Arthur Rosenberg
1889 - 1943
Briefe
Aus Briefen Arthur Rosenbergsan Betty Drury 1942
Quelle:Mike Schmeitzner, Totalitarismuskritik von links:deutsche Diskurse im 20. JahrhundertGöttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2007 >>> (Google)
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Aus einem Brief an Betty Drury, der Sekretärin des Emergency Committee in Aid of Displaced Foreign Scholars vom 10. Februar 1942, worin er dieses Hilfskommitee für emigrierte Wissenschaftler um eine finanzielle Unterstützung bittet:
Meine Tochter ist im Hauptstudium im Fach Government am Brooklyn College, mein ältester Sohn studiert Statistik an der City School of Business Administration. Beide sind hervorragende Studenten und werden im nächsten Jahr ihr Studium beenden. Ich denke, es wäre schlimm, sie jetzt vom College nehmen zu müssen. Ohne Abschluss könnten sie keine entsprechende Arbeit finden. Außerdem sollte mein Sohn Wolfgang, der dieses Jahr zwanzig wird, sein Studium beenden, bevor er zur Armee muß.
Am 13. März erteilt ihm das Emergency Committee eine Absage.
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Am 4. November 1942 schreibt er in einem weiteren Brief an Betty Drury:
Inzwischen hat sich meine Situation weiter verschlechtert. Während der letzten Monate bekam ich Schmerzen in der Hüfte und begann mit dem rechten Fuß zu hinken. Als die Schmerzen immer stärker wurden, habe ich einen Spezialisten aufgesucht. Dieser sagte mir, eines meiner Beine sei ernsthaft geschädigt und würde die umliegenden Organe des Körpers angreifen. Ich muß mich einer langwierigen Röntgenbehandlung unterziehen. Trotz meiner Krankheit werde ich versuchen, soweit dies irgend möglich ist, meinen akademischen Verpflichtungen nachzukommen. Sie wissen, wie teuer eine solche Röntgenbehandlung ist, und ich weiß zur Zeit nicht, wie ich mir das leisten kann. Ohne die Behandlung muß ich in naher Zukunft meine akademische Tätigkeit aufgeben. Bitte informieren sie das Komitee über diese neue Lage. Ein Stipendium ist deshalb dringender denn je zuvor.
Ende November gewährt ihm das Kommitee eine einmalige Beihilfe von 500 $. Am 17. Februar 1943 erliegt Arthur Rosenberg seinem Krebsleiden. |