Johans, der Jansen Enikel
um 1230/40 - nach 1300
Weltchronik
Geschichte Roms:Augustus, Tiberius, Apostel PetrusVerse 21537 - 22284
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Die Rmær hêten nâch Romolum sibenkeiser und an dem jungsten Tarquiniumin zwein hundert jârn und in drînund vierzic jârn, dar nâch aber râtliut.
Daz sol man wizzen sicherlîch,daz die Rmer wâren rîchund hêten grôz kunne; |
21540 | daz was in dô ein wunne.zwelf gesleht wârn in der stat,diu giengen stæt an den râtund santen ûz die jungen,daz si diu lant betwungen. |
21545 | dô si si heten betwungen gar,dô giengen si ze rât dar,die des rates pflâgen.si begunden den jungen sagen,ez wær von irem râte, |
21550 | daz si hieten drâtediu lant zuo in betwungen.dô jâhen die jungen,ez wær von ir manheit.daz was den altherren leit. |
21555 | dô wart under in ein strîtunde ein vil grôzer nît.die jungen begunden trahten,wie si daz gemachten,daz man weste für die wârheit, |
21560 | waz dick was von in geseit,daz diu lant betwungenwæren von den jungen.dô sprach ez einer under in:«und welt ir hrn mînen sin, |
21565 | ich lâz iuch daz sehen,daz ez mac nimmer geschehen,ez well dann ieglîch jungelinckêren dar zuo sîn gerinc,daz er mit grôzen nten |
21570 | sînen vater heiz tten:sô sehen wir dann ir wîsheit.»der rât niht wan einem was leit.
Dô geschehen was der rât,ir ieglîcher vil drât |
21575 | zuo der herberg kêrte,als si ir kintheit lêrte.ir dheiner daz vermeit,er tet sînem vater leitund ttt in, daz was unreht. |
21580 | des wurden si des tiufels kneht.doch was einer under in,der hêt dannoch rehten sin.der lie den vater sîn genesen.die andern muosten tôt wesen. |
21585 | er sprach: «lieber vater meîn,wir sîn des worden in ein,daz ieslîcher sol mit ntensînen vater tten.nû sol uns beiden wol wesen: |
21590 | ich wil dich lâzen genesen.»dô sprach der vater: «kint mîn,ich sol des geniezent sîn,daz dû mir liep wær same mîn lîp;ich zôch dich schôn und dîn wîp: |
21595 | des solt dû niht vergezzen,dîn almuosen lâ mich ezzen.»dô wîset er in drâtein ein kemenâteund gap im die spîse. |
21600 | der vater was vil wîse.er sprach zuo den gesellen sîn:«ez hât ouch der vater mînsîn leben lâzen zwâr.»des dankten si im alle gar.
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21605 | Do die alten Rmæremit angst und mit swæreir leben heten verlornvon ir selbes kindes zorn,daz wart den fürsten geseit. |
21610 | daz was in liep und niht leit.sie sazten sich gên in ze werund gâben niht ein brâmberumb die Rmær gelîch.si gewunnen gar gewalticlîch |
21615 | diu rîch alliu wider an,dô si verlurn die wîsen man.
Do diu rîch von in kêrtenund Rmær niemêr êrten,dô gienc ze Rôm der jung man |
21620 | hin für sînen vater stânund seit im ze mæren,wie diu rîch wærenallesamt gewunnen an.dô sprach der alt wîs man: |
21625 | «ich sag iu, sun, die wârheit,ez wirt noch iuwern friunden leit,daz si den mort habent getân.heten si die alten leben lân,sô wær sîn wærlîch niht geschehen. |
21630 | die wârheit müget ir selber sehen.vil liebez kint, rât in drât,daz si in ein ander statsenden nâch einem wîsen man,der si reht lêren kan, |
21635 | und gewinnen den dâ mit ir soltund geben im silber unde golt.»dâ mit gie der jung manhin für sîn gesellen stânunde leit in für den rât. |
21640 | der geviel in wol, und santen drâtin ein stat nâch einem man:si wolden im wesen undertân;unde gâben im ze soltûf hundert marc golt.
