird, so hat unsir wirdekeit angesehin, daz iz notdurfig sy, daz die kurfursten des heiligin riches, die da sint fest stutzil und unbewegeliche sule des richis, mer zusamene komen, dan bizher gewonheit ist gewesin, zu sprachin und zu  dedingen von des richis und der wernde heil, als sye durch ferre geleginheit der lande einre von dem andirn wonende sint, so vil sie baz konen gesagen und mit einandir geredin von den inbrechinden gebresten der lande, die in bekannt sin, und kunnent mit gesundim rade irer fursichtekeit heilsame helfe gebin und gemachesame widirbrengen solichin gebrestin. Hievon ist, daz in dem hohin unserm hofe zu Nurenberg, der durch unsir wirdekeit wirdeclichin begangen ist mit den irlichin geistlichin und herluchtin werntlichin kurfursten und mit andirn furstin und herrin, da han wir mit bedrachtim mude mit den selbin kurfursten und mit irim rade geordenerit unb ein gemeynne gut und heil, daz die selbin kurfursten furbaz me zu einm male aller jar vier wochin nach dem ostirlichin dage selbir sullint zusamenkomen in etzlichir stat des riches. Und nu zu der selbin zit dis geinwurtigen jaris sal von uns und den selbin furstin begangen werdin gespreche und hoff mit der selbin samenunge in unsir keisirlichir stat zu Metze, und da sal von uns mit der furstin rade bescheden werdin stat der vorgenant samenunge, welchis dagis furbas me in dem nachgendem jare man zusamene sulle komen, dese ordenunge sal alleine werin zu unsirm keisirlich geleit zu deme vorgenant hofe zu komen, zu blibin und auch wedir heim zu varin.

Herumb daz daz gespreche und rat gemeines gudis und fredin nit gehindird wurdin mit virziehin adir blibin in troste adir mit ubirmeßigeme fliße der wirtschafft, alse iz etwan gewonlich ist geschehin, so ordenerin wir mit gemeymme willin, daz furzbaz me, diewile der vorgenant keisirliche hoff adir samenunge werd, keim furstin irleibit ist gemeynne sproche zu haltene, abir sundirlich gespreche, das die ordenunge der keisirlichin dingen, die zu dunde sint, nit irrint, die sint mit maßen virhenget.

DR = Dresden, Sächsische Landesbibliothek: H 134 (1433/37, Johannes Brüntzler aus Stuttgart)
 

Das XII. capitel

Von samenunge der kurfursten

Undir den manigfeltigen sorgin eins gemeynnis gutis, in den unsir gedang dicke inzuckit wird, so hat unsir wirdekeit angesehin, daz iz notdurfig sy, daz die kurfursten des heiligin riches, die da sint fest stutzil und unbewegeliche sule des richis, mere zusamene komen, dan bizher gewonheit ist gewesin, zu sprachin und zu  dedingen von des richis und der wernde heil, alzo sie durch ferre geleginheit der lande einre von dem andirn wonende sint, so vil sie baz konen gesagen und mit einandir geredin von den inbrechinden gebresten der lande, die in bekannt sin, und kunnent mit gesundim rade irer fursichtekeit heilsame helfe gebin und gemachesame widirbrengen solichin gebrestin. Hievon ist, daz in dem hohin unserm hove zu Nurenberg, der durch unsir wirdekeit wirdeclichin begangen ist mit den irlichin geistlichin und herluchtin werntlichin kurfursten und mit andirn furstin und herrin, da han wir mit bedrachtim mude mit den selbin kurfursten und mit irim rade geordenerit unb ein gemeynne gut und heil, daz die selbin kurfursten furbaz me zu einm male aller jar vier wochin nach dem ostirlichin dage selbir sullint zusamenkomen in etzlichir stat des riches. Und nu zu der selbin zit dis geinwurtigen jaris sal von uns und den selbin furstin begangen werdin gespreche und hoff mit der selbin samenunge in unsir keisirlichir stat zu Metze, und da sal von uns mit der furstin rade bescheden werdin stat der vorgenant samenunge, welchis dagis furbas me in dem nachgendem jare man zusamene sulle komen, dese ordenunge sal alleine werin zu unsirm keisirlich geleit zu deme vorgenant hove zu komen, zu blibin und auch wedir heim zu varin.

Herumb daz daz gespreche und rat gemeines gudis und fredin nit gehindird wurdin mit virziehin adir blibin in troste adir mit ubirmeßigeme fliße der wirtschafft, alse iz etwan gewonlich ist geschehin, so ordenerin wir mit gemeymme willin, daz furzbaz me, diewile der vorgenant keisirliche hoff adir samenunge werd, keim furstin irleibit ist gemeynne sproche zu haltene, abir sundirlich gespreche, das die ordenunge der keisirlichin dingen, die zu dunde sint, nit irrint, die sint mit maßen virhenget.

Bearbeiterin: Janin Köster (Universität Hamburg)
Datum: 28. April 2004

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur: 28. April 2004
Spaltenerstellung: 28. April 2004
Erstveröffentlichung: 30. April 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln


Kapitel 13

MGH Constitutiones 11, S. 597, 599.

Bulla Aurea Caput 13
 
 
ALT = Alte Frankfurter Übersetzung (1371, 1944 verbrannt, Anonymus)
 

Daz XIII. capitel

Von deme wedirruffen der friheit

Andir werbe setzin wir und bestedegin nit desem keisirlichim gebode, daz alle friheit und briefe, welchin personen, was wesins furnemekeit adir wirdekeit sie sint, adir stedin frien adir eygin, die von uns adir von unsirn seligin furfarn gebin sint, undir wilchim inthalteniße der worte ubir recht, gnade, friheit, gewonheit adir gut, die von uns, adir von unsirn seligin furfarn Romischin keisirn und konige von eigin willin adir yn andirs virluhin sin adir hienach von uns und von unsirn nochkomen Romischin keisirn und konigen virluhin wurde, die insullint noch inmogint gentzlich an keinen dingin geletzin adir abegezihen den friheidin, gerichtin, rechtin, eren adir hirschefftin der kurfursten geistlichir und werntlichir, were iz auch, daz in solichin friheiden und briefin etlichir personen, waz furnemekeit adir wirdekeit sie werin adir gemeyne, alse e genant ist, uzgenomelichin besorgit were adir hienach virhut wurde, nit sullint wedirruffinlichin sin, ez inwere dan, daz von den selbin brieffin und friheit undir allin worten inen begriffin wurde nach einandir sundirlich rede geschehe von wortin zu wortin. Die selbin brieffe und friheit, nach dem und also vil alse sie abeziehinde sint den friheit,  gerichten, rechtin, eren adir hirschafft der vorgenant kurfurstin adir ir ieglichim an deme ende, wedirruffin wir sie von sichirme wißin und dun sie abe und setzin von keisirlichim gewalte, daz man sie virste und haalte, daz sie wedirruffen sin. 

GÖ = Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: Ms. jurid. 213 (1419, Anonymus)
 

Daz XIII. capitel

Von deme wedirruffen der friheit

Andir werbe setzin wir und bestedegin nit desem keisirlichim gebode, daz alle friheit und briefe, welchin personen, was wesins furnemekeit adir wirdekeit sie sint, adir stedin frien adir eygin, die von uns adir von unsirn seligin furfarn gebin sint, undir wilchim inthalteniße der worte ubir recht, gnade, friheit, gewonheit adir gut, die von uns, adir von unsirn seligin furfarn Romischin keisirn und kunigen von eigin willin adir yn andirs virluhin sin adir hienach von uns und von unsirn nochkomen Romischin keisirn und konigen virluhin wurden, die insullint noch inmogint gentzlich an keinen dingin geletzin adir abegezihen den friheidin, gerichtin, rechtin, eren adir hirschefftin der kurfursten geistlichir und werntlichir, were iz auch, daz in solichin friheiden und briefin etlichir personen, waz furnemekeit adir wirdekeit sie werin adir gemeyne, alse e genant ist, uzgenomelichin besorgit were adir hienach virhut wurde, nit sullint wedirruffinlichin sin, ez inwere dan, daz von den selbin brieffin und friheit undir allin worten in begriffin wurde nach einandir sundirlich rede geschehe von wortin zu wortin. Die selbin brieffe und friheit, nach dem und also vil alse sie abeziehinde sint den friheit,  gerichten, rechtin, eren adir hirschafft der vorgenant kurfurstin adir ir ieglichim an deme ende, wedirruffin wir sie von schirme wißin und dun sie abe und setzin von keisirlichim gewalte, daz man sie verste und haalte, daz sie wedirruffen sin. 

MÜ = München, Universitätsbibliothek: Ms. 685 (um 1420, Johannes Spanhofer aus Mittelbayern)
 

Daz XIII. capitel

Von der fryhait

Andir werbe setzin wir und bestedegin nit desem keisirlichim gebode, daz alle friheit und briefe, welchin personen, was wesins furnemekeit adir wirdekeit sie sint, adir stedin frien adir eygin, die von uns adir von unsirn seligin furfarn gebin sint, undir wilchim inthalteniße der worte ubir recht, gnade, friheit, gewonheit adir gut, die von uns, adir von unsirn seligin furfarn Romischin keisirn und kunigen von eigin willin adir yn andirs virluhin sin adir hienach von uns und von unsirn nochkomen Romischin keisirn und konigen virluhin wurde, die insullint noch inmogint gentzlich an keinen dingin geletzin adir abegezihen den friheidin, gerichtin, rechtin, eren adir hirschefftin der kurfursten geistlichir und werntlichir, were iz auch, daz in solichin friheiden und briefin etlichir personen, waz furnemekeit adir wirdekeit sie werin adir gemeyne, alse e genant ist, uzgenomelichin besorgit were adir hienach virhut wurde, nit sullint wedirruffinlichin sin, ez inwere dan, daz von den selbin brieffin und friheit undir allin worten in begriffin wurde nach einandir sundirlich rede geschehe von wortin zu wortin. Die selbin brieffe und friheit, nach dem und also vil alse sie abeziehinde sint den friheit,  gerichten, rechtin, eren adir hirschafft der vorgenant kurfurstin adir ir ieglichim an deme ende, wedirruffin wir sie von scherm wißin und dun sie abe und setzin von keisirlichim gewalte, daz man sie verstee und haalte, daz sie wedirruffen sin.

DR = Dresden, Sächsische Landesbibliothek: H 134 (1433/37, Johannes Brüntzler aus Stuttgart)
 

Daz XIII. capitel

Von deme wedirruffen der friheit

Andir werbe setzin wir und bestedegin nit desem keisirlichim gebode, daz alle friheit und briefe, welchin personen, was wesins furnemekeit adir wirdekeit sie sint, adir stedin frien adir eygin, die von uns adir von unsirn seligin furfarn gebin sint, undir wilchim inthalteniße der worte ubir recht, gnade, friheit, gewonheit adir gut, die von uns, adir von unsirn seligin furfarn Romischin keisirn und konige von eigin willin adir yn andirs virluhin sin adir hienach von uns und von unsirn nochkomen Romischin keisirn und konigen virluhin wurde, die insullint noch inmogint gentzlich an keinen dingin geletzin adir abegezihen den friheidin, gerichtin, rechtin, eren adir hirschefftin der kurfursten geistlichir und werntlichir, were iz auch, daz in solichin friheiden und briefin etlichir personen, waz furnemekeit adir wirdekeit sie werin adir gemeyne, alse e genant ist, uzgenomelichin besorgit were adir hienach virhut wurde, nit sullint wedirruffinlichin sin, ez inwere dan, daz von den selbin brieffin und friheit undir allin worten in begriffin wurde nach einandir sundirlich rede geschehe von wortin zu wortin. Die selbin brieffe und fryheiten, nach dem und also vil alse sie abeziehinde sint den friheit,  gerichten, rechtin, eren adir hirschafft der vorgenant kurfurstin adir ir ieglichim an deme ende, wedirruffin wir sie von schirme wißin und dun sie abe und setzin von keisirlichim gewalte, daz man sie verstee und haalte, daz sie wedirruffen sin.

Bearbeiterin: Janin Köster (Universität Hamburg)
Datum: 28. April 2004

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur: 28. April 2004
Spaltenerstellung: 28. April 2004
Erstveröffentlichung: 30. April 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln


Kapitel 14

MGH Constitutiones 11, S. 599, 601.

Bulla Aurea Caput 14
 
 
ALT = Alte Frankfurter Übersetzung (1371, 1944 verbrannt, Anonymus)
 

Das XIV. capitel

Von den, die erin eygen herren boslich wedirsagen
 

In etwie vil landin iz geschicht, daz dinstman und gelehinte manne die lehen und die gulte, die sie von den selbin herrin hant, mit wortin und mit geverden uffsagin untzitlich und uffgebint, und so die selbe uffgabe geschehin ist, so weddirsagin sie boslich den selbin herrin und dunt in ir fintschafft kunt, und darnach dunt sie in großin schaden und die selbe gulte und lehin, die sie von der fintschafft und kriegis wegin hant uffgegebin, die griffin sie an und bekomern und haltin sie. Herumb setzin wir mit desem geinwurtigem gesetze ewecliche zuo werinde, daz die selbe uffgabe sal man virnicht han, als ob sie nie geschehin were, iz insy danne, daz die selbe uffgabe und uffsege von frilich und mit werkin geschehe, also daz daz selbe gut, gulte und lehin den herrin von yn liplichin und redelich rede uffgebin in solchir wise, daz sie selbin wedirsagere die herren an den selbin guten und gulte und lehin nummer zuo keiner zyt betrubin adir schedigin von yn adir mit andir, noch insullint darzuo rat, helffe adir gunst nummer gegebin. Wer darweddir dut adir die herrin an den selbin gutin, lehin adir an andirn irren guten betrubit adir in schadin brengit adir wer dem, der soliche ding dut, rat und helfe irbudit, der virlusit zuo stunt die selbin lehin und gulte und ist irin loiz und fellit in des richis achte, und sullin furbaz me zuo allir zit kein weg uffin sin noch inmogint yme in keine wis von nuwem uffgeluhin werdin, waz hiewedir geschehe, daz hette keine krafft. Zuo leste begriffin wir mit desem gesetze, daz die, von den die uffgabe nicht geschicht und weddir ir herrin frefelichin dun und sie wissinlichin anegriffint mit weddirsagin adir mit unwedirsagin, zuo stunt sint sie gefallin in alle vorgenannt buße.

GÖ = Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: Ms. jurid. 213 (1419, Anonymus)
 

Das XIV. capitel

Von den, die erin eygen herren boslich wedirsagen
 

In etwie vil landin iz geschicht, daz dinstman und gelehinte manne der herren die lehen und die gulte, die sie von den selbin herrin hant, mit wortin und mit geverden uffsagin untzitlich und uffgebint, und so die selbe uffgabe geschehin ist, so weddirsagin sie boslich den selbin herrin und dunt in ir fintschafft kunt, und darnach dunt sie in großin schaden und die selbe gulte und lehin, die sie von der fintschafft und kriegis wegin hant uffgegebin, die griffin sie an und bekomern und haltin sie. Herumb setzin wir mit desem geinwurtigem gesetze ewecliche zuo werinde, daz die selbe uffgabe sal man vor niht han, als ob sie nie geschehin were, iz ensie danne, daz die selbe uffgabe und uffsege von frilich und mit werkin geschehe, also daz daz selbe gut, gulte und lehin den herrin von yn liplichin und redelich werde uffgebin in solchir wise, daz sie selbin wedirsagere die herren an den selbin guten und gulte und lehin nummer zuo keiner zyt betrubin adir schedigin von yn adir von andir, noch insullint darzuo rat, helffe adir gunst nummer gebin. Wer darweddir dut adir die herrin an den selbin gutin, lehin adir an andirn irren guten betrubit adir in schadin brengit adir wer dem, der soliche ding dut, rat und helfe irbudit, der virlusit zuo stunt die selbin lehin und gulte und ist erlos und fellit in des richis achte, und sullin furbaz me zuo allir zit kein weg uffin sin noch inmogint yme in keine wis von nuwem uffgeluhin werdin, waz hiewedir geschehe, daz hette keine krafft. Zuo leste begriffin wir mit desem gesetze, daz die, von den die uffgabe nicht geschicht und weddir ir herrin frefelichin dun und sie wissinlichin anegriffint mit weddirsagin adir mit unwedirsagin, zuo stunt sint sie gefallin in alle vorgenannt buße.

MÜ = München, Universitätsbibliothek: Ms. 685 (um 1420, Johannes Spanhofer aus Mittelbayern)
 

Das XIV. capitel

Von den, die irew lehen zu unczeiten und untreweleich iren lehenherren aufgeben

In etwie vil landin iz geschicht, daz dinstman und gelehinte manne der herren die lehen und die gulte, die sie von den selbin herrin hant, mit wortin und mit geverden uffsagin untzitlich und uffgebint, und so die selbe uffgabe geschehin ist, so weddirsagin sie boslich den selbin herrin und dunt in ir fintschafft kunt, und darnach dunt sie in großin schaden und die selbe gulte und lehin, die sie von der fintschafft und kriegis wegin hant uffgegebin, die griffin sie an und bekomern und haltin sie. Herumb setzin wir mit desem geinwurtigem gesetze ewecliche zuo werinde, daz die selbe uffgabe sal man fur nichte han, als ob sie nie geschehin were, iz sey danne, daz die selbe uffgabe und uffsege von frilich und mit werkin geschehe, also daz daz selbe gut, gulte und lehin den herrin von yn liplichin und redelich werde uffgebin in solchir wise, daz sie selbin wedirsagere die herren an den selbin guten und gulte und lehin nummer zuo keiner zyt betrubin adir schedigin von yn adir von andir, noch insullint darzuo rat, helffe adir gunst nummer gebin. Wer darweddir dut adir die herrin an den selbin gutin, lehin adir an andirn irren guten betrubit adir in schadin brengit adir wer dem, der soliche ding dut, rat und helfe irbudit, der virlusit zuo stunt die selbin lehin und gulte und ist erenlos und fellit in des richis achte, und sullin furbaz me zuo allir zit kein weg uffin sin noch inmogint yme in keine wis von nuwem uffgeluhin werdin, waz hiewedir geschehe, daz hette keine krafft. Zuo leste begriffin wir mit desem gesetze, daz die, von den die uffgabe nicht geschicht und weddir ir herrin frefelichin dun und sie wissinlichin anegriffint mit weddirsagin adir mit unwedirsagin, zuo stunt sint sie gefallin in alle vorgenannt buße.

DR = Dresden, Sächsische Landesbibliothek: H 134 (1433/37, Johannes Brüntzler aus Stuttgart)
 

Das XIV. capitel

Von den, die erin eygen herren boslich wedirsagen
 

In etwie vil landin iz geschicht, daz dinstman und gelehinte manne die lehen und die gulte, die sie von den selbin herrin hant, mit wortin und mit geverden uffsagin untzitlich und uffgebint, und so die selbe uffgabe geschehin ist, so weddirsagin sie boslich den selbin herrin und dunt in ir fintschafft kunt, und darnach dunt sie in großin schaden und die selbe gulte und lehin, die sie von der fintschafft und kriegis wegin hant uffgegebin, die griffin sie an und bekomern und haltin sie. Herumb setzin wir mit desem geinwurtigem gesetze ewecliche zuo werinde, daz die selbe uffgabe sal man fur nichte han, als ob sie nie geschehin were, iz sey danne, daz die selbe uffgabe und uffsege von frilich und mit werkin geschehe, also daz daz selbe gut, gulte und lehin den herrin von yn liplichin und redelich werde uffgebin in solchir wise, daz sie selbin wedirsagere die herren an den selbin guten und gulte und lehin nummer zuo keiner zyt betrubin adir schedigin von yn adir von andir, noch insullint darzuo rat, helffe adir gunst nummer gebin. Wer darweddir dut adir die herrin an den selbin gutin, lehin adir an andirn irren guten betrubit adir in schadin brengit adir wer dem, der soliche ding dut, rat und helfe irbudit, der virlusit zuo stunt die selbin lehin und gulte und ist erenlos und fellit in des richis achte, und sullin furbaz me zuo allir zit kein weg uffin sin noch inmogint yme in keine wis von nuwem uffgeluhin werdin, waz hiewedir geschehe, daz hette keine krafft. Zuo leste begriffin wir mit desem gesetze, daz die, von den die uffgabe nicht geschicht und weddir ir herrin frefelichin dun und sie wissinlichin anegriffint mit weddirsagin adir mit unwedirsagin, zuo stunt sint sie gefallin in alle vorgenannt buße.

Bearbeiterin: Sarah Nitschke (Universität Hamburg)
Datum: 20. Juni 2004

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur: 23. Juni 2004
Spaltenerstellung: 23. Juni 2004
Ersteröffentlichung: 23. Juni 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln


Kapitel 15

MGH Constitutiones 11, S. 601.

Bulla Aurea Caput 15
 
 
ALT = Alte Frankfurter Übersetzung (1371, 1944 verbrannt, Anonymus) 
 

Das XV. capitel

Von den bosen einhelligin, die sich vireynnegin wedir die, den sie billiche undirdan sint

Dye von den heiligin gesetzin virsmehetin und virwurffin eynunge und unzemeliche samenunge adir virbindunge in den stedin und uzwendig adir zusschin stat unde stat adir zusschin persone und stat adir zusschin persone und persone geshlichtis halb adir wilchirleie andir schinis, darzuo dunt globe und eit virbintteniße und gedinge und ynbrachte gewonheit zuo den selbin dingin, dye wir billichir schetzin ein stor, virwerffin wir und virdampnen und von sichirm wissen virnichtin wirs als, welliche stede adir persone, ez sy undir in adir mit andirn, was wirdekeit, ardis adir wesins sie sint, soliche virbinteniße bizher hant gedan adir hienach sich virmessen zu dunde ane irre herrin laube, der undirdan sie sint adir den sie sint dinstliche adir in der gebiede sie wonent, und die slebin herrin nit uznemen, alse die virbinteniße ane zwivel von den heiligen gesetzin der christinlichir merir unsir furfan sint virbotin und abegetan, als virbiedin auch wir und dun sie abe. Alleine uzgenommen die fursichtekeit und virbintniße, die die fursten und stede undir einandir umb gemeinen frede der lande kuntliche undir in bestedeget hant, die behaltin wir sundirlichin unsir herluchtenunge und laßin sie blibin, biz daz wur zuo rade werdin , waz wir davon ardenerin. Waz abir sundirlich persone furbaz me soliche globede, virbinteniße, bose vireinnunge und gedinge anefinge weddir dis geinwurtige gesetzte und alt recht, daz davon gemacht ist, der fellit zuo stunt in virlust siner erin buße zehen phunt gultis und virlesin alle friheit und keiserliche wirdekeit; daz halbe deil der gultbuße fellit in keisirlichin sag, daz an dir deil dem herrin des landes, zuo des schadin die virbinteniße geschehin ist. Auch - fallint die vorgenant die mynre nit in buße der altin recht, die weddir die bosen einhelligin gesetze sint -.

GÖ = Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: Ms. jurid. 213 (1419, Anonymus)
 

Das XV. capitel

Von den bosen einhelligin, die sich vireynnegin wedir die, den sie billiche undirdan sint

Dye von den heiligin gesetzin virsmehetin und virwurffin eynunge und unzemeliche samenunge adir virbindunge in den stedin und uzwendig adir zusschin stat unde stat adir zusschin persone und stat adir zusschin persone und persone geshlichtis halb adir wilchirleie andir schines, darzuo duont gelubede und eit virbintteniße und gedinge und ynbrachte gewonheit zuo den selbin dingin, dye wir billichir schetzin ein stor, virwerffin wir und virdampnen und von sichirm wissen virnichtin wirs alles, welliche stede adir persone, ez sy undir in adir mit andirn, was wirdekeit, artes adir wesins sie sint, soliche virbinteniße bizher hant gedan adir hienach sich virmessen zu dunde ane irre herrin laube, der undirdan sie sint adir den sie sint dinstliche adir in der gebiede sie wonent, und die slebin herrin nit uznemen, alse die virbinteniße ane zwivel von den heiligen gesetzin der cristenheit merir unsir furfan sint virbotin und abegetan, als virbiedin auch wir und dun sie abe. Alleine uzgenommen die fursichtekeit und virbintniße, die die fursten und stede undir einandir umb gemeinen frede der lande kuntliche undir in bestedeget hant, die behaltin wir sundirlichin unsir erluhtunge und laßin sie blibin, biz daz wur zuo rade werdin , waz wir davon ordinieren. Waz abir sundirlich persone furbaz me soliche globede, virbinteniße, bose vireinnunge und gedinge anefinge weddir dis geinwurtige gesetzte und alt recht, daz davon gemacht ist, der fellit zuo stunt in virlust siner erin buße zehen phunt gultis und virlesin alle friheit und keiserliche wirdekeit; daz halbe deil der gultbuße fellit in keisirlichin slag, daz an dir deil dem herrin des landes, zuo des schadin die virbinteniße geschehin ist. Auch - fallint die vorgenant die mynre nit in buße der altin recht, die weddir die bosen einhelligin gesetze sint -.

