Johann Peter Hebel
1760 - 1826
Biblische GeschichtenFür die Jugend bearbeitet
I. Theil
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48.Elias auf dem Berge Horeb.
Elias befand sich an dem Berg Horeb in Arabien in einer Höhle, und dachte daran in seinem Gebet, wie die zehn Stämme den Bund des Gottes ihrer Väter verlassen, und seine Altäre zerstört, und seine Propheten getödtet haben, und daß er allein noch übrig und des Lebens nicht sicher sey. Der Unmuth stellt sich alles Schlimme noch schlimmer vor, als es ist. Hatte nicht Gott durch den Obadiah noch hundert Propheten gerettet? In diesen schwermüthigen Gedanken erhielt Elias in seinem Herzen die Gewißheit, daß Gott an ihm vorübergehen und ihn trösten würde, wenn er aus der Höhle herausträte. Es stellte sich ein Gewitter an den Himmel. Es gieng ein Sturmwind vorüber, der die Berge und Felsen zerriß, der Herr war nicht in dem Sturmwind. Elias erkannte die Nähe Gottes in dem Sturme nicht. Die Erde zitterte und bebte. Der Herr war nicht im Erdbeben. Die feurigen Blitze schossen. Der Herr war nicht in dem Feuer. Das Gewitter vergieng in einem leichten sanften Säuseln. Als der Prophet das Säuseln hörte, da that sein bekümmertes Herz sich auf und erkannte, daß der Herr vorübergehe. Er verhüllte sein Haupt und trat an den Ausgang seiner Felsenhöhle. Dort redete sein Herz mit Gott, und redete Gott mit seinem Herzen und tröstete ihn.Gott ist allen Menschen nahe, und redet mit ihnen in den wunderbaren Erscheinungen und Veränderungen der Natur, im Gewitter, im Sturmwind, im Regen und Sonnenschein, wie es jeder nöthig hat, und verstehen kann. Mit den sichern und frevelhaften Gemüthern redet er im Gewittersturm, mit den frommen und bekümmerten in mildem Säuseln und Sonnenschein und in der schönen, sternenreichen Nacht, und tröstet ihr Herz. |