BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Arthur Rosenberg

1889 - 1943

 

 

Der Autor

 

Arthur Rosenberg, marxistischer Altphilologe und Politiker, wird am 19. Dezember 1889 in Berlin geboren. Nach dem Abitur am Askanischen Gymnasium studiert er in Berlin Klassische Altertumswissenschaften bei Otto Hirschfeld und Eduard Meyer. 1911 promoviert er mit einer Arbeit über die römische Zenturienverfassung und 1914 habilitiert er sich mit einer Arbeit über den Staat der alten Italiker. Ab 1914 ist er Privatdozent an der Berliner Universität. Unter dem Eindruck des Zusammenbruchs des Kaiserreichs und der Novemberrevolution tritt er im November 1918 in die USPD ein und nach deren Spaltung 1920 in die KPD. 1924 und 1925 gehört er dem Politbüro der Partei an. Die Fakultät droht ihm daraufhin mit einem Entzug der venia legendi. Von 1921 bis 1924 ist er Stadtverordneter, von 1924 bis 1928 ist er Reichtagsabgeordneter. 1927 bricht er mit der KPD und nähert sich dem linken Flügel der SPD an. 1930 wird er zum nichtbeamteten Professor an der Berliner Universität ernannt - gegen den Willen der Fakultät. Zur Sicherung seines Lebensunterhalts unterrichtet er gleichzeitig an Berliner Gymnasien. 1933 entziehen ihm die NS-Behörden die Lehrbefugnis, und er flüchtet über Zürich nach Liverpool, wo er 1934 an der dortigen Universität einen Lehrauftrag erhält. Nach dem Entzug der deutschen Staatsbürgerschaft emigriert er 1937 mit seiner Frau und den drei Kindern nach den USA, wo er am Brooklyn College in New York als Tutor unterrichtet, seit 1941 als festangestellte Lehrkraft, doch so schlecht honoriert, daß er davon seine Familie kaum ernähren kann. Seine letzten Jahre sind überschattet von einem Krebsleiden, dem er am 7. Februar 1943 erliegt.

 

«Die heutige Generation kann aus den Schriften von Marx keine Wunderrezepte und wunderbaren Prophezeiungen entnehmen, sondern nur das Vorbild, wie man die stets sich wandelnden Tatsachen kritisch zu erfassen und daraus die notwendigen Schlüsse zu ziehen hat.» (in: «Was bleibt von Karl Marx?», 1940)

 

 

 

Das Werk

 

Untersuchungen zur römischen Zenturienverfassung (Dissertation, 1911)

Der Staat der alten Italiker (Habilitationsschrift, 1913)    >>> (Internet Archive)

Zur Zenturienreform (1913)

Artikel für die «Real-Enzyclopädie der klassischen Altertumswissenschaft»

Geschichte der römischen Republik (1921)    >>> (Internet Archive)

Einleitung und Quellenkunde zur römischen Geschichte (1921)    >>> (GoogleBook)

Demokratie und Klassenkampf im Altertum (1921)

Reichstagsreden

Die Entstehung der Deutschen Republik. 1871-1918 (1928)    >>> (Universitätsbibliothek Greifswald)

Geschichte des Bolschewismus von Marx bis zur Gegenwart (1932)

Der Faschismus als Massenbewegung. Sein Aufstieg und seine Zersetzung (1934)

Geschichte der Deutschen Republik (1935)

Demokratie und Sozialismus. Zur politischen Geschichte der letzten 150 Jahre (1938)

Demokratie und Klassenkampf (1938)

Was bleibt von Karl Marx? (1940)

Briefe

 

 

Sekundäres

 

Arthur Rosenberg (Wikipedia)

Helmut Schachenmayer: Arthur Rosenberg als Vertreter des historischen Materialismus (1964)

Mario Keßler: Antike und moderne Demokratie bei Arthur Rosenberg (2004)

Arthur Rosenberg (Deutsche Biographie)

Arthur Rosenberg (US-Census)

Quellen/Kolophon