Johannes Lauremberg
1590 - 1658
Veer Scherz-Gedichte
1652
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Dat Erste Schertz-Gedichte.Vom itzigen Wandel und Maneerender Minschen.
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In Grekenland ein Man vör langen tiden was /Van Wyßheit hochberömt / genandt Pythagoras;Van em de Jöged sick leet hüpich underwisen /Man hörde sine Lehr in allen Landen prisen.Sin Hus und Schoel erschal / nicht van Fantastery /De nu van velen werd genömt Philosophy /Sündern van Meticheit / van Tucht und gode Seden /Dar leerd man schwigen erst / hernamals leerd man Reden.Nichts / dat gelevet had / kam je in eren Mund /Ock nicht de hülsen Frucht / de in den Garden stund.Ein Deel van siner Leer Metempsychosin nömde /De domals alle Welt als hoge Wyßheit römde /Darvan de mening is. Van Gott des Minschen SeelInt Lyff gegaten wert / als siner krafft ein deel /Sins wesendes en Part. Desülve Seel must wandernSo bald de Minsche sterfft / van einem Lyff thom andern:Ein Kriegsman und Soldat / wenn em de Seel entföhr /Keem se woll in ein Peerdt / edr in eine olde Sör.Eins glehrden Mannes Seel queem woll in einem Becker /In einen Schriver / Vagt / Lehmklicker / Hüßchen decker.Ein riker Wanst / de sick statlick tracteren plecht /De würde woll ein Swyn / und eet mit Gunst gesecht.In summa / jede Seel van levendigen Deeren /Vernüfftig edder nicht / sick nemals kond verlehren /Sündern verwesselt würd. Glyck als ein WandersmanNicht altidt einerley Herberge krigen kan.Bald kümpt he in ein Hus gezieret hoch und nedden /Werd köstelick tractert / gelecht up weken Bedden:Bald kümt he in ein fuel und garstig stinckend Nest /Darin is Garstenbrod / und lusich Stro dat best.Dat was de Mening des den men als Göttlick ehrde /Als went vam Hemmel wehr gekahmen wat he lehrde.He sede van sick sülffst. Erstlick was ick ein Kock /Ick hebb veel stücke Flesch tho howen up dem Block /Velicht is manck dem Veh / dat ick ehr heb geschlachtet /Min egen Vader west / dat ick do nicht geachtet.Darna word ick Euphorb / und mit vör Troja toech /Dar ick ock mangen Held mit minem Sweerd ersloeg.Als ick im sülven Krieg min levend müste laten /In einen Paweluen ward mine Seel gegaten:Ick ward ein Vagel schon / offtmahls heb ick gepraeltMit minem bunten Schwantz / mit Golde dörch gemahlt.Endlick bin ick ein Minsch als junck und nie gebahren:Herna wenn mine Seel uth dissem Lyff werd fahren /Wor se werd inloseern / steit in der Götter Knee /Off ick ein ander Minsch schal werden edder Veh.Darüm seet juw woll vör / dat gy van keinen dingenDe levend hebbn gehat / in juwen Bueck verschlingen:Woll solckes würde dohn / de müste twifflen sehr /Off nicht dat Flesch ein stück van sinem Vader wehr.Wen disse opinion itzund würd angenahmen /Würd ick woll offtermahls in sware dancken kamen /Vnd twifelhafftig syn / wat ick doch wünschen wold /In welck ein ander Lyff min Geest infahren schold.Denn dat ick scholde syn ein Storck edr ander Vagel /Dat mach ick nicht / darna steit mi ock nicht de Kagel.Ick wünsch ock nicht tho syn ein alvern dummes Deert /Ein Büffel / Esel / Koh / Swynegel edder Peerdt.Doch wenn idt müste syn / dat ick manck den VeervötenEin unvernüfftig Beest schold endlick werden möten /So meen ick dat