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21645 | Zehant der selb houbtmandie boten frâgen began,wâ ir altherrn wæren.dô seiten si im ze mæren,si wæren all verscheiden. |
21650 | dô sprach der wîs heiden:«wizzet ir diu mære,ob die Rmæresölicher triuwe wielten,daz si daz behielten, |
21655 | daz ich schaff mit in?ist daz ir muot und ir sin?»die boten swuorn im mangen eitbî ir rechten wârheitunde bî ir abgot, |
21660 | daz si leisten sîn gebot.dâ mit der houbtmankêrt mit den boten danhin ze Rôm in die stat,als man in mit flîze bat. |
21665 | da enpfiengen in die burgærmit kleinôt, wâren swær.er sprach: «ir herren, wellet iralle hiut sweren mir,daz ir mîn gebot niht übergât |
21670 | hie ze Rôm in der stat?»des swuoren si gemeinegrôz unde kleine.er sprach: «sô ist mîn rât,daz iur ieglîcher île drât |
21675 | unde bring mir her driu dinc,»sprach er zuo den jüngelinc;«dâ wil ich besehen an,ob mîn gebot müg für sich gân.»er sprach: «bring mir ein ieslîch man |
21680 | daz getriust daz er geleisten kanunde bring mir dâ bîdaz im aller ungetriuwest sîund den liebsten spilman,den er geleisten kan. |
21685 | daz süllen tuon alle gelîchRmær gemeinlîch.»
Dô daz erhôrt der jung man,der gie für sînen vater stânund seit im diu mære, |
21690 | wie daz gebot wære.dâ mit der alt vater sprach:«ich wil dir râten dîn gemach,daz dû in gesigest an.nim dîn kint wol getân |
21695 | mit dir an die rehten hant.sô tuon ich dir dar nâch bekant,dû solt dîn kleinez hündelînnemen an den arm dîn,und heiz dîn wîp hinden nâch |
21700 | gân.» daz zehant geschach.die andern brâhten ungelîchir gebot für den houbtman rîch.
Dô daz der houbtman hêt vernomen,daz si alle wâren komen, |
21705 | und sîn gebot dâ ergie,den jungen man er geviebî sîner hant und wîst in dan.er sprach: «dû bist ein wîser man.hâst dû funden disen funt? |
21710 | er mac dir wol sîn unkunt.er muoz sîn ein wîser man,der disen funt gelêren kan.dû bist zwâr reht komen,daz hân ich von dir wol vernomen.» |
21715 | dô sprach aber der houbtman:«ich wil iuch all wizzen lân,wie er her für komen ist.ez ist zwâr ein wîser list.nu besehet, ob im daz hündlîn |
21720 | immer möht getriuwer sîn:slüeg er im iezunt ab den fuoz,dâ von ez immer hinken muoz,ez gieng doch zuo im hin wider.swie hart im swüern sîniu glider, |
21725 | dannoch ez ungern sæch,daz dem herrn leit geschæch.dâ von ist ez getriu dem man.ich getriuwers niht erkennen kan.so ist ungetriu des mannes wîp. |
21730 | ob er verlur sînen lîp, –wenn er sie umb ir missetât,die ir lîp begangen hât,sleht, so wolt si, daz im leit geschæch:vil gern si daz sæch. |
21735 | sô ist der best spilman,den al diu werlt geleisten kan,daz ist ein frumez jungez kint.all die spilliut die nû sint,die kunnen sich niht gelîchen, |
21740 | daz sag ich wærlîchen,einem frumen kindelîn,daz liep ist dem vater sîn.»dâ mit der houbtman sprach zehant:«mir daz ist vil wol bekant, |
21745 | daz diser wîstuom von dirist niht entsprungen schier,wan dû bist ze junc zwâr.dâ von solt dû mir sagen gar,von wem der rât komen sî; |
21750 | sô tuon ich dich sorgen frî.»
Dâ mit diu hûsfrou sprach:«ich muoz dir briuwen ungemach,sol ich daz unmærest sîn.nû hân ich doch den vater dîn |
21755 | ernert von dem tôt.sol ich dar umb lîden nôt?hât er daz gerâten dir,sô solt dû wol gelouben mir,daz im sîn leben wær unkunt. |
21760 | riet er dir, daz dû den hunthietst für mînen schnen lîp,man sol in tten» sprach daz wîp.dô sprach ez der houbtman:«ir sült daz alle sehen an, |
21765 | daz daz wîp mit nteniren man heizt tten;umb disen rât zwârliez si in tten gar.»dâ mit sprach der houbtman: |
21770 | «ir sült iuch des an mich verlân,daz ich iu rât daz beste.nement hie in iuwer vestedisen alten grîsen man,der ist wol hie iur houbtman |
21775 | und er ist iu wîs genuoc.sît niht tumb, ir sült sîn kluoc;lât iu in wol gevallen,wan zwâr er hât niht gallen.nemet in, ich bin ein gast hie.» |
21780 | den rât ir ieglîcher gevieund lobten in ze stætenund volgen sînen ræten.dâ mit schiet der houbtmanvon den Rmærn dan.
