Germaine de Staël
1766 -1817
Über Deutschland
Zweiter Theil. I. Abtheilung.
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Neunzehntes Capitel.
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Die Jungfrau von Orleans. Die Braut von Messina.
In einem reizenden Gedichte wirft Schiller den Franzosen ihre Undankbarkeit gegen Johanna von Arc vor. Eine der schönsten Epochen in der Geschichte, der Befreiung Frankreichs und Carls VII. vom fremden Joche, ist noch von keiner Feder beschrieben worden, die es verdiente, das Andenken an Voltaire's Faunengedicht zu vertilgen; ein Ausländer ist es, der es versucht hat, den Ruhm einer französischen Heldin wieder herzustellen, einer Heldin, deren unglückliches Schicksal für sie einnehmen würde, wenn auch ihre Thaten nicht zum gerechten Enthusiasmus für sie aufriefen. Shakespear, ein Engländer, mußte Johanna von Arc mit Partheilichkeit beurtheilen; gleichwohl stellt [72] er sie in seinem historischen Stücke, Heinrich VI. als ein anfangs vom Himmel begeistertes, dann vom Dämon des Ehrgeizes verführtes Mädchen dar. Die Franzosen allein haben es zugegeben, daß ihr Andenken geschmäht würde; ein neuer Beweis, wie schwer diese Nation an dem Unrecht trägt, dem Spott nicht widerstehen zu können, wenn auf eine witzige Weise dazu gereizt wird. Doch giebt es so viel Raum in der Welt, sowohl zum Ernst als zur Lustigkeit, daß man sichs wohl zum Gesetz machen sollte, mit dem Ehrwürdigen nie seinen Spott zu treiben, ohne deswegen der Freiheit zu lachen zu entsagen.Die Jungfrau von Orleans ist ein zu gleicher Zeit historischer und romantischer Stoff. Daher hat Schiller sein Stück mit lyrischen Fragmenten durchwebt, und diese Abwechslung ist beim Lesen, und selbst in der Darstellung, von großer Schönheit. Wir können uns allenfalls nur aus dem Monolog des Polyeuct, oder aus Athalia's und Esther's Chören, einen Begriff von der Wirkung des Lyrischen auf der Bühne machen. Die dramatische Poesie ist von der Situation, die sie zu schildern hat, unzertrennlich; sie ist eine in Handlung gesetzte Erzählung; sie stellt den Menschen im Kampfe mit dem Schicksal auf. Die lyrische Poesie ist religiösen Stoffen vorzüglich angemessen; sie erhebt das Gemüth gen Himmel; sie drückt eine namenlose, aber erhabene Hingebung aus, die uns oft mitten im Gewühl der Leidenschaften ergreift, uns von aller persönlichen Unruhe befreit, um uns, auf einen Augenblick, des göttlichen Friedens theilhaftig zu machen.Freilich muß der Dichter dahin sehen, daß der Gang und die steigende Kraft des Interesse von lyrischen Unterbrechungen nicht leide. Da [73] aber die dramatische Kunst keineswegs zum Zweck hat, uns zu belehren, ob der Held des Stücks stirbt oder ob er sich vermählt, so soll doch die allmählige Aufrollung der dargestellten Gegenstände hauptsächlich dazu dienen, Gefühle und Charactere zu entwickeln. Folglich hat der Dichter Recht, wenn er die theatralische Handlung bisweilen inne halten läßt, um die himmlische Musik der Seele anzustimmen. Man kann sich, so wie im Leben, also auch in der Kunst, sammeln, und einen Augenblick dem, was in und um uns vorgeht, sich entrücken.Die historische Zeit, in welche das Leben und die Handlungen der Jungfrau von Orleans fallen, ist vorzüglich geeignet, den französischen Character in seiner ganzen Schönheit zu zeigen; damals nehmlich zeichnete sich, vor allen übrigen in Europa, diese Nation durch einen unverfälschten Glauben, eine blinde Ehrfurcht vor dem schönen Geschlecht, einen an Unbesonnenheit glänzenden Edelsinn im Kriege, aus.Man denke sich ein junges sechszehnjähriges Mädchen, von majestätischem Wuchse, aber noch kindischen Zügen, weiblich, zart, und ohne andre Kraft, als die ihr von oben herabkommt; man denke sich eine Begeisterte im Glauben; einen Dichter, wenn sie im Namen des Geistes spricht, der in ihr waltet; in ihren Reden bald eine überirdische Intelligenz, bald eine Unwissenheit in allem verrathend, was ihr der