Der Tanhuser
um 1200/10 - nach 1266
Die Gedichte derGroßen HeidelbergerLiederhandschrift
Leiche
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II
C 264c und d. Pfaff 85720-8615. MSH 2,81a-82b. Singer 1-6
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1. | Welt ir in ganzen fröuden sin,so wil ich iu tuon helfe schin,
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2. | Und sit ir fro, so fröuwe ich mich,sit wir den sumer han gesehen; |
5 | diu heide stet gar wunneclich,des muoz man ir von schulden jehen.
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3. | Durch kurzewile ich kam geganuf eine grüene heide breit.da was so wunneclich der plan, |
10 | daz mir verswant min herzeleit.
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4. | Da hort ich die vogel fröuwensich der wunneclichen zit;daz kam von den süezen töuwen,daz si sungen widerstrit.
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5. | Ich horte da vil manegen donvon al den kleinen vogellin.diu heide gap in senften lonmit maneger hande bluomen schin.
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6. | Der selben bluomen brach ich vil, |
20 | alda ichs uf der heide sach;ez duhte mich ein senftez spil.ein aventiure mir geschach,
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7. | Da von min herze in fröuden wasund iemer muoz in fröuden sin: |
25 | ich sach durch daz grüene grasgen ein vil schoenez megetin.
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8. | Min herze daz wart fröuden rich,do ich die schoenen erest sach;si duhte mich so minneclich, |
30 | daz ich mich ir für eigen jach.
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9. | Und ich ir also nahe kam,daz ich ir bot den minen gruoz,und si min rehte war genam,do wart mir aller sorgen buoz.
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10. | Ahi wie diu vil liebe erschrac,do min diu schoene wart gewar!da was so wunneclich der tac,si truoc ein schapel rosevar.
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11. | Schoener creatiure ich nie |
40 | gesach, so rehte wolgestalt,da si uf der heide gie;bi ir so wurde ich niemer alt.
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12. | Ich sprach der minneclichen zuo:wie sit sus eine komen ir |
45 | her an disem morgen fruo?“si sprach: ir sult gelouben mir:
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13. | Durch senften luft ich in dem touweher nach rosenbluomen gie.“ich sprach: minneclichiu frouwe, |
50 | din genade suoche ich hie.“
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14. | An si bewande ich min gemüeteund dar zuo mins herzen sin.frouwe, durch din selber güetenim min herze mit dir hin.
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15. | Daz enpfa mit dinem lone!du bist aller tugende vol.frouwe, mines herzen krone,soz geschiht, so tuost du wol.“
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16. | Da wir sament in den kle |
60 | traten, uns was sanfte we.
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17. | Die schoenen druhte ich her ze mir;si glei, daz ez vil lute erhal.ir roten munt den kuste ich ir;si sprach: ir bringet mich in schal!“
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18. | Alsus wart ich ir redegeselle,ich nam si bi der wizen hant;von uns wart ein guot gevelle,mir wart herzeliebe erkant.
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19. | Nieman kan geprüeven niht, |
70 | waz staeter fröude bi uns was,wan dem solchez heil geschiht;der solz gelouben deste baz.
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20. | Der nie herzeleit gewan,der ge mit fröuden disen tanz, |
75 | ob im sin herz von minne enbran;der sol von rosen einen kranz
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21. | Tragen, der git hochgemüete,ob sin herze fröude gert,und gedenke an frouwen güete, |
80 | so wirt er vil wol gewert.
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22. | Si git fröude michels medan des vil lieben meien bluot,al die bluomen und der kle;ir süezer name der ist so guot.
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23. | Daz habe ich vil wol befundenan der lieben frouwen min.wol der minneclichen stunden.daz ich sach ir ougen schin
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24. | Und ich in ir minne banden |
90 | also sere gestricket wartmit armen und mit wizen handen!wol der minneclichen vart.
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25. | Da ich si gerivelieretsach uf grüener heide, blanc, |
95 | mit kleinen valden wol gezieret!an ir stet al min gedanc.
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26. | Dem tanze suln wir urlop geben,wan er schiere ein ende hat,und suln in hohem muote leben. |
100 | megede, ir habet es minen rat:
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27. | Valschez truren werfet hin,mit zühten sult ir wesen fro!gewinnen wir den selben sin,so suln wir mit iu tuon also. |