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21785 | Anthonius der wîse man,der disen rât hêt getân,daz sîn sun wîp, kint und hunthêt getân dem houbtman kunt,als er in allen dâ gebôt, |
21790 | und er im hêt diu kleinôtbrâht, diu im gevielen wol,und er in ouch hêt für vol,und heten in dâ ze houbtman,Anthonium den wîsen man –: |
21795 | dar nâch wart er genant susvon den Rmærn Augustusund lebt ze Rôm unz an den tôt.er brâht die Rmer ûz der nôt.ez wart ouch bî im bekant |
21800 | ganzer frid über alliu lant.
Daz Rôm ein wîser künic saz,der sîns gewaltes niht vergaz,der was der gewaltigst man,von dem ich gehrt hân. |
21805 | des nam Augustus hiez.an gewalt er nieman für sich liez.im was diu werlt garundertân, daz ist wâr.enhalb mers diu heidenschaft, |
21810 | und swaz die juden hêten kraft,den wart sîn gewalt bekant.ze den zîten man niht kristen vant,und was dô geborn dâin Bethlehem Judâ |
21815 | Marien sun Jesus Krist,als er noch hiut ze himel ist.nû jehent di juden, die heiden alt,daz von Augustus gewaltwær ze den zîten fride guot, |
21820 | wan nieman dhein übel tuot,daz wær von Augustus gewalt;sô sprâchen die pfaffen manicvalt,ez sî von Jesus Krist geschehen.des wellent si gemein jehen. |
21825 | alsô ist ir beider strîtnoch under in ze aller zît.
Hie dishalb mers was ez alsamim allez gar ân alle schamundertân, als man dâ seit, |
21830 | Augusto, für die wârheit.er was ein sô gewaltic man,daz er alle die hiez lân,die gevangen wârenbî den selben jâren. |
21835 | enhalp unde dishalp mernieman sazt sich ze wer.swaz er gebôt, daz muost geschehen,des hôrt ich im die wîsen jehen.ez was der frid bî im sô ganz, |
21840 | daz dhein golt was sô glanz,hiet man ez an dem veld lân,daz weder wîp noch man,nieman getorst gerüerennoch fürbaz nindert füeren. |
21845 | ez hiez der herr offenbærslahen Augustînær,als man si noch erkennen mac.von golde was diu münze starc.man vindet ir ân mâzen vil, |
21850 | der si gern koufen wil.umb die selben pfenningmuost ein ieslîch mensch dingund muost der pfenning einen geben,wolt ez behalten dô sîn leben. |
21855 | swelich man vier kint hêt,der muost vier pfenning stætgeben aller jærlîch,er wær arm oder rîch.swelich kint man ûz lie, |
21860 | dem selben ez an den lîp gie,wan man <ttt> daz selb kint zehant,dem niht pfenninc was bekant,ez wær alt oder junc genuoc.swer dem künig niht pfenning truoc, |
21865 | der muost im lâzen den lîp,ez wær man oder wîp.ich sag iu, waz der pfenninc wacvon der münz alsô starc,wan er was alsô swær, |
21870 | daz in vier Wiennærkûm hêten widerwegen;den muost man für den künic legen.
Man liset von dem künig daz mær,daz er geborn wær |
21875 | von sîner rehten swester.sîn geburt was dannoch vester,daz in der fleischlîch vater sînmit sô heidenischen schînhêt bî der tohter sîn zwâr. |
21880 | daz was ketzerlîchen gar,daz er was vater unde ensîn tohter. nieman wæn,daz im iht geschæch als Augustîn,oder er müez ein ketzer sîn.
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21885 | Die herrn wil ich iu nennen,daz ir si müget erkennen,sumlîch und niht alle –besehet, wie ez iu gevalle! –wan ich weiz ir aller niht, |
21890 | die mit im wârn und hêten pflihtund im dienstes wârn undertân:die selben ich iu nennen kan.der ein hiez Cyrinus.den andern nennet man alsus: |
21895 | Agrippâ sô hiez sîn nam.er was ein man âne scham.Cyrinum sant er mit her danin Syriam, daz er gewandaz selb lant mit strît. |
21900 | in der selben zîtsant er Agrippam zuo dem Rîn.der bout ein stat diu kund niht sînbezzer dann si dô was.ir nam ich an dem buoch las: |
21905 | er hiez sie nâch im Agrippâ.sît wart ir nam verkêrt dâunde wart Köln genant,als si hiut ist erkant.