Himmel nicht offenbaret hat. Also hat Schiller sich seine Jungfrau und ihre Rolle gedacht. Er läßt sie, in der ersten Scene, zu Vaucouleurs in der ländlichen Wohnung ihres Vaters auftreten. Dort hört sie von den Unglücksfällen Frankreichs sprechen. Die Beschreibung entflammt ihr Gemüth. Ihr alter Vater [74] schilt ihre Traurigkeit, ihre Schwärmerei, ihren Enthusiasmus. Er vermag nicht, in das Geheimniß des Außerordentlichen einzudringen, und sieht Böses in allem, was er nicht gewohnt ist zu sehen. Ein Landmann bringt einen Helm, den eine Zigeunerin ihm mit geheimnißvoller Gebehrde zugestellt hat. Johanna ergreift den Helm. «Mein ist der Helm!» ruft sie aus, setzt ihn auf; und die Ihrigen werden von dem Feuer ihrer Blicke ergriffen. Jetzt erhebt sie die Stimme, weissagt Frankreichs Triumph und die Niederlage der Feinde. Einer der Umstehenden, ein Stück von einem Freigeist, derselbe, der den Helm gebracht, spricht: «es geschehen keine Wunder mehr!»Ja, ruft sie aus:
Es geschehn noch Wunder. – Eine weiße TaubeWird fliegen und mit Adlerskühnheit diese GeierAnfallen, die das Vaterland zerreißen.Darnieder kämpfen wird sie diesen stolzenBurgund, den Reichsverräther, diesen TalbotDen himmelstürmend hunderthändigen,Und diesen Salsbury, den Tempelschänder,Und diese frechen Inselwohner alleWie eine Heerde Lämmer vor sich jagen.Der Herr wird mit ihr seyn, der Schlachten Gott.Sein zitterndes Geschöpf wird er erwählen,Durch eine zarte Jungfrau wird er sichVerherrlichen, denn er ist der Allmächt'ge!
Ihre Schwestern entfernen sich. Der Vater verlangt von ihr, daß sie an ihr Tagewerk gehe, und die Gedanken an jene große Ereignisse fahren lasse, die sich nicht für arme Landleute geziemen. Mit diesen Worten verläßt er sie; sie bleibt allein, und, im Begriff, auf immer dem Aufenthalt ihrer Jugend zu entsagen, ergreifen sie zugleich Sehnsucht und Wehmuth. [75]
Lebt wohl ihr Berge, ihr geliebten Triften,Ihr traulich stillen Thäler lebet wohl!Johanna wird nun nicht mehr auf euch wandeln,Johanna sagt euch ewig Lebewohl.Ihr Wiesen, die ich wässerte! Ihr Bäume,Die ich gepflanzet, grünet fröhlich fort!Lebt wohl, ihr Grotten und ihr kühlen Brunnen!Du Echo, holde Stimme dieses Thals,Die oft mir Antwort gab auf meine Lieder,Johanna geht und nimmer kehrt sie wieder!Ihr Plätze alle meiner stillen FreudenEuch laß ich hinter mir auf immerdar!Zerstreuet euch ihr Lämmer auf der Heiden,Ihr seyd jetzt eine hirtenlose Schaar,Denn eine andre Heerde muß ich weiden,Dort auf dem blut'gen Felde der Gefahr,So ist des Geistes Ruf an mich ergangen,Mich treibt nicht eitles, irdisches Verlangen.Denn der zu Mosen auf des Horebs HöhenIm feur'gen Busch sich flammend niederließ,Und ihm befahl, vor Pharao zu stehen,Der einst den frommen Knaben Isai's,Den Hirten, sich zum Streiter ausersehen,Der stets den Hirten gnädig sich bewies,Er sprach zu mir aus dieses Baumes Zweigen:«Geh hin! du sollst auf Erden für mich zeugen.In rauhes Erz sollst du die Glieder schnüren,Mit Stahl bedecken deine zarte Brust,Nicht Männerliebe darf dein Herz berührenMit sünd'gen Flammen eitler Erdenlust,Nie wird der Brautkranz deine Locke zieren.Dir blüht kein lieblich Kind an deiner Brust,Doch werd' ich dich mit kriegerischen Ehren,Vor allen Erdenfrauen dich verklären.Denn wenn im Kampf die Muthigsten verzagen,Wenn Frankreichs letztes Schicksal nun sich naht,Dann wirst du meine Oriflamme tragenUnd wie die rasche Schnitterin die Saat,Den stolzen Ueberwinder niederschlagen,Umwälzen wirst du seines Glückes Rad,Errettung bringen Frankreichs Heldensöhnen,Und Rheims befrei'n und deinen König krönen!» [76]Ein Zeichen hat der Himmel mir verheißen,Er sendet mir den Helm, er kommt von ihm,Mit Götterkraft berühret mich sein Eisen.Und mich durchflammt der Muth der Cherubim,Ins Kriegsgewühl hinein will es mich reißen,Es treibt mich fort mit Sturmes Ungestüm,Den Heldenruf hör' ich mächtig zu mir dringen,Das Schlachtroß steigt und die Trompeten klingen.
