BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Das Nibelungenlied

1190/1200

 

 

Handschrift C

 

25. Aventiure

 

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Auentewor wie sich die chünig von den Hewonenn

huobenn

 

Nv lazzen das belaiben     wie si gebaren bie

hoch gemuter rekchen     die gefuoren nie

so rechte herleichn     in dhaines chünigs lant

si hetten was si wolden     dar zu waffen vn gewant

1540

Der vogt von dem Rein     chlaidet sein man

sechtzig vnd tawsent     als ich vernomen han

vnd newne tawsent chnechte     gen der hochtzeit

die si dahaime liezzen     die bewainten ez seit

1541

Do truog man die geraite     ze Wuormtz vbir den hof

da sprach do von Speier     ain alter bischoff

zu der alten chü[97v]niginne     vnser frewnt die wellent varen

hin zer hochtzeite     got muzze ir er wol bewaren

1542

Do sprach zu ir     du edel Vte

ir möchte noch beleiben     holde guote

ich sach heint in treume     vil angestlichhe not

wie alles daz gefügel     in disem lande lait tot

1543

Swer gelawbet trawmen     sprach do Hagene

der enwais der rechten maere     nicht zu sagene

wenne ez im nach dem ern     vollichen ste

ja wil ich daz meine herre     ze houe nach vrlaup ge

1544

Wir sullen gern reiten     in Etzln lant

so mag wol chünigen dienen     guter helde hant

da wir do müzzen schawen     Chrimhilden hochtzeit

Hagen riet die raise     iedoch gerawe ez in seit

1545

Ez het ez wider rate     newr das Gernot

mit vns efügen sprechen     im sere missebot

er mant in Seifrides     frawn Chrimhilden man

er sprach     do vorz wil Hagen     die grozzen houe raisen lan

1546

Do sprach der von Tronge     [98r]durch vorcht ez nieman tu

swenne ir     helde     wellet     so sult ir greiffen zu

ia reite ich mit ew     in Etzln lant

seit wart von im verhawen     manig helm vnd rant

1547

Dew scheff beraitet waren     ze varen vbir Rein

swas si chlaider beten     die trug man dar ein

si waren vil vnmüssig     vor abendes zeit

doch chomen si von haus     vil harte froleich seit

1548

Gezelt vnd hütten     si spinen an daz gras

an der halb des Reines     do daz geschehen was

den chünig pat noch beleibn     sein vil schones weip

si traute noch des nachtz     seinen waetlichn leip

1549

Floiten vn videln     hup si des morgens fru

da si da hin musten     do griffen si do zu

swer hete lieb an arme     der traute frewdes leip

des schiet seit mit laide     des chünig Etzln weip

1550

Ruomolt der chuochenmaister     ein vil chüne man

der nan sein herrn     haimleich dan

do sagt er dem chünig     taugen seinen muot

er sprach     des muozz [98v]ich trawren     daz ir die houe reizze tut

1551

Ich <han> ewch vil gewarent     vnd auch genug gemant

er sprach     wem welt ir lazzen     leute vnd lant

daz niemant chan erwenden     ew rekchn tumbn mut

dew Chrimhilde maere     nie gedauchtn si mich gut

1552

Daz lant sei dir enpholhn     vnd andern meinen man

die ich haime lazze     vnd alles daz ich han

mein chint vnd meine gesinde     vnd meiner frawen leip

ia getut vns nimmer laide     dez chünig Etzln weip

1553

E daz si schieden danne     der chunig zu rate gie