myn wünsch nicht konde beter syn /Als dat ick werden möcht ein hübsch Schoet-Hündelyn.Weer ick soen eddel Deert / mit saden und gebradenWürd ick den fetten Bueck und dicke Pantze laden /Darmit ein armer Minsch in groter Hungers Noth /Dem men nicht geven wil ein stücke dröge Brodt /Syn levend redden kond: Faert woll in Gottes willen /Dar moet ein hungrig Kind de leddgen Darm mit füllen.Ick würde krigen gnoch / in aller överfloth /Vp einen weken Pöl / ja in der Junfern Schoet /Wen sick ein armer Minsch up fulen Stroh moet strecken /Ick dapper snorken kond: Se würde mi tho decken /Vnd twischen ere Been / up eren weken BueckMi günnen sachte Row / als nu is de gebrueck.Vnd wen idt den einmahl so quem / dat mi mit hupenDe Rehbraed und de Supp würd underm Swantz uth krupen /Dat hed gantz kein gebreck: de Röck is bald verthertWen uth der Balsembüs de Näse werd gesmehrt.Darvör wold ick tho danck einn kleinen Schimp benehmenMiner Wolldederin / de sick sunst müste schämen.Denn wen dat Junckfrewlin leet einen heemlick gahn /So kond se seggen / Fi / dat hefft min Swaenke daen /De sick nicht richtig hölt.“ Se konde sick verdrysten /Wen ick men by er wehr / frie ohne schimp tho vysten.Doch dat is nichtes werth: ein Minsch geit över all /Allein dat men nicht weht / wat men sick wünschen schall.Vör groter Herren Stand wert my Gott wol behöden /Dat ick ock hen und her mi scholde laten föden /Vnd prachern vör der Dör / dat kan ick wünschen nicht /Dat ein is altho hoch / dat ander altho schlicht /Dat Middel is dat best. Myn wünschent wil ick wenden /Dat ick möcht einer syn van den twen Middelstenden.Dat ick schold Kopman syn / mi dünckt dat wehr kein raet /Ick würd tho sehr braveern / und föhren groten Staet.Ein Hus ick köpen würd vor Gottsgeldt twe Ducaten /Dat sülve müst ick den prechtig stafferen laten:Wen alle Volck den dacht / ick seet in grotem Gut /So würd ick segn Adieu / und gahn thom Dohr henuth.Wat hed ick den darvan / als dat ick müst anhörenVan den de mit Vernufft und Ehr den Handel föhren /Du bist ein loser Droch / ein lichtferdiger Man /Dewyl du unsem Ordn sülck Schimp und Spott deist an.“Wen ick nu wider forth de Gdancken late sweven /Welckere Stand mi kond Rickdom und Ehre geven /So felt mi in / ick hed einn goden wunsch gedaenWen ick ein Tölner würd: Doch nicht ein Publican /Als in der Römer tydt de Tölners sind gewesen /Ock de was / darvon wi im Evangeli lesen:De sprack: o Herr bewis mi armen Sünder Gnad /Vnd räkne mi nicht tho all mine Missedat.“Is nu ein Tölner arm? Dat si fern / noch vel minderDat men gedencken schold he wehr ein armer Sünder.Ein Armer is nicht Ryck / ein Sünder hefft kein Ehr /Drüm is ein Tölner nu kein armer Sünder mehr.Wat jener sprack tho Gott / dat spreckt men nu ehrbedigThom Tölner disser tidt. o Here sydt mi gnedig /Vnd recknet mi nicht an de Schülde groet und kleen /Hyr is etwas bereit: Gy weet wol wat ick meen.