Er schuof daz ein ieslîch man |
21910 | muost heim ze lande varn dan,dâ er von geborn was.wer des niht tet, der niht genas,wan er den tôt dâ von muost hân,ez wær wîp oder man. |
21915 | sô grôzen gewalt der künic hêt,wan im nieman widerstêt,wan alliu künicrîchmuosten im dienen gelîch.
Der herr Augustus stiften began |
21920 | ein stat, was guot und wol getân,wan er des niht enliez,nâch sînem namen er sie hiez,als si noch hiut gemûret stât.swer sie gesehen hât, |
21925 | der muoz mir der wârheit jehen,daz im alsô ist geschehen.Ougsburc wart si genant,in Swâben ist si wol bekant.als ich dâ vor gesagt hân, |
21930 | im was manic lant undertân.
Mir ist daz von im bekant,swâ er einen heiden vant,der muost varn ze landeoder er muost dulden schande |
21935 | von im. er muost dâ heim wesenoder er lie in niht genesen.die zwô und sibenzic zungen,die alten und die jungen,muosten ze lande kêren, |
21940 | wolden si sîn mit êren.die juden kêrten ouch hinin diu lant durch den gewin,daz man in iht leides tæt.si fuoren nâch des küniges ræt, |
21945 | wan in der künic daz gebôt.si vorhten zorn und den tôt.des muosten si dannen kêren.diu vorht muost si lêren,daz sî behielten daz gebot. |
21950 | si vorhten in sêrr danne got.
Ze den zîten ze Rome kamein künic der hiez Kosdramund hêt ein lant hiez Persyâ,wan er was herr dar inne dâ |
21955 | und rîchset dâ mit sinnen.vil goldes hiez er im gewinnenund machet einen turn guldîn,dâ wolt er herr dar inne sîn.diu venster hiez er ergraben |
21960 | mit kriechischen buochstaben,und schôn mit edelm gesteinewiern. die siul gemeinehiez er ziern mit flîze.von berlînn alsô wîze |
21965 | was daz gesedel dar inne.er lie im niht zerrinnenweder golt noch gestein.er hiez ez machen rein.swer ez solt mit ougen sehen, |
21970 | der jach, im wær reht geschehen.hundert meister wol getânmuosten dâ mit umbe gân,daz allez goltsmid wârenbî den selben jâren. |
21975 | wil ich sîn hhe mezzen,des kan ich niht vergezzen:er was sehzic ellen hôch.daz volc zuo dem turn zôch.swem von dem turn wart geseit |
21980 | und von sîner schônheit,der wolt niht erwinden,man muost in dâ vinden.ich kund an dem turn spehen,daz nieman moht den turn sehen: |
21985 | swann diu lûter sunneschein dar an mit wunne,sô moht von dem glast zwârnieman reht den turn garsehen mit den ougen an, |
21990 | sô wunniclîch was er getân.
Dô der turn bereitet wart,dô wart niht lenger gespart,er hiez ein zarge silberînumb den turn guldîn |
21995 | machen dâ mit sinne.an ieslîcher zinnelac edelz gestein,dâ diu sunne an schein.diu porte was von golde, |
22000 | als er sie machen wolde.
Er hêt einen torwertlîn,der nimmer triuwer moht gesîn.dem dienten ze rehteritter unde knehte. |
22005 | des was er frô und wolgemuot.zwei hundert ritter guot,die muosten im dienen alle zît.alle tag hêt er hôchzît.ez geschach bî der werlt nie, |
22010 | der einen torwertel iehiet sô rîcher wer bekant.der künic sich selber got nant.
Er hêt ouch einen frumen sun,dem hiez er wærlîch kunt tuon, |
22015 | daz er betwung daz rîchevil gar gewalticlîche.der selb fuor mit grôzem herund betwanc jenhalb merdiu lant all besunder; |
22020 | des nam die künig wunder.dâ mit fuor er mit sînem herûf daz lant über merund wolt daz betwingen;nâch gewalt wolt er ringen.