MÜ = München, Universitätsbibliothek: Ms. 685 (um 1420, Johannes Spanhofer aus Mittelbayern)
 

Das XV. capitel

Von den puntnuessen und aynigungen gemacht wider irr herren willen

Dye von den heiligin gesetzin virsmehetin und virwurffin eynunge und unzemeliche samenunge adir virbindunge in den stedin und uzwendig adir zusschin stat unde stat adir zusschin persone und stat adir zusschin persone und persone geslaochez halb adir wilchirleie andir schein, darzuotungelob und eit virbintteniße und gedinge und ynbrachte gewonheit zuo den selbin dingin, dye wir billichir schetzin ein stor, virwerffin wir und virdampnen und von sichirm wissen virnichtin wirs alles, welliche stede adir persone, ez sy undir in adir mit andirn, was wirdekeit, ordens adir wesins sie sint, soliche virbinteniße bizher hant gedan adir hienach sich virmessen zu dunde ane irre herrin laube, der undirdan sie sint adir den sie sint dinstliche adir in der gebiede sie wonent, und die slebin herrin nit uznemen, alse die virbinteniße ane zwivel von den heiligen gesetzin der kristenhait merir unsir furfan sint virbotin und abegetan, als virbiedin auch wir und dun sie abe. Alleine uzgenommen die fursichtekeit und virbintniße, die die fursten und stede undir einandir umb gemeinen frede der lande kuntliche undir in bestedeget hant, die behaltin wir sundirlichin unsir erleuchtung und laßin sie blibin, biz daz wur zuo rade werdin , waz wir davon ordinieren. Waz abir sundirlich persone furbaz me soliche globede, virbinteniße, bose vireinnunge und gedinge anefinge weddir dis geinwurtige gesetzte und alt recht, daz davon gemacht ist, der fellit zuo stunt in virlust siner erin buße zehen phunt gultis und virlesin alle friheit und keiserliche wirdekeit; daz halbe deil der gultbuße fellit in keisirlichin slag, daz an dir deil dem herrin des landes, zuo des schadin die virbinteniße geschehin ist. Auch - fallint die vorgenant die mynre nit in buße der altin recht, die weddir die bosen einhelligin gesetze sint -.

DR = Dresden, Sächsische Landesbibliothek: H 134 (1433/37, Johannes Brüntzler aus Stuttgart)
 

Das XV. capitel

Von den bosen einhelligin, die sich vireynnegin wedir die, den sie billiche undirdan sint

Dye von den heiligin gesetzin virsmehetin und virwurffin eynunge und unzemeliche samenunge adir virbindunge in den stedin und uzwendig adir zusschin stat unde stat adir zusschin persone und stat adir zusschin persone und persone geslechtes halb adir wilchirleie andir scheins, darzuo tun gelubde und eit virbintteniße und gedinge und ynbrachte gewonheit zuo den selbin dingin, dye wir billichir schetzin ein stor, virwerffin wir und virdampnen und von sichirm wissen virnichtin wirs alles, welliche stede adir persone, ez sy undir in adir mit andirn, was wirdekeit, ordens adir wesins sie sint, soliche virbinteniße bizher hant gedan adir hienach sich virmessen zu dunde ane irre herrin laube, der undirdan sie sint adir den sie sint dinstliche adir in der gebiede sie wonent, und die slebin herrin nit uznemen, alse die virbinteniße ane zwivel von den heiligen gesetzin der cristenheit merir unsir furfan sint virbotin und abegetan, als virbiedin auch wir und dun sie abe. Alleine uzgenommen die fursichtekeit und virbintniße, die die fursten und stede undir einandir umb gemeinen frede der lande kuntliche undir in bestedeget hant, die behaltin wir sundirlichin unsir erleuchtung und laßin sie blibin, biz daz wur zuo rade werdin , waz wir davon ordinirn. Waz abir sundirlich persone furbaz me soliche globede, virbinteniße, bose vireinnunge und gedinge anefinge weddir dis geinwurtige gesetzte und alt recht, daz davon gemacht ist, der fellit zuo stunt in virlust siner erin buße zehen phunt gultis und virlesin alle friheit und keiserliche wirdekeit; daz halbe deil der gultbuße fellit in keisirlichin sag, daz an dir deil dem herrin des landes, zuo des schadin die virbinteniße geschehin ist. Auch - fallint die vorgenant die mynre nit in buße der altin recht, die weddir die bosen einhelligin gesetze sint -.

Bearbeiterin: Sarah Nitschke (Universität Hamburg)
Datum: 20. Juni 2004

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur: 23. Juni 2004
Spaltenerstellung: 23. Juni 2004
Ersteröffentlichung: 23. Juni 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln


Kapitel 16

MGH Constitutiones 11, S. 603, 605.

Bulla Aurea Caput 16
 
 
ALT = Alte Frankfurter Übersetzung (1371, 1944 verbrannt, Anonymus)
 

Das XVI. capitel 

Von den palburgirn
 

Vil clage hat uns furbracht, daz etliche burgere und undirdan der fursten, der landisherrin und andir lute suchint von in zuo werffint die burdin geburtlichir undirdenekeit und smechlichin schaffin sie mit frefelichir gedurst, daz sie in andirn stedin inphangin werdin zu burgern, und hant daz hievor me gedan und nyt mynre wullin sie lipliche sitzin in landin, stedin, festin und dorffin der irstin herrin, die sie mit solchir geverde gelaßen hant und der selbin stede friheit, darin sye sich geburgert hant, wullint sie sich frauwen und hertriegint schyerm von in, sie heißin palburgir in Dutschem lande.

Herumb wan nuo geverde und schalkeit nieman sulde zuo helfe komen, so setzin wir sichirm wißin keysirlichiz gewaltis mit gesundim rade allir kurfurstin geistlichir und werntlichir und bestedegin mit desem gesetze zuo ewigir weruonge, daz die vorgenant burgere und undirdan, de ir herrin also virspottint, in allin landin und stedin des heiligin richis von desem dage und hienach der stede friheit und recht nummer sullint genießin, in den sie sich in solchir geverde schaffint zuo burgern adir bizher geschaffint hant, ez sy dan, daz sie sich zuo den selbin steden lipliche ziehin und darinne eygin hert stedeclichin habin und werlich ane driegin darinne wonnen und schuldigir burde und stede stuore in den selbin stedein undirdenig sin. /

Und welche weddir dis gesetze inphangin sint adir inphangin werdin, daz inphagin sal keine crafft han, und sullin noch inmogin in keinen sachin genießin friheit adir recht der stede, da sie inphagen sin, ane weddirrede rechtis, friheit adir gewonheit, von welchin zitin sie inhalten sin, die wir alle widdirruffin, alse vil alse sie desem gesetze widdir sint, und herkennen sie ane crafft umb die vorgenant stucke, alle die recht der furstin, der herrin und andir lute, die sie hant an libe und an gude yrre undirdan, die sie in vorgenant wise laßin, sal in alle zyt behaltin sin.

Und me die, die vorgenant burgir und fromede undirdan weddir dis gesetze inphahin, laßin sie sie nit in eyme mande, nachdem daz dese geinwurtigen ding yn virkundit sint, so sint sie umb den selbin ubirgang gefallin in virlust hundirt mark lodegis gultis, alse dicke sie iz furbaz duont, des gultis sal halb fallin in keiserlichin sag, daz andir sal ane abelaßin den herrin der lude, die weddir diz gesetze inphangin von.

GÖ = Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: Ms. jurid. 213 (1419, Anonymus)
 

Das XVI. capitel

Von den palnburger
 

Vil clage hat uns furbracht, daz etliche burgere und undirdan der fursten, der landisherrin und andir lute suchint von in zuo werffint die burdin geburtlichir undirdenekeit und smechlichin schaffin sie mit frefelichir gedurst, daz sie in andirn stedin inphangin werdin zu burgern, und hant daz hievor me gedan und nyt mynre wullin sie lipliche sitzin in landin, stedin, festin und dorffin der irstin herrin, die sie mit solchir geverde gelaßen hant und der selbin stede friheit, darin sye sich geburgert hant, wullint sie sich frewen und erkriegen schirm von in, sie heißin paltburger in Dutschem lande.

Herumb wan nuo geverde und schalkeit nieman sulde zuo helfe komen, so setzin wir uz sichirm wißin keysirlichiz gewaltis mit gesundim rade allir kurfurstin geistlichir und werntlichir und bestedegin mit desem gesetze zuo ewigir weruonge, daz die vorgenant burgere und undirdan, de ir herrin also virspottint, in allin landin und stedin des heiligin richis von desem dage und hienach der stede friheit und recht nummer sullint genießin, in den sie sich in solchir geverde schaffint zuo burgern adir bizher geschaffint hant, ez sy dan, daz sie sich zuo den selbin steden lipliche ziehin und darinne eygin hert stedeclichin habin und werlich ane driegin darinne wonnen und schuldigir burde und stedestuore in den selbin stedein undirdenig sin. /

Und welche weddir dis gesetze inphangin sint adir inphangin werdin, daz inphagin sal keine crafft han, und sullin noch inmogin in keinen sachin genießin friheit adir recht der stede, da sie inphagen sin, ane weddirrede rechter, friheit adir gewonheit, von welchin zitin sie inhalten sin, die wir alle widderruffen, alse vil alse sie desem gesetze widdir sint, und herkennen sie ane crafft umb die vorgenant stucke, alle die recht der furstin, der herrin und andir lute, die sie hant an libe und an gude yrre undirdan, die sie in vorgenant wise laßin, sal in alle zyt behaltin sin.

Und me die, die vorgenant burgir und fremde undirdan weddir dis gesetze inphahin, laßin sie sie nit in eyme mande, nachdem daz dese geinwurtigen ding yn virkundit sint, so sint sie umb den selbin ubirgang gefallin in virlust hundirt mark lodegis gultis, alse dicke sie iz furbaz duont, des gultis sal halb fallin in keiserlichin sag, daz andir sal ane abelaßin den herrin der lude, die weddir diz gesetze inphangin sint.

MÜ = München, Universitätsbibliothek: Ms. 685 (um 1420, Johannes Spanhofer aus Mittelbayern)
 

Das XVI. capitel

Von den pfalburgern, die man in andern steten ein nympt

Vil clage hat uns furbracht, daz etliche burgere und undirdan der fursten, der landisherrin und andir lute suchint von in zuo werffint die burdin geburtlichir undirdenekeit und smechlichin schaffin sie mit frefelichir gedurst, daz sie in andirn stedin inphangin werdin zu burgern, und hant daz hievor me gedan und nyt mynre wullin sie lipliche sitzin in landin, stedin, festin und dorffin der irstin herrin, die sie mit solchir geverde gelaßen hant und der selbin stede friheit, darin sye sich geburgert hant, wullint sie sich frawoen und erckriegen scherm von in, sie heißin pfalburger in Dutschem lande.

Herumb wan nuo geverde und schalkeit nieman sulde zuo helfe komen, so setzin wir uz sichirm wißin keysirlichiz gewaltis mit gesundim rade allir kurfurstin geistlichir und werntlichir und bestedegin mit desem gesetze zuo ewigir weruonge, daz die vorgenant burgere und undirdan, de ir herrin also virspottint, in allin landin und stedin des heiligin richis von desem dage und hienach der stede friheit und recht nummer sullint genießin, in den sie sich in solchir geverde schaffint zuo burgern adir bizher geschaffint hant, ez sy dan, daz sie sich zuo den selbin steden lipliche ziehin und darinne eygin hert stedeclichin habin und werlich ane kriegendarinne wonnen und schuldigir burde und stedestuore in den selbin stedein undirdenig sin. /

Und welche weddir dis gesetze inphangin sint adir inphangin werdin, daz inphagin sal keine crafft han, und sullin noch inmogin in keinen sachin genießin friheit adir recht der stede, da sie inphagen sin, ane weddirrede rechter, friheit adir gewonheit, von welchin zitin sie inhalten sin, die wir alle widderruffen, alse vil alse sie desem gesetze widdir sint, und herkennen sie ane crafft umb die vorgenant stucke, alle die recht der furstin, der herrin und andir lute, die sie hant an libe und an gude yrre undirdan, die sie in vorgenant wise laßin, sal in alle zyt behaltin sin.

Und me die, die vorgenant burgir und frömd undirdan weddir dis gesetze inphahin, laßin sie sie nit in eyme mande, nachdem daz dese geinwurtigen ding yn virkundit sint, so sint sie umb den selbin ubirgang gefallin in virlust hundirt mark lodegis gultis, alse dicke sie iz furbaz duont, des gultis sal halb fallin in keiserlichin sack, daz andir sal ane abelaßin den herrin der lude, die weddir diz gesetze inphangin sint.

DR = Dresden, Sächsische Landesbibliothek: H 134 (1433/37, Johannes Brüntzler aus Stuttgart)
 

Das XVI. capitel

Von den palburgirn
 

Vil clage hat uns furbracht, daz etliche burgere und undirdan der fursten, der landisherrin und andir lute suchint von in zuo werffint die burdin geburtlichir undirdenekeit und smechlichin schaffin sie mit frefelichir gedurst, daz sie in andirn stedin inphangin werdin zu burgern, und hant daz hievor me gedan und nyt mynre wullin sie lipliche sitzin in landin, stedin, festin und dorffin der irstin herrin, die sie mit solchir geverde gelaßen hant und der selbin stede friheit, darin sye sich geburgert hant, wullint sie sich frewen und erkriegen schirm von in, sie heißin pfalburger in Dutschem lande.

Herumb wan nuo geverde und schalkeit nieman sulde zuo helfe komen, so setzin wir uz sichirm wißin keysirlichiz gewaltis mit gesundim rade allir kurfurstin geistlichir und werntlichir und bestedegin mit desem gesetze zuo ewigir weruonge, daz die vorgenant burgere und undirdan, de ir herrin also virspottint, in allin landin und stedin des heiligin richis von desem dage und hienach der stede friheit und recht nummer sullint genießin, in den sie sich in solchir geverde schaffint zuo burgern adir bizher geschaffint hant, ez sy dan, daz sie sich zuo den selbin steden lipliche ziehin und darinne eygin hert stedeclichin habin und werlich ane kriegen darinne wonnen und schuldigir burde und stedestuore in den selbin stedein undirdenig sin. /

Und welche weddir dis gesetze inphangin sint adir inphangin werdin, daz inphagin sal keine crafft han, und sullin noch inmogin in keinen sachin genießin friheit adir recht der stede, da sie inphagen sin, ane weddirrede rechter, friheit adir gewonheit, von welchin zitin sie inhalten sin, die wir alle widderruffen, alse vil alse sie desem gesetze widdir sint, und herkennen sie ane crafft umb die vorgenant stucke, alle die recht der furstin, der herrin und andir lute, die sie hant an libe und an gude yrre undirdan, die sie in vorgenant wise laßin, sal in alle zyt behaltin sin.

Und me die, die vorgenant burgir und fremde undirdan weddir dis gesetze inphahin, laßin sie sie nit in eyme mande, nachdem daz dese geinwurtigen ding yn virkundit sint, so sint sie umb den selbin ubirgang gefallin in virlust hundirt mark lodegis gultis, alse dicke sie iz furbaz duont, des gultis sal halb fallin in keiserlichin sack, daz andir sal ane abelaßin den herrin der lude, die weddir diz gesetze inphangin sint.
 

Bearbeiterin: Sarah Nitschke (Universität Hamburg)
Datum: 18. Mai 2004

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur: 19. Mai 2004
Spaltenerstellung: 19. Mai 2004
Erstveröffentlichung: 19. Mai 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln


Kapitel 17

MGH Constitutiones 11, S. 605, 607.

Bulla Aurea Caput 17
 
 
ALT = Alte Frankfurter Übersetzung (1371, 1944 verbrannt, Anonymus)
 

Das XVII. capitel

Von wedirsagen
 

Alle, die sich furbaz me virmeßin, wedir iemnan von rechtir sache zuo wedirsagen und den untzitlich in ir wonunge, adir da sie gemeinliche nit wonen, weddirsagit, daz herluchtin wir, daz sie den wedirsagiten keynen schadin mit irin mogent gedun an brande, an raube, an zuckin. Von nuo falsch und geverde nieman sulde zuo helfe komen, so bestedigen wir mit desem gesetze ewecliche zuo werinde, daz die selbin wed- / dirsagunge, die also geschehin ist adir heinach geschicht, nit sal crafft han wedir herrin adir andir lute, mit den die weddirsagere hant gewonit in geselleschafft, in heimelichkeit adir in andir irlichir fintschafft, und sal auch nit sin, daz mit der wise eins iegelichins edirsagins ieman angegriffin werde mit brande, raube adir zuckin, ez sy dan, daz die wedirsagunge dry naturliche dage deme weddirsagetin vorhin lipliche virkundit werde uffinlichin adir an die stat, da he gewonlichen wonit, und daz von dem selbin virkunden mit waren gezugin sichir bekennen moge geschehin. Wer andirs ieman weddirsagit ane anegriffit, der fellit zu stunt in unere, als ob kein weddirsagin were geschehin, und wir setzen auch, daz der selbe von eim iegelichim rittir als eyn virredir mit rechtirbuße gepineget werde.

Wir virbiedin auch alle unrechte kriege und alle unrecht brant, raub, zuckin und unrecht zulle und unrecht geleide und abedrcuken gewonlichis schetzins umb daz geleide undir der buße der heiligin gesetze, die ubir dye vorgenant ding undir ieclichis sundirlich zu bußen gesetzit sint.

GÖ = Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: Ms. jurid. 213 (1419, Anonymus)
 

Das XVII. capitel

Von wedirsagen
 

Alle, die sich furbaz me virmeßin, wedir iemnan von rechtir sache zuo  wedirsagen und alle die, den untzitlich in ir wonunge, adir da sie gemeinliche nit wonen, weddirsagent, daz herluchtin wir, daz sie den wedirsagiten keynen schadin mit eren mogent gedun an brande, an raube, an zuckin. Wann nuo falsch und geverde nieman sulde zuo helfe komen, so bestedigen wir mit desem gesetze ewecliche zuo werinde, daz die selbin wed- / dirsagunge, die also geschehin ist adir heinach geschicht, nit sal crafft han wedir herrin adir andir lute, mit den die weddirsagere hant gewonit in geselleschafft, in heimelichkeit adir in andir irlichir fintschafft, und sal auch nit sin, daz mit der wise eins iegelichins edirsagins ieman angegriffin werde mit brande, raube adir zuckin, ez sy dan, daz die wedirsagunge dry naturliche dage deme weddirsagetin vorhin lipliche virkundit werde uffinlichin adir an die stat, da he gewonlichen wonit, und daz von dem selbin virkunden mit waren gezugin sichir bekennen moge geschehin. Wer andirs ieman weddirsagit oder anegriffit, der fellit zu stunt in unreine ere, als ob kein weddirsagin were geschehin, und wir setzen auch, daz der selbe von eim iegelichim richter als eyn virredir mit rechtir buße gepineget werde.

Wir virbiedin auch alle unrechte kriege und alle unrecht brant, raub, zuckin und unrecht zulle und unrecht geleide und abedrcuken gewonlichis schetzins umb daz geleide undir der buße der heiligin gesetze, die ubir dye vorgenant ding undir ieclichis sundirlich zu bußen gesetzit sint.

MÜ = München, Universitätsbibliothek: Ms. 685 (um 1420, Johannes Spanhofer aus Mittelbayern)
 

Das XVII. capitel

Von den, die sich vermessen abzesagen

Alle, die sich furbaz me virmeßin, wedir iemnan von rechtir sache zuo  wedirsagen und alle die, den untzitlich in ir wonunge, adir da sie gemeinliche nit wonen, weddirsagent, daz herluchtin wir, daz sie den wedirsagiten keynen schadin mit eren mogent gedun an brande, an raube, an zuckin. Wann nuo falsch und geverde nieman sulde zuo helfe komen, so bestedigen wir mit desem gesetze ewecliche zuo werinde, daz die selbin wed- / dirsagunge, die also geschehin ist adir heinach geschicht, nit sal crafft han wedir herrin adir andir lute, mit den die weddirsagere hant gewonit in geselleschafft, in heimelichkeit adir in andir irlichir fintschafft, und sal auch nit sin, daz mit der wise eins iegelichins edirsagins ieman angegriffin werde mit brande, raube adir zuckin, ez sy dan, daz die wedirsagunge dry naturliche dage deme weddirsagetin vorhin lipliche virkundit werde uffinlichin adir an die stat, da he gewonlichen wonit, und daz von dem selbin virkunden mit waren gezugin sichir bekennen moge geschehin. Wer andirs ieman weddirsagit oder anegriffit, der fellit zu stunt in unreine ere, als ob kein weddirsagin were geschehin, und wir setzen auch, daz der selbe von eim iegelichim richter als eyn virredir mit rechtir buße gepineget werde.

Wir virbiedin auch alle unrechte kriege und alle unrecht brant, raub, zuckin und unrecht zulle und unrecht geleide und abedrcuken gewonlichis schetzins umb daz geleide undir der buße der heiligin gesetze, die ubir dye vorgenant ding undir ieclichis sundirlich zu bußen gesetzit sint.

DR = Dresden, Sächsische Landesbibliothek: H 134 (1433/37, Johannes Brüntzler aus Stuttgart)
 

Das XVII. capitel

Von wedirsagen
 

Alle, die sich furbaz me virmeßin, wedir iemnan von rechtir sache zuo  wedirsagen und alle die, den untzitlich in ir wonunge, adir da sie gemeinliche nit wonen, weddirsagent, daz herluchtin wir, daz sie den wedirsagiten keynen schadin mit eren mogent gedun an brande, an raube, an zuckin. Wann nuo falsch und geverde nieman sulde zuo helfe komen, so bestedigen wir mit desem gesetze ewecliche zuo werinde, daz die selbin wed- / dirsagunge, die also geschehin ist adir heinach geschicht, nit sal crafft han wedir herrin adir andir lute, mit den die weddirsagere hant gewonit in geselleschafft, in heimelichkeit adir in andir irlichir fintschafft, und sal auch nit sin, daz mit der wise eins iegelichins edirsagins ieman angegriffin werde mit brande, raube adir zuckin, ez sy dan, daz die wedirsagunge dry naturliche dage deme weddirsagetin vorhin lipliche virkundit werde uffinlichin adir an die stat, da he gewonlichen wonit, und daz von dem selbin virkunden mit waren gezugin sichir bekennen moge geschehin. Wer andirs ieman weddirsagit oder anegriffit, der fellit zu stunt in unreine ere, als ob kein weddirsagin were geschehin, und wir setzen auch, daz der selbe von eim iegelichim richter als eyn virredir mit rechtir buße gepineget werde.

Wir virbiedin auch alle unrechte kriege und alle unrecht brant, raub, zuckin und unrecht zulle und unrecht geleide und abedrcuken gewonlichis schetzins umb daz geleide undir der buße der heiligin gesetze, die ubir dye vorgenant ding undir ieclichis sundirlich zu bußen gesetzit sint.

Bearbeiterin: Stephanie Liecker (Universität Hamburg)
Datum: 22. April 2004

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur: 23. April 2004
Spaltenerstellung: 23. April 2004
Erstveröffentlichung: 23. April 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln


Kapitel 18

MGH Constitutiones 11, S. 607.

Bulla Aurea Caput 18
 
 
ALT = Alte Frankfurter Übersetzung (1371, 1944 verbrannt, Anonymus) 
 

Daz XVIII. capitel

Von dem bryefe der kure an die kurfursten
 

Uch hirluchten und großin furstin margrafen von Brannenburg des heiligin richis irtzkamer, unserme medekurfurstin und liebin frunde, dun wir irtzbischoff von Mentze kunt myt desir geinwurtigen batschafft, , daz die kure eins Romischin konigis sich zuo dirre zit gebuorit zuo dunde, und von schulde unsirs amptis so ruffin wir uch zuo der selbin kure, alse wir sullin, daz ir von deme dage dis brieffis undir dren mandin nach einandir zuo rechen von uch selbir mit uwirn geweltigin  boten, eyme adir me, die adir der fullenkomen gewalt habin, komen zu der stat, die darzu gehorit nach der wise der heiligen gesetze, die darubir gamcht sint, alda zu beradin, ubireinzuokomen mit andirn unsirn medekurfursten von der kur eins kunfftigen Romischin konigs, der danach mit godes helfe gefurderd werde zu eyme keisir, und auch an der selbin stat zuo biblin, biz daz die selbe kure volbracht wird, und auch andir sachin zu dunde und uzzudragin, als man findet uzgeleit in den heiligin gesetzin, die darubir bedrechteclichin gemacht sint. Und komen ir nit adir uwir botin, so furvarn wir doch uff ende mit un-
sirn medekurfursten in der vorgenant kur, alse die keisirlichin recht gesetzit hant.