mit seinen hochsten mannen     vnberichtet er nicht lie

lant vnd burge     die der solden pflegen

den liez er ze huote     vil mangen auzerwelten degen

1554

Die ros beraitet waren     der chunigen vn ir man

mit minecleichn chüssen     schiede vil manger dan

dem in hohn muote     lept do der leip

daz must seit bewainen     vil manich waetleich weip

1555

Wuoffen vnd [99r]wainen     des hort man genug

ir chint die chüniginne     zu dem chünig auff armen trug

wie welt ir im verwaisen     vnser paider leip

ir solt durch vns belaibn     so sait daz iamerhafte weip

1556

Ir sult nicht     fraw     wainen     durch den willen meine

ir sult in hoben muote     hie haime an angst sein

wir chormen schir wider     mit frewden wol gesunt

si schiedn minnicleichn     von ir frivndn sa ze stunt

1557

Do man die snellen rekchn     sach zu den rossen gan

do chost man wainende     vil mange frawen stan

daz ir vil langes scheiden     sagt in wol ir mut

auff grozzen schaden ze chomene    daz hertzen niemant sanfte tut

1558

Die snellen Borgonden     sich an hubn

da wart in dem lande     ein michel üben

paidentbalbn des Raines     wainten weip vnd man

swie dort ir volche getarte     si furen fröleich dann

1559

In der selben tzeiten     [99v]was der gelaube nach chrankch

doch fruomtens ainen capplan     der in messe sanch

der <chome> gesunder wider     wan der vil chaume entran

die andern musten alle     da zen Heunen bestan

1560

Do schikchten si ir raise gen den Nevnen dan

auf durch Osterfrankchn     der dreier chünig man

dar laite si do Hagen     dem was ez wol bechant

Danchwart was marsalch     der helt von Burgunden lant

1561

Do si durch Swanvelde     riten von Osterffranchen

do mocht man si chiesen     an herleiehen siten

di fürsten vnd er ir mage     die helde lobesam

an dern tzwelften morgen     der chunig ze Tunawe quam

1562

Do rait von Tronge Hagen     ze aller foderst

ez was den Nybelungen     ein hilfleicher trost

do stunt der degen chüne     nider auf den sant

sein ros er harte balde     zu einem pawm gepant

1563

Daz wazzer was engozzen     die scheff verporgen

ez chome den Nybelungen     ze grozzen sorgen

wie si chomen [roor]vbir den wach     der was gar ze berait

do erbant zu der erden     manich ritter gemait

1564

Laider     sprach so Hagen     mag dir wol hie geschehen

voget von dem Reine     nu möcht du selbe sehhen

daz wazzer ist engozzen     vil starche ist im sein flut

ich waen wir hie verliesen     noch hewte vil mangen ritter gut

1565

Waz weizzet ir mir     Hagen     sprach do der chünich her

durch ewr selbs tugent     vntrost vns nicht mer

den furt sult ir vns suchn     hin vbir das lant

daz wir hinnen bringen     baidew ros vnd gewant

1566

Ja en ist mir     sprach da Hagen     mein lebn nicht so lait

daz ich mich ertrenkchn     in disem wage berait

er sol von meinen handen     ersterbn manich man

in Etzln landen     des ich vil guten willen han

1567

Beleibet bei dem wazzer     ir stoltzen ritter gut

ich wil die vergen suchen     selbe pei der flut

die vns vbir bringen     in das Etzln lant     [100v]