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22025 | Sîn vater, der sich got hiez,nieman er in den turn liezwan zwei schniu wîp,die behuoten schôn sînen lîpmit trinken und mit spîse. |
22030 | er was worden grîse.sîn gewant von golde rac,wan er sîn schôn pflac.ich mac iu niht ein red verdagen:von der stieg wil ich iu sagen, |
22035 | diu dâ in den turn gie,den man mit gold umbevie.dâ was ein stapf guldîn,dâ bî diu ander silbrîn.alsô gie si den turn hôch. |
22040 | der künic sich dô nâch êren zôch.nu besehet wie dâ wær sîn schîn,dô der torwertel sînhêt sô manigen ritter guot,die all mit êrn wâren fruot! |
22045 | knappen unde ritterdienten im âne swær.der torwertel, der des tores pflac,der sach dâ manigen lieben tac.als ich iu vor hân geseit, |
22050 | di dienten im ân arbeit.nu besehet âne swære,wie sîn herr wære,do der torwertel hêt sô grôzen gewaltüber ritter manicvalt!
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22055 | Doch wil ich iu mêr sagen,des mac ich niht verdagen,von dem turn guldînund von dem der got wolt sîn.der hêt einen schnen huot, |
22060 | der selb was ân mâzen guot.der huot hêt vier blat,als in ein meister hât gemacht.daz ein blat was gemeinealz von edelm gesteine; |
22065 | daz wâren saffir allez samt,als ich ez an dem blat vant.daz ander blat was niht ze klein.ez wâren alz carfunkelstein,dâ daz blat was mit beleit. |
22070 | daz sach man schînen alsô weît,wan nie sô guotes wart gesehen.des dritten muoz ich iu verjehen,daz was gar von jâchant,daz man sô guotes niht envant. |
22075 | daz vierd was von berlîn wîzgeworht wol mit ganzem flîz.dâ mit was ez gestricket schôn.umb den huot sô gie ein krônvon lûterm golde, |
22080 | als ez got wünschen solde.daz furrier was zobelvar.die liut nâmen des herren war,swann er zem venster her ab sach.in dûht, er hiet guoten gemach, |
22085 | der in einest erblict;von dem glanz er erschrict.doch wil ich iu verjehen:wann sich der herr lie sehen?niewan vierstunt in dem jâr, |
22090 | niht öfter sach man in zwâr.
Sîn sun der dâ mit her lacmangen mânôt unde tacbî der Tuonouweoberhalp Pazzouwe, |
22095 | wan im was wol gelungen,er hêt vil betwungenmanic künicrîchegar gewalticlîche –dâ er alsô lac mit her, |
22100 | der Beier her gên im ze werund die starken Bêheim guot,die Polân wâren ouch dâ fruot.die nâmen einen houbtman dôgegen den heiden und wârn vrô. |
22105 | er was genant Eraclius –die pfaffen nennent in alsus –,der fuort ir baniere,der vaht mêr dann viere:si ranten dâ die heiden an |
22110 | und gewunnen in [dâ] den sic an,alsô daz si den heiden rîchfuorten mit in gewalticlîch,den selben heiden, über mer.si fuoren mit gewaltigem her. |
22115 | der heiden wurden vil erslagen,beidiu recken unde zagen.die kiel funden si dâ stân,als si der heiden hêt lân,dô er hie dishalp wart bekant |
22120 | ûf dem rmischen lant.alsô funden si si stân.die Beir begunden gânin die selben kiel,wan ez in wol geviel. |
22125 | dâ mit si fuorn über mermit irm gewaltigen her.si fuoren schôn mit ir kraft,wan si wârn sigehaftan den heiden gewesen. |
22130 | si liezen ir lützel genesen.
Dâ mit si kêrten,als si ir manheit lêrtegegen dem turn guldîn,dâ der got solt ûf sîn. |
22135 | dô si dar bequâmen,vil heiden si vernâmen,die wârn gevallen an ir knie.ir ruof gên dem turn giemit vil lûter stimme, |
22140 | da der heiden was inne.«hilf, herr, uns von nten!die kristen wellent uns tten.»waz half ir bet daz dâ geschach?Eraclius den turn brach. |
22145 | dar zuo die Bêheim, Polânwolden dâ niht verlânweder golt noch gesteine.si nâmen ez gemeine.den künic viengen si aldâ |
22150 | und hiezen im slahen iesâdaz houbt von dem lîb gar.dâ mit sô fuorn si mit ir scharfrlîch wider heim,Beier unde Bêheim, |
22155 | dar zuo die Polân guot.si wurden dô vil wol gemuot.