Diese ersten Auftritte sind das Vorspiel zum Stücke, und vom Stücke unzertrennbar; der feierliche Entschluß der Jungfrau mußte handelnd dargestellt werden. Eine Erzählung würde die Bewegung des Impuls gehindert haben, der den Zuschauer mitten in die Stimmung versetzt, in welcher er seyn muß, um an die Wunder zu glauben, die sich ihm aufdringen werden.Das Stück folgt der Geschichte, Schritt vor Schritt, bis zum Krönungsfeste in Rheims. Der Character der Agnes Sorel ist mit Würde und Zartheit gezeichnet; er dient der Reinheit der Jungfrau zu Folie; denn alle Welttugenden müssen den religiösen weichen. Schiller hat einen dritten weiblichen Character in sein Stück gebracht, Isabeau von Baiern; er hätte besser gethan, ihn zu streichen; er ist zurückstoßend, der Contrast ist zu stark, die Züge zu grell, als daß er von guter Wirkung seyn könne. Johanna von Arc muß mit Agnes Sorel in Gegensatz gestellt, die himmlische Liebe der irrdischen entgegengesetzt werden; aber Haß und Verkehrtheit in einem Weibe darzustellen, ist der Kunst unwürdig und setzt sie herab.Wenn Shakespear Schillern den Stoff zum Auftritte gab, in welchem die Jungfrau den Herzog von Burgund zum Dauphin und zur Treupflicht zurückführt; so hat Schiller in der Ausführung sein Vorbild weit übertroffen. Johanna will im Gemüthe des Herzogs die Liebe zu Frankreich [77] rege machen, die damals in allen edeln Bewohnern dieses schönen Landes so allmächtig war.
Was willst du thun Burgund? Wer ist der Feind,Den deine Blicke mordbegierig suchen?Der edle Prinz ist Frankreichs Sohn wie du,Der Tapfre ist dein Waffenfreund und Landsmann,Ich selbst bin deines Vaterlandes Tochter.Wir alle, die du zu vertilgen strebst,Gehören zu den Deinen – unsre ArmeSind aufgethan dich zu empfangen, unsre KnieBereit dich zu verehren – unser SchwertHat keine Spitze gegen dich. EhrwürdigIst uns das Antlitz, selbst im Feindeshelm,Das unsers Königs theure Züge trägt.
Der Herzog will sein Ohr vor ihrer Redeschlinge verwahren. «Mich bethörst du nicht!» ruft er aus.Johanna fährt fort:
Uns treibt nicht die gebieterische NothZu deinen Füßen, nicht als FlehendeErscheinen wir vor dir. – Blick' um dich her!In Asche liegt das engelländ'sche Lager,Und eure Todten decken das Gefild.Du hörst der Franken Kriegstrommete tönen,Gott hat entschieden, unser ist der Sieg.Des schönen Lorbeers frisch gebrochnen ZweigSind wir bereit, mit unserm Freund zu theilen..– O komm herüber! Edler Flüchtling komm!Herüber, wo das Recht ist und der Sieg.Ich selbst, die Gottgesandte, reiche dirDie schwesterliche Hand. Ich will dich rettendHerüber ziehn auf unsre reine Seite! –Der Himmel ist für Frankreich. Seine Engel,Du siehst sie nicht, sie fechten für den König,Sie alle sind mit Lilien geschmückt,Lichtweiß wie diese Fahn' ist unsre Sache,Die reine Jungfrau ist ihr keusches Sinnbild.
Burgund.Verstrickend ist der Lüge trüglich Wort,Doch ihre Rede ist wie eines Kindes, [78]Wenn böse Geister ihr die Worte leihn, ,So ahmen sie die Unschuld siegreich nach.Ich will nicht weiter hören. Zu den Waffen!Mein Ohr, ich fühl's, ist schwächer als mein Arm.
Johanna.Du nennst mich eine Zauberin, giebst mir KünsteDer Hölle Schuld – Ist Frieden stiften, HaßVersöhnen, ein Geschäft der Hölle? KommtDie Eintracht aus dem ew'gen Pfuhl hervor?Was ist unschuldig, heilig, menschlich gut,Wenn es der Kampf nicht ist um's Vaterland?Seit wann ist die Natur so mit sich selbstIm Streite, daß der Himmel die gerechte SacheVerläßt, und daß die Teufel sie beschützen?Ist aber das, was ich dir sage, gut,Wo anders als von oben konnt' ich's schöpfen?Wer hätte sich auf meiner SchäfertriftZu mir gesellt, das kind'sche HirtenmädchenIn königlichen Dingen einzuweihn?Ich bin vor hohen Fürsten nie gestanden,Die Kunst der Rede ist dem Munde fremd.Doch jetzt, da ich's bedarf dich zu bewegen,Besitz' ich Einsicht, hoher Dinge Kunde;Der Länder und der Könige GeschickLiegt sonnenhell vor meinem Kindesblick,Und einen Donnerkeil führ' ich im Munde.