“Neen solcker Tölner ein begehr ick syn mit nichten /Men derer / de ehr Ampt mit Redlicheit verrichten /De vör ehr truwe Denst van Gott gesegnet sind /Derer men hen und her den meisten deel noch find.Schold ick den van geval ein Schriver werden moten /So wold ick einer syn der vörnehmen und groten /De erem Denst und Ampt vörstahn mit Truw und Flyt /Vnd ehr Geweten mehr ansehn als groet Profyt.Ein Schriverken bin ick alreed gelövt mi even /Ick heb in vertich Jahr vel Bagen vul geschreven /Man wo men Schriven schal mit einer sülverchn Pen /Dat güldne ABC / und schriven immer hen /Beth men vel dusent kan tho sinen Kind und FruwenVör Pandt up Rente dohn / und schöne Hüser buwen /Dat grote Boeck daruth men sülcke Kunst studeert /Is my nicht vörgelecht / ick heb idt nicht geleert.Doch so vel weet ick noch / dat ick kan underscheidenEin Bockstaff vör dat andr / und laet mi nicht verleidenVör L / tho schriven C / und vor V schriven X /Kan ick den nicht vel mehr / so byn ick darup fix.Nu woll / wat kandt den syn / dat dörch MetempsychoseAlßbald na minem doedt tho werden ick erkose?Wat is idt vör ein Stand / de mi kond wol stahn an?Schold idt nicht raetsahm syn / ick würd ein Handwercksman?Twar jeder Handwerck wol einn Boddem hefft van Golde /Dennoch ein Handwercksman nicht gern ick werden wolde:Idt is ein ehrlick Stand / de mening hold ick sterck /Man kan en missen nicht / hochnödig is syn Werck.Men dat gefelt mi nicht / dat se sick sülvest plegenEin ander uthschamfern / und selden sick verdregen.Ein Schoster wen he kümt by einen Möller Knecht /Verhönet he en strax / und schimplick tho em secht /Sü dar / Herr witte hoet / dyn Rat lestu nicht rasten /Du kanst so meisterlick deep in de Secke tasten /Du nimst dat beste Mehl / de Buer beholt de Klie.By andern is idt schand / bi di is stehlen frie.“De Möller antwort em: Ey Schoster dat is wacker /Na Traen und Pekedraet du stinckest als ein Racker /Wen du bereedst de Huet van einer doden Koh /So moet men bald vör di de Nese holden tho.“Ein Becker Wyff heet wol den Snider lüsken speter /Vnd Zegenbuck. o“ segt de Snider / Timpenfreter /Vth diner langen Näse ein snappentötel krüpt /Wen du eins Kneden wilt / und in den Deeg indrüpt.“Ein Smidt den Sniddeker plecht spötlick tho verhönen /All dyn Verstand“ / segt he / de falt di manck de Spöhnen /Ein Skrubber bistu doch bi diner Hövelbanck.“De Sniddeker dem Smidt antwordt / du Pinckenpanck /Men kan genogsahm sehn an diner swarten keke /Dat du dem Düvel bist gelopen uth der bleke.“Seet / also is mit qvaet verfült de gantze Welt /Dat böse moet hervör / dat goed men hinderhelt.Ein jeder schold de Feil tho decken / und de gavenDe Gott gegeven hefft an sinem Negsten laven.Man / leidr / de Welt is nu so dörich und so geck /Einm andern jederman uprücket syn gebreck.Därum nicht rechte woll kan ick mi darin gevenDat ick ein Handwercksman schold syn na dissen leven.Dennoch wehr idt mi so vam Hemmel uperlecht /Dat ick Handwercken must vör Meister edder Knecht /Ick wil idt setten so / dat ick möcht under velen /De men findt in der Welt / ein Handwerck uth erwehlen:So wold ick wünschen my / wehr ick sünst kloeck und wys /Dat ick men werden möcht ein Snider tho Parys.Nicht van dem Lüßckenpack / dat in der FripperienEin oldt verschleten Kleed so zierlick kan vernien /Dat man idt kopen schold vör ein gantz nie Habit /Wen twe Daeg sindt vörby so faldt idt weg als schiedt.Men ick wold einer syn der groten und der Riken /Als Montoban / le Noir / Broisart / und der geliken /De up der Natelspitz geklummen sindt so hoch /Dat se erlanget hebn Ryckdohm und Ehr genoch /Vnd frembden könen vör vel dusent Krohnen borgen /(Wo se idt wedder krign / dar laet ick se vör sorgen)Sülck einer wold ick syn. Wat weer my dat vör Lust /Wan dar ein Cavallier tho my herkamen must /Vnd my mit Reverentz und Complementschen strekenAls einen groten Heern mit sülcke Wort anspreken:Idt is my wol bewust / Monsieur & bon Amy /Dat in der Minschen Sinn kein dinck bestendig sy /Den Climaterschen loep und gwisse periodeErfahret ock de Dracht und runde Circkel mode.So bald ein Kleedt werd oldt / de fatzon ock verschlit /Ein jedes nies Kleedt bringt nie Forme mit.Dat geit so rundt herüm / gelick als in den Schrencken /Wen nichtes nies mehr de Ehrgitz kan erdencken /Fangt he van vören an: glyck als ein welig Peert /Dat in den widen Kreis sick künstlick tummeln leert.Wat kortlick noch was nie van Kleedern und Maneren /De van juw uthgedacht und upgekahmen wehren /Dat is geworden oldt. Willt my berichten draet /Wat nu eindrechtiglig ein Ehrbahr Schnider RaethVan nie bestemmet hefft / und under sick beslaten /Vp wat Maneer he wil dit Jahr stafferen latenDe andern Volcker all. Denn idt is apenbaer /Van juw men hebben moet dat rechte Exemplar /Vnd dat Original / darna men sick schal kleden /In Düdschland / Dennemarck / in Holland / Brabant / Sweden.Idt steit in juwer Macht: Veel grote AmbassadeursEntfangen Kleeder Lehn van Messieurs les Tailleurs.“Wat dünckt juw / schold my dat im Herten nicht behagen /Wen my van groten Heern sülcke Ehr würd angedragen?Idt is gewißlick wahr / de Welt is sticken blindt /Vnd hefft nicht mehr Verstand als ein drejahrig Kind.Wat is dat vör ein waen de nu is ingereten /Kan wol ein nerscher syn / dat möcht ick gerne weten.All wat geschiklich is / alle Adelicke Dracht /Alle Höffligkeit moet syn uth Franckrick hergebracht /Maneer / zierlike Red moet man uth Franckrick halen /Vnd mit Gefahr / mit möye / und swarem Geld betalen.Franckrick dat is de Schoel / dar men leert alle Künst /Dat sülve in ander Land tho leeren / wer ümsünst /Mi düncket Franckryck is nicht unglyck der hyæne /De dörch den goden Röck de Deerte all in gemeeneVan ferne tho sick tüht / und se also bedrücht /Se bi der Kehle gript / und en dat Bloet uth sücht.Idt moet doch etwas syn / dat vele so bedöret /Dat ock der kloken Sinn betövert und verföhret.Ick denck noch wol dat ick in miner Jöget lasIm Boeck der Arstedie genömet Ypocras /Wen einer so subtil und klenlick sick befünde /Dat he kene Arstedie int Lyff innehmen künde /Entwedder dat he wehr van Krefften also schwack /Edr dat em gruwde vör den eisken slimmen Smack /So scholde he de Pilln / edder Medicamente /Ingeven einem Hoen / einr Duven edder Ente /Vnd laten sick darvan thorichten eine Supp /De tho sick nehmen / und dat Flesch ock eten up /So schold desulve Kost bi em de wercking maken /Als wen he sülvest had de Pillen ingeschlaken.Dit is ein herlick dinck / und köstlick goet Secret /Dat Franckryck rechte wol tho practiseren weht.Vel reisen na Parys / und andre fremde Steden /Alleen darüm dat se hernamals können reden /Ick bin in Franckryck ock gewesen dre veer Jar /Ein temlick item heb ick wol vertert aldar.