GÖ = Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: Ms. jurid. 213 (1419, Anonymus)
 

Daz XVIII. capitel

Von dem bryefe der kure an die kurfursten
 

Uch hirluchten und großin furstin margrafen von Brannenburg des heiligin richis ertzkamerer, unserme medekurfurstin und liebin frunde, dun wir irtzbischoff von Mentze kunt myt desir geinwurtigen batschafft, , daz die kure eins Romischin konigis sich zuo dirre zit gebuorit zuo dunde, und von schulde unsirs amptis so ruffin wir uch zuo der selbin kure, alse wir sullin, daz ir von deme dage dis brieffis undir dren mandin nach einandir zuo rechen von uch selbir mit uwirn geweltigin  boten, eyme adir me, die adir der fullenkomen gewalt habin, komen zu der stat, die darzu gehorit nach der wise der heiligen gesetze, die darubir gamcht sint, alda zu beradin, ubireinzuokomen mit andirn unsirn medekurfursten von der kur eins kunfftigen Romischin konigs, der danach mit godes helfe gefurderd werde zu eyme keisir, und auch an der selbin stat zuo biblin, biz daz die selbe kure volbracht wird, und auch andir sachin zu dunde und uzzudragin, als man findet uzgeleit in den heiligin gesetzin, die darubir bedrechteclichin gemacht sint. Und komen ir nit adir uwir botin, so furvarn wir doch uff ende mit un-
sirn medekurfursten in der vorgenant kur, alse die keisirlichin recht gesetzit hant.

MÜ = München, Universitätsbibliothek: Ms. 685 (um 1420, Johannes Spanhofer aus Mittelbayern)
 

Daz XVIII. capitel

Von der verchundung der wal eines Roemischen kunigs ze tun uf ain benante zeyt

Uch hirluchten und großin furstin margrafen von Brannenburg des heiligin richis ertzkamerer, unserme medekurfurstin und liebin frunde, dun wir irtzbischoff von Mentze kunt myt desir geinwurtigen batschafft, , daz die kure eins Romischin konigis sich zuo dirre zit gebuorit zuo dunde, und von schulde unsirs amptis so ruffin wir uch zuo der selbin kure, alse wir sullin, daz ir von deme dage dis brieffis undir dren mandin nach einandir zuo rechen von uch selbir mit uwirn geweltigin  boten, eyme adir me, die adir der fullenkomen gewalt habin, zu komen zu der stat, die darzu gehorit nach der wise der heiligen gesetze, die darubir gamcht sint, alda zu beradin, ubireinzuokomen mit andirn unsirn medekurfursten von der kur eins kunfftigen Romischin konigs, der danach mit godes helfe gefurderd werde zu eyme keisir, und auch an der selbin stat zuo biblin, biz daz die selbe kure volbracht wird, und auch andir sachin zu dunde und uzzudragin, als man findet uzgeleit in den heiligin gesetzin, die darubir bedrechteclichin gemacht sint. Und komen ir nit adir uwir botin, so furvarn wir doch uff ende mit un-
sirn medekurfursten in der vorgenant kur, alse die keisirlichin recht gesetzit hant.

DR = Dresden, Sächsische Landesbibliothek: H 134 (1433/37, Johannes Brüntzler aus Stuttgart)
 

Daz XVIII. capitel

Von dem bryefe der kure an die kurfursten
 

Uch hirluchten und großin furstin margrafen von Brannenburg des heiligin richis ertzkamerer, unserme medekurfurstin und liebin frunde, dun wir irtzbischoff von Mentze kunt myt desir geinwurtigen batschafft, , daz die kure eins Romischin konigis sich zuo dirre zit gebuorit zuo dunde, und von schulde unsirs amptis so ruffin wir uch zuo der selbin kure, alse wir sullin, daz ir von deme dage dis brieffis undir dren mandin nach einandir zuo rechen von uch selbir mit uwirn geweltigin  boten, eyme adir me, die adir der fullenkomen gewalt habin, zu komen zu der stat, die darzu gehorit nach der wise der heiligen gesetze, die darubir gamcht sint, alda zu beradin, ubireinzuokomen mit andirn unsirn medekurfursten von der kur eins kunfftigen Romischin konigs, der danach mit godes helfe gefurderd werde zu eyme keisir, und auch an der selbin stat zuo biblin, biz daz die selbe kure volbracht wird, und auch andir sachin zu dunde und uzzudragin, als man findet uzgeleit in den heiligin gesetzin, die darubir bedrechteclichin gemacht sint. Und komen ir nit adir uwir botin, so furvarn wir doch uff ende mit un-
sirn medekurfursten in der vorgenant kur, alse die keisirlichin recht gesetzit hant.

Bearbeiterin: Stephanie Liecker (Universität Hamburg)
Daten: 22. April 2004; 30. April 2004

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur: 30. April 2004
Spaltenerstellung: 30. April 2004
Erstveröffentlichung: 23. April 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln


Kapitel 19

MGH Constitutiones 11, S. 609.

Bulla Aurea Caput 19
 
 
ALT = Alte Frankfurter Übersetzung (1371, 1944 verbrannt, Anonymus)
 

Daz XIX. capitel

Von der furme des gwaltbrieffis des kurfursten, der sine botin sendet zu der kure

Wir Lodewig von gotz gnadin margrave zuo Brannenburg duon kunt allin gemeine mit dirre geinwurtigen schrifft, sit daz die kure eins Romischin konigis anfellit zuo duone von redelichin sachen und wir mit sorgsame begerinde sin zuo bedenckin umb des heiligen richis ere, daz izit schedelichin swerin schadin undirlege, so machen wir und setzin und ordenerin Johannem und Paulum unsir liebin und getrewin, von den wir sichirlichen sundir getrwein haltin ane allin zwivel, unsir ware rechtliche procurator und sundirbar badin mit allin rechten, wise und furme, in den wirs allir best und creftlichir mogin machin und kunen, sie beide und ieclichir in gantze macht, alse daz des recht und gedinge, der die sache undir handin hat, nit beßir sin, und waz von ir yme an wird gefangin, daz mag durch den andirn geendit werdin und rechtliche ende nemen, zuo dedingin an allin stedin mit andirn unsirn kurfursten geistlich und werntlichen und mit yn ubir einandir zuo komen und zuo enden umb  ein wole, geschickete, ungebresthafte personen zu kiesin zuo eyme Romischin konige, und daz die selbin procurator mogin geinwurtig sin den dedingin, zuo habin ubir die kur solichir persone und zuo handeln und betrachtin, von unsirn wegin an unsir stat und namen die selben personen zuo nennen und an sie zuo gehellin und zu eyme Romischin konige zuo furdirn und zu kiesen und uff unsir sele eynen ieclichin eit zuo sweren, der darzu notdurfftig ist adir gewonlichin wird, zuo den vorgenant stuckin, und daz sie mogin eynen andirn adir andir scheffener setzin zu gantzir crafft und den selbin adir die selben zuo weddirruffin und zu tuone alle ding, sundirlich waz zuo den vorgeschrebin dingen notdurftig, nuotze adir bequemeliche wirt zu dunde, geinwurtig zuo sinde uff ein fulbrachtis ende des benennyns und des beradis der selbin kure und auch, ob die vorgenant stucke adir ir ieclichis heischin ein sunderlich gebot, auch ob die selbin großir adir me sundirliche werin, dan die vorgenant ding adir wir selbir mochtin dun, obe wir dem gescheffte und der kunfftigen kur mit unsirs selbis libe geinwurtig werin, und wullin stede und geneme habin und globin festeclichin zuo haltin ewecliche, waz durch die selbin vorgenant unsir von ir yme in den vorgenant stucken gewirckit wirt adir geschicht, adir in wilchir wise daz geordenerit wirt.

GÖ = Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: Ms. jurid. 213 (1419, Anonymus)
 

Daz XIX. capitel

Von der furme des gwaltbrieffis des kurfursten, der sine botin sendet zu der kure

Wir Lodewig von gotz gnadin margrave zuo Brannenburg duon kunt allin gemeine mit diser geinwurtigen schrifft, sit daz die kure eins Romischin konigis anfellit zuo duone von redelichin sachen und wir mit schuldigersorgsame begerinde sin zuo bedenckin umb des heiligen richis ere, es ut schedelichin swerin schadin undirlege, so machen wir und setzin und ordenerin Johannem und Paulum unsir liebin und getrewin, von den wir sichirlichen sundir getrwein haben ane allin zwivel, unsir ware rechtliche procuratores und sundirbar badin mit allin rechten, wise und furme, in den wirs allir best und creftlichir mogin machin und kunen, sie beide und ieclichir in gantze macht, alse daz des recht und gedinge, der die sache undir handin hat, nit beßir sin, und waz von ir yme an wird gefangin, daz mag durch den andirn geendit werdin und rechtliche ende nemen, zuo dedingin an allin stedin mit andirn unsirn kurfursten geistlich und werntlichen und mit yn ubir einandir zuo komen und zuo enden umb  ein wole, geschickete, ungebresthafte personen zu kiesin zuo eyme Romischin konige, und daz die selbin procuratores mogin geinwurtig sin den dedingin, zuo habin ubir die kur solichir persone und zuo handeln und betrachtin, von unsirn wegin an unsir stat und namen die selben personen zuo nennen und an sie zuo gehellin und zu eyme Romischin konige zuo furdirn und zu kiesen und uff unsir sele eynen ieclichin eit zuo sweren, der darzu notdurfftig ist adir gewonlichin wird, zuo den vorgenant stuckin, und daz sie mogin eynen andirn adir andir scheffener setzin zu gantzir crafft und den selbin adir die selben zuo weddirruffin und zu tuone alle ding, sundirlich waz zuo den vorgeschrebin dingen notdurftig, nuotze adir bequemeliche wirt zu dunde, geinwurtig zuo siende oder uff ein fulbrachtis ende des kennens und des beradis der selbin kure und auch, ob die vorgenant stucke adir ir ieclichis heischin ein sunderlich gebot, auch ob die selbin großir adir mer sundirliche werin, dan die vorgenant ding adir wir selbir mochtin dun, obe wir dem gescheffte und der kunfftigen kur mit unsirs selbis libe geinwurtig werin, und wullin stede und geneme habin und globin festeclichin zuo haltin ewecliche, waz durch die selbin vorgenant unsir von ir yme in den vorgenant stucken gewirckit wirt adir geschicht, adir in wilchir wise daz geordenerit wirt.

MÜ = München, Universitätsbibliothek: Ms. 685 (um 1420, Johannes Spanhofer aus Mittelbayern)
 

Daz XIX. capitel

Von der kurfuersten aynichait und auch andern rechten, die in zu gehoerent

Wir Lodewig von gotz gnadin margrave zuo Brannenburg duon kunt allin gemeine mit diser geinwurtigen schrifft, sit daz die kure eins Romischin konigis anfellit zuo duone von redelichin sachen und wir mit schuldiger sorgsame begerinde sin zuo bedenckin umb des heiligen richis ere, ez icht schedelichin swerin schadin undirlege, so machen wir und setzin und ordenerin Johannem und Paulum unsir liebin und getrewin, von den wir sichirlichen sundir getrwein haben ane allin zwivel, unsir ware rechtliche procuratores und sundirbar badin mit allin rechten, wise und furme, in den wirs allir best und trostlicher mogin machin und kunen, sie beide und ieclichir in gantze macht, alse daz des recht und gedinge, der die sache undir handin hat, nit beßir sin, und waz von ir yme an wird gefangin, daz mag durch den andirn geendit werdin und rechtliche ende nemen, zuo dedingin an allin stedin mit andirn unsirn kurfursten geistlich und werntlichen und mit yn ubir einandir zuo komen und zuo enden umb  ein wole, geschickete, ungebresthafte personen zu kiesin zuo eyme Romischin konige, und daz die selbin procuratoren mogin geinwurtig sin den dedingin, zuo habin ubir die kur solichir persone und zuo handeln und betrachtin, von unsirn wegin an unsir stat und namen die selben personen zuo nennen und an sie zuo gehellin und zu eyme Romischin konige zuo furdirn und zu kiesen und uff unsir sele eynen ieclichin eit zuo sweren, der darzu notdurfftig ist adir gewonlichin wird, zuo den vorgenant stuckin, und daz sie mogin eynen andirn adir andir scheffener setzin zu gantzir crafft und den selbin adir die selben zuo weddirruffin und zu tuone alle ding, sundirlich waz zuo den vorgeschrebin dingen notdurftig, nuotze adir bequemeliche wirt zu tun, geinwurtig zuo sein do uff ein fulbrachtis ende des kennens und des beradis der selbin kure und auch, ob die vorgenant stucke adir ir ieclichis heischin ein sunderlich gebot, auch ob die selbin großir adir me sundirliche werin, dan die vorgenant ding adir wir selbir mochtin dun, obe wir dem gescheffte und der kunfftigen kur mit unsirs selbis libe geinwurtig werin, und wullin stede und geneme habin und globin festeclichin zuo haltin ewecliche, waz durch die selbin vorgenant unsir von ir yme in den vorgenant stucken gewirckit wirt adir geschicht, adir in wilchir wise daz geordenerit wirt.

DR = Dresden, Sächsische Landesbibliothek: H 134 (1433/37, Johannes Brüntzler aus Stuttgart)
 

Daz XIX. capitel

Von der furme des gwaltbrieffis des kurfursten, der sine botin sendet zu der kure

Wir Lodewig von gotz gnadin margrave zuo Brannenburg duon kunt allin gemeine mit diser geinwurtigen schrifft, sit daz die kure eins Romischin konigis anfellit zuo duone von redelichin sachen und wir mit schuldiger sorgsame begerinde sin zuo bedenckin umb des heiligen richis ere, ez icht schedelichin swerin schadin undirlege, so machen wir und setzin und ordenerin Johannem und Paulum unsir liebin und getrewin, von den wir sichirlichen sundir getrwein haben ane allin zwivel, unsir ware rechtliche procuratores und sundirbar badin mit allin rechten, wise und furme, in den wirs allir best und trostlicher mogin machin und kunen, sie beide und ieclichir in gantze macht, alse daz des recht und gedinge, der die sache undir handin hat, nit beßir sin, und waz von ir yme an wird gefangin, daz mag durch den andirn geendit werdin und rechtliche ende nemen, zuo dedingin an allin stedin mit andirn unsirn kurfursten geistlich und werntlichen und mit yn ubir einandir zuo komen und zuo enden umb  ein wole, geschickete, ungebresthafte personen zu kiesin zuo eyme Romischin konige, und daz die selbin procur(atoren) mogin geinwurtig sin den dedingin, zuo habin ubir die kur solichir persone und zuo handeln und betrachtin, von unsirn wegin an unsir stat und namen die selben personen zuo nennen und an sie zuo gehellin und zu eyme Romischin konige zuo furdirn und zu kiesen und uff unsir sele eynen ieclichin eit zuo sweren, der darzu notdurfftig ist adir gewonlichin wird, zuo den vorgenant stuckin, und daz sie mogin eynen andirn adir andir scheffener setzin zu gantzir crafft und den selbin adir die selben zuo weddirruffin und zu tuone alle ding, sundirlich waz zuo den vorgeschrebin dingen notdurftig, nuotze adir bequemeliche wirt zu tun, geinwurtig zuo sein do uff ein fulbrachtis ende des kennens und des beradis der selbin kure und auch, ob die vorgenant stucke adir ir ieclichis heischin ein sunderlich gebot, auch ob die selbin großir adir mere sundirliche werin, dan die vorgenant ding adir wir selbir mochtin dun, obe wir dem gescheffte und der kunfftigen kur mit unsirs selbis libe geinwurtig werin, und wullin stede und geneme habin und globin festeclichin zuo haltin ewecliche, waz durch die selbin vorgenant unsir von ir yme in den vorgenant stucken gewirckit wirt adir geschicht, adir in wilchir wise daz geordenerit wirt.
 

Bearbeiterin: Stephanie Liecker (Universität Hamburg)
Datum: 30. April 2004

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur: 30. April 2004
Spaltenerstellung: 30. April 2004
Erstveröffentlichung: 30. April 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln


Kapitel 20

MGH Constitutiones 11, S. 611.

Bulla Aurea Caput 20
 
 
ALT = Alte Frankfurter Übersetzung (1371, 1944 verbrannt, Anonymus)
 

Daz XX. capitel

Von der eynekeit der furstindum und recht, die in zugehorin et cetera
 

Von alle furstindum, von der crafft werntlichir kurfursten recht und stimme habin an der kure eins Romischin konigis, mir dem selbin recht, ampt und wirdekeit mit andirn rechten, die in zugehorint und davon hangint, also gar sint zusamen geschickit und unvirscheidenlichin wireynneget, daz recht, stimme, ampt, wirdekeit, die zu iedem furstindum gehorit, nit gefallin mogin uff eynen andirn dan alleine an den, der daz furstindum mit lande und mit allim dem, daz darzugehorit, kuntliche besitze mit dinstbirkeit, mit lehin und hirschafft, daz bestedegin, wir, daz eim eiclichin der vorgenant furstindum mit recht, mit stimme der kure und ampt und mit allir wirdekeit, die darzu gehorint, also sin vireinet und ungedeilit by einandir blibin zuo ewigin zitin, also daz der besitzir eins ieclichin furstindums sal sich frauwin eyner geruwigin frihin besitzunge, recht, stimme, amptis wirdekeit und allir dinge, die darzu horint, und sal auch der selbe von allin kurfursten ein kurfurste gehaltin sin, der selbe unde nieman andirs sal von den kurfurstin zuo der kure genomen werdin und zuo andirn gedetin, die umb ere und nutz des heiligin richis sint zu duone, und ane alle weddirrede sal man in zulaßin, noch ir keins der vorgenant  dinge sullint von einandir gedeilit werdin, wan die sint und sullint unscheitbirlichin sin, noch inmag sie auch nieman zu deilin gefordirn weddir an gerichte adir uzwendig an gerichte noch mit urteil ubirkomen, ez sal auch nieman den horen, der da eins fordert ane daz andir. Geschehe iz abir von iruonge adir anders, daz ieman virhort were, alle brieffe, gerichte, urteil adir waz semelichis dingis davon uzginge weddir dese unse ordenunge, daz sal allis samt zuo stunt mit keiner crafft besten.

GÖ = Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: Ms. jurid. 213 (1419, Anonymus)
 

Daz XX. capitel

Von der eynekeit der furstindum und recht, die in zugehorin et cetera
 

Von alle furstindum, von der crafft werntlichen kurfursten recht und stimme habin an der kure eins Romischin konigis, mir dem selbin recht, ampt und wirdekeit mit andirn rechten, die in zugehorint und davon hangint, also gar sint zusamen geschickit und unvirscheidenlichin wireynneget, daz recht, stimme, ampt, wirdekeit, die zu iedem furstindum gehorit, nit gefallin mogin uff eynen andirn dan alleine an den, der daz furstindum mit lande und mit allim dem, daz darzugehorit, kuntliche besitze mit dinstbirkeit, mit lehin und hirschafft, daz bestedegin, wir, daz eim eiclichin der vorgenant furstindum mit recht, mit stimme der kure und ampt und mit allir wirdekeit, die darzu gehorint, also sin vireinet und ungedeilit by einandir blibin zuo ewigin zitin, also daz der besitzir eins ieclichin furstindums sal sich frowen eyner geruwigin frihin besitzunge, recht, stimme, ambt, wirdekeit und allir dinge, die darzu horint, und sal auch der selbe von allin kurfursten ein kurfurste gehaltin sin, der selbe unde nieman andirs sal von den kurfurstin zuo der kure genomen werdin und zuo andirn geteten, die umb ere und nutz des heiligin richis sint zu duone, und ane alle weddirrede sal man in zulaßin, noch ir keins der vorgenant  dinge sullint selber von einandir gedeilit werdin, wan die sint und sullint unscheitbirlichin sin, noch inmag sie auch nieman zu teilunge gefordirn weddir an gerichte adir uzwendig an gerichte noch mit urteil ubirkomen, ez sal auch nieman den horen, der da eins fordert ane daz andir. Geschehe iz abir von iruonge adir anders, daz ieman virhort were, alle brieffe, gerichte, urteil adir waz semelichis dingis davon uzginge weddir dese unse ordenunge, daz sal allis samt zuo stunt mit keiner crafft besten.

MÜ = München, Universitätsbibliothek: Ms. 685 (um 1420, Johannes Spanhofer aus Mittelbayern)
 

Daz XX. capitel

Von der kurfuorsten aynichait und auch andern rechten, die in zugehoerent

Von alle furstindum, von der crafft weltliche(n) kurfursten recht und stimme habin an der kure eins Romischin konigis, mir dem selbin recht, ampt und wirdekeit mit andirn rechten, die in zugehorint und davon hangint, also gar sint zusamen geschickit und unvirscheidenlichin wireynneget, daz recht, stimme, ampt, wirdekeit, die zu iedem furstindum gehorit, nit gefallin mogin uff eynen andirn dan alleine an den, der daz furstindum mit lande und mit allim dem, daz darzugehorit, kuntliche besitze mit dinstbirkeit, mit lehin und hirschafft, daz bestedegin, wir, daz eim eiclichin der vorgenant furstindum mit recht, mit stimme der kure und ampt und mit allir wirdekeit, die darzu gehorint, also sin vireinet und ungedeilit by einandir blibin zuo ewigin zitin, also daz der besitzir eins ieclichin furstindums sal sich frawoen eyner geruwigin frihin besitzunge, recht, stimme, recht, wirdekeit und allir dinge, die darzu horint, und sal auch der selbe von allin kurfursten ein kurfurste gehaltin sin, der selbe unde nieman andirs sal von den kurfurstin zuo der kure genomen werdin und zuo andirn taodingen, die umb ere und nutz des heiligin richis sint zu duone, und ane alle weddirrede sal man in zulaßin, noch ir keins der vorgenant  dinge sullint selber von einandir gedeilit werdin, wan die sint und sullint unscheitbirlichin sin und weleiben, noch inmag sie auch nieman von einander getailen gefordirn weddir an gerichte adir uzwendig an gerichte noch mit urteil ubirkomen, ez sal auch nieman den horen, der da eins fordert ane daz andir. Geschehe iz abir von iruonge adir anders, daz ieman virhort were, alle brieffe, gerichte, urteil adir waz semelichis dingis davon uzginge weddir dese unse ordenunge, daz sal allis samt zuo stunt mit keiner crafft besten.

DR = Dresden, Sächsische Landesbibliothek: H 134 (1433/37, Johannes Brüntzler aus Stuttgart)
 

Daz XX. capitel

Von der eynekeit der furstindum und recht, die in zugehorin et cetera
 

Von alle furstindum, von der crafft werntlichen kurfursten recht und stimme habin an der kure eins Romischin konigis, mir dem selbin recht, ampt und wirdekeit mit andirn rechten, die in zugehorint und davon hangint, also gar sint zusamen geschickit und unvirscheidenlichin wireynneget, daz recht, stimme, ampt, wirdekeit, die zu iedem furstindum gehorit, nit gefallin mogin uff eynen andirn dan alleine an den, der daz furstindum mit lande und mit allim dem, daz darzugehorit, kuntliche besitze mit dinstbirkeit, mit lehin und hirschafft, daz bestedegin, wir, daz eim eiclichin der vorgenant furstindum mit recht, mit stimme der kure und ampt und mit allir wirdekeit, die darzu gehorint, also sin vireinet und ungedeilit by einandir blibin zuo ewigin zitin, also daz der besitzir eins ieclichin furstindums sal sich frewen eyner geruwigin frihin besitzunge, recht, stimme, ampt, wirdekeit und allir dinge, die darzu horint, und sal auch der selbe von allin kurfursten ein kurfurste gehaltin sin, der selbe unde nieman andirs sal von den kurfurstin zuo der kure genomen werdin und zuo andirn tedingen, die umb ere und nutz des heiligin richis sint zu duone, und ane alle weddirrede sal man in zulaßin, noch ir keins der vorgenant  dinge sullint selber von einandir gedeilit werdin, wan die sint und sullint unscheitbirlichin sin und beliben, noch inmag sie auch nieman von ein geteilen gefordirn weddir an gerichte adir uzwendig an gerichte noch mit urteil ubirkomen, ez sal auch nieman den horen, der da eins fordert ane daz andir. Geschehe iz abir von iruonge adir anders, daz ieman virhort were, alle brieffe, gerichte, urteil adir waz semelichis dingis davon uzginge weddir dese unse ordenunge, daz sal allis samt zuo stunt mit keiner crafft besten.