Bei diesen Worten fühlt sich der Herzog bewegt, gerührt, hingerissen. Johanna bemerkt es, und ruft:
Er weint, er ist bezwungen, er ist unser!
Die französischen Krieger neigen ihre Schwerter und ihre Fahnen; Carl VII. erscheint, der Herzog wirft sich ihm zu Füßen.Es thut mir leid um uns, daß kein Franzose der Verfasser dieses Auftritts war. Wie viel Genie, und vor allem, wie viel Empfindung und Natur, wird aber nicht erfordert, um in solchem Grade mit allem eins zu werden, was in allen Ländern und zu allen Zeiten schön und wahr ist. [79]Talbot, den Shakespear als einen Gottesläugner, als einen rohen Krieger darstellt, der mit dem Himmel selbst im Streite liegt, der den Tod verachtet, obschon ihm vor dem Tode schaudert, Talbot wird von Schiller vorgestellt, wie er, von der Jungfrau verwundet, unter Verwünschungen und Gotteslästerungen stirbt. Vielleicht wäre es besser gewesen, der allgemeinen Sage treu zu bleiben, welcher zu Folge Johanna nie Blut vergoß, sondern ohne zu tödten siegte. Ein Critiker von reinem, aber strengem Geschmack macht es Schillern zum Vorwurf, daß er seiner Heldin Gefühl für die Liebe gab, anstatt sie den Märtyrertod sterben zu lassen, ohne sich durch irgend eine menschliche Schwachheit von ihrer göttlichen Sendung abziehen zu lassen. Doch so ganz vollkommen hätte man sie nur im Heldengedicht schildern können; in der Tragödie würde ein durchaus heiliges, reines Gemüth vielleicht nur eben so wirken, wie ein wunderbares allegorisches Wesen, dessen Handlungen vorauszusehen sind, und das, von keiner menschlichen Leidenschaft bewegt, uns weder den dramatischen Kampf, noch das dramatische Interesse zur Schau stellt.Unter den edeln Rittern des französischen Hofes ist der tapfere Dünois der erste, der der Jungfrau Herz und Hand anbietet. Ihrem Gelübde getreu, schlägt sie ihn aus. Ein junger Engländer, Montgommery, stößt mitten in der Schlacht auf sie, fleht um sein Leben, und schildert den Schmerz, der seinen alten Vater ergreifen wird. Johanna verwirft seine Bitte, und zeigt sich unerbittlicher, als es ihr die himmlische Jungfrau zur Pflicht machte. Im Augenblick aber, wo sie einen zweiten Engländer, den jungen Lionel, treffen will, fühlt sie Mitleid mit ihm, seine Gestalt rührt sie, [80] Liebe schleicht sich in ihr Herz ein. Ihre Kraft ist verschwunden. Ein schwarzer Ritter, in der Farbe des Schicksals, erscheint ihr im Kampfe, räth ihr, nicht nach Rheims zu gehen, sie geht dennoch nach Rheims; der feierliche Krönungszug wird auf der Bühne dargestellt; Johanna von Arc nimmt in dem Zuge die Ehrenstelle ein, aber ihre Schritte wanken, mit zitternden Händen trägt sie die heilige Oriflamme, und man sieht, daß der himmlische Geist von ihr gewichen ist.Ehe sie in die Cathedrale tritt, bleibt sie stehen, und allein auf der Bühne. Hinter der Scene hört man die festliche Musik, die den Krönungsmarsch verkündet, und Johanna athmet ihre Gefühle in harmonische Klagen aus, während Flöten- und Hoboenklang die Lüfte erfüllt.
Die Waffen ruhn, des Krieges Stürme schweigen,Auf blut'ge Schlachten folgt Gesang und Tanz,Durch alle Straßen tönt der muntre Reigen,Altar und Kirche prangt in Festes Glanz.Und Pforten bauen sich aus grünen Zweigen,Und um die Säule windet sich der Kranz,Das weite Rheims faßt nicht die Zahl der Gäste,Die wallend strömen zu dem Völkerfeste.
Und einer Freude Hochgefühl entbrennet,Und ein Gedanke schlägt in jeder Brust,Was sich noch jüngst in blut'gem Haß getrennet,Das theilt entzückt die allgemeine Lust,Wer nur zum Stamm der Franken sich bekennet,Der ist des Namens stolzer sich bewußt,Erneuert ist der Glanz der alten Krone,Und Frankreich huldigt seinem Königssohne.