Hagen der chüne     nam seinen schilde an die hant

1568

Der holt vil gut gewaeffen     an seinen leip trug

vnd ainen helm auf seinem hawpt     lauter genuch

do trug er ob der prum     aine waffen also prait

daz zu seinen eken     hart pitterleich snait

1569

Er suchte nach den vergen     wider vnd dan

er horte wazzer giezzen     <lozzen> er began

in ainem schonen prunn     daz taten weisew weip

die chülten sich dar ynne vn bedawten iren leip

1570

Hagen wart ir ynne     er slaich in sanfte nach

do si den helt ersahen     do ward in von in gach

daz si im entrunnen     des waren si vil her

da nam er ir gewaete     der helt der schadet in nicht mer

1571

Da sprach das aine merweip     die was Haderburg genant

her Hagen     gebt uns wider     vnser gewant

do ir vns     edel rekch     gebt wider vnser [101r]wat

ich sag ew wie ewer raise     hin zen Heunen ergat

1572

Si swebten so die vogle     vor im auf der flut

des dauchten in ir list     starkch vnd gut

swas si im sageten     er gelawbt ins dester pas

des er an si gerte     ir ainew sagt im daz

1573

Si sprach     ir mügt wol reiten     in Etzln lant

des sei mein trewe bürg     mein haubt sei ewr phant

daz held nie gefuoren     in dhaine reiche pas

nach also grozzen ern     ir solt wol gelauben daz

1574

Die rede waz da Hagen     in seinem hertzen her

er gab ir wider ir chlaider     der helt sampt sich nicht mer

do si do an geleten     ir wunderleich gewant

do sagten si im die raise     in daz Etzln lant

1575

Do sagt daz ander merweip     die hiez Winelint

ich wil dich waren     das Adrianes chint

durch der waete liebe     hat mein muome dir gelegen

vn chuompst [101v]zu den Heunen     so pist du sere betrogen

1576

Do solt du cheren wider     daz ist an der tzeit

wande ir helde chüne     also geladet seit

daz ir ersterben müset     in der Heunen lant

swelch dar gereitent     die hant den tot an der hant

1577

Des antwort Hagen     ir trieget an not

wie chünde sich gefügen     daz wir alle tot

zer hochtzeit gelegen     durch iemandes has

do begunde si im die maer     sagen chundleich pas

1578

Si sprach     nu merchet     Hagen     ia muoz ez also wesen

daz ewer dhainer     da nicht chan genesen

wan aine des chünigs cappelan     da bei sei ew bechant

der chuompt gesunder wider     in des Günthers lant

1579

Da sprach in grimmem mute     der chüne Hagen

daz waer meinen herrn     müleich ze sagen

daz wir zen Heunen solden     fliezzen alle den leip

nv zaig vns vbir daz wasser     das aller weisiste weip

1580

Si sprach     seit ir der verte     nicht wellet habn [102r]rat

swa ienhalbe pei dem wazzer     ain berberge stat

dar inne ist ein verg     vnd niendert anderswo

der maere der er fragt     der gelaubet er sich sa

1581

Dem vngemuten rekchen     sprach ir ainer nach

nu baitet nah     her Hagen     lat ew nicht sein ze gach

vernempt pas div maere     wir ir chömt vbir sant

dirr marcherre     der ist Else genant

1582

Dem pruder ist geheisen     Gelpfrat

ein vogt in Baierlande     dez ez ew muoleich stat

welt ir durch sein marche     ir solt ew wol bewaren

vn sult auch mit dem vergen     vil beschaidenleich varen

1583

Der ist so grimmes mutes     er lat ew nicht genesen

iren welt mit guten sinnen     bei dem holt wesen

welt ir daz er euch fuore     so gibt im den solt

er hütet ditz landes     vnd Gelpfrade holt

1584

Vnd cham ere nicht vil schiere     so ruffet vbir fluot

iocht     ir seit Amelrinch     <[102v]>     daz was ein reck gut

der durch veintscheft     rawmt dise lant

so kuompt euch der verge     als im der nam wirt genant

1585

Der übermut Hagen     den frawen do neyg

des rates vnd der lere     der helt vil still sweig

da ging er bey der flute     hoher an den sant

do er anderhalp     ein herwerg vant

1586

Er begond ruffen     vaste über fluote

hol mich hy     vorge     sprach der degen gute

so gib ich dir ze mite     vol gold einen pauch vil rot

ia ist mir dirr verte     daz wiß     werlichen not

1587

Der verig was so reich     daz im nicht dienen zäm