Bearbeiterin: Marie-Luise Heckmann
Datum: 26. Juli 2004

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur: 26. Juli 2004
Spaltenerstellung: 20. März 2004
Erstveröffentlichung: 26. Juli 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln


Kapitel 21

MGH Constitutiones 11, S. 611, 613.

Bulla Aurea Caput 21
 
 
ALT = Alte Frankfurter Übersetzung (1371, 1944 verbrannt, Anonymus)
 

Daz XXI. capitel

Von der ordenunge des furgangis der irtzebyschoffe et cetera

Von wir da abin an deme drittin capitel zuo rade wurdin fullinkommeclichin zuo wirsegin umb die ordenunge des sitzins undir den geistlichin kurfurstin in rade und zuo dische und andirs, alse dicke asse keisirlichir hoff gaehaltin wirt mit hirschafft adir wan sich furbaz me geburit, daz die kurfurstin mit dem keisir adir mit eyme Romischin konige gesamint sint, davon wir gehorit han, daz hievor krieg darumb gewesin ist, nu gleibin wir, daz iz gut sy, daz wir endin und uzlegin die ordenunge vorgendis undir in. / Darumb so irkennen wir mit desem keisirlichim gebote, alse dicke in samenunge des keisirs adir eins Romischen konigis den vorgenant geistlichin kurfurstin mit dem keisir adir konige sich geburit zuo gende und man keisirlich adir koniglich wapin fur yn dreit, so sal der irtzbischoff von Drere in glichir slechtir lynnegin gen vor dem keisir adir konige, und sal nieman zusschin in zwein gen, dan alleine die, die keisirliche adir konigliche zeichin dragin. So abir der keisira dir konig ane die wapin get, so sal der selbe irtzbischof von Drere dem keisir ader konige vor gen, daz nieman zusschin in zweyn sy, dye andirn zwene irtzbischof sullin ewicliche ir stede behaltin, als iz da abinan mit undirscheit irre provincien uzgeleit ist umb das sitzen.

GÖ = Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: Ms. jurid. 213 (1419, Anonymus)
 

Daz XXI. capitel

Von der ordenunge des furgangis der irtzebyschoffe et cetera

Von wir da abin an deme drittin capitel zuo rade wurdin fullinkommeclichin zuo wirsegin umb die ordenunge des sitzins undir den geistlichin kurfurstin in rade und zuo dische und andirs, alse dicke also ein keisirlichir hoff gaehaltin wirt mit hirschafft adir wan sich furbaz me geburit, daz die kurfurstin mit dem keisir adir mit eyme Romischin konige gesamint sint, davon wir gehorit han, daz hievor krieg darumb gewesin ist, nu glauben wir, daz iz gut sy, daz wir endin und uzlegin die ordenunge vorgendis undir in. / Darumb so irkennen wir mit desem keisirlichim gebote, alse dicke in samenunge des keisirs adir eins Romischen konigis den vorgenant geistlichin kurfurstin mit dem keisir adir konige sich geburit zuo gende und wan man keisirlich adir koniglich wapin fur yn dreit, so sal der irtzbischoff von Drere in glichir slechtir lynnegin gen vor dem keisir adir konige, und sal nieman zusschin in zwein gen, dan alleine die, die keisirliche adir konigliche zeichin dragin. So abir der keisira dir konig ane die wapin get, so sal der selbe irtzbischof von Drere dem keisir ader konige vor gen, daz nieman zusschin in zweyn sy, dye andirn zwene irtzbischof sullin ewicliche ir stede behaltin, als iz da abinan mit undirscheit irre provincien uzgeleit ist umb das sitzen.

MÜ = München, Universitätsbibliothek: Ms. 685 (um 1420, Johannes Spanhofer aus Mittelbayern)
 

Daz XXI. capitel

Von der ordenunge des gangs under den dreyen gaystlichen kurfursten

An wir da abin an deme drittin capitel zuo rade wurdin fullinkommeclichin zuo wirsegin umb die ordenunge des sitzins undir den geistlichin kurfurstin in rade und zuo dische und andirs, alse dicke als keisirlichir hoff gaehaltin wirt mit hirschafft adir wan sich furbaz me geburit, daz die kurfurstin mit dem keisir adir mit eyme Romischin konige gesamint sint, davon wir gehorit han, daz hievor krieg darumb gewesin ist, nu glauben wir, daz iz gut sy, daz wir endin und uzlegin die ordenunge vorgendis undir in. / Darumb so irkennen wir mit desem keisirlichim gebote, alse dicke in samenunge des keisirs adir eins Romischen konigis den vorgenant geistlichin kurfurstin mit dem keisir adir konige sich geburit zuo gende und wan man keisirlich adir koniglich wapin fur yn dreit, so sal der irtzbischoff von Drere in glichir slechtir lynnegin gen vor dem keisir adir konige, und sal nieman zusschin in zwein gen, dan alleine die, die keisirliche adir konigliche zeichin dragin. So abir der keisira dir konig ane die wapin get, so sal der selbe irtzbischof von Drere dem keisir ader konige vor gen, daz nieman zusschin in zweyn sy, dye andirn zwene irtzbischof sullin ewicliche ir stede behaltin, als iz da abinan mit undirscheit irre provincien uzgeleit ist umb das sitzen.

DR = Dresden, Sächsische Landesbibliothek: H 134 (1433/37, Johannes Brüntzler aus Stuttgart)
 

Daz XXI. capitel

Von der ordenunge des furgangis der irtzebyschoffe et cetera

Wann wir da abin an deme drittin capitel zuo rade wurdin fullinkommeclichin zuo wirsegin umb die ordenunge des sitzins undir den geistlichin kurfurstin in rade und zuo dische und andirs, alse dicke als keisirlichir hoff gaehaltin wirt mit hirschafft adir wan sich furbaz me geburit, daz die kurfurstin mit dem keisir adir mit eyme Romischin konige gesamint sint, davon wir gehorit han, daz hievor krieg darumb gewesin ist, nu glauben wir, daz iz gut sy, daz wir endin und uzlegin die ordenunge vorgendis undir in. / Darumb so irkennen wir mit desem keisirlichim gebote, alse dicke in samenunge des keisirs adir eins Romischen konigis den vorgenant geistlichin kurfurstin mit dem keisir adir konige sich geburit zuo gende und wan man keisirlich adir koniglich wapin fur yn dreit, so sal der irtzbischoff von Drere in glichir slechtir lynnegin gen vor dem keisir adir konige, und sal nieman zusschin in zwein gen, dan alleine die, die keisirliche adir konigliche zeichin dragin. So abir der keisira dir konig ane die wapin get, so sal der selbe irtzbischof von Drere dem keisir ader konige vor gen, daz nieman zusschin in zweyn sy, dye andirn zwene irtzbischof sullin ewicliche ir stede behaltin, als iz da abinan mit undirscheit irre provincien uzgeleit ist umb das sitzen.

Bearbeiterin: Marie-Luise Heckmann
Datum: 26. Juli 2004

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur: 26. Juli 2004
Spaltenerstellung: 20. März 2004
Erstveröffentlichung: 26. Juli 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln


Kapitel 22

MGH Constitutiones 11, S. 613.

Bulla Aurea Caput 22
 
 
ALT = Alte Frankfurter Übersetzung (1371, 1944 verbrannt, Anonymus)
 

Daz XXII. capitel

Von der ordenunge des furgangis der werntlichen kurfurstin, und wir die keisirlichin und koniglichen wapin sulle keisir adir konige furdragen
 

Uzzuolegen die ordenunge des furgangis der kurfursten, davon wir for rede han gehabit, so setzen wir, daz in der geinwurtikeit des keisirs adir des konigis, so er get, alse dicke den kurfursten geburit zuo gende nach der zile mit eim Romischin keisir adir konige, so ein uffinbar keisirlichir adir koniglichir hof ist, in waz sachin adir hirschafft daz sy, und man wirt dragin keisirliche gezirde, so sal der hirzauge von Sassin, der daz keisirliche adir konigliche swert dreit, vor dem keisir adir konige ane mittel gen, und sal zusschin yme und dem bischoff von Drere niemant damittin sin, der paltzgrave sal den keisirlichin apil dragen zuo der rechten siten, der margrave von Brannenburg sal daz ceptrum dragin zuo der linketin siten ie weddir diten des hirtzaugen von Sassin, der konig von Beheim sal ane mittel nach dem keisir gen.

GÖ = Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: Ms. jurid. 213 (1419, Anonymus)
 

Daz XXII. capitel

Von der ordenunge des furgangis der werntlichen kurfurstin, und wer die keisirlichin und koniglichen wapin sulle keisir adir konige furdragen
 

Uzzuolegen die ordenunge des furgangis der kurfursten, davon wir for rede han gehabit, so setzen wir, daz in der geinwurtikeit des keisirs adir des konigis, so er get, alse dicke den kurfursten geburit zuo gende nach der zile mit eim Romischin keisir adir konige, so ein uffinbar keisirlichir adir koniglichir hof ist, in waz sachin adir hirschafft daz sy, und man wirt dragin keisirliche gezirde, so sal der hirzauge von Sassin, der daz keisirliche adir konigliche swert dreit, vor dem keisir adir konige ane mittel gen, und sal zusschin yme und dem bischoff von Drere niemant damittin sin, der paltzgrave sal den keisirlichin apil dragen zuo der rechten siten, der margrave von Brannenburg sal daz ceptrum dragin zuo der linketin siten ie weddir diten des hirtzaugen von Sassin, der konig von Beheim sal ane mittel nach dem keisir gen.

MÜ = München, Universitätsbibliothek: Ms. 685 (um 1420, Johannes Spanhofer aus Mittelbayern)
 

Daz XXII. capitel

Wie die kurfirsten mit irer zierde ains yegleichen ambtes zu dem kaiser oder Romischen komen soallen, so er in kayserlicher oder kuonigleicher zierde geen wil

Uzzuolegen die ordenunge des furgangis der kurfursten, davon wir for rede han gehabit, so setzen wir, daz in der geinwurtikeit des keisirs adir des konigis, so er get, alse dicke den kurfursten geburit zuo gende nach der zile mit eim Romischin keisir adir konige, so ein uffinbar keisirlichir adir koniglichir hof ist, in waz sachin adir hirschafft daz sy, und man wirt dragin keisirliche gezirde, so sal der hirzauge von Sassin, der daz keisirliche adir konigliche swert dreit, vor dem keisir adir konige ane mittel gen, und sal zusschin yme und dem bischoff von Drere niemant damittin sin, der paltzgrave sal den keisirlichin apil dragen zuo der rechten siten, der margrave von Brannenburg sal daz ceptrum dragin zuo der linketin siten ie weddir diten des hirtzaugen von Sassin, der konig von Beheim sal ane mittel nach dem keisir gen.

DR = Dresden, Sächsische Landesbibliothek: H 134 (1433/37, Johannes Brüntzler aus Stuttgart)
 

Daz XXII. capitel

Von der ordenunge des furgangis der werntlichen kurfurstin, und wer die keisirlichin und koniglichen wapin sulle keisir adir konige furdragen
 

Uzzuolegen die ordenunge des furgangis der kurfursten, davon wir for rede han gehabit, so setzen wir, daz in der geinwurtikeit des keisirs adir des konigis, so er get, alse dicke den kurfursten geburit zuo gende nach der zile mit eim Romischin keisir adir konige, so ein uffinbar keisirlichir adir koniglichir hof ist, in waz sachin adir hirschafft daz sy, und man wirt dragin keisirliche gezirde, so sal der hirzauge von Sassin, der daz keisirliche adir konigliche swert dreit, vor dem keisir adir konige ane mittel gen, und sal zusschin yme und dem bischoff von Drere niemant damittin sin, der paltzgrave sal den keisirlichin apil dragen zuo der rechten siten, der margrave von Brannenburg sal daz ceptrum dragin zuo der linketin siten ie weddir diten des hirtzaugen von Sassin, der konig von Beheim sal ane mittel nach dem keisir gen.

Bearbeiterin: Marie-Luise Heckmann
Datum: 26. Juli 2004

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur: 26. Juli 2004
Spaltenerstellung: 20. März 2004
Erstveröffentlichung: 26. Juli 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln


Kapitel 23

MGH Constitutiones 11, S. 613, 615.

Bulla Aurea Caput 23
 
 
ALT = Alte Frankfurter Übersetzung (1371, 1944 verbrannt, Anonymus)
 

Daz XXIII. capitel

Von den segen der irtzbischoffe in der messe und zuo dissche in keisirs und koniges geinwuortekeit et cetera
 

Alse dicke hirliche meße gehaltin wirt vor des keysirs adir Romischin koniges geinwurtekeit und den irtzbischofin von Mentze, Drere und von Kollin adir ir zwein geinwurtig geburit zuo sinde, sullin sie undir in dese ordenunge haltin in der bichte, die geschichte vor der messe, an dem herbieden daz ewangelige zuo kossin, den freden nach dem agnus dei umb zuo dragen aund an den segin, die nach der messe und fuore dissche / zuo thunde sint, und got zuo lobin noch dissche in soliche wise: des irsten dagis sal iz der irste allis duon, des andirs dagis der andir, des drittin dagis der dritte. Den irsten, den andirn und den dritten beduodin wir also zuo vorstende, nachdem daz ie ieglichir fuor adir noch zuo buschoffe irwihit ist. Und daz eynre den andern mit wirdigir zemelichir ire fuorkome und den andirn gut bilde gebin, sich undir einandir zuo eren, so sal der, den der ordin rorit die vorgenant ding zuo dunde des dagis, den andirn mit eyme mynsamen nigin und winkin darzu ladin, und dal darnach furdreden zuo den vorgenant dingen, alse iz sich danne heischicht.

GÖ = Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: Ms. jurid. 213 (1419, Anonymus)
 

Daz XXIII. capitel

Von den segen der irtzbischoffe in der messe und zuo dissche in keisirs und koniges geinwuortekeit et cetera
 

Alse dicke hirliche meße gehaltin wirt vor des keysirs adir Romischin koniges geinwurtekeit und den irtzbischofin von Mentze, Drere und von Kollin adir ir zwein geinwurtig geburit zuo siende,so sullin sie undir in dese ordenunge haltin in der bichte, die geschichte vor der messe, an dem herbieden daz ewangelige zuo kossin, den freden nach dem agnus dei umb zuo dragen aund an den segin, die nach der messe und fuore dissche / zuo thunde sint, und got zuo lobin noch dissche in soliche wise: des irsten dagis sal iz der irste allis duon, des andirs dagis der andir, des drittin dagis der dritte. Den irsten, den andirn und den dritten beduodin wir also zuo vorstende, nachdem daz ie ieglichir fuor adir noch zuo buschoffe irwihit ist. Und daz eynre den andern mit wirdigir zemelichir ere fuorkome und den andirn gut bilde gebin, sich undir einandir zuo eren, so sal der, den der ordin rorit die vorgenant ding zuo dunde des dagis, den andirn mit eyme mynsamen nigin und winkin darzu ladin, und dal darnach furdreden zuo den vorgenant dingen, alse iz sich danne heischicht.

MÜ = München, Universitätsbibliothek: Ms. 685 (um 1420, Johannes Spanhofer aus Mittelbayern)
 

Daz XXIII. capitel

Wie die drey geistleichen kurfursten zu des kaysers mezz und gagenwuortichait den segen geben sollen

Alse dicke hirliche meße gehaltin wirt vor des keysirs adir Romischin koniges geinwurtekeit und den irtzbischofin von Mentze, Drere und von Kollin adir ir zwein geinwurtig geburit zuo sein, so sullin sie undir in dese ordenunge haltin in der bichte, die geschichte vor der messe, an dem herbieden daz ewangelige zuo kossin, den freden nach dem agnus dei umb zuo dragen aund an den segin, die nach der messe und fuore dissche / zuo thunde sint, und got zuo lobin noch dissche in soliche wise: des irsten dagis sal iz der irste allis duon, des andirs dagis der andir, des drittin dagis der dritte. Den irsten, den andirn und den dritten beduodin wir also zuo vorstende, nachdem daz ie ieglichir fuor adir noch zuo buschoffe irwihit ist. Und daz eynre den andern mit wirdigir zemelichir ere fuorkome und den andirn gut bilde gebin, sich undir einandir zuo eren, so sal der, den der ordin rorit die vorgenant ding zuo dunde des dagis, den andirn mit eyme mynsamen nigin und winkin darzu ladin, und dal darnach furdreden zuo den vorgenant dingen, alse iz sich danne heischicht.

DR = Dresden, Sächsische Landesbibliothek: H 134 (1433/37, Johannes Brüntzler aus Stuttgart)
 

Daz XXIII. capitel

Von den segen der irtzbischoffe in der messe und zuo dissche in keisirs und koniges geinwuortekeit et cetera
 

Alse dicke hirliche meße gehaltin wirt vor des keysirs adir Romischin koniges geinwurtekeit und den irtzbischofin von Mentze, Drere und von Kollin adir ir zwein geinwurtig geburit zuo sein, so sullin sie undir in dese ordenunge haltin in der bichte, die geschichte vor der messe, an dem herbieden daz ewangelige zuo kossin, den freden nach dem agnus dei umb zuo dragen aund an den segin, die nach der messe und fuore dissche / zuo thunde sint, und got zuo lobin noch dissche in soliche wise: des irsten dagis sal iz der irste allis duon, des andirs dagis der andir, des drittin dagis der dritte. Den irsten, den andirn und den dritten beduodin wir also zuo vorstende, nachdem daz ie ieglichir fuor adir noch zuo buschoffe irwihit ist. Und daz eynre den andern mit wirdigir zemelichir ere fuorkome und den andirn gut bilde gebin, sich undir einandir zuo eren, so sal der, den der ordin rorit die vorgenant ding zuo dunde des dagis, den andirn mit eyme mynsamen nigin und winkin darzu ladin, und dal darnach furdreden zuo den vorgenant dingen, alse iz sich danne heischicht.

Bearbeiterin: Marie-Luise Heckmann
Datum: 26. Juli 2004; 25. Januar 2005

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur:
Spaltenerstellung: 20. März 2004
Erstveröffentlichung:


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln

 


Überleitungen zwischen beiden Teilen

MGH Constitutiones 11, S. 615, 617.

Bulla Aurea Caput 24
 
 
ALT = Alte Frankfurter Übersetzung (1371, 1944 verbrannt, Anonymus)
 
 
 
 
 
 
 

Daz XXIV. capitel

Von den uffsetzigen weddir der kurfursten lip und lebin und der ufsetzigen buße und iren nachkomen und allir der, dye in zuogehorint
 
 
 
 

In deme hofe zu Metze, den wir keisir Karle der vierde Romischis und Beheimschis richis ein merer hiltyn in deme jare, da man zalte von Crist geburte druzehinhundirt jar und in dem sehsundfunftzigisten jare und by uns warent alle kurfurstin des heiligin Romischin kirchin kardenal und Karle des konigis von Fracrichis irste geborn son hirtzauge zu Normandi und Delfin zu Fienne, in der herrin geginwurtekeit und zit, alse vor genant ist, so han wir die nach geschrebin gesetze gesagit uz.

GÖ = Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: Ms. jurid. 213 (1419, Anonymus)
 
 
 
 

Daz XXIV. capitel

Von den uffsetzigen weddir der kurfursten lip und lebin und der ufsetzigen buße und iren nachkomen und allir der, dye in zuogehorint
 
 
 
 

In deme hofe zu Metze, den wir keisir Karle der vierde Romischis und Beheimschis richis ein merer hiltyn in deme jare, da man zalte von Crist geburte druzehinhundirt jar und in dem sehsundfunftzigisten jare und by uns warent alle kurfurstin des heiligin Romischin kirchin kardenal und Karle des konigis von Fracrichis irste geborn son hirtzauge zu Normandi und Delfin zu Fienne, in der herrin geginwurtekeit und zit, alse vor genant ist, so han wir die nach geschrebin gesetze gesagit uz.

MÜ = München, Universitätsbibliothek: Ms. 685 (um 1420, Johannes Spanhofer aus Mittelbayern)
 
 

Explicit die Gulldein Bull.
 
 

Daz sind die kayserleichen gesecze in dem hof zu Maincze gemacht in gegenwurttichait aller kurfursten, das erste von den mainaydigen aufsaoczen und puontnuossen auf den tod wider die kurfursten

In deme hofe zu Metze, den wir keisir Karle der vierde Romischis und Beheimschis richis ein merer hiltyn in deme jare, da man zalte von Crist geburte druzehinhundirt jar und in dem sehsundfunftzigisten jare und by uns warent alle kurfurstin des heiligin Romischin kirchin kardenal und Karle des konigis von Fracrichis irste geborn son hirtzauge zu Normandi und Delfin zu Fienne, in der herrin geginwurtekeit und zit, alse vor genant ist, so han wir die nach geschrebin gesetze gesagit uz.

DR = Dresden, Sächsische Landesbibliothek: H 134 (1433/37, Johannes Brüntzler aus Stuttgart)
 
 
 
 
 

Daz XXIV. capitel

Von den uffsetzigen weddir der kurfursten lip und lebin und der ufsetzigen buße und iren nachkomen und allir der, dye in zuogehorint
 
 
 
 

In deme hofe zu Metze, den wir keisir Karle der vierde Romischis und Beheimschis richis ein merer hiltyn in deme jare, da man zalte von Crist geburte druzehinhundirt jar und in dem sehsundfunftzigisten jare und by uns warent alle kurfurstin des heiligin Romischin kirchin kardenal und Karle des konigis von Fracrichis irste geborn son hirtzauge zu Normandi und Delfin zu Fienne, in der herrin geginwurtekeit und zit, alse vor genant ist, so han wir die nach geschrebin gesetze gesagit uz.

Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: Cod. 79. 1 Aug. Fol., fol. 73v (15. Jahrhundert, rechtlich-theologische Sammelhandschrift):
 

Hie hat ein ende die Guldin Bulle

fol. 74v: 

Hier nach stund ettliche keyserliche gesatzce zü Mecze verkundt und geoffenbart.

Heidelberg, UB: Cod. Sal. IX 45, fol. 22v (um 1500, Bistum Konstanz):
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Dis nachgeschiben gesetzten sint ußgeruoft worden uf dem hof ze Metz durch her Karlen den vierden Römischen Caiser, zu allen ziten merrern dez richs vnd kúnig zu Behem, in dem jar des herren dem tusendigisten drúhundertigisten und sechsundfúnftzigisten. Und stuonden bij im alle dez hailigen richs curfúrsten, da ocu gegenwurtig waren, der erwirdig in Gott vatter her Theodoric bischoue zu Albanen(si), der hailigen Römischen kirchen cardinal, ouch her Karl, dez kunigs von Franckenreich erstgeborner, durchlúchtiger hertzog zu Normandie und delphin zu Wiennen(si), an den hailigen wýhennechttag.


 
 
Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: Cod. 82. 4 Aug. Fol., fol. 99v-100r (Bamberg, städtische Gerichtskanzlei, um 1450)
 
 

Hie nympt die gulden bulle eyn ende, / Got uns armen sondern seinen gaist sende, / 
Und den fursten eyn wolle gissen, / Das die eyntrechtiglich eyn kure besliessen / Zu Franckfurt in der werden statt, / Do hyne sie got versamet hatt, / Do hyne sie got versamet hatt, / Drer der kristenheit nutzlich und gut sey / Und der auch alles wandels enig sey. //

Von meyneyden wider die kurefursten

Leipzig, Universitätsbibliothek: Ms Haenel. 29 (3513), fol. 173v (Konrad Tratfelder, Priester im Bistum Regensburg, vor einem 8. September des 15. Jhs.)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Hie hebent sich an ettlichenn kayserliche gesetzt, gemacht und gesetzt von kayser Karl den vierdenn zu Maintz etc.

Leipzig, Universitätsbibliothek: Ms 1091, fol. 25v (wohl Dominikanerkloster St. Paul in Leipzig, 15. Jh.)
 
 
 

Explicit aurea Bulla.
 



Bearbeiterin: Marie-Luise Heckmann
Daten: 15. April 2004, 17. April 2004; 27. Juni 2004; 14. Juli 2004; 12. August 2004

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur:
Spaltenerstellung: 15. April 2004
Erstveröffentlichung: 15. April 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln


Kapitel 24

MGH Constitutiones 11, S. 617, 619, 621.

