Heliand
um 830
Das Werk
Der Heliand, eine altsächsische Evangelienharmonie in stabreimenden Langzeilen, wurde um 830 wohl von einem Geistlichen im Umkreis der Fuldaer Schule verfaßt. Neben der altsächsischen Genesis ist der Heliand die einzige Großdichtung der Frühzeit. Der gelehrte Verfasser hat die Evangelienharmonie Tatians in ihrer althochdeutschen Prosafassung sowie den Matthäus-Kommentar des Hrabanus Maurus benutzt. Zur Vermittlung der neuen christlichen Stoffe und Denkweisen wurden epische Traditionen der altsächsischen Heroendichtung eingesetzt, die dem Publikum, der adligen Oberschicht, vertraut waren. Erhalten ist der Heliand in einer Münchner (Cgm 25, ca. 850, nur fragmentarisch erhalten) und Londoner Handschrift (Cotton Caligula A VII, ca. 970) sowie in drei kleineren Fragmenten: P (Berlin, früher Prag, ca. 850), V (Vatikan, ca. 880) und S (Straubing, ca. 850).
Christus (Book of Kells, um 800)
Sekundäres
Brett Kesslers Edition mit Textstatistik |