Doch mich, die all' dies Herrliche vollendet,Mich rührt es nicht, das allgemeine Glück.Mir ist das Herz verwandelt und gewendet,Es flieht von dieser Festlichkeit zurück,In's Britt'sche Lager ist es hingewendet,Hinüber zu dem Feinde schweift der Blick,Und aus der Freude Kreis muß ich mich stehlen,Die schwere Schuld des Busens zu verhehlen. [81]
Wer? Ich? Ich eines Mannes BildIn meinem reinen Busen tragen?Dieß Herz, von Himmelsglanz erfüllt,Darf einer ird'schen Liebe schlagen?Ich meines Landes Retterin,Des höchsten Gottes Kriegerin,Für meines Landes Feind entbrennen!Darf ich's der keuschen Sonne nennen,Und mich vernichtet nicht die Schaam!
(Die Musik hinter der Scene geht in eine weiche schmelzende Musik über.)
Wehe! Weh mir! Welche TöneWie verführen sie mein Ohr!Jeder ruft mir seine Stimme,Zaubert mir sein Bild hervor!
Daß der Sturm der Schlacht mich faßte,Speere sausend mich umtöntenIn des heißen Streites Wuth!Wieder fänd' ich meinen Muth!
Diese Stimmen, diese Töne,Wie umstricken sie mein Herz,Jede Kraft in meinem Busen,Lösen sie in weichem Sehnen,Schmelzen sie in Wehmuths Thränen!
(Nach einer Pause lebhafter.)
Sollt' ich ihn tödten? Konnt' ich's, da ich ihmIn's Auge sah? Ihn tödten! Eher hätt' ichDen Mordstahl auf die eigne Brust gezückt!Und bin ich strafbar, weil ich menschlich war?Ist Mitleid Sünde? – Mitleid! Hörtest duDes Mitleids Stimme und der MenschlichkeitAuch bei den andern, die dein Schwert geopfert?Warum verstummte sie, als der Walliser dich,Der zarte Jüngling, um sein Leben flehte?Arglistig Herz! Du lügst dem ew'gen Licht,Dich trieb des Mitleids fromme Stimme nicht?
Warum mußt' ich ihm in die Augen sehn!Die Züge schau'n des edeln Angesichts!Mit deinem Blick fing dein Verbrechen anUnglückliche! Ein blindes Werkzeug fodert Gott, [82]Mit blinden Augen mußtest du's vollbringen!Sobald du sahst, verließ dich Gottes Schild,Ergriffen dich der Hölle Schlingen!
Frommer Stab! O hält' ich nimmerMit dem Schwerte dich vertauscht!Hätt' es nie in deinen ZweigenHeil'ge Eiche! mir gerauscht!Wärst du nimmer mir erschienen,Hohe Himmelskönigin!Nimm, ich kann sie nicht verdienen,Deine Krone, nimm sie hin!
Ach, ich sah den Himmel offenUnd der Sel'gen Angesicht!Doch auf Erden ist mein Hoffen,Und im Himmel ist es nicht!Mußtest du ihn auf mich ladenDiesen furchtbaren Beruf,Konnt' ich dieses Herz verhärten,Das der Himmel fühlend schuf!
Willst du deine Macht verkünden,Wähle sie, die frei von SündenStehn in deinem ew'gen Haus,Deine Geister sende aus,Die Unsterblichen, die Reinen,Die nicht fühlen, die nicht weinen!Nicht die zarte Jungfrau wähle!Nicht der Hirtin weiche Seele!
Kümmert mich das Loos der Schlachten,Mich der Zwist der Könige?Schuldlos trieb ich meine LämmerAuf des stillen Berges Höh.Doch du rissest mich in's Leben,In den stolzen Fürstensaal,Mich der Schuld dahin zu geben,Ach! es war nicht meine Wahl!