Bulla Aurea Caput 24
 
 
ALT = Alte Frankfurter Übersetzung (1371, 1944 verbrannt, Anonymus) 
 
 

Wer mit furstin adir mit rittirn mit sundirlichin personen adir mit gemeyne fulke meyndedeclichin uffsatze dut adir mit eyden sich virbindit zu dunde uff dot der erwirdegin des heiligin richis kurfurstin geistlichir adir werntlichir adir eyme undir in, der sal billich gebußit werdin, (die recht wultint, daz wille der meyndat mit dem selbin grymme gepiniget wurde, alse die werk, und daz er mit dem selbin grimme gebußit wurde als ein schuldig man der almechtekeit, umb daz die vorgenant kurfurstin sint ein glet unsirs libis) und sin gut in unsirn schatz geurteilit sy. Sine kint, den wir von keisirlichin gnaden virlihin daz lebin, sie sultin mit fedirlichir pine sterbin, daz bilde fedirlichir irbesunde sulte an in mit grymmer pine gemessin werdin, sie sullin virschaltin sin von mutirlichir zucht und von allim irbe irre nestin, und waz in von den mag gefallin, ensal auch nit fulgin selgerede von andirn luten, arm und gebrestin sullin sie eweclichin sin, fedirliche schande sal in alle zyt nachfulgin, zuo keinin erin, zu keiner / werntlichir wirdekeit sullin sie nummer komen, sie sullin solich sin, daz in dot ein drost sy und daz lebin ein bittir pin, unde darin stinckende sin in ewigeme jamer. Danach heißin wir alle dir virlumunt sin und ane gnade, die fur soliche ummer virsuchint bede an uns zuo legin. Die dochtir, wie vil der ist, die sullin alle mit einandir nemen daz virde deil von der mudir gude, sie ge abebesetzit adir unbesetzit, uff daz sie habin mittelmeßige narunge billichir, wan daz die gantzin nuotz adir irbe namen davon haltint, daz urteil sal miltir gein yn sin, wir getruwin, daz sie von krangheit frauwelichis ardis minre gedurstig sin.
 

Friheit, die sonen und dochtirn sint nach desem gesetze gebin, daz sie ledig sultin sin von fedirlichen undirdenekeit, komit in nit zuo helfe. Wir setzin auch, daz wedemegabe und viranderunge welchirhande gude, mit welchir geferde adir recht man findet, daz sie geschehin sint von der zyt, da die vorgenant zum irsten gedachtin den uffsatz und geselleschaft anzuogriffin, daz sal keine krafft han. Der vorgenant uffsetzigin husfrauwin, die irin wedemen herkobirt hant, und die gut, daz sie den sonen sullint gefallin zu der zyt, so sie schare ist abegenutzit, so sullin sie wißin, daz alle die gut, die den sonen nach dem gedinge sultint werdin, in unsen keisirlichin schatz horint. Doch sal den dochtirn von den selbin gutin daz vierde deil werdin und nit den sonen.

Andir werbe waz wir von den vorgenant und iren kinden gesetzit han, daz wullin wir in hirtekeit gehalten han an irin knechtin, an irin dienern, die der missetat midewissende sint, und der selnin kinde. We abir undir den von ursprunge der anegefangin missetat mit fliße eins waren labis die meindat meldit, der sal mit lone und mit erin von uns begabit werdin, abir der an dem ufflegin schuldig wirt, ob der doch undir unkuntlichir wise die heimelichkeit der rede uffinbarit, der sal losunge und gnadin wirdig sin. 
 

[Dieser Satz ist mit dem nachfolgenden Satz vertauscht:] Andir werbe umb die selbin missetat, die sich driffit zu geletztir almechtekeit an den kurfurstin, sullint auch die knechte an des herrin houbit gepiniget werdin. Hernach setzen wir, ob it uffsatzis geschehe weddir die vorgenant kurfurstin geistlichin und werntlichin und missetan wurde, daz auch noch dote des schuldegen daz lastir mag hernnuwit werdin. darzu bestedegin wir mit desem gebode, daz nach dote der schuldegen die meyndat moge beclagit werden, und des ubirwundin dotis gehugnißis sal man virdampnen und sin gut sal man den irbe abenemen, wan von dem, daz eynre ein meyndegedin rat, so ist er zuo stunt etlichir maße gepinget an sime gedancke. Darzuo bekennen wir mit deme, daz einre alsoliche missetat an sich zuhit, daz / der nit viruszsirn adir nieman fri von dinstbirkeit gelaßin mag, und yme sin schuldener von rechte nit geldin sal. In der sache setzin wir, daz die knechte gepiniget werden den herrin zu leidin, daz ist umb die sache des vordamptin uffsatzis weddir die kurfurstin, alse vor geseit ist. Und ob einre sturbe, daz nachkomen gut sal gehaltin werdin von der ingewollin persone halb, ob er alse dot gewisit wirt, daz er gewesen ist in der selbin sache.

GÖ = Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: Ms. jurid. 213 (1419, Anonymus)
 

Wer mit furstin adir mit rittirn mit sundirlichin personen adir mit gemeyne fulke meyndedeclichin uffsatze dut adir mit eyden sich virbindit zu dunde uff dot der erwirdegin des heiligin richis kurfurstin geistlichir adir werntlichir adir eyme undir in, der sal billich gebußit werdin, (die recht wultint, daz wille der meyndat mit dem selbin grymme gepiniget wurde, alse die werk, und daz er mit dem selbin grimme gebußit wurde als ein schuldig man der almechtekeit, umb daz die vorgenant kurfurstin sint ein geleit unsirs libis) und sin gut in unsirn schatz geurteilit sy. Sine kint, den wir von keisirlichin gnaden virlihin daz lebin, sie sultin mit fedirlichir pine sterbin, daz bilde fedirlichir irbesunde sulte an in mit grymmer pine gemessin werdin, sie sullin virschaltin sin von mutirlichir zucht und von allim irbe irre nestin, und waz in von den mag gefallin, ensal auch nit fulgin selgerede von andirn luten, arm und gebrestin sullin sie eweclichin sin, fedirliche schande sal in alle zyt nachfulgin, zuo keinin erin, zu keiner / werntlichir wirdekeit sullin sie nummer komen, sie sullin solich sin, daz in dot ein drost sy und daz lebin ein bittir pin, unde darin stinckende sin in ewigeme jamer. Danach heißin wir, das alle dir virlumunt sin und ane gnade, die fur soliche ummer virsuchint bede an uns zuo legin. Die dochtir, wie vil der ist, die sullin alle mit einandir nemen daz virde deil von der mudir gude, sie ge abebesetzit adir unbesetzit, uff daz sie habin mittelmeßige narunge billichir, wan daz die gantzin nuotz adir irbe namen davon haltint, daz urteil sal miltir gein yn sin, wir getruwin, daz sie von krangheit frauwelichis ardis minre gedurstig sin.

Friheit, die sonen und dochtirn sint nach desem gesetze gebin, daz sie ledig sultin sin von fedirlichen undirdenekeit, komit in nit zuo helfe. Wir setzin auch, daz wedemegabe und viranderunge welchirhande gude, mit welchir geferde adir recht man findet, daz sie geschehin sint von der zyt, da die vorgenant zum irsten gedachtin den uffsatz und geselleschaft anzuogriffin, daz sal keine krafft han. Der vorgenant uffsetzigin husfrauwin, die irin wedemen herkobirt hant, und die gut, daz sie den sonen sullint gefallin zu der zyt, so sie schare ist abegenutzit, so sullin sie wißin, daz alle die gut, die den sonen nach dem gedinge sultint werdin, in unsen keisirlichin schatz horint. Doch sal den dochtirn von den selbin gutin daz vierde deil werdin und nit den sonen.

Andir werbe waz wir von den vorgenant und iren kinden gesetzit han, daz wullin wir in hirtekeit gehalten han an irin knechtin, an irin dienern, die der missetat midewissende sint, und der selnin kinde. We abir undir den von ursprunge der anegefangin missetat mit fliße eins waren labis die meindat meldit, der sal mit lone und mit erin von uns begabit werdin, abir der an dem ufflegin schuldig wirt, ob der doch undir unkuntlichir wise die heimelichkeit der rede uffinbarit, der sal losunge und gnadin wirdig sin.
 

[Dieser Satz ist mit dem nachfolgenden Satz vertauscht:] Andir werbe umb die selbin missetat, die sich driffit zu geletztir almechtekeit an den kurfurstin, sullint auch die knechte an des herrin houbit gepiniget werdin. Hernach setzen wir, ob icht uffsatzis geschehe weddir die vorgenant kurfurstin geistlichin und werntlichin und missetan wurde, daz auch noch dote des schuldegen daz lastir mag hernnuwit werdin. darzu bestedegin wir mit desem gebode, daz nach dote der schuldegen die meyndat moge beclagit werden, und des ubirwundin dotis gehugnißis sal man virdampnen und sin gut sal man den erben abenemen, wan von dem, daz eynre ein meyndegedin rat beginnet, so ist er zuo stunt etlichir maße gepinget an sime gedancke. Darzuo bekennen wir mit deme, daz einre alsoliche missetat an sich zuhit, daz / der nit viruszsirn adir nieman fri von dinstbirkeit gelaßin mag, und yme sin schuldener von rechte nit geldin sal. In der sache setzin wir, daz die knechte gepiniget werden den herrin zu leidin, daz ist umb die sache des vordamptin uffsatzis weddir die kurfurstin, alse vor geseit ist. Und ob einre sturbe, der nachkomen gut sal gehaltin werdin von der ingewollin persone halb, ob er alse dot gewisit wirt, daz er gewesen ist in der selbin sache.

MÜ = München, Universitätsbibliothek: Ms. 685 (um 1420, Johannes Spanhofer aus Mittelbayern)
 

Wer mit furstin adir mit rittirn mit sundirlichin personen adir mit gemeyne fulke mainaydichleich uffsatze dut adir mit eyden sich virbindit zu dunde uff dot der erwirdegin des heiligin richis kurfurstin geistlichir adir werntlichir adir eyme undir in, der sal billich gebußit werdin, (die recht wultint, daz wille der meyndat mit dem selbin grymme gepiniget wurde, alse die werk, und daz er mit dem selbin grimme gebußit wurde als ein schuldig man der almechtekeit, umb daz die vorgenant kurfurstin sint ein gelid unsirs libis) und sin gut in unsirn schatz geurteilit sy. Sine kint, den wir von keisirlichin gnaden virlihin daz lebin, sie sultin mit fedirlichir pein sterbin, daz bilde fedirlichir irbesunde sulte an in mit grymmer pein gemessin werdin, sie sullin virschaltin sin von mutirlichir zucht und von allim irbe irre nestin, und waz in von den mag gefallin, ensal auch nit fulgin selgerede von andirn luten, arm und gebrestenhaft sullin sie eweclichin sin, fedirliche schande sal in alle zyt nachfulgin, zuo keinin erin, zu keiner / werntlichir wirdekeit sullin sie nummer komen, sie sullin solich sin, daz in dot ein drost sy und daz lebin ein bittir pin, unde darin stinckende sin in ewigeme jamer. Danach heißin wir, das  alle dir virlumunt sin und ane gnade, die fur soliche ummer virsuchint bede an uns zuo legin. Die dochtir, wie vil der ist, die sullin alle mit einandir nemen daz virde deil von der mudir gude, sie ge abebesetzit adir unbesetzit, uff daz sie habin mittelmeßige narunge billichir, wan daz die gantzin nuotz adir irbe namen davon haltint, daz urteil sal miltir gein yn sin, wir getruwin, daz sie von krangheit frauwelichis ardis minre gedurstig sin.

Friheit, die sonen und dochtirn sint nach desem gesetze gebin, daz sie ledig sultin sin von fedirlichen undirdenekeit, komit in nit zuo helfe. Wir setzin auch, daz wedemegabe und viranderunge welchirhande gude, mit welchir geferde adir recht man findet, daz sie geschehin sint von der zyt, da die vorgenant zum irsten gedachtin den uffsatz und geselleschaft anzuogriffin, daz sal keine krafft han. Der vorgenant uffsetzigin husfrauwin, die irin wedemen herkobirt hant, und die gut, daz sie den sonen sullint gefallin zu der zyt, so die schare ist abegenutzit, so sullin sie wißin, daz alle die gut, die den sonen nach dem gedinge sultint werdin, in unsen keisirlichin schatz gehoernt. Doch sal den dochtirn von den selbin gutin daz vierde deil werdin und nit den sonen.

Andir werbe waz wir von den vorgenant und iren kinden gesetzit han, daz wullin wir in hirtekeit gehalten han an irin knechtin, an irin dienern, die der missetat midewissende sint, und der selnin kinde. We abir undir den von ursprunge der anegefangin missetat mit fliße eins waren labis die meindat meldit, der sal mit lone und mit erin von uns begabit werdin, abir der an dem ufflegin schuldig wirt, ob der doch undir unkuntlichir wise die heimelichkeit der rede uffinbarit, der sal losunge und gnadin empfahen und wirdig sin.

[Dieser Satz ist mit dem nachfolgenden Satz vertauscht:] Andir werbe umb die selbin missetat, die sich driffit zu geletztir almechtekeit an den kurfurstin, sullint auch die knechte an des herrin houbit gepiniget werdin. Hernach setzen wir, ob icht uffsatzis geschehe weddir die vorgenant kurfurstin geistlichin und werntlichin und missetan wurde, daz auch noch dote des schuldegen daz lastir mag hernnuwit werdin. darzu bestedegin wir mit desem gebode, daz nach dote der schuldegen die meyndat moge beclagit werden, und des ubirwundin dotis gehugnißis sal man virdampnen und sin gut sal man den erben abenemen, wan von dem, daz eynre ein meyndegedin rat beginnet, so ist er zuo stunt etlichir maße gepinget an sime gedancke. Darzuo bekennen wir mit deme, daz einre alsoliche missetat an sich zuhit, daz / der nit viruszsirn adir nieman fri von dinstbirkeit gelaßin mag, und yme sin schuldener von rechte nit geldin sal. In der sache setzin wir, daz die knechte gepiniget werden den herrin zu leidin, daz ist umb die sache des vordamptin uffsatzis weddir die kurfurstin, alse vor geseit ist. Und ob einre sturbe, des nachkomen gut sal gehaltin werdin von der ingewollin persone hab, ob er alse dot gewisit wirt, daz er gewesen ist in der selbin sache.

DR = Dresden, Sächsische Landesbibliothek: H 134 (1433/37, Johannes Brüntzler aus Stuttgart)
 

Wer mit furstin adir mit rittirn mit sundirlichin personen adir mit gemeyne fulke meineydeclich uffsatze dut adir mit eyden sich virbindit zu dunde uff dot der erwirdegin des heiligin richis kurfurstin geistlichir adir werntlichir adir eyme undir in, der sal billich gebußit werdin, (die recht wultint, daz wille der meyndat mit dem selbin grymme gepiniget wurde, alse die werk, und daz er mit dem selbin grimme gebußit wurde als ein schuldig man der almechtekeit, umb daz die vorgenant kurfurstin sint ein gelide unsirs libis) und sin gut in unsirn schatz geurteilit sy. Sine kint, den wir von keisirlichin gnaden virlihin daz lebin, sie sultin mit fedirlichir peine sterbin, daz bilde fedirlichir irbesunde sulte an in mit grymmer peine gemessin werdin, sie sullin virschaltin sin von mutirlichir zucht und von allim irbe irre nestin, und waz in von den mag gefallin, ensal auch nit fulgin selgerede von andirn luten, arm und gebrestenhaft sullin sie eweclichin sin, fedirliche schande sal in alle zyt nachfulgin, zuo keinin erin, zu keiner / werntlichir wirdekeit sullin sie nummer komen, sie sullin solich sin, daz in dot ein drost sy und daz lebin ein bittir pin, unde darin stinckende sin in ewigeme jamer. Danach heißin wir, das  alle dir virlumunt sin und ane gnade, die fur soliche ummer virsuchint bede an uns zuo legin. Die dochtir, wie vil der ist, die sullin alle mit einandir nemen daz virde deil von der mudir gude, sie ge abebesetzit adir unbesetzit, uff daz sie habin mittelmeßige narunge billichir, wan daz die gantzin nuotz adir irbe namen davon haltint, daz urteil sal miltir gein yn sin, wir getruwin, daz sie von krangheit frauwelichis ardis minre gedurstig sin.
 
 

Friheit, die sonen und dochtirn sint nach desem gesetze gebin, daz sie ledig sultin sin von fedirlichen undirdenekeit, komit in nit zuo helfe. Wir setzin auch, daz wedemegabe und viranderunge welchirhande gude, mit welchir geferde adir recht man findet, daz sie geschehin sint von der zyt, da die vorgenant zum irsten gedachtin den uffsatz und geselleschaft anzuogriffin, daz sal keine krafft han. Der vorgenant uffsetzigin husfrauwin, die irin wedemen herkobirt hant, und die gut, daz sie den sonen sullint gefallin zu der zyt, so die schare ist abegenutzit, so sullin sie wißin, daz alle die gut, die den sonen nach dem gedinge sultint werdin, in unsen keisirlichin schatz gehorent. Doch sal den dochtirn von den selbin gutin daz vierde deil werdin und nit den sonen.

Andir werbe waz wir von den vorgenant und iren kinden gesetzit han, daz wullin wir in hirtekeit gehalten han an irin knechtin, an irin dienern, die der missetat midewissende sint, und der selnin kinde. We abir undir den von ursprunge der anegefangin missetat mit fliße eins waren labis die meindat meldit, der sal mit lone und mit erin von uns begabit werdin, abir der an dem ufflegin schuldig wirt, ob der doch undir unkuntlichir wise die heimelichkeit der rede uffinbarit, der sal losunge und gnadin empfahen und wirdig sin.
 

[Dieser Satz ist mit dem nachfolgenden Satz vertauscht:] Andir werbe umb die selbin missetat, die sich driffit zu geletztir almechtekeit an den kurfurstin, sullint auch die knechte an des herrin houbit gepiniget werdin. Hernach setzen wir, ob icht uffsatzis geschehe weddir die vorgenant kurfurstin geistlichin und werntlichin und missetan wurde, daz auch noch dote des schuldegen daz lastir mag hernnuwit werdin. darzu bestedegin wir mit desem gebode, daz nach dote der schuldegen die meyndat moge beclagit werden, und des ubirwundin dotis gehugnißis sal man virdampnen und sin gut sal man den erben abenemen, wan von dem, daz eynre ein meyndegedin rat beginnet, so ist er zuo stunt etlichir maße gepinget an sime gedancke. Darzuo bekennen wir mit deme, daz einre alsoliche missetat an sich zuhit, daz / der nit viruszsirn adir nieman fri von dinstbirkeit gelaßin mag, und yme sin schuldener von rechte nit geldin sal. In der sache setzin wir, daz die knechte gepiniget werden den herrin zu leidin, daz ist umb die sache des vordamptin uffsatzis weddir die kurfurstin, alse vor geseit ist. Und ob einre sturbe, des nachkomen gut sal gehaltin werdin von der ingewollin persone halb, ob er alse dot gewisit wirt, daz er gewesen ist in der selbin sache.

Bearbeiterin: Marie-Luise Heckmann
Daten: 15. April 2004, 20.  April 2004

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur: 20.  April 2004
Spaltenerstellung: 15.  April 2004
Erstveröffentlichung: 21.  April 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln


Kapitel 25

MGH Constitutiones 11, S. 621.

Bulla Aurea Caput 25
 
 
ALT = Alte Frankfurter Übersetzung (1371, 1944 verbrannt, Anonymus)
 
 

Das XXV. capitel

Von den nachkomen der werntlichin kurfursten
 
 

Ez bekomit wol, daz andir furstindum by einandir gantz blibet, daz gerechtekeit gestirkit werde und die getruwin undirdan sich frauwin ruwe und frede, nichils me sullint die grossin furstindum, hirschafft, ere unde recht der kurfursten ungeletzit by einandir blibin, wan de me schadin lit, da sal man helfe zulegin, so die sule fallin, daz die weddirsetze des buwis it zusamen slahe. Herumb stedegin wir und bekennen mit gebode ewige zit zuo werin, daz von nuo furbaz me die edeln und grossin furstindum, daz rich von Beheim, paltzgraveschafft des Rines, hirtzaugedum von Sassin, margrafedum von Brannenburg, ir lant, gebiede, manschafft, dinstbirkeit und waz andirs darzu gehorit, sullint nummer virsnidin adir virdeilit werdin, me sie sullint billichir ewecliche blibin in irrim fullinkomen gantzheit. Das irste geborin son sal an den hirschefftin und rechten irbin, der horit alleine darzu, er were dan nit by sinnen adit ein dor adir eins virmertin mirglichis gebrestin, von des wegin er nit sulte noch inmochte ubir die lude nit ein furste gesin. in der geschichte sal der andir geborin son erben, ob er ist in deme geslichte, adir darnach der andir alste brudir adir leies mag, der von fedirlichim stamme zuo dem nestin ist abekomen in richtir lenige. Der selbe sal sich zu hant gein den andirn brudirn und swestirn minsame und gnedeclichin herbiedin nach der gnadin, also yme got git nach sime wolegefallin, und nach irbem machtm, also umb in ale wise vorbodin sy deilin unde intledin furstindum und allis, daz darzu horit.

GÖ = Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: Ms. jurid. 213 (1419, Anonymus)
 

Das XXV. capitel

Von den nachkomen der werntlichin kurfursten
 
 

Ez bekomit wol, daz andir furstindum by einandir gantz blibet, daz gerechtekeit gestirkit werde und die getruwin undirdan sich frauwin ruwe und frede, nichils me sullint die grossin furstindum, hirschafft, ere unde recht der kurfursten ungeletzit by einandir blibin, wan de me schadin lit, da sal man helfe zulegin, so die sule fallin, daz die undersetze des buwis icht zusamen slahe. Herumb stedegin wir und bekennen mit gebode ewige zit zuo werin, daz von nuo furbaz me die edeln und grossin furstindum, daz rich von Beheim, paltzgraveschafft des Rines, hirtzaugedum von Sassin, margrafedum von Brannenburg, ir lant, gebiede, manschafft, dinstbirkeit und waz andirs darzu gehorit, sullint nummer virsnidin adir virdeilit werdin, me sie sullint billichir ewecliche blibin in irrim fullinkomen gantzheit. Das irste geborin son sal an den hirschefftin und rechten erben, der horit alleine darzu, er were dan nit by sinnen adit ein dor adir eins virmertin mirglichis gebrestin, von des wegin er nit sulte noch inmochte ubir die lude nit ein furste gesin. in der geschichte sal der andir geborin son erben, ob er ist in deme geslichte, adir darnach der andir erlteste brudir adir leies mag, der von fedirlichim stamme zuo dem nestin ist abekomen in richtir lenige. Der selbe sal sich zu hant gein den andirn brudirn und swestirn minnesameklichen und gnedeclichin herbiedin nach der gnadin, also yme got git nach sime wolegefallin, und nach erbes machtm, also umb in ale wise vorbodin sy deilin unde enttleiden das furstindum und allis, daz darzu gehoeret.

MÜ = München, Universitätsbibliothek: Ms. 685 (um 1420, Johannes Spanhofer aus Mittelbayern)
 
 
 

Wie der kurfuorsten kinder ir kurfuorstentumb und andir gut erben und besiczen sollen, sunder der erste sun

Ez bekomit wol, daz andir furstindum by einandir gantz blibet, daz gerechtekeit gestirkit werde und die getruwin undirdan sich frauwin ruwe und frede, nichils me sullint die grossin furstindum, hirschafft, ere unde recht der kurfursten ungeletzit by einandir blibin, wan de me schadin lit, da sal man helfe zulegin, so die sule fallin, daz die underseczen des buwis it zusamen slahe. Herumb stedegin wir und bekennen mit gebode ewige zit zuo werin, daz von nuo furbaz me die edeln und grossin furstindum, daz rich von Beheim, paltzgraveschafft des Rines, hirtzaugedum von Sassin, margrafedum von Brannenburg, ir lant, gebiede, manschafft, dinstbirkeit und waz andirs darzu gehorit, sullint nummer virsnidin adir virdeilit werdin, me sie sullint billichir ewecliche blibin in irrim fullinkomen gantzheit. Das irste geborin son sal an den hirschefftin und rechten erben, der horit alleine darzu, er were dan nit by sinnen adit ein dor andern vermaorten mirglichis gebrestin, von des wegin er nit sulte noch inmochte ubir die lude nit ein furste gesin. in der geschichte sal der andir geborin son erben, ob er ist in deme geslichte, adir darnach der andir alltist brudir adir leies mag, der von fedirlichim stamme zuo dem nestin ist abekomen in richtir linie. Der selbe sal sich zu hant gein den andirn brudirn und swestirn mynnesam und gnedeclichin herbiedin nach der gnadin, also yme got git nach sime wolegefallin, und nach erbes machtm, also umb in ale wise vorbodin sy deilin unde nicht layden dacz furstindum und allis, daz darzu gehoeret.