da von er lon vil selten     von ymant da genam

auch warn seine knecht     vil hochgemut

noch stund allz Hagen     dishalb der flut

1588

Da da ruft er mit der krefte     daz aller wag erdoz

wann des heldes sterck     was michel vnd groz

nu hol mich Amelreichen     des herrn Elsen man

der von disen landen     [103r]durch groß veintscheft entran

1589

Vil hoch an seinem swerte     er im den pauchk do pot

vil licht vnd vil schon     was er von golde rot

daz er in überfürte     in des Elsen lant

der übermut verge     nam daz ruder selb in dy hant

1590

Auch was der selb verg     vil mülich gesit

zu girde nach großem gut     vol bösez ende gibt

da wänt er verdinen     daz Hagen golt so rot

daz laid er von dem degen     sint den grimmigen tot

1591

Der verg zog genote     hin uber an daz lant

den er da nennen hort     do er des nicht <en> vant

ez müet in hart ser     als er Hagen sach

der helde wider den recken     in vil großen zorn

1592

Ir mügt wol sein geheißen     Armelreich benamen

des ich mich hy verwen     dem seit ir vngleich

von vater vnd von muter     was er der bruder mein

nu ir mich sust betrogen habt     ir muoßt dishalben sein

1593

Nein durch got den reichen     sprach do Hagen

ich pin ein frömder [103v]reck     vnd sorg auff degen

nu nempt hin minniclelich     mein ellendes solt

daz ir mich füret über     ich wil euch ymmer wesen holt

1594

Des antwort der verg     ia kan ez nichte gesein

ez hab vinande     den liben hern mein

frivnde fur in diß lant

als lip dir sey ze leben     so trit bald auß an daz lant

1595

Des entut ir nicht     sprach Hagen     mir ist der reyse not

vnd nempt von mir ze lon     disen pouch von golde rot

vnd fürt mir über tausent ros     vnd also manchen man

entrewn     sprach der verg     daz wirt nymmer getan

1596

Er hub ein starckez ruder     michel vnd breyt

vnd slug ez auff Hagen     des was er vngemeit

daz er in dem schiff     straucht auff seine kny

so rechte grimmer verge     kome dem helde von Trong nie

1597

Er wold baz ertzürnen     den vngermuten gast

do slug er einen schalten     daz da gar zerprast

Hagen über daz heupt     er was ein starcker man

da von der Elsen verg     großen schaden gewan

1598

Mit grymmigem mute     des [104r]keünen Hagen hant

greiff zu einer scheiden     do er seine waffen vant

er slug im ab daz hewpt     vnd warff ez an den grunt

dy mer wurden schir     den Burgunden kunt

1599

An den selben stunden     do er den vergen slug

daz schiff floz hinnaw     daz was im leit genug

e ers gericht wider     müden er began

da tzoch vil krefticklich     zu des Günthers man

1600

Hagen was vil ring     des starcken vergen val

da kert er hart bald     daz waßer hin zetal

da vand er seinen herren     an dem stade stan

da ging im engegen     manig weydlich man

1601

Mit gruß in wol enpfingen     dy selben ritter gut

do sahen sy in dem schiff     noch richen daz blut

von einer starcken wunden     dy er dem vergen slug

da von so muß Hagen     hören fragen genug

1602

Do der künig Günther     daz heiß blut ersach

swebende in dem schiff     wy bald er do sprach

wan saget ir mir     Hagen     war ist der verge nu kumen

ewer starcken ellen     ym [104v]daz leben hat benomen

1603

Do sprach er lawgenlichen     do ich daz schiff da vant

bey einer wilden widen     da lost ez mein hant

ich han keinen vergen     nindert hy gesehen

ez ist auch nimant laide     von meinen schulden hy geschehen

1604

Do sprach von Burgundn     der starcke Gernot

hewt muß ich sorgen     auff liber frewnde tot

sint wir der schifflewt     zu dem scheff nymant han

wy wir nu komen über daz waßer     darümb muß ich frewd lan

1605

Vil laut riff do Hagen     legt nider auff daz gras

ir knechte     da gereit     ia gedenck ich daz ich was

der allerbeste verge     den man bey dem Rein vant

ich getraw euch wol füren über in des Gelpfrades lant

1606

Do sy gewärlich     komen über flut

dy ros sy gar an slugen     der swimmen daz wart gut

wan in der starcken vnden     keines da benam

