Stefan Zweig
1881 - 1942
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Der Autor
Stefan Zweig wird am 28. November 1881 als zweiter Sohn eines jüdischen Textilfabrikanten in Wien geboren. Schon während der Schulzeit schreibt er Gedichte, von denen er 1901 eine Auswahl unter dem Titel «Silberne Saiten» veröffentlicht. 1899 beginnt er ein Studium der Philosophie und promoviert 1904 mit einer Dissertation über «Die Philosophie des Hippolyte Taine». Danach folgen viele Reisen, u. a. nach Indien und Amerika. Mit vielen Schriftstellern und Künstlern steht er in Briefkontakt, darunter Rilke, Hofmannsthal, Rolland, Masareel. Neben eigenen Erzählungen und Essays veröffentlicht er auch Übersetzungen, etwa von Verlaine, Baudelaire und Verhaeren. Wie sein französischer Freund Romain Rolland ist er überzeugter Pazifist und es gelingt ihm, den Ersten Weltkrieg «in einem abgelegenen Kriegsarchiv» zu überstehen. Nach dem Krieg lebt er in Salzburg. Er wirbt für ein geeintes Europa und wendet sich entschieden gegen Nationalismus und Revanchismus. Eingeladen von Maxim Gorki bereist er 1928 die Sowjetunion. Nach dem sozialdemokratischen Aufstand 1934 gegen die rechtsgerichtete österreichische Regierung wird auch er bedroht und emigriert nach London. Bereits 1933 waren seine Werke von den Nazis auf die «Liste verbrennungswürdiger Bücher» gesetzt worden. 1939 hält er bei der Beerdigung Sigmund Freuds eine Trauerrede: «Worte am Sarge Sigmund Freuds». Aus Angst vor einer möglichen Internierung durch die Engländer flüchtet er 1940 nach Brasilien. Am 23. Februar 1942 nimmt er sich dort zusammen mit seiner Frau das Leben, «durch die langen Jahre heimatlosen Wanderns erschöpft». Im Mai 1942 beschließt die Wiener Universität, Stefan Zweig den Doktortitel abzuerkennen. Postum erscheint seine Autobiographie unter dem Titel «Die Welt von Gestern».
«Bereits vor dem Ersten Weltkrieg war ich mit Stefan Zweig befreundet und noch heute bin ich sein Freund. Ich war Zeuge, wie unsagbar dieser freie europäische Geist litt. Der Krieg erschütterte ihn in dem, was ihm das Heiligste war, er raubte ihm seinen Glauben an die Kunst und an die Menschheit, er nahm ihm den Sinn des Lebens. Die Briefe, die ich im ersten Kriegsjahr von ihm erhielt, enthüllten die ganze Größe seiner tragischen Zerrissenheit und Verzweiflung.» (Romain Rolland)
«Ehe ich aus freiem Willen und mit klaren Sinnen aus dem Leben scheide, drängt es mich, eine letzte Pflicht zu erfüllen: . . . Ich grüße alle meine Freunde! Mögen sie die Morgenröte noch sehen, nach der langen Nacht! Ich, allzu Ungeduldiger, gehe ihnen voraus.» (Aus dem Abschiedsbrief vom 22. Februar 1942)
Das Werk
Silberne Saiten (Gedichte, 1901) Im Schnee. Eine Novelle (1901) >>> Das Gericht (1901) Spinoza (1901) Camille Lemonnier (1902) >>> Die Philosophie des Hippolyte Taine (Dissertation, 1904) Die Liebe der Erika Ewald. Novellen (1904) Die Liebe der Erika Ewald Der Stern über dem Walde Die Wanderung Die Wunder des Lebens Die frühen Kränze (Gedichte, 1906) Tersites. Ein Trauerspiel. In drei Aufzügen (1907) >>> Das neue Pathos (1909) >>> Das Drama Verhaerens (1910) >>> Emile Verhaeren (1910) Erstes Erlebnis. Vier Geschichten aus Kinderland (1911) Geschichte in der Dämmerung Die Gouvernante Brennendes Geheimnis Sommernovellette Das Haus am Meer. Ein Schauspiel in zwei Teilen (1912) Der verwandelte Komödiant. Ein Spiel aus dem deutschen Rokoko (1913) Walter Rathenau, der Organisator der deutschen Kriegsrohstoffversorgung (1917) >>> Jeremias. Eine dramatische Dichtung in neun Bildern (1917) >>> Erinnerungen an Emile Verhaeren (1917) Das Herz Europas. Ein Besuch im Genfer Roten Kreuz (1918) Legende eines Lebens. Ein Kammerspiel in drei Aufzügen (1919) Fahrten. Landschaften und Städte (1919) Drei Meister: Balzac - Dickens - Dostojewski. (1920) Marceline Desbordes-Valmore. Das Lebensbild einer Dichterin (1920) Der