DR = Dresden, Sächsische Landesbibliothek: H 134 (1433/37, Johannes Brüntzler aus Stuttgart)
 

Das XXV. capitel

Von den nachkomen der werntlichin kurfursten
 
 

Ez bekomit wol, daz andir furstindum by einandir gantz blibet, daz gerechtekeit gestirkit werde und die getruwin undirdan sich frauwin ruwe und frede, nichils me sullint die grossin furstindum, hirschafft, ere unde recht der kurfursten ungeletzit by einandir blibin, wan de me schadin lit, da sal man helfe zulegin, so die sule fallin, daz die undersetze des buwis icht zusamen slahe. Herumb stedegin wir und bekennen mit gebode ewige zit zuo werin, daz von nuo furbaz me die edeln und grossin furstindum, daz rich von Beheim, paltzgraveschafft des Rines, hirtzaugedum von Sassin, margrafedum von Brannenburg, ir lant, gebiede, manschafft, dinstbirkeit und waz andirs darzu gehorit, sullint nummer virsnidin adir virdeilit werdin, me sie sullint billichir ewecliche blibin in irrim fullinkomen gantzheit. Das irste geborin son sal an den hirschefftin und rechten erben, der horit alleine darzu, er were dan nit by sinnen adit ein dor andern vermaorten mirglichis gebrestin, von des wegin er nit sulte noch inmochte ubir die lude nit ein furste gesin. in der geschichte sal der andir geborin son erben, ob er ist in deme geslichte, adir darnach der andir altst brudir adir leies mag, der von fedirlichim stamme zuo dem nestin ist abekomen in richtir linie. Der selbe sal sich zu hant gein den andirn brudirn und swestirn mynnesam und gnedeclichin herbiedin nach der gnadin, also yme got git nach sime wolegefallin, und nach erben machtm, also umb in ale wise vorbodin sy deilin unde nitleden das furstindum und allis, daz darzu gehoeret.
 

Bearbeiterin: Christoph Gevers (Universität Hamburg)
Datum: 19. April 2004

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur: 20. April 2004
Spaltenerstellung: 20. April 2004
Erstveröffentlichung: 20. April 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln


Kapitel 26

MGH Constitutiones 11, S. 621, 623.

Bulla Aurea Caput 26
 
 
ALT = Alte Frankfurter Übersetzung (1371, 1944 verbrannt, Anonymus)
 
 

Das XXVI. capitel 

Wie die kurfurstin von keiserlichem hofe sullent komen
 

[1] An deme dage, so keisirlichir adir koniglichir hof in wirdekeit gehaltin wird, so sullin die kurfurstin alle komen zuo prime zit zu des keisirs adir konigis hirburge, und / sal der keisir adir der konig angedan sin mit allir keisirlichir wede, und jeder kurfurste uff sinem perde sullint mit deme keisir riten an die stat, da man sitzin sal, ir ieclichir sal gen in ordenunge und wise, alse iz vor gesetzit ist des furgangis der kurfursten und fullinkommeclich ist uzgedragin. Der irtzkantzelir, in des irtzkantzelerie der hof gehaltin wird, sal brengin uff eyme silbirn stabe alle ingesigel unde keisirliche adir konigliche briefe zeichen. Die werntlichin kurfurstin sullint brengen daz ceptrum, den apil und daz swert. Zum irstin sal man auch dragin vor deme irtzbischofe von Drere ane mittel, so er furget  in siner ordenunge, zum irstin die krone von Ache, darnach die krone von Meilon von etlichin  nedirn furstin, die der keisir adir der konig darzu schickit, daz dragen mit den kronen sal alleine geschehin deme, der mit keisirlichen adir mit koniglicher imfeln gezerit ist.

[2] Die keisirynnen adir die Romische koniginnen sal mit irre keisirlichen adir koniglichir wede gecleidet zogin zuo der sitzestat, von irren großin herrin geselgit mit yren nachfulgerin juncfrauwin etwie ferre eyn zemeliche wide nach deme keisir adir Romischen konige und auch nach deme konige von Beheim, der dem keisir allirneste nachfulgit.

GÖ = Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: Ms. jurid. 213 (1419, Anonymus)
 

Das XXVI. capitel 

Wie die kurfurstin von keiserlichem hofe sullent komen
 

[1] An deme dage, so keisirlichir adir koniglichir hof in wirdekeit gehaltin wird, so sullin die kurfurstin alle komen zu prime zit zu des keisirs adir konigis hirburge, und / sal der keisir adir der konig angedan sin mit allir keisirlichir gewete, und jeder kurfurste uff sinem perde sullint mit deme keisir riten an die stat, da man sitzin sal, ir ieclichir sal gen in ordenunge und wise, alse iz vor gesetzit ist des furgangis der kurfursten und fullinkommeclich ist uzgedragin. Der irtzkantzelir, in des irtzkantzelerie der hof gehaltin wird, sal brengin uff eyme silbirn stabe alle ingesigel unde keisirliche adir konigliche briefezeichen. Die werntlichin kurfurstin sullint brengen daz ceptrum, den apil und daz swert. Zum irstin sal man auch dragin vor deme irtzbischofe von Drere ane mittel, so er furget  in siner ordenunge, zum irstin die krone von Oche, darnach die krone von Meigelon von etlichin  nedirn furstin, die der keisir adir der konig darzu schickit, daz dragen mit den kronen sal alleine geschehin deme, der mit keisirlichen adir mit koniglicher imfeln gezerit ist.

[2] Die keisirynnen adir die Romische koniginnen sal mit irre keisirlichen adir koniglichir gewete gecleidet zogin zuo der sitzestat, von irren großin herrin geselgit mit yren nachfulgerin juncfrauwin etwie ferre eyn zemeliche wide nach deme keisir adir Romischen konige und auch nach deme konige von Beheim, der dem keisir allirneste nachfulgit.

MÜ = München, Universitätsbibliothek: Ms. 685 (um 1420, Johannes Spanhofer aus Mittelbayern)
 
 
 

Wie die kuorfirsten gen dem kayserleichen oder kungleichen hof komen soellen mit irr geczierd

[1] An deme dage, so keisirlichir adir koniglichir hof in wirdekeit gehaltin wird, so sullin die kurfurstin alle komen zu prime zit zu des keisirs adir konigis hirburge, und / sal der keisir adir der konig angedan sin mit allir keisirlichir wat, und jeder kurfurste uff sinem perde sullint mit deme keisir riten an die stat, da man sitzin sal, ir ieclichir sal gen in ordenunge und wise, alse iz vor gesetzit ist des furgangis der kurfursten und fullinkommeclich ist uzgedragin. Der irtzkantzelir, in des irtzkantzelerie der hof gehaltin wird, sal brengin uff eyme silbirn stabe alle ingesigel unde keisirliche adir konigliche briefe zeichen. Die werntlichin kurfurstin sullint brengen daz ceptrum, den apil und daz swert. Zum irstin sal man auch dragin vor deme irtzbischofe von Drere ane mittel, so er furget  in siner ordenunge, zum irstin die krone von Ache, darnach die krone von Meyenlon von etlichin  nedirn furstin, die der keisir adir der konig darzu schickit, daz dragen mit den kronen sal alleine geschehin deme, der mit keisirlichen adir mit koniglicher imfeln gezerit ist.
 

[2] Die keisirynnen adir die Romische koniginnen sal mit irre keisirlichen adir koniglichir wat gecleidet zogin zuo der sitzestat, von irren großin herrin gevollget mit yren nachfulgerin juncfrauwin etwie ferre eyn zemeliche wide nach deme keisir adir Romischen konige und auch nach deme konige von Beheim, der dem keisir allirneste nachfulgit.

DR = Dresden, Sächsische Landesbibliothek: H 134 (1433/37, Johannes Brüntzler aus Stuttgart)
 

Das XXVI. capitel 

Wie die kurfurstin von keiserlichem hofe sullent komen
 

[1] An deme dage, so keisirlichir adir koniglichir hof in wirdekeit gehaltin wird, so sullin die kurfurstin alle komen zu prime zit zu des keisirs adir konigis hirburge, und / sal der keisir adir der konig angedan sin mit allir keisirlichir wate, und jeder kurfurste uff sinem perde sullint mit deme keisir riten an die stat, da man sitzin sal, ir ieclichir sal gen in ordenunge und wise, alse iz vor gesetzit ist des furgangis der kurfursten und fullinkommeclich ist uzgedragin. Der irtzkantzelir, in des irtzkantzelerie der hof gehaltin wird, sal brengin uff eyme silbirn stabe alle ingesigel unde keisirliche adir konigliche briefe zeichen. Die werntlichin kurfurstin sullint brengen daz ceptrum, den apil und daz swert. Zum irstin sal man auch dragin vor deme irtzbischofe von Drere ane mittel, so er furget  in siner ordenunge, zum irstin die krone von Ach, darnach die krone von Maylan von etlichin  nedirn furstin, die der keisir adir der konig darzu schickit, daz dragen mit den kronen sal alleine geschehin deme, der mit keisirlichen adir mit koniglicher imfeln gezerit ist.
 

[2] Die keisirynnen adir die Romische koniginnen sal mit irre keisirlichen adir koniglichir wate gecleidet zogin zuo der sitzestat, von irren großin herrin geselgit mit yren nachfulgerin juncfrauwin etwie ferre eyn zemeliche wide nach deme keisir adir Romischen konige und auch nach deme konige von Beheim, der dem keisir allirneste nachfulgit.

Bearbeiter: Christoph Gevers (Universität Hamburg)
Datum: 19. April 2004

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur: 20. April 2004
Spaltenerstellung: 20. April 2004
Erstveröffentlichung: 20. April 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln


Kapitel 27

MGH Constitutiones 11, S. 623, 625, 627.

Bulla Aurea Caput 27
 
 
ALT = Alte Frankfurter Übersetzung (1371, 1944 verbrannt, Anonymus) 
 
 

Daz XXVII. capitel

Von den ampten der kurfursten in keisirlichem adir koniglichem hofe
 

Wir setzin, wan der keisir adir Romisch konig uffin hoff heldit, da die kurfurstin mit yrin amptin sullint dienen, so sal die nachgeschrebin ordenunge gehaltin werdin:
 

[1] Zuom irstin, so der keisir adir der konig sitzit uf sime keisirlichin adir koniglichim trone, so sal der hirtzauge von Sassin sin ampt dun in dese wise: man sal schudin for daz keisirliche gesesse ein huffen habirn, der also hoch sy, daz er dem perde ge an die brust adir an den vordern reiff, uff dem perde sal der hirtzauge sitzin und sal han eyne silbirn strichin in siner hant und ein silbirn summern, die beyde sullint han an gewiechte 12 marck silbirs; und also sitzin uf dem perde sal er daz mas ful habirn nemen und sal den dem irstin knechte, der da komit, schudin in sinen sag. So er daz gedut, so sal er die strichin steckin in den habirn und sal abezogen, und sin undirmarschalg der von Pappinberg der sal an sine stat adir des hofis marschalg, obe der von Pappinberg nit da inwere, den habirn furbaz uzmessin. /

[2] So der keisir adir der konig inget zuo dissche, so sullin die geistlichin kurfursten irtzbischofe sten for dem dissche mit andirn prelatin unde sullint den disch gesegin nach der ordenunge, alse daruff vor geschrebin ist. So der disch gesegint ist, so sullint die selbin irtzbischofe, obe sie da sint, adir zwene adir eynre die ingesigel und keisirliche adir konigliche briefezeichin von deme hofekantzilir nehmen an deme silbirn stabe, und der irtzbischof, in des kantzelerie der hof gehalten wirt, sal mittin gen und die zwene ie wedir sit neben sit und sullint alle den stap, da die ingesigel anehangin, mit irin anegriffin und sullin sie dragin und wirdeclichin legin fur den keisir adir konig uf den disch, der keisir adir konig sal sie in zuo stunt weddirgebin, und der irtzbischoff, in des kantzelarie daz geschicht, der sal daz große ingesigel dragin an sime halse, bis daz man gessin hat, und darnach bit daz er komit an sine hirburge von keisirlichim adir koniglichem hafe geredin. Der stap, da die ingesigel anehangin, sal von 12 mark silbirs sin, des silbirs sal ieder irtzbischof gebin daz dritte deil, der stap mit den ingesigeln und briefezeichin sal zuogeantwurtit werdin des hofis kantzelir in sinen nuotz zuo kerin, wie iz yme selbir fugit. Und nachdem daz der irtzbischof, dem daz große ingesigel geburit zuo dragin, komit von keisirlichem hofe in sine hirburge, so sal he daz selbe ingesigel sendin mit eyme sinis gesindes uff eime perde deme hofekantzlir, daz pherd ist her schuldig zuo gebin dem selbin kantzilir nach zemelichkeit siner eigin wirdekeit und minne, die er zuo yme hat.

[3] Der margrafe von Brannenburg sal komen uff eyme perde und sal han zwei silbirn beckin mit waßir in den hendin und eine schone hantwehil und sal sitzin von sime pherde und sal deme keisir adir deme konige waßir gebin ubir die hende, die beckin sullint halten 12 mark silbirs.

[4] Der paltzgrave von Rine sal inriten uf eyme perde mit vir silbirn schusselin in sinen hendin, die sal iecliche haltin 3 mark silbirs, und sal abesten von deme perde und sal die schußelin setzin uf den disch fur den keisir adir konig.

[5] Darnach sal der konig von Beheim komen uf eyme pherde und sal brengen eynen silbirn kop von 12 marck silbirs mit wine und mir waßir gemisschit und sal sten von sime pherde und sal den kop dem keysir adir konige zu drinckin biedin.

[6] Alse wir funden han, daz bizher gehaltin ist, also setzin wir auch, so die werntlichin kurfursten ir ampt han getan, so sal der von Falkinstein, ein fitzkamerer des /  richis, zuo eme nemen pherde und beckin des marggrafin von Brannenburg, der kochinmeistir von Norttinberg sal nemen pherde und schußelin des paltzgrafen, der schencke von Limpburg sal nemen pherde und kop des konigis von Beheim, der von Pappinberg der sal nemen pherde unde stap und summern des hirtzaugin von Sassin, ob die selbin sint zuogegin und ir iegelichir dinte yn sime ampte, ist abir daz ir etlichir in deme hofe nit geinwurtig were, so sullin des keisirs adir des konigs dageliche hofediener, nachdem als iegelichir gemeinsamt an dem amte mit dem, der nit zuogegin ist, als er daz ampt dreit, also sal er auch den nutz ufhebin.

GÖ = Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: Ms. jurid. 213 (1419, Anonymus)
 

Daz XXVII. capitel

Von den ampten der kurfursten in keisirlichem adir koniglichem hofe
 

Wir setzin, wan der keisir adir Romisch konig uffin hoff heldit, da die kurfurstin mit yrin amptin sullint dienen, so sal die nachgeschrebin ordenunge gehaltin werdin:
 

[1] Zuom irstin, so der keisir adir der konig sitzit uf sime keisirlichin adir koniglichim trone, so sal der hirtzauge von Sassin sin ampt dun in dese wise: man sal schutten for daz keisirliche gesesse ein huffen habirn, der also hoch sy, daz er dem perde gange an die brust adir an den vordern reiff, uff dem perde sal der hirtzauge sitzin und sal han eyne silbirn strichin in siner hant und ein silbirn summern, die beyde sullint han an gewiechte 12 marck silbirs; und also sitzin uf dem perde sal er daz mas ful habirn nemen und sal den dem irstin knechte, der da komit, schudin in sinen sag. So er daz gedut, so sal er die strichin steckin in den habirn und sal abezogen, und sin undirmarschalg der von Pfaffinberg der sal an sine stat adir des hofis marschalg, obe der von Pfaffinberg  nit da inwere, den habirn furbaz uzmessin. /

[2] So der keisir adir der konig inget zuo dissche, so sullin die geistlichin kurfursten irtzbischofe sten for dem dissche mit andirn prelatin unde sullint den disch gesegin nach der ordenunge, alse daruff vor geschrebin ist. So der disch gesegint ist, so sullint die selbin irtzbischofe, obe sie da sint, adir zwene adir eynre die ingesigel und keisirliche adir konigliche briefezeichin von deme hofekantzilir nehmen an deme silbirn stabe, und der irtzbischof, in des kantzelerie der hof gehalten wirt, sal mittin gen und die zwene ie wedir iedeweder site und sullint alle den stap, da die ingesigel anehangin, mit irin henden anegriffin und sullin sie dragin und wirdeclichin legin fur den keisir adir konig uf den disch, der keisir adir konig sal sie in zuo stunt weddirgebin, und der irtzbischoff, in des kantzelarie daz geschicht, der sal daz große ingesigel dragin an sime halse, bis daz man gessin hat, und darnach bit daz er komit an sine hirburge von keisirlichim adir koniglichem hofe geredin. Der stap, da die ingesigel anehangin, sal von 12 mark silbirs sin, des silbirs sal ieder irtzbischof gebin daz dritte deil, der stap mit den ingesigeln und briefezeichin sal zuogeantwurtit werdin des hofis kantzelir in sinen nuotz zuo kerin, wie iz yme selbir fugit. Und nachdem daz der irtzbischof, dem daz große ingesigel geburit zuo dragin, komit von keisirlichem hofe in sine hirburge, so sal er daz selbe ingesigel sendin mit eyme sinis gesindes uff eime perde deme hofekantzlir, daz pherd ist her schuldig zuo gebin dem selbin kantzilir nach zemelichkeit siner eigin wirdekeit und minne, die er zuo yme hat.

[3] Der margrafe von Brannenburg sal komen uff eyme perde und sal han zwei silbirn beckin mit waßir in den hendin und eine schone hantwehil und sal sitzin von sime pherde und sal deme keisir adir deme konige waßir gebin ubir die hende, die beckin sullint halten 12 mark silbirs.

[4] Der paltzgrave von Rine sal inriten uf eyme perde mit vir silbirn schusselin in sinen hendin, die sal iecliche haltin 3 mark silbirs, und sal abesten von deme perde und sal die schußelin setzin uf den disch fur den keisir adir konig.

[5] Darnach sal der konig von Beheim komen uf eyme pherde und sal brengen eynen silbirn kopf von 12 marck silbirs mit wine und mir waßir gemisschit und sal sten von sime pherde und sal den kop dem keysir adir konige zu drinckin biedin.

[6] Alse wir funden han, daz bizher gehaltin ist, also setzin wir auch, so die werntlichin kurfursten ir ampt han getan, so sal der von Falkinstein, ein fitzkamerer des / richis, zuo eme nemen pherde und beckin des marggrafin von Brannenburg, der kochinmeistir von Norttinberg sal nemen pherde und schußelin des paltzgrafen, der schencke von Limpburg sal nemen pherde und kop des konigis von Beheim, der von Pfaffenheim der sal nemen pherde unde stap und summern des hirtzaugin von Sassin, ob die selbin sint zuogegin und ir iegelichir dinte yn sime ampte, ist abir daz ir etlichir in deme hofe nit geinwurtig were, so sullin des keisirs adir des konigs dageliche hofediener, nachdem als iegelichir gemeinsamt an dem amte mit dem, der nit zuogegin ist, als er daz ampt dreit, also sal er auch den nutz ufhebin.

MÜ = München, Universitätsbibliothek: Ms. 685 (um 1420, Johannes Spanhofer aus Mittelbayern)
 
 
 

Was die kurfursten tun und hallten sollen, so der keyser oder Roemischer kunig hof halltet

Wir setzin, wan der keisir adir Romisch konig uffin hoff heldit, da die kurfurstin mit yrin amptin sullint dienen, so sal die dise hernach geschriben ordenunge gehaltin werdin:

[1] Zuom irstin, so der keisir adir der konig sitzit uf sime keisirlichin adir koniglichim trone, so sal der hirtzauge von Sassin sin ampt dun in dese wise: man sal schuotten for daz keisirliche gesesse ein huffen habirn, der also hoch sy, daz er dem perde gee an die brust adir an den vordern reiff, uff dem perde sal der hirtzauge sitzin und sal han eyne silbirn strichin in siner hant und ein silbirn summern, die beyde sullint han an gewiechte 12 marck silbirs; und also sitzin uf dem perde sal er daz mas ful habirn nemen und sal den dem irstin knechte, der da komit, schudin in sinen sack. So er daz gedut, so sal er die strichin steckin in den habirn und sal abezogen, und sin undirmarschalg der von Pappenheim der sal an sine stat adir des hofis marschalg, obe der von Pappenheim nit da inwere, den habirn furbaz uzmessin. /

[2] So der keisir adir der konig inget zuo dissche, so sullin die geistlichin kurfursten irtzbischofe sten for dem dissche mit andirn prelatin unde sullint den disch gesegin nach der ordenunge, alse daruff vor geschrebin ist. So der disch gesegint ist, so sullint die selbin irtzbischofe, obe sie da sint, adir zwene adir eynre die ingesigel und keisirliche adir konigliche briefezeichin von deme hofekantzilir nehmen an deme silbirn stabe, und der irtzbischof, in des kantzelerie der hof gehalten wirt, sal mittin gen und die zwene ie wedir beiderseit und sullint alle den stap, da die ingesigel anehangin, mit irin henden anegriffin und sullin sie dragin und wirdeclichin legin fur den keisir adir konig uf den disch, der keisir adir konig sal sie in zuo stunt weddirgebin, und der irtzbischoff, in des kantzelarie daz geschicht, der sal daz große ingesigel dragin an sime halse, bis daz man gessin hat, und darnach bit daz er komit an sine hirburge von keisirlichim adir koniglichem hofe geredin. Der stap, da die ingesigel anehangin, sal von 12 mark silbirs sin, des silbirs sal ieder irtzbischof gebin daz dritte deil, der stap mit den ingesigeln und briefezeichin sal zuogeantwurtit werdin des hofis kantzelir in sinen nuotz zuo kerin, wie iz yme selbir fugit. Und nachdem daz der irtzbischof, dem daz große ingesigel geburit zuo dragin, komit von keisirlichem hofe in sine hirburge, so sal er daz selbe ingesigel sendin mit eyme sinis gesindes uff eime perde deme hofekantzlir, daz pherd ist her schuldig zuo gebin dem selbin kantzilir nach zemelichkeit siner eigin wirdekeit und minne, die er zuo yme hat.

[3] Der margrafe von Brannenburg sal komen uff eyme perde und sal han zwei silbirn beckin mit waßir in den hendin und eine schone hantwehil und sal sitzin von sime pherde und sal deme keisir adir deme konige waßir gebin ubir die hende, die beckin sullint halten 12 mark silbirs.

[4] Der paltzgrave von Rine sal inriten uf eyme perde mit vir silbirn schusselin in sinen hendin, die sal iecliche haltin 3 mark silbirs, und sal abesten von deme perde und sal die schußelin setzin uf den disch fur den keisir adir konig.

[5] Darnach sal der konig von Beheim komen uf eyme pherde und sal brengen eynen silbirn kopff von 12 marck silbirs mit wine und mir waßir gemisschit und sal sten von sime pherde und sal den kop dem keysir adir konige zu drinckin biedin.

[6] Alse wir funden han, daz bizher gehaltin ist, also setzin wir auch, so die werntlichin kurfursten ir ampt han getan, so sal der von Falkinstein, ein fitzkamerer des / richis, zuo eme nemen pherde und beckin des marggrafin von Brannenburg, der kochinmeistir von Norttinberg sal nemen pherde und schußelin des paltzgrafen, der schencke von Limpburg sal nemen pherde und kop des konigis von Beheim, der von Pappenheim der sal nemen pherde unde stap und summern des hirtzaugin von Sassin, ob die selbin sint zuogegin und ir iegelichir dinte yn sime ampte, ist abir daz ir etlichir in deme hofe nit geinwurtig were, so sullin des keisirs adir des konigs dageliche hofediener, nachdem als iegelichir gemeinsamt an dem amte mit dem, der nit zuogegin ist, als er daz ampt tregt, also sal er auch den nutz ufhebin.