“Sind se so gar subtil / dat van den rechten dingen /De men dar lehren schal / se nichtes könt verslingen /Vp dat se scholden nicht dar syn gewest ümsünst /So bruken se mit flydt de vorgenömde Kunst.De Meisters möten dar er Wetenschop ansetten /Bi allen paticiers / in allen cabarettenPasteiden werden backt / de sind gefüllet gantz /Mit Wyßheit / gentilesse / und braver contenantz /Chappons / leurauts / lapins / cocqs d'Inde / wilde Enten /De werden al bedrüpt mit lutter Complementen:Becasses und perdris de moet men en lardeernMit schoner cortoisi / mit höffliken Maneern /De Supp ist von Verstand / van hogen Sinn potage /Dat Brod van gravitet / de Tarten van courage:Denn kümt dar thom dessert / dragees veler sort /De thogerichtet sind von Adelick comport:Madame Conjoli / und andre belles filles /De bringen macarons / gniocchi und rocqvilles.De sind gebacket und beströwt an allen Orth /Mit Politic discurs und zuckersöte Wort.Van sülker arstedie ein jeder den gebruketSo offt und vel / dat he darvan wert dick und buket.Vnd dat dit recipe gesund und goet mög syn /Moet dar ein dosis up van twintich gläser Wyn.So vaken als men drinckt / moet men int Glas in getenExtract und qvintessentz van braven qvaliteten.Wat van der düren Kost syns heren överblifft /Dat nimpt de Knecht tho sick / und sachtens in sick wrifft.Dar her he ock somtyds mit solcken leckerbetenHefft van geschicklicheit mehr als sin Herr gefreten.Wen men nu dit secret dagliken practiseert /Wert men befinden / dat idt sy vel Geldes wehrt.De operation werd sick bald mercken laten:Doch moet men wol sehn tho / dat men idt bruek mit maten /Wenn idt genahmen werdt in grotem överfloet /So kan idt einem syn mehr städlick alse goet.So plegen courtoisie und complementsche minenVntidich uth dem Halse uhtstörten und erschinen /Als idt dem Buren geit / wen em is altho velVam dicken frischen Beer geflaten dörch de Kehl.Wen ick also den Loep der itzgen Welt betrachte /Dar my de dulle Leer Pythagoræ tho brachte /Als wen de Seel / so bald se uth dem Cörper queem /In einem andern Orth er waning wedder neem(Ick weet dat idt man is en falscher Wahn der Heiden /De sick van Gades Geist nicht hebben laten leiden /Vnd hebbe / Gott sy dank / uth sinem Wort geleert /Dat sülke Mening is nicht einer Bonen weert.)So wünsch ick offt / dat ick tho krigen nicht kan hapen /De Seele bubblet my als Erveten im Grapen:Ick bidd in ivricheit / Och kond idt doch gescheen /Dat ick noch einmal möcht dat wedderümme sehn /Wat ick vor veertich Jar gesehn in fremden Landen /Off noch desülve Schick / de do was / sy verhanden:Wehr ick noch junck / und hedd nicht veel der grawen Haer /Ick waegde idt noch einmal / und schuwde kein Gefahr.O kond ick wedderüm an myn Junckdohm geraden!Och dat idt möglyck wehr / dorch Middel unverbaden /Dat eines Minschens Lyff vam Older einen sprunckKond in de Jöget dohn / und werden wedder junck!