etlichz ran verren     als ez ir müde gezam

1607

Da trugen sy zu dem schiff     ir golde vnd auch ir wat

sind daz sy der verte     nicht möchten baben [105r]rat

Hagen was da meister     des furt er über sant

vil manchen künen recken     in daz vnkunde lant

1608

Zu dem ersten bracht er über     tawsent ritter her

vnd sechtzig seiner degen     dennoch was ir mer

newn tawsent knechte     furt er an den sant

des tages was vil vnmüssig     des vil künen Hagen hant

1609

Daz schiff zu seiner leng     was starck weit vnd groz

des in dem geding     manig helt genoz

ez trug wol mit ein ander     vir hundert über flut

an rimen musten tzihen     des tages manig recken gut

1610

Do er sy wol gesunt     bracht über dy flut

do gedacht frömder mere     der snell degen gut

dy im e da sagten     dy wilden mere weip

des hett des künigs capplan     vil nach verlorn den leip

1611

Bey dem cappelsaüm     er den priester vant

heiligtum genug     lag vnter seiner hant

des mocht er nicht genißen     do in Hagen ersach

der vil <arme> capplan     must leiden vngemach

1612

Er swang in auß dem schiff     [105v]dar tzu was im gach

da riffen ir genug     vach herr vach

Geiseler der iung     tzürnen do began

darvmb er ez nicht laßen wolde     daz was im leyd getan

1613

Do sprach von Burgunden     der starcke Gernot

waz hilfft euch nu     Hagen     des capplans tot

tet ez anders ymand     ez schold euch wesen leyt

vmb welch schuld     habt ir dem prister widerseyt

1614

Der pfaff swam genote     er wold sein genesen

ob ym ymand hülff     des mocht da nicht gewesen

wan der grimm Hagen     tzornig was genug

er stiß in zu dem grund     daz daucht sy michel vngefug

1615

Do der arme priester     der hilff nicht ensach

da kert er wider uber     des leid er vngemach

wy er do nicht swimmen konde     im halff dy gotes hant

daz er kam wol gesunder     hinüber an daz lant

1616

Da stund der arme prister     vnd schawet sein gewant

da bey sach wol Hagen     daz er wär vngewant

daz im e da sagte     dy weisen mer[106r]weip

er gedacht     diser degen     muß verlisn den leip

1617

Do sy daz schiff entluden     vnd gar getrugen dan

waz sy darauff hetten     der dreier künig man

Hagen ez schrit zu stücken     vnd stiß ez an dy flut

des hettn michel wunder     dy recken gut

1618

Warvmb tut ir daz     bruder     sprach do Danchwart

wye schüll wir kumen uber     so wir dy widervart

riten von den Hewnen     wider an den Rein

seht     do sagt im Hagen     daz des nicht kond gesein

1619

Do sprach der helt von Trong     ich tun ez auff den wan

ob wir an diser verte     keinen tzagen hagen

der vns entrinnen wöll     durch tzaglich not

der muß an disem wage     doch ligen schemlichen tot

1620

Sy furten mit in einen     von Burgunden lant

der was ein helt zen handen     Volker was er genant

der redet spehlich     seinen mut

waz y begond <Hagen>     daz daucht den vidler gut

1621

Do des küniges capplan     daz schiff zuhawen sach

hin wider über daz waßer     er zu Hagen [106v]sprach

ir mörder vngetrewer     waz hett ich euch getan

daz ir mich on schuld     ertrenckt wollt han

1622

Des antwort im Hagen     nu laßt dy red wesen

mir ist leit auff mein trew     daz ir seyt genesen

hy vor meinen handen     daz wißt sunder an spot

do sprach der arm capplan     des wil ich ymmer loben got

1623

Ich fürcht euch nu vil kleine     des schüllet ir sicher sein

nu vart ir zu den Hewnen     so wil ich an den Rein

got en laß euch nymmer     zu dem Rein wider kurmen

des wünschen ich euch vil ser   ir hett mir nahen den leip benomen

1624

Do sprach der künig Günther     zu seinem capplan

ez wirt euch wol gebüßt     waz euch hat getan

Hagen in seinem tzorn     vnd kum ich an     den Rein

wider mit meinem leben     des schüllt ir on angst sein

1625

Vart wider heim ze lande     wan ez muß nu sein

ich enpewt meinen dienst     der liben frawen mein

vnd andern meinen magen     als ich von rechte schol

ir sagt [107r]in libe mere     daz wir noch alle varen wol