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Die Lateinschule taucht
aus dem Dunkel der Vergangenheit auf
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Während im Früh- und Hochmittelalter das Erziehungswesen in den Händen der Kirche lag, begannen seit dem 13. Jahrhundert die Städte, aus eigener Initiative und auf eigene Kosten weltliche Schulen ins Leben zu rufen. Ihre wachsende Bedeutung auf den Gebieten der Politik, der Wirtschaft und des Rechts brachten es mit sich, daß sie Leute benötigten, die des Lateinischen, des Lesens und des Schreibens kundig waren. In den meisten Fällen ist das Jahr der Gründung solcher weltlichen Schulen nicht bekannt.
Wo in Verbindung mit einem Vornamen der Zusatz „Schulmeister“ oder „Schuler“ erscheint, darf man nicht gleich auf das Vorhandensein einer Schule schließen. Es kann sich dabei um Fälle handeln, wo eine frühere Berufsbezeichnung zum Familiennamen geworden war. So gibt die auf 1328 zu datierende Erwähnung eines „Marquard der schuler, Bürger zu Aalen“ noch keinen sicheren Anhalt.
Anders scheint es mit dem 1385 genannten „schulers lehen“ zu stehen. Wiesen oder Äcker, deren Namen unter Zusatz einer Amtsbezeichnung gebildet waren, gab es vielfach. Noch 1675 erhielt der amtierende Schulmeister einen Zins aus einer „Schulwiese“. Berücksichtigt man noch die Tatsache, daß seit 1389 junge Männer aus Aalen als Studenten an Universitäten nachzuweisen sind, so gewinnt die These einige Wahrscheinlichkeit, daß am Ende des 14. Jahrhunderts in Aalen eine Lateinschule bestand.
Die erste ganz sichere Nachricht stammt aus dem Jahre 1447, wo ein Ulrich von Roden für sich und seine nächsten Angehörigen eine Seelenmesse stiftete. Bei der Feier sollte auch der Schulmeister mit seinen Schülern mitwirken. Sie mußten mindestens so viel Latein können, daß sie dazu in der Lage waren. Die Aalener Schule war also eine jener kleinen Lateinschulen, die für Altwürttemberg und die benachbarten Gebiete so charakteristisch waren.
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