Doch wil ich iu ein wênic verjehen,waz ze den zîten ist geschehen.als ich iu vor tet bekant |
22160 | von dem der sich got nantund sînen sun mit her lie varenbî den selben jâren,und daz im die Bêheim garsluogen sîn her, daz ist wâr. |
22165 | daz selb was Eraclius,die pfaffen nennent in alsus.dô si den heidenischen manfuorten mit in gevangen danunz für den turn guldîn, |
22170 | do zerfuorten si den turn sîn.dô si dar bequâmen,vil heiden si vernâmen
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der selb herr Eracliusder êrte ez ze allen zîten sus |
22175 | mit zierd, wan er ez an bat.er êrt ez ze allen zîten drât.dô wart er künic der herren,er wendet grôzen werren.wie ez von des geteilet wart |
22180 | nâch der grôzen hervartdaz ist mir leider unbekantwie ez geteilt wart in diu lant.
Dar nâch rîchsen beganHerodes der gewaltig man. |
22185 | er ttt di priester besunder;mit in begienc er wunder.die in der alten ê wârenbî den selben jârenund dô des volkes pflâgen, |
22190 | man hôrt in vil vor sagenvon got michel wunder,diu er hete besunderbegangen bî den zîtennâhen unde wîten. |
22195 | die ich vor genennet hân,die muosten alle für in gân:Eleazar und Aarôndi stuonden mit vorhten vor im schôn,Fynees und Abysuê. |
22200 | dannoch stuonden vor im mê,als ich iu vor genennet hân;die muosten all vor im stân.er hiez si furder tuon schôn,daz gesleht von Aarôn |
22205 | bekomen, unde was den gram,und muosten lîden von im scham.er hiez ouch balde gâhenalliu kindel vâhen,diu under der jüdischen ê |
22210 | wurden geborn; den geschach wê.er hiez si alliu ttenmit angsten und mit nten.Rachel weinet sîniu kint.er sprach: «si gar unschuldic sint.» |
22215 | den er dô suochet, des vant er niht,dâ von sîn tten was enwiht.dar nâch ttet er zehantdie priester, die dâ wârn bekant.
Dar nâch was ein künic bekant, |
22220 | der was Tyberius genant,der betwanc diu lant zwâr,daz si im muosten warten gar,dar nâch wart er ein siech man,als ich von im gehret hân, |
22225 | in sînem houbt; als man seit,er wart des lîbes unbereit.von Tyberiô ist mir bekant,daz er Persyâ daz lantbetwanc gewalticlîch sus. |
22230 | der selb herr Tyberius,der sluoc den künic dar inne;des moht er niht entrinnen.er teilet ouch sicherlîchzuo den zîten daz ertrîch |
22235 | mit sînen sinnen in vier teil;daz dûht in ein grôz heil.er stiftet Regensburc die stat,als sie hiut der keiser hât.dar nâch wart er ein siech man, |
22240 | dâ von muost er den lîp lân,wan im hurnuz âne zalwârn in der nasen über al.der selb herr Tyberiussant sînen vater sus – |
22245 | der selb was siech unde frum,dar zuo hêt er wîstuom –,daz er Jerusalêm die statzerfuort, als in sîn wille bat.zehant huop sich der herr dar |
22250 | und betwanc die liute gar,wan er die stat dâ gewân.Vespasjanus der frum man,er nam dâ Veronicamund fuort sie ân alle scham |
22255 | vil gar gewalticlîchze Rôm in daz künicrîch,als man sie hiut vindet dâ.die sæligen Veronicâze Rôm er sie fuort. |
22260 | daz was nâch Kristes geburtzwâr zwei und vierzic jâr,daz sagt uns daz buoch für wâr.
Der herr stiftet ein stat,diu iezunt vil gewaltes hât. |
22265 | die stiftet ein herzoc hêrnâch wîser liute lêr:der selb Metius hiez.den namen er der stat liez,wan si hiut Metz ist genant, |
22270 | den Swâben ist si wol bekant.
Dar nâch ein heilic manze Rôm in di stat kam,der den stuol besazund der kristenheit niht vergaz, |
22275 | und truoc ir reht lêr vor.zwâr er was niht ein tôr.er was geheizen Petrus,die pfaffen schrîbent in alsus.waz er wunders ze Rôm begie, |
22280 | daz wilich niht allez schrîben hie,wan einez, daz ist mir bekant,daz im Rôm und etlîch lantwas mit dienst undertân.niht fürbaz ich gesagen kan. |