“Wen dörch natürlyck Werck idt thoging ahne Sünde /Dat sick ein older Man weddrüm verjungen künde /Wold ick gewis dartho versümen keine Tydt /Dit schold myn Arbeit syn / und allerhöchste flydt /Dat ick möcht sülcke Kunst und wetenschop bekamen.Ich hebb wol offtermals van Predigern vernahmen /De so geleert hebn dat Volck in er Sermon /Dat sülckes van Natur ein Adler kunde dohn:De kunde sick verjungn: wen schon all sine FedderVan Older uth gegahn / so wüssen se em wedder.He würd so junck und frisch avr sinen gantzen Krop /Als wehr he gistern erst gekrapen uth den Dop /Wen he sick strecken kond glyck gegn der Sünnen Stralen /De mit dem heten Schyn syn Lyff kond frie dörchhalen.Man list ock vör gewis / dat in Araber LandEin schöner Vagel wahnt / de Fenix is genand.Wen de geworden is so Old und unvermögenDat he tho keinem Ding mehr nüt is / noch kan dögen /Als den he van Natur dit Middel weeth und kent /Dat he sick levendig in einem Füer verbrent.He sülvest böt dat Füer van wolrükenden Strüken /So werd he wedderüm ein junck und kleines Küken.Dat mag wol also syn / ick late idt ock geschehen /Doch is nemand gewest / de sülckes hefft gesehen.Van Vögeln schrifft men wol veel wünderlike Dingen /Men dat kan ick gar nicht in minen Credo bringen /Dat sick ein Minsche kond verjungen der gestalt /Vnd dat dörch Sünnen Hitt / edr dörch des Füers GewaltEin old Wyff edder Man schold werdn tho einem Kinde /Solcks der Erfahrenheit ick gantz tho weddern finde.Offtmals heb ick gesehen ein hupen Bedelpack /Wen dat tho samen kümt ein jedr mit sinem Sack /Ein deel van Older krum / ein deel van Hunger mager /Wen se bym Thun upschlahn er arme pracher Lager /Hyr ligt de Pekelmütz / dar ligt de halve Krück /Hyr eine blödge Bind / dar van der Stelt ein stück.Hyr hefft ein groet Party de Wancken udt getagen /Vnd hest mick ock wol sehn de witte Flö affjagen /Bald ligt ein older Grys / de sick upt Gras uthstreckt /Vnd sinen kalen Kop recht jegn de Sünne reckt /Im heten Samer Dag: dem süet men dörch de LumpenWo em van groter Hitt dat Fell is gantz verschrumpen.Off nu de Sünnen Hitt densülven wedder gifftEr Junckheit und de Stercke / als men vam Adler schrifft /Darvan heb ick noch nichts in den Avisen lesen /Idt mag ock wol velicht ein Kinder Meercken wesen.Ock heb ick wol gesehn von einer olden Hex /Wo Mester Kilian er maekd ein experfex /He bund an einen Pael de rumpel töver Tasche /De als ein old Fenix dar ward gebrand tho Asche.Off udt dersülven Asche ein junck Fenixken floech /Dat weet ick nicht gewis / idt is vör my tho hoch.Mit sülckem Snack schold man / wol damit weer tho freden /Dat man kond werden Junck / einm lichtlick överreden.Noch las ick in ein Boeck / Medea Jasons Wyff /De konde maken Junck den de was Old und Styff.Se hadd einn olden Buck thom jungen Lam gemaket /Als se en hadd thohackt im Ketel dörchgekaket.Dat se bi Minschen ock dat sülve konde dohn /Men kond mit sülcker Kunst verdehnen groten Lohn.Etwas glöff ick hiervan / tho gfallen den Poeten /Denn ick sülck ehrlick Volk nicht gern wil legen heten /Idt wehr ein Skelmestück / darby is groet Gefahr /Idt is jo licht gesecht / Herr / juwe Word sy waer.“Wen ick schon hören schold dat jemand würde legen /Dat sick de Balcken / ja dat gantze Hus mocht bögen /So wold ick seggen bald / idt kan wol syn min Heer /Ick wil gelöven wol:“ Dat bröcht uns beiden Ehr.Hed ick dat nicht gedahn / ick hedd offtmahls gekregenHurllputzen / ock wol offt must kamen vör den Degen /Den Legen is ein Zier / men legen heten / geitUp Lyff und Levend an / up Ehr und Redlicheit.So wil ick nu hierin mine Höfflicheit sehn laten /Vnd wat Ovidi lücht gelöven allermaten /Versöken wil ickt nicht: my dünckt idt wehr tho veelDat ick my laten schold affsteken