Dieser Monolog ist ein Meisterstück von Poesie. Er enthält nur ein Gefühl, und dieses eine Gefühl spricht sich natürlicher Weise immer wieder in ähnlichen Worten aus; darin aber liegt [83] der herrliche Einklang der Verse mit den Empfindungen des Gemüths; sie legen in diese Empfindungen eine entzückende Harmonie, beleben und vervielfältigen, was in gemeiner Prosa nur kalt und einsilbig klingen würde.Die Angst der Jungfrau nimmt mit jedem Augenblicke zu. Die Ehrenbezeugungen, die Danksagungen, nichts kann ihre Seele beruhigen, weil sie sich von der allmächtigen Hand, die sie erhoben hatte, verlassen fühlt. Ihre schwarzen Ahnungen gehen in Erfüllung, und wie?Um sich einen Begriff von der entsetzlichen Anklage der Zauberei und von den Folgen dieser Anklage zu machen, muß man sich in jene Zeiten versetzen, wo jede außerordentliche Handlung den Verdacht dieses geheimnißvollen Verbrechens zu erregen pflegte. Der damals herrschende Glaube an ein böses Grundwesen setzte die Möglichkeit voraus, diesem Wesen und der Hölle, wo es seinen Sitz hatte, zu huldigen und zu dienen; was die Natur schreckliches hervorbrachte, galt für das Symbol dieses Dienstes, und jedes abentheuerliche Zeichen für die Sprache, deren man sich bediente. Einem Bündniß mit dem Bösen schrieb man alles irrdische Glück, dessen Ursache nur einigermaßen unbekannt war, zu. Das Wort Zauberei bezeichnete die Herrschaft des unbegränzten Bösen, so wie das Wort Vorsehung das Reich des unendlichen Glücks ausdrückte. Der Ausruf: sie ist eine Hexe! er ist ein Zauberer! dieser heut zu Tage lächerlich gewordene leere Schall erregte vor einigen Jahrhunderten allgemeines Entsetzen; die heiligsten Bande zerrissen, sobald der unselige Nahme ausgesprochen war; der Muth verstummte und sank, und die Angst, die das Gemüth ergriff, war so stark, daß man hätte glauben sollen, die bösen [84] Geister erschienen wirklich aus der tiefsten Hölle, wenn es hieß: sie sind da!Der unglückliche Schwärmer, Johanna's Vater, wird von dem Wahne seiner Zeit ergriffen; weit entfernt, stolz über die Ehre zu seyn, die seiner Tochter zu Theil wird, steht er mitten unter den Rittern und Großen des Hofes auf, und klagt Johanna von Arc der Zauberei an. In einem Nu erstarren alle Anwesende; vergebens fordern der Jungfrau Waffenbrüder, sie auf, sich zu reinigen, sie schweigt; vergebens befrägt sie der König selbst, sie schweigt; vergebens beschwört sie der Erzbischof, ihre Unschuld durch einen Eid auf das Crucifix zu erhärten, sie schweigt. Sie will sich über das Verbrechen, das sie nicht beging, auch nicht rechtfertigen, da sie sich im Herzen eines andern Verbrechens schuldig fühlt, das sie sich nicht verzeihen darf. Der Donner rollt, Entsetzen ergreift das Volk; die Jungfrau wird aus eben dem Reiche verbannt, das sie vom Verderben rettete. Niemand wagt's, sich ihr zu nahen; der Haufe zerstreut sich; die Unglückliche verläßt die Stadt, irrt auf dem Felde umher, und im Augenblick, wo im Uebermaß der Ermattung, sie einen kühlen Trunk begehrt und empfängt, schlägt ihr ein Knabe, der sie erkennt, das Labsal aus den Händen. Man sollte sagen, der höllische Hauch, womit man sie umgeben glaubt, könne alles beflecken, was sie umgiebt, und jeden, der ihr zu Hülfe kommt, in den ewigen Pfuhl hinabstürzen. Endlich, von einem Zufluchtsort zum andern verfolgt und vertrieben, fällt die Retterin Frankreichs ihren Feindin in die Hände.Bis dahin ist diese romantische Tragödie, so nennt sie Schiller, voller Schönheiten des ersten Rangs; man stößt wohl hin und wieder auf langgedehnte [85] Stellen (kein teutscher Schriftsteller ist dieses Vorwurfs frei); aber man sieht so merkwürdige Begebenheiten an sich vorüberziehen, daß die Einbildungskraft sich ihnen anschließt, daß man aufhört, das Stück als ein Kunstwerk zu betrachten, und das hier aufgestellte bewundernswürdige Gemählde als einen frühern Abglanz der heiligen Begeisterung der Heldenzeit anstaunt. Der einzige bedeutende Fehler, den man diesem lyrischen Drama vorwerfen kann, ist die Entwickelung. Anstatt der Geschichte treu zu bleiben, dichtet Schiller, daß die Jungfrau, von den Engländern in Ketten geschlagen, ihre Fesseln zerbricht, ins französische Lager zurückeilt, den Sieg für ihre Landesleute. entscheidet, aber selbst tödtlich verwundet wird. Das Wunderbare der Dichtung neben dem Wunderbaren der Geschichte, benimmt dieser Tragödie etwas von ihrer ernsten Würde. Und überdies, konnte wohl etwas schöner seyn, als das Benehmen und die Antworten der Johanna vor ihren Richtern, als sie von den englischen Großen und den normännischen Bischöfen zum Scheiterhaufen verdammt wurde?Die Geschichte erzählt, das junge Mädchen habe mit der rührendsten Sanftmuth den unerschütterlichsten Muth verbunden; sie habe geweint wie ein Weib und gehandelt wie ein Held. Man beschuldigte sie, sich abergläubischer Kunstgriffe bedient zu haben; aber sie stieß diese Beschuldigung mit Gründen von sich, die die aufgeklärteste Vernunft unserer Zeit würde aufbringen können, und beharrte fest bei der Erklärung, sie habe innere Offenbarungen gehabt, die