DR = Dresden, Sächsische Landesbibliothek: H 134 (1433/37, Johannes Brüntzler aus Stuttgart)
 

Daz XXVII. capitel

Von den ampten der kurfursten in keisirlichem adir koniglichem hofe
 

Wir setzin, wan der keisir adir Romisch konig uffin hoff heldit, da die kurfurstin mit yrin amptin sullint dienen, so sal die dise hernach geschriben ordenunge gehaltin werdin:

[1] Zuom irstin, so der keisir adir der konig sitzit uf sime keisirlichin adir koniglichim trone, so sal der hirtzauge von Sassin sin ampt dun in dese wise: man sal schuten for daz keisirliche gesesse ein huffen habirn, der also hoch sy, daz er dem perde gee an die brust adir an den vordern reiff, uff dem perde sal der hirtzauge sitzin und sal han eyne silbirn strichin in siner hant und ein silbirn summern, die beyde sullint han an gewiechte 12 marck silbirs; und also sitzin uf dem perde sal er daz mas ful habirn nemen und sal den dem irstin knechte, der da komit, schudin in sinen sack. So er daz gedut, so sal er die strichin steckin in den habirn und sal abezogen, und sin undirmarschalg der von Pappenheim der sal an sine stat adir des hofis marschalg, obe der von Pappenheim nit da inwere, den habirn furbaz uzmessin. /
 

[2] So der keisir adir der konig inget zuo dissche, so sullin die geistlichin kurfursten irtzbischofe sten for dem dissche mit andirn prelatin unde sullint den disch gesegin nach der ordenunge, alse daruff vor geschrebin ist. So der disch gesegint ist, so sullint die selbin irtzbischofe, obe sie da sint, adir zwene adir eynre die ingesigel und keisirliche adir konigliche briefezeichin von deme hofekantzilir nehmen an deme silbirn stabe, und der irtzbischof, in des kantzelerie der hof gehalten wirt, sal mittin gen und die zwene ie wedir beiderseit und sullint alle den stap, da die ingesigel anehangin, mit irin hendenanegriffin und sullin sie dragin und wirdeclichin legin fur den keisir adir konig uf den disch, der keisir adir konig sal sie in zuo stunt weddirgebin, und der irtzbischoff, in des kantzelarie daz geschicht, der sal daz große ingesigel dragin an sime halse, bis daz man gessin hat, und darnach bit daz er komit an sine hirburge von keisirlichim adir koniglichem hofe geredin. Der stap, da die ingesigel anehangin, sal von 12 mark silbirs sin, des silbirs sal ieder irtzbischof gebin daz dritte deil, der stap mit den ingesigeln und briefezeichin sal zuogeantwurtit werdin des hofis kantzelir in sinen nuotz zuo kerin, wie iz yme selbir fugit. Und nachdem daz der irtzbischof, dem daz große ingesigel geburit zuo dragin, komit von keisirlichem hofe in sine hirburge, so sal er daz selbe ingesigel sendin mit eyme sinis gesindes uff eime perde deme hofekantzlir, daz pherd ist her schuldig zuo gebin dem selbin kantzilir nach zemelichkeit siner eigin wirdekeit und minne, die er zuo yme hat.

[3] Der margrafe von Brannenburg sal komen uff eyme perde und sal han zwei silbirn beckin mit waßir in den hendin und eine schone hantwehil und sal sitzin von sime pherde und sal deme keisir adir deme konige waßir gebin ubir die hende, die beckin sullint halten 12 mark silbirs.
 

[4] Der paltzgrave von Rine sal inriten uf eyme perde mit vir silbirn schusselin in sinen hendin, die sal iecliche haltin 3 mark silbirs, und sal abesten von deme perde und sal die schußelin setzin uf den disch fur den keisir adir konig.

[5] Darnach sal der konig von Beheim komen uf eyme pherde und sal brengen eynen silbirn kop von 12 marck silbirs mit wine und mir waßir gemisschit und sal sten von sime pherde und sal den kopff dem keysir adir konige zu drinckin biedin.

[6] Alse wir funden han, daz bizher gehaltin ist, also setzin wir auch, so die werntlichin kurfursten ir ampt han getan, so sal der von Falkinstein, ein fitzkamerer des / richis, zuo eme nemen pherde und beckin des marggrafin von Brannenburg, der kochinmeistir von Norttinberg sal nemen pherde und schußelin des paltzgrafen, der schencke von Limpburg sal nemen pherde und kop des konigis von Beheim, der von Pappenheim der sal nemen pherde unde stap und summern des hirtzaugin von Sassin, ob die selbin sint zuogegin und ir iegelichir dinte yn sime ampte, ist abir daz ir etlichir in deme hofe nit geinwurtig were, so sullin des keisirs adir des konigs dageliche hofediener, nachdem als iegelichir gemeinsamt an dem amte mit dem, der nit zuogegin ist, als er daz ampt tregt, also sal er auch den nutz ufhebin.

Bearbeiter: Christoph Gevers (Universität Hamburg)
Datum: 19. April 2004

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur: 20. April 2004
Spaltenerstellung: 20. April 2004
Erstveröffentlichung: 20. April 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln


Kapitel 28

MGH Constitutiones 11, S. 627.

Bulla Aurea Caput 28
 
 
ALT = Alte Frankfurter Übersetzung (1371, 1944 verbrannt, Anonymus)
 
 

Das XXVIII. capitel

Von der ordenunge der dische in dem keisirlichin adir konglichem offen hofe
 

[1] Keisirlichir adir koniglichir disch sal also gefugigt sin, daz er ubir andir dische in dem sal sehs fuße hohir sy gesetzit, an dem nieman sal sitzin in dem dage des hirlichin hofis dan alleine der keisir adir konig.

De stul und der disch der keisirynnen adir konigynnen sal bereit sin in dem sal, also daz ir disch dry fuße nedir ey dan des keisirs adir konigis und dri fuße hohir dan der kurfurstin disch, die kurfurstin sullen undir in in glichir hohe stule und dische han.

Undir des keisirs geseße sins dischis sam man bereiten den selbin kurfurstin geistlichin und werntlichin zuo der rechtin hant dry, zuo der linkitin hant dry geseßin, daz sebinde geseße sal man bereitin glich gein des keisirs adir konigis antlitze, als iz davor von dem sitzin detr kurfurstin uzgesprochin ist, auch also daz nieman andirs, waz wirdekeit er ist, sitin sal undir in adir zuo den dischin.

[2] Iz zemit auch nit den werntlichin kurfurstin, daz ir eyne sich setze zuo dunde hat, wan so ir enre sin ampte fullinbracht hat, so sal er gen zuo dem dische, der eme bereit ist, und sal daby stende beidin, bis daz die andirn ir ampt hant getan, danach sullin sie sich alle und sundir mit einandir setzin zu den disschin, als in ir ieclichim beriet ist.

GÖ = Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: Ms. jurid. 213 (1419, Anonymus)
 

Das XXVIII. capitel

Von der ordenunge der dische in dem keisirlichin adir konglichem offen hofe
 

[1] Keisirlichir adir koniglichir disch sal also gefugigt sin, daz er ubir andir dische in dem sal sehs fuße hohir sy gesetzit, an dem nieman sal sitzin in dem dage des hirlichin hofis dan alleine der keisir adir konig.

De stul und der disch der keisirynnen adir konigynnen sal bereit sin in dem sal, also daz ir disch dry fuße nedir ey dan des keisirs adir konigis und dri fuße hohir dan der kurfurstin disch, die kurfurstin sullen undir in in glichir hohe stule und dische han.

Undir des keisirs geseße sins dischis sam man bereiten den selbin kurfurstin geistlichin und werntlichin zuo der rechtin hant dry, zuo der linkitin hant dry geseßin, daz sebinde geseße sal man bereitin glich gein des keisirs adir konigis antlitze, als iz davor von dem sitzin detr kurfurstin uzgesprochin ist, auch also daz nieman andirs, waz wirdekeit er ist, sitin sal undir in adir zuo den dischin.

[2] Iz zemit auch nit den werntlichin kurfurstin, daz ir eyne sich setze zuo dunde hat, wan so ir einer sin ampte fullinbracht hat, so sal er gen zuo dem dische, der eme bereit ist, und sal daby stende bleiben und beiten, bis daz die andirn ir ampt hant getan, danach sullin sie sich alle und sundir mit einandir setzin zu den disschin, als in ir ieclichim beriet ist.

MÜ = München, Universitätsbibliothek: Ms. 685 (um 1420, Johannes Spanhofer aus Mittelbayern)
 
 
 

Wie dez kaysers oder des Romischen kungies tisch auch der kayserinn oder kuoniginn und der kurfuorsten tisch sullent geordent sein

[1] Keisirlichir adir koniglichir disch sal also gefugigt sin, daz er ubir andir dische in dem sal sehs fuße hohir sy gesetzit, an dem nieman sal sitzin an dem dage des hirlichin hofis dan alleine der keisir adir konig.

De stul und der disch der keisirynnen adir konigynnen sal bereit sin in dem sal, also daz ir disch dry fuße nedir ey dan des keisirs adir konigis und dri fuße hohir dan der kurfurstin disch, die kurfurstin sullen undir in in glichir hohe stule und dische han.

Undir des keisirs geseße sins dischis sam man bereiten den selbin kurfurstin geistlichin und werntlichin zuo der rechtin hant dry, zuo der linkitin hant dry geseßin, daz sebinde geseße sal man bereitin glich gein des keisirs adir konigis antlitze, als iz davor von dem sitzin detr kurfurstin uzgesprochin ist, auch also daz nieman andirs, waz wirdekeit er ist, sitin sal undir in adir zuo den dischin.

[2] Iz zemit auch nit den werntlichin kurfurstin, daz ir eyne sich setze zuo dunde hat, wan so ir einer sin ampte fullinbracht hat, so sal er gen zuo dem dische, der eme bereit ist, und sal daby stende welaiben und paiten, bis daz die andirn ir ampt hant getan, danach sullin sie sich alle und sundir mit einandir setzin zu den disschin, als in ir ieclichim beriet ist.

DR = Dresden, Sächsische Landesbibliothek: H 134 (1433/37, Johannes Brüntzler aus Stuttgart)
 

Das XXVIII. capitel

Von der ordenunge der dische in dem keisirlichin adir konglichem offen hofe
 

[1] Keisirlichir adir koniglichir disch sal also gefugigt sin, daz er ubir andir dische in dem sal sehs fuße hohir sy gesetzit, an dem nieman sal sitzin an dem dage des hirlichin hofis dan alleine der keisir adir konig.

De stul und der disch der keisirynnen adir konigynnen sal bereit sin in dem sal, also daz ir disch dry fuße nedir ey dan des keisirs adir konigis und dri fuße hohir dan der kurfurstin disch, die kurfurstin sullen undir in in glichir hohe stule und dische han.

Undir des keisirs geseße sins dischis sam man bereiten den selbin kurfurstin geistlichin und werntlichin zuo der rechtin hant dry, zuo der linkitin hant dry geseßin, daz sebinde geseße sal man bereitin glich gein des keisirs adir konigis antlitze, als iz davor von dem sitzin detr kurfurstin uzgesprochin ist, auch also daz nieman andirs, waz wirdekeit er ist, sitin sal undir in adir zuo den dischin.

[2] Iz zemit auch nit den werntlichin kurfurstin, daz ir eyne sich setze zuo dunde hat, wan so ir einersin ampte fullinbracht hat, so sal er gen zuo dem dische, der eme bereit ist, und sal daby stende bleiben und beiten, bis daz die andirn ir ampt hant getan, danach sullin sie sich alle und sundir mit einandir setzin zu den disschin, als in ir ieclichim beriet ist.

Bearbeiterin: Marie-Luise Heckmann
Datum: 15. April 2004

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur: 15. April 2004
Spaltenerstellung: 15. April 2004
Erstveröffentlichung: 20. April 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln


Kapitel 29

MGH Constitutiones 11, S. 627, 629.

Bulla Aurea Caput 29
 
 
ALT = Alte Frankfurter Übersetzung (1371, 1944 verbrannt, Anonymus)
 
 
 
 
 
 
 

[1] Wir han daz auch fundin von warig sage und gesetze der altin, von der zit itzunt nieman andirs gedenckit, daz von unsirn seligin furfarin flißeclich gehalten ist, / daz ein Romischin konigis kure zuo Frankinfurd in der stat geschehin sal, zuo Ache gecronit werdin, sin irsten hof zuo Nurmberg haltin.

Darumb wullin wir von sichirn sachin, daz die selbin ding in kunftigin zitin gehaltin werdin, ez inwere dan, daz den vorgenant stuckin allin adir etlichen redeliche hindirniße begente.

[2]  Wan iz auch geschehe, daz ein kurfurste geistlich adir werntlich mit rechtim hindirniße geirret werde, so er geheischin were zuo dem keisirlichin hofe, und nit komen mochte, der bode adir procurator, den er sendit und den man zuo sal laßin,  nach dem stule sitzin, alse dem bereit ist, der in gesant hat.

[3] So nuo alle ding fullinbracht sint, die zu keysirlichim adir zu koniglichim hofe zu richtin sint, so sal der hofmeistir zu eme nemen allin buo keisirlichis adir koniglichis geseßis, da keisir adir konig geseßen ist, mit den kurfurstibn den hof zuo halten adir lehin zuo lehin, alse vor uzgegebin ist.

GÖ = Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: Ms. jurid. 213 (1419, Anonymus)
 
 
 
 
 
 

[1] Wir han daz auch fundin von warig sage und gesetze der altin, von der zit itzunt nieman andirs gedenckit, daz von unsirn seligin vorfarende flißeclich gehalten ist, / daz ein Romischin konigis kure zuo Frankinfurd in der stat geschehin sal, zuo Ache gecronit werdin, sin irsten hof zuo Nurmberg haltin.

Darumb wullin wir von sichirn sachin, daz die selbin ding in kunftigin zitin gehaltin werdin, ez inwere dan, daz den vorgenant stuckin allin adir etlichen redeliche hindirniße begente.

[2]  Wan iz auch geschehe, daz ein kurfurste geistlich adir werntlich mit rechtim hindirniße geirret werde, so er geheischin were zuo dem keisirlichin hofe, und nit komen mochte, der bode adir procurator, den er sendit und den man zuo sal laßin,  nach dem stule sitzin, alse dem bereit ist, der in gesant hat.

[3] So nuo alle ding fullinbracht sint, die zu keysirlichim adir zu koniglichim hofe zu richtin sint, so sal der hofmeistir zu eme nemen allin buo keisirlichis adir koniglichis geseßis, da keisir adir konig geseßen ist, mit den kurfurstibn den hof zuo halten adir lehin zuo lehin, alse vor uzgegebin ist.

MÜ = München, Universitätsbibliothek: Ms. 685 (um 1420, Johannes Spanhofer aus Mittelbayern)
 

Wo er die kuor ains Roemischen kunigs geschehen sol und wo er sein erste kron enphahen und auch seinen ersten hof halten sol

[1] Wir han daz auch fundin von warig sage und gesetze der altin, von der zit itzunt nieman andirs gedenckit, daz von unsirn seligin vorvorderen flißeclich gehalten ist, / daz ein Romischin konigis kure zuo Frankinfurd in der stat geschehin sal, zuo Ache gecronit werdin, sin irsten hof zuo Nurmberg haltin.

Darumb wullin wir von sichirn sachin, daz die selbin ding in kunftigin zitin gehaltin werdin, ez inwere dan, daz den vorgenant stuckin allin adir etlichen redeliche hindirniße begente.

[2]  Wan iz auch geschehe, daz ein kurfurste geistlich adir werntlich mit rechtim hindirniße geirret werde, so er geheischin were zuo dem keisirlichin hofe, und nit komen mochte, der bode adir procurator, den er sendit und den man zuo sal laßin,  nach dem stule sitzin, alse dem bereit ist, der in gesant hat.

[3] So nuo alle ding fullinbracht sint, die zu keysirlichim adir zu koniglichim hofe zu richtin sint, so sal der hofmeistir zu eme nemen allin paw keisirlichis adir koniglichis geseßis, da keisir adir konig geseßen ist, mit den kurfurstibn den hof zuo halten adir lehin zuo lehin, alse vor uzgegebin ist.

DR = Dresden, Sächsische Landesbibliothek: H 134 (1433/37, Johannes Brüntzler aus Stuttgart)
 
 
 
 
 
 

[1] Wir han daz auch fundin von warig sage und gesetze der altin, von der zit itzunt nieman andirs gedenckit, daz von unsirn seligin vorfaren flißeclich gehalten ist, / daz ein Romischin konigis kure zuo Frankinfurd in der stat geschehin sal, zuo Ache gecronit werdin, sin irsten hof zuo Nurmberg haltin.

Darumb wullin wir von sichirn sachin, daz die selbin ding in kunftigin zitin gehaltin werdin, ez inwere dan, daz den vorgenant stuckin allin adir etlichen redeliche hindirniße begente.

[2]  Wan iz auch geschehe, daz ein kurfurste geistlich adir werntlich mit rechtim hindirniße geirret werde, so er geheischin were zuo dem keisirlichin hofe, und nit komen mochte, der bode adir procurator, den er sendit und den man zuo sal laßin,  nach dem stule sitzin, alse dem bereit ist, der in gesant hat.

[3] So nuo alle ding fullinbracht sint, die zu keysirlichim adir zu koniglichim hofe zu richtin sint, so sal der hofmeistir zu eme nemen allin bawe keisirlichis adir koniglichis geseßis, da keisir adir konig geseßen ist, mit den kurfurstibn den hof zuo halten adir lehin zuo lehin, alse vor uzgegebin ist.

Bearbeiterin: Marie-Luise Heckmann
Datum: 21. April 2004

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur: 21. April 2004
Spaltenerstellung: 21. April 2004
Erstveröffentlichung: 21. April 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln


Kapitel 30

MGH Constitutiones 11, S. 629, 631.

Bulla Aurea Caput 30
 
 
ALT = Alte Frankfurter Übersetzung (1371, 1944 verbrannt, Anonymus)
 
 

Das XXX. capitel

Von den furstin, die lehin inphahint, waz sie gebin sullint et cetera
 

[1] Wir setzin mit desem keisirlichin gesetze, daz die kurfurstin geistlichin und werntlichin, so sie konigliche lehin von keisir adir von konige inphahint, so sullin sie nieman gebundin sin icht zu gebin, wan daz gelt, daz in solichir wise gegebin wurde, daz hurte den amptluden zu. Von nu alle kurfursten in keisirlichem hofe ubir alle ampte sin, wan sie kamerer, kochinmeistir, schencke und marstellir sint und hant undir in in den selbin amptin gesetze undirdan, die ime von Romischin fursten gegebin und gewedemit sint, darumb were iz ein daube rede, daz die undirdane amptlude von irin obirstin amptherrin, und in wilchir wise daz geschehe, gelt vorderen, ez were dan villichte, das die selbin kurfurstin irin undirn amptluden etwaz frilich und willeclich wultin gebin.

[2] Abir dye andir furstin des richis geistlich adir werntlich, so ir eynre lehin inphehit von Romischin keisir adir konige, der sal gebin den amptludin in des keisirs adir konigis hofe 63 mark silbris und eynen firdung, ez sy dan, daz ir einre mit friheit adir mit keisirlichir adir mit koniglichir laube sich beschirmen moge und bewerin, daz er / ledig uzgenommen sy von solichir gulte und auch von andirn dingen, die von gewohnheit sint zu geltin umb soliche inphahin der lehin.

Die vorgenant 63 marck und firdung silbris sal der hofemeistir des keisirs adir konigis also deilin: er sal eme selbir zum irstin behaltin 10 mark, dem kantzelir zehin mark, dem meistirn, den schribirn, den dicterern 3 mark, dem ingesigelir umb daz waz und birmynt den eynen firdung, also daz der kantzelir und die schribir dem furstin, der daz lehin inphangen hat, nit andirs sint schuldig zu gebin dan gezug brieffe des inphangen lehins adir eynen brieff eyner eynfeltigin inleidunge.

[3] Auch sal der hofemeistir gebin dem schenkin von Limpburg 10 mark, dem kochinmeistir von Norttinberg 10 mark, dem undirmarschalke von Pappinheim 10 mark, dem kemmerer von Falkinstein 10 mark mit solichin gedingen, ob sie und ir iegelichir geinwurtig sint in den hohen hofen und iegelichir dinte sime ampte. Were abir, daz die vorgenant undiramptlude adir ir iegelichir nit geinwurtig weren, so sullint die amptlude des keisirs adir konigis, die ubir solich ampt sint, der abesint, der stat sie virwesint, in des amptis namen und arbeit er dreit. Also sal er nutz und gewin nehmen.

[4] So auch ein furste lehin inphehit von keisir adir von konige und uf eyme pherde adir uf eyme andirn fiehe sitzit, daz phert adir daz fiehe, willichirleie iz ist, sal deme obirstin marschalke deme hirtzaugin von Sassin werdin, ob er geinwurtig ist, andirs iz wurde dem undirmarschalke von Pappinheim, ist er nit da, so wirt iz des keisirs adir konigis hofemarschalg.

GÖ = Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: Ms. jurid. 213 (1419, Anonymus)
 

Das XXX. capitel

Von den furstin, die lehin inphahint, waz sie gebin sullint et cetera
 

[1] Wir setzin mit desem keisirlichin gesetze, daz die kurfurstin geistlichin und werntlichin, so sie konigliche lehin von keisir adir von konige inphahint, so sullin sie nieman gebundin sin icht zu gebin, wan daz gelt, daz in solichir wise gegebin wurde, daz horte den amptluden zu. Wan nu alle kurfursten in keisirlichem hofe ubir alle ampte sin, wan sie kamerer, kochinmeistir, schencke und marstaler sint und hant undir in in den selbin amptin gesetzt undirdan, die ime von Romischin fursten gegebin und gewedemit sint, darumb were iz ein daube rede, daz die undirdane amptlude von irin obirstin amptherrin, und in wilchir wise daz geschehe, gelt vorderen, ez were dan villichte, das die selbin kurfurstin irin undirn amptluden etwaz frilich und willeclich wultin gebin.

[2] Abir dye andir furstin des richis geistlich adir werntlich, so ir eynre lehin inphehit von Romischin keisir adir konige, der sal gebin den amptludin in des keisirs adir konigis hofe 63 mark silbris und eynen firdung, ez sy dan, daz ir einre mit friheit adir mit keisirlichir adir mit koniglichir laube sich beschirmen moge und bewerin, daz er / ledig uzgenommen sy von solichir gulte und auch von andirn dingen, die von gewohnheit sint zu geltin umb soliche inphahin der lehin.

Die vorgenant 63 marck und firdung silbris sal der hofemeistir des keisirs adir konigis also deilin: er sal eme selbir zum irstin behaltin 10 mark, dem kantzelir zehin mark, dem meistirn, den schribirn, den dicterern 3 mark, dem ingesigelir umb daz wahs und birmente den eynen firdung, also daz der kantzelir und die schribir dem furstin, der daz lehin inphangen hat, nit andirs sint schuldig zu gebin dan gezuges briefe des inphangen lehins adir eynen brieff eyner eynfeltigin inleidunge.

[3] Auch sal der hofemeistir gebin dem schenkin von Limpburg 10 mark, dem kochinmeistir von Norttinberg 10 mark, dem undirmarschalke von Pappinheim 10 mark, dem kemmerer von Falkinstein 10 mark mit solichin gedingen, ob sie und ir iegelichir geinwurtig sint in den hohen hofen und iegelichir dinte sime ampte. Were abir, daz die vorgenant undiramptlude adir ir iegelichir nit geinwurtig weren, so sullint die amptlude des keisirs adir konigis, die ubir solich ampt sint, der abesint, der stat sie virwesint, in des amptis namen und arbeit er dreit. Also sal er nutz und gewin nehmen.

[4] So auch ein furste lehin enphohet von keisir adir von konige und uf eyme pherde adir uf eyme andirn fiehe sitzit, daz phert adir daz fiehe, willichirleie iz ist, sal deme obirstin marschalke deme hirtzaugin von Sassin werdin, ob er geinwurtig ist, andirs iz wurde dem undirmarschalke von Pappinheim, ist er nit da, so wirt iz des keisirs adir konigis hofemarschalg.

MÜ = München, Universitätsbibliothek: Ms. 685 (um 1420, Johannes Spanhofer aus Mittelbayern)
 
 
 

Wann die kurfuorsten lehen empfahen, wes sy dann geben sollen, des gleichen die andern fuorsten

[1] Wir setzin mit desem keisirlichin gesetze, daz die kurfurstin geistlichin und werntlichin, so sie konigliche lehin von keisir adir von konige inphahint, so sullin sie nieman gebundin sin nichts zu gebin, wan daz gelt, daz in solichir wise gegebin wurde, daz gehort den amptluden zu. Wan nu alle kurfursten in keisirlichem hofe ubir alle ampte sin, wan sie kamerer, kochinmeistir, schencke und marstaler sint und hant undir in in den selbin amptin gesetzt undirdan, die ime von Romischin fursten gegebin und gewedemit sint, darumb were iz ein daube rede, daz die undirdane amptlude von irin obirstin amptherrin, und in wilchir wise daz geschehe, gelt vorderen, ez were dan villichte, das die selbin kurfurstin irin undirn amptluden etwaz frilich und willeclich wultin gebin.