erst de Kähl /Darna min Lyff thohackn in kleine Plückefincken /Dat kan ick nicht besehn / de Mening laet ick sincken.Men wen sünst jemand wehr van den de upt Skavot /Mit Prael und groet Geblar udt einen Salvepot /De Schaden und Gebräck so vel dar synd am talle /Cureren könen stracks / und twintig mehr als alle /De my affnehmen kond des olders Vngemack /Vnd alles wat min Lyff und Gleder maket schwak /Dat ick würd wedderüm so frisch up mine Vöte /Als noch is unverrückt min Herte und min Gemöte /Vnd dat ick reisen kond so als ick heb gedahn /Do ick anfinck de Welt erst üm de Ohrn tho schlaen:Wen einer my also verjungen kond min Leven /Dem wold ick sülcken Lohn und recompense geven /Dat he schold mit my syn tho freden / wen ick ockIn Pant uth setten must mine olde tripen Broeck.Denn / glyck als nu dörch Möy und Arbeit veler Stunden /Ein ewigwahrender Calender is erfunden /De twintich dusent Jahr ahn feil schold richtig gahn /Wen schon de Welt nicht mehr als föfftig würde stahn;Geliker wise heb ick eine ewigwahrnde Mode /Van Kledern uthgedacht / dem Gmenen best tho gode /De so lang wahren kan beth dat der Minschen LyffEine andre forme krigt / an Man und ock an Wyff /So lang ein itlick Glid noch blifft an siner Stede /So lang kan de fatzon van Kledern bliven mede.Men wen idt schold geschehn / dat Gott und de NaturDem Minschen geven würd eine andre nie Figur:Als wen / wat nu is vör / gesettet würde hinden /Dat wat nu baven is / sick under würde finden /Vnd dat den Fruwens kehmn de Titten bi de Been /Als men an einer Koh und Zege nu kan sehn /So würd men ock darna de Kleeder richten möten /De Steveln up dem Kop / de Mütze up den Vöten /De Florenschörteldock würd syn ick weet nicht woer /De schönen stikden Scho / dar nu de Parlensnoer.Disse ewigwehrnde Mod / must richtig syn geholden /Van Riken und van Arm / van Jungen und van Olden /De Straff schold syn dem de darjegen würde gahn /Dat twischen beide Ohrn de Näse em scholde stahn.Wowoll sülck ordinantz den Schnidern so wurd spiten /Dat se de Natel würdn vör Grim in stücken biten.Man wat bin ick en Geck / dat ick so reden kan?Wat is idt vör en Drohm de my kümt wakend an?Ick Plög und seie Korn up Stenen bi dem Strande /Vnd denck tho fangen Fisch recht midden up dem Lande.Wat ick gereedt dat sint Castelen in der Lucht /Myn Anslag und myn Wunsch verswinden ahne Frucht.Wen ock de grötste Straffn darup gesettet wehren /Dat de darwedder deit / schold syn ein dremarks Deeren /Vnd dat dat erste Kind dat sülcke Junfer krichtSchold na der Predig werdn gedöfft / dat hülpe nicht.Wen man se würde schon bym Byvagd hart bespreken /De ahn Barmherticheit int Lock se würde stecken /Dat würd en doch nicht dohn so weh / noch syn so leet /Als wiken van der Mode einn schmallen Finger breet.Ja wen de höchste Floeck gelecht wehr up de Frowen /Dat en de Arme scholdn so dick syn als de Mowen /De Tene udtgereckt so lang als is de Scho /De Hals upswellen must als einer krancken Koh /Damit he würd gelyck so wyt als ere Kragen /Se würden doch darna nicht einen heller fragen /Men makent na als vör / na eren Kop und Sinn /Worüm schold ick my den dar wider mengen in?Idt mach gahn als idt geit: wenn ick nicht hoge stige /Frücht ick nicht vör den Fall. Darüm ick numehr swige. |