sie bestimmt hätten, sich ihrem außerordentlichen Berufe zu widmen. Im Angesichte des Scheiterhaufens, den sie besteigen soll, von den Todesschrecken übermannt, [86] die sie bedrohten, von den Ihrigen verlassen, wankte sie nicht im Preise ihres kräftigen Volks, ihres edeln Königs. Ihr Tod ist weder der Tod eines Kriegers noch der eines Märtyrers; gleichwohl zeigte sie bei aller Sanftmuth und Schüchternheit ihres Geschlechts, in ihren letzten Augenblicken eine bewundernswürdige Kraft der Begeisterung, fast der Zauberkraft gleich, deren man sie beschuldigte.Wahr ist es, die einfache Erzählung ihres Todes rührt mehr, als Schillers künstliche Dichtung. Sobald die Poesie den Glanz einer historischen Person erhöhen will, muß sie wenigstens darauf bedacht seyn, ihr die charakteristischen Züge zu lassen; denn die Größe ist nur dann von Wirkung, wenn sie die Spuren der Natürlichkeit mit sich führt! In der Jungfrau von Orleans enthält die historische Wahrheit nicht nur mehr Natürliches, sondern auch mehr Großes, als die Dichtung.In der Braut von Messina ging Schiller von seinem bisher befolgten und nachher gottlob! von ihm wieder angenommenen dramatischen Systeme ganz ab. Um den Chor auf das Theater bringen zu können, wählte er einen Gegenstand, in dem nichts neues ist, als die Nahmen denn die Braut von Messina ist im Grunde kein anderes Stück, als die feindlichen Brüder der griechischen Bühne. Nur hat Schiller noch eine Schwester eingeführt, in die sich beide Brüder verlieben, ohne zu wissen, wer sie ist, und die den einen aus Eifersucht zum Mörder des andern macht. Dieser, an sich, schauderhafte Stoff ist mit Chören durchwebt, die mit dem Stücke in Verbindung stehen. Sie bestehen aus dem Gefolge beider Brüder, und unterbrechen und erkälten alle Augenblick das Interesse durch wechselseitige [87] Erörterungen und Gespräche. Die lyrischen Stücke, die sie, alle zugleich, hersagen, sind prächtig; gleichwohl sind diese Chöre, bei aller Kraft ihrer Urtheile, doch bloße Kammerherrensentenzen. Das gesammte Volk kann allein jene unabhängige Würde in sich haben, die es ihm gestattet, ein unpartheiischer Zuschauer zu seyn. Der Chor vertritt die Stelle der Nachwelt. Würde er von persönlichen Affecten hervorgebracht, so müßte es ins Lächerliche fallen; den Stimmeneinklang Mehrerer darf man sich nicht anders erklären, als daß man ihn für den leidenschaftlosen Ausdruck ewiger Wahrheit hält.In seiner Vorrede zur Braut von Messina, beschwert sich Schiller mit Recht, daß in der modernen gemeinen Welt nicht mehr jene einfachen Formen des Volkslebens vorkommen, die sie in die alte poetische zurück versetzen. «Der Pallast der Könige (sagt er) ist jetzt geschlossen; die Gerichte haben sich von den Thoren der Städte in das Innere der Häuser zurückgezogen; die Schrift hat das lebendige Wort verdrängt; das Volk selbst, die sinnlich-lebendige Masse ist, wo sie nicht als rohe Gewalt wirkt, zum Staat, folglich zu einem abgezogenen Begriff geworden; die Götter sind in die Brust der Menschen zurückgekehrt. Der Dichter muß die Palläste wieder aufthun, er muß die Gerichte unter freien Himmel herausführen, er muß die Götter wieder aufstellen, er muß alles Unmittelbare, das durch die künstliche Einrichtung des wirklichen Lebens aufgehoben ist, wieder herstellen, und von allen äussern Umgebungen der Menschen nichts aufnehmen, als was die höchste der Formen, die menschliche, sichtbar macht.»Diese Sehnsucht nach andern Zeiten, nach andern Gegenden, ist eine rein-poetische Empfindung. [88] Der religiöse Mensch bedarf des Himmels, der Dichter bedarf einer neuen Erde; nur weiß man nicht, welchen Gott oder welche Götter, welches oder welche Jahrhunderte die Braut von Messina in uns zurückrufen soll; sie geht aus den modernen Einrichtungen hinaus, ohne uns in die Zeiten des Alterthums zu versetzen. Der Dichter bringt alle Religionen auf einen Punct zusammen; eine Verwirrung, die die hohe Einheit der Tragödie, die Einheit des alles leitenden Schicksals, zerstört. Die Lagen, die Begebenheiten sind gräßlich; gleichwohl läßt das Entsetzen, welches sie erregen, den Zuschauer ruhig. Der Dialog ist so lang, die Rede so auseinander gesetzt, als hätte jeder nichts zu thun, als schöne Verse herzusagen; als könne man lieben, Eifersucht fühlen, den Bruder hassen, den Bruder morden, ohne aus dem Kreise der allgemeinen Betrachtungen und der philosophischen Gedankenreihe herauszutreten.Man findet gleichwohl in der Braut von Messina bewundernswürdige Spuren von Schillers schönem Genie. Don Cäsar hat seinen Bruder Don Manuel erschlagen. Der Leichnam wird in den Pallast zurückgebracht. Die unglückliche Mutter weiß noch nicht, wen sie verlor; und der Chor, der dem Leichenzuge vorangeht, soll sie darauf vorbereiten :
Durch die Straßen der Städte,Vom Jammer gefolget,Schreckt das Unglück. –Laurend umschleicht esDie Häuser der Menschen,Heute an dieserPforte klopft es,Morgen an jener,Aber noch keinen hat es verschont.Die unerwünschteSchmerzliche Bothschaft[89]Früher oder späterBestellt es an jederSchwelle, wo ein Lebendiger wohnt.