[2] Abir dye andir furstin des richis geistlich adir werntlich, so ir eynre lehin inphehit von Romischin keisir adir konige, der sal gebin den amptludin in des keisirs adir konigis hofe 63 mark silbris und eynen firdung, ez sy dan, daz ir einre mit friheit adir mit keisirlichir adir mit koniglichir laube sich beschirmen moge und bewerin, daz er / ledig uzgenommen sy von solichir gulte und auch von andirn dingen, die von gewohnheit sint zu geltin umb soliche inphahin der lehin.

Die vorgeschriben 63 marck und firdung silbris sal der hofemeistir des keisirs adir konigis also deilin: er sal eme selbir zum irstin geben 10 mark, dem kantzelir zehin mark, dem meistirn, den schribirn, den dicterern 3 mark, dem ingesigelir umb daz wachs und pirmet den eynen firdung, also daz der kantzelir und die schribir dem furstin, der daz lehin inphangen hat, nit andirs sint schuldig zu gebin dan zeugbriefs des inphangen lehins adir eynen brieff eyner eynfeltigin inleidunge.

[3] Auch sal der hofemeistir gebin dem schenkin von Limpburg 10 mark, dem kochinmeistir von Norttinberg 10 mark, dem undirmarschalke von Pappinheim 10 mark, dem kemmerer von Falkinstein 10 mark mit solichin gedingen, ob sie und ir iegelichir geinwurtig sint in den hohen hofen und iegelichir dinte sime ampte. Were abir, daz die vorgeschriben unser amptlute adir ir iegelichir nit geinwurtig weren, so sullint die amptlude des keisirs adir konigis, die ubir solich ampt sint, der abesint, der stat sie virwesint, in des amptis namen und arbeit er dreit. Also sal er nutz und gewin nehmen.

[4] So auch ein furste lehin enphacht von keisir adir von konige und uf eyme pherde adir uf eyme andirn fiehe sitzit, daz phert adir daz fiehe, willichirleie iz ist, sal deme obirstin marschalke deme hirtzaugin von Sassin werdin, ob er geinwurtig ist, andirs iz wurde dem undirmarschalke von Pappinheim, ist er nit da, so wirt iz des keisirs adir konigis hofemarschalg.

DR = Dresden, Sächsische Landesbibliothek: H 134 (1433/37, Johannes Brüntzler aus Stuttgart)
 

Das XXX. capitel

Von den furstin, die lehin inphahint, waz sie gebin sullint et cetera
 

[1] Wir setzin mit desem keisirlichin gesetze, daz die kurfurstin geistlichin und werntlichin, so sie konigliche lehin von keisir adir von konige inphahint, so sullin sie nieman gebundin sin nichts zu gebin, wan daz gelt, daz in solichir wise gegebin wurde, daz horet den amptluden zu. Wan nu alle kurfursten in keisirlichem hofe ubir alle ampte sin, wan sie kamerer, kochinmeistir, schencke und marschalcke sint und hant undir in in den selbin amptin gesetzt undirdan, die ime von Romischin fursten gegebin und gewedemit sint, darumb were iz ein daube rede, daz die undirdane amptlude von irin obirstin amptherrin, und in wilchir wise daz geschehe, gelt vorderen, ez were dan villichte, das die selbin kurfurstin irin undirn amptluden etwaz frilich und willeclich wultin gebin.

[2] Abir dye andir furstin des richis geistlich adir werntlich, so ir eynre lehin inphehit von Romischin keisir adir konige, der sal gebin den amptludin in des keisirs adir konigis hofe 63 mark silbris und eynen firdung, ez sy dan, daz ir einre mit friheit adir mit keisirlichir adir mit koniglichir laube sich beschirmen moge und bewerin, daz er / ledig uzgenommen sy von solichir gulte und auch von andirn dingen, die von gewohnheit sint zu geltin umb soliche inphahin der lehin.

Die vorgeschriben 63 marck und firdung silbris sal der hofemeistir des keisirs adir konigis also deilin: er sal eme selbir zum irstin geben 10 mark, dem kantzelir zehin mark, dem meistirn, den schribirn, den dicterern 3 mark, dem ingesigelir umb daz wachß und permet den eynen firdung, also daz der kantzelir und die schribir dem furstin, der daz lehin inphangen hat, nit andirs sint schuldig zu gebin dan geczugbriefs des inphangen lehins adir eynen brieff eyner eynfeltigin inleidunge.

[3] Auch sal der hofemeistir gebin dem schenkin von Limpburg 10 mark, dem kochinmeistir von Norttinberg 10 mark, dem undirmarschalke von Pappinheim 10 mark, dem kemmerer von Falkinstein 10 mark mit solichin gedingen, ob sie und ir iegelichir geinwurtig sint in den hohen hofen und iegelichir dinte sime ampte. Were abir, daz die vorgeschriben unser amptlute adir ir iegelichir nit geinwurtig weren, so sullint die amptlude des keisirs adir konigis, die ubir solich ampt sint, der abesint, der stat sie virwesint, in des amptis namen und arbeit er dreit. Also sal er nutz und gewin nehmen.

[4] So auch ein furste lehin empfehet von keisir adir von konige und uf eyme pherde adir uf eyme andirn fiehe sitzit, daz phert adir daz fiehe, willichirleie iz ist, sal deme obirstin marschalke deme hirtzaugin von Sassin werdin, ob er geinwurtig ist, andirs iz wurde dem undirmarschalke von Pappinheim, ist er nit da, so wirt iz des keisirs adir konigis hofemarschalg.

Bearbeiterin: Gesche Martens (Universität Hamburg)
Datum: 24. April 2004

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur: 25. April 2004
Spaltenerstellung: 27. April 2004
Erstveröffentlichung: 27. April 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln


Kapitel 31

MGH Constitutiones 11, S. 631, 633.

Bulla Aurea Caput 31
 
 
ALT = Alte Frankfurter Übersetzung (1371, 1944 verbrannt, Anonymus) 
 
 

Das XXXI. capitel

Von den manigerhande zungen der kurfursten
 

Sit daz die wirdekeit Romischis richis hat zu bedrachtin gesetze unde uzrichtinc manigirhande lande, die undirscheidin sint an setin, an leben, an sprache, so ist von urteil allir wise wirdig und nutze geachtit, daz die kurfursten, die da sint sule und gledir des richis, sin gelerit in undirscheit manigirhande sprache unde zungen, daz sie fele lude virsten und auch daz man sie virste und daz sie mit sorgsamkeit vil lutin ir not uffhebin. Darunb setzin wir, daz der herluchtin kurfursten des konigis von Beheim, des paltzgrave von Rine, des hirtzzaugin von Sassin und des margraven von Brannenburg / sone adir ir irbin adir ir nochekomen gelerit werdin in Latiner, Lamparter und Slefener zunge, anzufahin von deme jare irs altirs, wan iz dofur zu haltin ist, daz in Dutsche sprache zu wißin naturlich ingeplantz ist von kintheit zu lerin, also daz sie undir 24 [statt 14] jarin irs altirs gelerit sin in solichin zungen, alse sie dan gnade von gode darubir han inphangin. Daz wirt nit alleine nutze, iz wirt auch von vorgenant sachin gar hohe notdurftig gehaltin, darumb daz die zungen dicke zu nutze und notdurft des heiligin richis gewohnlich sint zu ubin und in strengen sachin des richis me virjagit werden, dese wise zu lernen, setzin wir also zu halten, daz iz blibe an fedir wille, ob sie sone hant adir ire nestin, von den sie sich virsehin, daz sie irben an den furstendum, schickin zu den stedin, da sie die selbin zungen mogen lernen adir in zufugin in irin eygin husirn zuchtmeistir, lere und kinde medegesellin, die auch darinne virstendig sint, mit der wandele und lere sie mit einandir mogint in den zungin undirwisit werden.

GÖ = Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: Ms. jurid. 213 (1419, Anonymus)
 

Das XXXI. capitel

Von den manigerhande zungen der kurfursten
 

Sit daz die wirdekeit Romischis richis hat zu bedrachtin gesetze unde uz zuo richten manigirhande lande, die undirscheidin sint an setzen, an leben, an sprache, so ist von urteil allir wise wirdig und nutze geachtit, daz die kurfursten, die da sint sule und gelider des richis, sin gelerit in undirscheit manigirhande sprache unde zungen, daz sie vile lute versten und auch daz man sie versto und daz sie mit sorgsamkeit vil lutin ir not uffhebin. Darunb setzin wir, daz der herluchtin kurfursten des konigis von Beheim, des paltzgrave von Rine, des hirtzzaugin von Sassin und des margraven von Brannenburg / sone adir ir irbin adir ir nochekomen gelerit werdin in Latiner, Lamparter und Slefener zunge, anzufahin von deme jare irs altirs, wan iz dofur zu haltin ist, daz in Dutsche sprache zu wißin naturlich ingepflanzet ist von kintheit zu lerin, also daz sie undir 24 [statt 14] jarin irs altirs gelerit sin in solichin zungen, alse sie dan gnade von gode darubir han inphangin. Daz wirt nit alleine nutze, iz wirt auch von vorgenant sachin gar hohe notdurftig gehaltin, darumb daz die zungen dicke zu nutze und notdurft des heiligin richis gewohnlich sint zu ubin und in strengen sachin des richis me iaget werden, dese wise zu lernen, setzin wir also zu halten, daz iz blibe an vater wille, ob sie sone hant adir ire nestin, von den sie sich virsehin, daz sie irben an den furstendum, schickin zu den stedin, da sie die selbin zungen sproch mogen lernen adir in zufugin in irin eygin husirn zuchtmeistir, lere und kinde medegesellin, die auch darinne virstendig sint, mit der wandele und lere sie mit einandir mogint in den zungin undirwisit werden.

MÜ = München, Universitätsbibliothek: Ms. 685 (um 1420, Johannes Spanhofer aus Mittelbayern)
 
 
 

Was sprach die kurfurstenkinder und nachkomen anvahen zu lernen und kunden sollen

Sit daz die wirdekeit Romischis richis hat zu bedrachtin gesetze unde auszerichten manigirhande lande, die undirscheidin sint an seitten, an leben, an sprache, so ist von urteil allir wise wirdig und nutze geachtit, daz die kurfursten, die da sint sule und gelider des richis, sin gelerit in undirscheit manigirhande sprache unde zungen, daz sie vil laot versteen und auch daz man sie verstee und daz sie mit sorgsamkeit vil lutin ir not uffhebin. Darunb setzin wir, daz der herluchtin kurfursten des konigis von Beheim, des paltzgrave von Rine, des hirtzzaugin von Sassin und des margraven von Brannenburg / sone adir ir irbin adir ir nochekomen gelerit werdin in Latiner, Lamparter und Slesner zunge, anzufahin von deme jare irs altirs, wan iz dofur zu haltin ist, daz in Dutsche sprache zu wißin naturlich ingepflanzet ist von kintheit zu lerin, also daz sie undir 24 [statt 14] jarin irs altirs gelerit sin in solichin zungen, alse sie dan gnade von gode darubir han inphangin. Daz wirt nit alleine nutze, iz wirt auch von vorgenant sachin gar hohe notdurftig gehaltin, darumb daz die zungen dicke zu nutze und notdurft des heiligin richis gewohnlich sint zu ubin und in strengen sachin des richis me vergachet werden, dese wise zu lernen, setzin wir also zu halten, daz iz blibe an vater wille, ob sie sone hant adir ire nestin, von den sie sich virsehin, daz sie irben an den furstendum, schickin zu den stedin, da sie die selbin sprache mogen lernen adir in zufugin in irin eygin husirn zuchtmeistir, lere und kinde medegesellin, die auch darinne virstendig sint, mit der wandele und lere sie mit einandir mogint in den zungin undirwisit werden.

DR = Dresden, Sächsische Landesbibliothek: H 134 (1433/37, Johannes Brüntzler aus Stuttgart)
 

Das XXXI. capitel

Von den manigerhande zungen der kurfursten
 

Sit daz die wirdekeit Romischis richis hat zu bedrachtin gesetze unde ußezurichten manigirhande lande, die undirscheidin sint an siten, an leben, an sprache, so ist von urteil allir wise wirdig und nutze geachtit, daz die kurfursten, die da sint sule und gelider des richis, sin gelerit in undirscheit manigirhande sprache unde zungen, daz sie vil leute versteen und auch daz man sie verstee und daz sie mit sorgsamkeit vil lutin ir not uffhebin. Darunb setzin wir, daz der herluchtin kurfursten des konigis von Beheim, des pfaltzgraven von Rine, des hirtzzaugin von Sassin und des margraven von Brannenburg / sone adir ir irbin adir ir nochekomen gelerit werdin in Latiner, Lamparter und Slessener zunge, anzufahin von deme jare irs altirs, wan iz dofur zu haltin ist, daz in Dutsche sprache zu wißin naturlich ingepflanzet ist von kintheit zu lernen, also daz sie undir 24 [statt 14] jarin irs altirs gelerit sin in solichin zungen, alse sie dan gnade von gode darubir han inphangin. Daz wirt nit alleine nutze, iz wirt auch von vorgenant sachin gar hohe notdurftig gehaltin, darumb daz die zungen dicke zu nutze und notdurft des heiligin richis gewohnlich sint zu ubin und in strengen sachin des richis me vorgaget werden, dese wise zu lernen, setzin wir also zu halten, daz iz blibe an vater wille, ob sie sone hant adir ire nestin, von den sie sich virsehin, daz sie irben an den furstendum, schickin zu den stedin, da sie die selbin sprache mogen lernen adir in zufugin in irin eygin husirn zuchtmeistir, lere und kinde medegesellin, die auch darinne virstendig sint, mit der wandele und lere sie mit einandir mogint in den zungin undirwisit werden.

Bearbeiterin: Gesche Martens (Universität Hamburg)
Datum: 24. April 2004

Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur: 25. April 2004
Spaltenerstellung: 27. April 2004
Erstveröffentlichung: 27. April 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln


Schlussformeln
 

Schlussformeln in lateinischen Handschriften

Würzburg, Staatsarchiv: Mainzer Ingrossaturbuch Nr. 14, fol. 269r (1397-1419, geistlicher Notar Andreas Rucker): 
 

Collacionata et auscultata est fideliter presens bulle auree copia per me Andream Rucker secretarium Moguntinensem ac notarium publicum. Et concordat de verbo ad verbum cum vero originali, quod Aschaffenburgii in testudine continetur. Quod attestor hac manum mea propria.

Heidelberg, Universitätsbibliothek: cpg 168, fol. 33r (frühes 15. Jahrhundert, Kanzlei des Pfalzgrafen bei Rhein):
 

Explicit Bulla aurea scripta ex una Bulla, qua fuerat scripta et collacionata ex vera Bulla aurea sigillata in Heydelberge.

Hamburg, Universitäts- und Landesbibliothek: Cod. Petri 15, fol. 11r (Universität Rostock, 12. September 1426, ca. 5.00 Uhr morgens, Johannes Toghelingh, Kirchenrechsstudent in Rostock, dann Vikar an der Kirche St. Petri in Hamburg):

Et sic est finis tocius auree bulle finite anno domini MCCCCoXXVI feria quinta post festum nativitatis Marie virginis in studio Rostokcensi hora quinta vel quasi.

Leipzig, Universitätsbibliothek: Ms 1091, fol. 162v (wohl Dominikanerkloster St. Paul in Leipzig, 15. Jh.):
 

Deo gracias.


 
Berlin, Staatsbibliothek PK: Ms. lat. Fol. 305, fol. 7v (Exzerpte von zwei aus Havelberg stammenden Studenten in Leipzig, nämlich von Gerardus Rodevos, Propst des Prämonstratenserstifts in Havelberg, und seinem Mitkanoniker H., der die Sammlung 1450 übernahm und bis 1463 vermehrte; dazu Vermerk der Hand F.):

Ordo, qui sequitur, in electione Romani regis et in cesarem seu imperatorem postea assumendi secundum formam constitucionum editarum per clare memorie Karolum IIII. Romanum imperatorem (...) sub bulla que dicitur aurea contentarum (...), que omnia ex copia dicte bulle excerpsi. Ego F. Aretin(um) r(ubri)ca quociens et quandocu(n)que casus seu necessitas electionis regis Romani (...)

München, Bayerische Staatsbibliothek: clm 2513, fol. 423 (um 1461, Leonard Puechler, eventuell Karmelitermönch in Abensberg):
 

O scriptor cessa, manus tua est fessa.

Luzern, Zentral- und Hochschulbibliothek 1: KB 00027.2 (Tresor KB 6612), fol. 149v (1463, Johannes Wegemacher, ehemaliger Student aus Erfurt): 
 

Sub anno domini millesimo quadringentesimo sexagesimo tercio finitus est ister [!] liber per me Johannem Wegemacher tunc temporis studens Erfurdensis.

Augsburg, Staats- und Stadtbibliothek: Cod. 260a, fol. 53v (etwa Juni 1447, ostschwäbisch-nordbayerischer Schreiber, aus Notarskanzlei in Augsburg, über die Absetzung Königs Wenzels): 
 

Cum scribitur millesimo anno quadragentesimo (...) in quo Christus factus est. Rescriptus et completus anno domini MoCCCCo quadragesimoseptimo vicesima quarta die mensis Junii.

Augsburg, Stadtbibliothek: Cod. 360, fol. 174v (25. Januar 1452, aus dem Besitz des Klosters St. Ulrich und Afra in Augsburg):
 

Explicit feria quarta ante Fabiani et Sebastiani martirum anno domini 1452.


Schlussformeln in deutschen Handschriften

Göttingen, Landes- und Universitätsbibliothek: Jurid. 213, fol. 24r (25. April 1419, Herman Reisser aus Westoberdeutschland):

Dis buch wart geschriben an ante Marckus tage in demjore, do man zalte von gottes gebúrte viertzehen hundert und XVIIII jare. Wer dis buoch wider vindet, der sol es Herman Reisser wider geben oder sinen erben durch got und durch des rechten willen. 

Der Schreibervermerk ist als geöffnete Buchrolle gestaltet. Daneben befindet sich ein mit Feder gezeichneter gold-weiß gepfählter Wappenschild, belegt mit weißem siebenblättrigem Eichenblatt und goldener Eichel.

München, Universitätsbibliothek: Ms. 685, fol. 49v (um 1420, Johannes Spranhofer aus Niederbayern):


Hie habent die keyserlichen gesetzn, zu Maintz (!) gemacht, ain ennde.

München, Bayerische Staatsbibliothek: clm 3526, fol. 96 (nach 1446, Kanzlei der Pfalzgrafen bei Rhein, Widmung an  Ludwig IV. den Sanftmütigen, 1436-1449):

Dem durchleuchtigen hochgebornen fürsten und herren, h(err)n Ludwigen pfallenntzgraven bye Reine, hertzogen in Nidern und Obern Bairn etc., meinem gnedigen lieben Herren.

Gotha, FLB: Memb. II, 41, fol. 118v (3. Drittel des 15. Jhs., Peter Ycher aus Worms):

Hie hat die tuotsche guldin bulle ein ende durch mich Peter Ycher von Wormtz.



Wolfenbüttel, Herzog August- Bibliothek: Cod. 82. 4. Aug. Fol., fol. 99v (um 1446/55, Bamberger Schöffenkanzlei):

Hie nympt die gulden bulle eyn ende. Got uns armenn sondern seinen gaist sende und den fursten eyn wolle gissen, das die eyntrechiglich eyn kure beslessen in Frankfurt in der werden statt, do hyne sie got versamet hatt, ser der kristenheit nutzlich und gut seÿ, und der auch alles wandols enig seÿ.

Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: Cod. 82. 4 Aug. Fol., fol. 106r (Bamberg, städtische Gerichtskanzlei, um 1450):


Hie haben eyn ende kaiserlich gesetz gemacht zu Mentz.

Wolfenbüttel, Herzog August- Bibliothek: Cod. 79. 1 Aug. Fol., fol. 81r (15. Jahrhundert, rechtlich-theologische Sammelhandschrift):
 

(...) [mo]gen angebrocht und angewiset werden. Amen. Deo gracias.

Leipzig, Universitätsbibliothek: Ms. Haenel. 29 (3513), fol. 180v (Konrad Tratfelder, Priester im Bistum Regensburg, vor einem 8. September des 15. Jhs.):

Hie haben die kayserlichen gesetz ein ende, gemacgt von kayser Karl den vierdenn und kunnig zu Behaim und sein verkunndet und auß geleget worden zu Maintz, do dann der kayserlich hoff gehaltenn ist worden mit aller zire.


Weimar, Herzogin Anna Amalia-Bibliothek: Fol 73, fol. 22v-23r (3. Viertel des 15. Jahrhunderts, Kanzlei des Pfalzgrafen bei Rhein, Eidformel Ludwigs III. des Bärtigen, 1410-1436, oder Ludwigs IV. des Sanftmütigen, 1436-1449):
 

Ich, Ludwig pfaltzgraue bim Rine, gelob und schwere uff disem heiligen ewangeli, das ich hie liplich reufe, das ich nun furbasame gernoe und gehorsam sein weil dem allerdurchleuechtigsten fursten und herrn, herr N. Romischer keyser, meinem gnedigen herrn, die weil er lebt, und allen seinen nochkommen, Romischen keysern und konigen, und dem heiligen Romischen rich wider alle menschen, und das ich auch weder hilff noch rate nymmer gebe oder geben will wider sin person, sin lebe, sin heil oder sin wesen, sunder das ich sin und sinen nachkomen und des richs schaden und weges verhueten will, wo ich mag. Und das ich auch sin und seinen nachkomen verrettern und widerwertigen nymmer gehellen will, sunder in und seinenn nachkomenn in solichen dingen, wo ich die weyss geruolichen waren, beschiremenn und mit allen meinen krefften beystendig sin und das ich auch und yeclichen dingen, die tzu siner komen gehorendt, getrwlichen halten und thun will, als das dan sin undes richs getrewer kurfurste sinen rechten merer, dem Romischen keyser, nach keyserlichen gesetzen und loblichen gewonheiten tzu halten und tzu tun schuldig ist, und das ich auch alle ding gelob und schwere  tzu halten und tzu thun, die des richs getrewe fursten Romischen keysern und konigen, seinen vorfa- / renn und inn gewonlichen gelobt und geschworen haben und die in dem eyd der trewe, in den heiligen keyserlichen gesetzen begriffen, geschriben sten, als helff mir got und das heilig ewangelium. Amen.


Schlussformeln in französischen Handeschriften

Metz, Bibliothèque municipale: Ms. 855, fol. 63 (spätes 15. Jahrhundert bis um 1622, Stadtbuch aus Metz): 

Cy fine la bulle d'or imperiale.

Metz, Archives municipales: AA 5, no 1, fol. 19 (2. Hälfte des 15. Jahrhunderts, Metz): 

Explicit aurea bulla.



Bearbeiterin: Marie-Luise Heckmann

Daten: 30. März 2004; 15. April 2004; 27. Juni 2004; 14. Juli 2004; 12. August 2004; 25. Januar 2005
Verantwortliche: Marie-Luise Heckmann
Adresse: Rosenstraße 52, D-14542 Werder/Havel
e-mail-Adresse: heckmann.werder@freenet.de
Lesekorrektur:
Spaltenerstellung: 4. April 2004
Erstveröffentlichung: 1. April 2004


Anfang   Datierung  Eingangsgebet   Kapitelverzeichnis  Titel   Einleitung  Kapitel 1  Kapitel 2  Kapitel 3  Kapitel 4  Kapitel 5  Kapitel 6  Kapitel 7  Kapitel 8  Kapitel 9  Kapitel 10  Einmalige Überleitung  Kapitel 11  Zusatz zu Kapitel 11  Kapitel 12  Kapitel 13  Kapitel 14  Kapitel 15  Kapitel 16  Kapitel 17  Kapitel 18  Kapitel 19  Kapitel 20  Kapitel 21  Kapitel 22  Kapitel 23  Überleitung  Kapitel 24  Kapitel 25  Kapitel 26  Kapitel 27  Kapitel 28  Kapitel 29  Kapitel 30  Kapitel 31  Schlussformeln



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