Zwang. Eine Novelle (1920) Romain Rolland. Der Mann und das Werk (1921) >>> Brief einer Unbekannten (1922) Autobiographie (1922) >>> Amok. Novellen einer Leidenschaft (1922) >>> Der Amokläufer Die Frau und die Landschaft Phantastische Nacht Brief einer Unbekannten Die Mondscheingasse Die Augen des ewigen Bruders. Eine Legende (1922) Phantastische Nacht. Erzählung (1922) Frans Masereel (1923) Die gesammelten Gedichte (1924) Die Monotonisierung der Welt. Essay (1925) Angst. Novelle (1925) Der Kampf mit dem Dämon. Hölderlin - Kleist - Nietzsche (1925) >>> Ben Johnson's «Volpone». Eine lieblose Komödie in drei Akten (1926) Der Flüchtling. Episode vom Genfer See (1927) Abschied von Rilke. Eine Rede (1927) Verwirrung der Gefühle. Drei Novellen (1927) Vierundzwanzig Stunden aus dem Leben einer Frau Untergang eines Herzens Verwirrung der Gefühle Sternstunden der Menschheit. Fünf historische Miniaturen (1927) Drei Dichter ihres Lebens. Casanova - Stendhal - Tolstoi (1928) ▪ Reise nach Rußland (1928) Rahel rechtet mit Gott (1928) Joseph Fouché. Bildnis eines politischen Menschen (1929) Das Lamm des Armen. Tragikomödie in drei Akten (1929) Vier Erzählungen: Die unsichtbare Sammlung. Episode am Genfer See. Leporella. Buchmendel (1929) Die Heilung durch den Geist. Mesmer - Mary Baker Eddy - Freud (1931) darin: Sigmund Freud und die Situation der Jahrhundertwende >>> Help the Jewish children in Germany (1933) Marie Antoinette. Bildnis eines mittleren Charakters (1932/1936/1939) >>> 2. Auflage 1936 Die unsichtbare Sammlung (1933) >>> Triumph und Tragik des Erasmus von Rotterdam (1934) >>> Arturo Toscanini (1935) >>> Die schweigsame Frau. Komische Oper in drei Aufzügen. Musik von Richard Strauss (1935) >>> Maria Stuart (1935) >>> Sinn und Schönheit der Autographen (1935) >>> Baumeister der Welt (1936) >>> Balzac, Dickens, Dostojewski; Hölderlin, Kleist, Nietzsche; Casanova, Stendhal, Tolstoi Gesammelte Erzählungen (1936) Die Kette >>> Brennendes Geheimnis Die Gouvernante Der Amokläufer Die Frau und die Landschaft Phantastische Nacht Brief einer Unbekannten Die Mondscheingasse Vierundzwanzig Stunden aus dem Leben einer Frau Untergang eines Herzens Verwirrung der Gefühle Kaleidoskop >>> Erzählungen: Unvermutete Bekanntschaft mit einem Handwerk Leporella Die unsichtbare Sammlung Episode am Genfer See Buchmendel Angst Legenden: Rahel rechtet mit Gott Die Augen des ewigen Bruders Der begrabene Leuchter Die Legende der dritten Taube Die gleich-ungleichen Schwestern Sternstunden: Die Weltminute von Waterloo Die Marienbader Elegie Die Entdeckung Eldorados Heroischer Augenblick Der Kampf um den Südpol Die Eroberung von Byzanz Georg Friedrich Händels Auferstehung Castellio gegen Calvin oder Ein Gewissen gegen die Gewalt (1936) >>> Der begrabene Leuchter. Novelle (1937) Begegnungen mit Menschen, Büchern, Städten (1937) Magellan. Der Mann und seine Tat (1938) Ungeduld des Herzens. Roman (1939) >>> Worte am Sarge Sigmund Freuds (1939) Brasilien. Ein Land der Zukunft (1941) Schachnovelle (1942) Zeit und Welt. Gesammelte Aufsätze und Vorträge 1904-1940 (1943) Die Welt von Gestern. Erinnerungen eines Europäers (1942) >>> Fragment über Michel de Montaigne (1942) Sternstunden der Menscheit. Zwölf Historische Miniaturen (1943) >>> Flucht in die Unsterblichkeit Die Eroberung von Byzanz Georg Friedrich Händeis Auferstehung Das Genie einer Nacht Die Weltminute von Waterloo Die Marienbader Elegie Die Entdeckung Eldorados Heroischer Augenblick Das erste Wort über den Ozean Die Flucht zu Gott Der Kampf um den Südpol Der versiegelte Zug Amerigo. Die Geschichte eines historischen Irrtums (1944) Legenden (1945) >>> Balzac. Roman seines Lebens (1946) Fragment einer Novelle (1961) Rausch der Verwandlung. Roman (1982) Übersetzungen Briefe
Sekundäres
Stefan Zweig liest «Hymnus an die Reise» und «Der Bildhauer» Stefan Zweig (Wikipedia) Stefan Zweig (Elke Rehder) |