Wenn die Blätter fallenIn des Jahres Kreise,Wenn zum Grabe wallenEntnervte Greise,Da gehorcht die NaturRuhig nurIhrem alten Gesetze,Ihrem ewigen Brauch,Da ist nichts, was den Menschen entsetze!
Aber das Ungeheure auchLerne erwarten im irdischen Leben!Mit gewaltsamer HandLöset der Mord auch das heiligste Band,In sein stygisches BootRaffet der TodAuch der Jugend blühendes Leben!
Wenn die Wolken gethürmt den Himmel schwärzen,Wenn dumpftosend der Donner hallt,Da, da fühlen sich alle HerzenIn des furchtbaren Schicksals Gewalt;Aber auch aus entwölkter HöheKann der zündende Donner schlagen.Darum in deinen fröhlichen TagenFürchte des Unglücks tückische Nähe.
Nicht an die Güter hänge das Herz,Die das Leben vergänglich zieren:Wer besitzt, der lerne verlieren;Wer im Glück ist, der lerne den Schmerz!
Als Don Cäsar erfährt, daß seine Geliebte, um derentwegen er den Bruder erstach, seine Schwester ist, kennt seine Verzweiflung keine Gränzen; er beschließt, zu sterben. Die Mutter bietet ihm Verzeihung an; die Schwester fleht ihn, zu leben. Umsonst; in seine Qualen mischt sich der Neid, die Eifersucht gegen den vorgezogenen Bruder: [90]
Er lebt in deinem Schmerz ein selig Leben;Ich werde ewig todt seyn bei den Todten.Umsonst täuscht er sich selbst:Dann, Mutter, wenn ein Todtenmahl den MörderZugleich mit den Gemordeten umschließt,Ein Stein sich wölbet über beider Stätte,Dann wird der Fluch entwaffnet seyn – dann wirstDu deine Söhne nicht mehr unterscheiden,Die Thränen, die dein schönes Auge weint,Sie werden einem wie dem andern gelten;Ein mächtiger Vermittler ist der Tod.Da löschen alle Zornesflammen aus,Der Haß versöhnt sich, und das schöne MitleidNeigt sich, ein weinend Schwesterbild, mit sanft-Anschmiegender Umarmung auf die Urne.
Umsonst will ihn die Mutter ins Leben zurückrufen:
Ich kannNicht leben, Mutter, mit gebrochnem Herzen.Anblicken muß ich freudig zu den Frohen,Und in den Aether greifen über mirMit freiem Geist. – Der Neid vergiftete mein Leben,Da wir noch deine Liebe gleich getheilt.Denkst du, daß ich den Vorzug werde tragen,Den ihm dein Schmerz gegeben über mich?Der Tod hat eine reinigende Kraft,In seinem unvergänglichen PallasteZu ächter Tugend reinem DiamantDas Sterbliche zu läutern und die FleckenDer mangelhaften Menschheit zu verzehren.Weit wie die Sterne abstehn von der Erde,Wird er erhaben stehen über mir,Und hat der alte Neid uns in dem LebenGetrennt, da wir noch gleiche Brüder war'n,So wird er rastlos mir das Herz zernagen,Nun er das Ewige mir abgewann,Und jenseits alles Wettstreits wie ein GottIn der Erinnerung der Menschen wandelt.
Das Gefühl gegen einen Todten ist ein Gefühl, worin eben so viel Wahrheit als Zartheit liegt. Wer könnte je Herr über die Sehnsucht werden? Können je Lebende die Schönheit [91] des himmlischen Bildes erreichen, welches ein abgeschiedener Freund in uns zurückließ? Hat er nicht zu uns gesprochen: Vergiß mein nicht! Ist er nicht dort ohne Schutz? Wo lebte er sonst noch auf Erden, wenn er nicht im Heiligthum unserer Seele lebte? Und wer unter den Glücklichen dieser Welt verbände sich wohl so innig mit uns als das Andenken an ihn? |