BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Emerenz Meier

1874 - 1928

 

Gedichte

 

Auswahl

 

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Weh über die Führer der Nationen.

 

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Weh über die Führer der Nationen,

Die Henker im Frack, die Mörder auf Thronen!

Sie machen Geschichte, sie spinnen Netze,

Mit Hilfe der Presse, der feilen Metze.

 

Wenn faul Republiken und Monarchien,

Nach Freiheit und Aufklärung wird geschrien,

Dann heißt einen schneidigen Krieg erzeugen,

Der Revolution noch schnell vorzubeugen.

 

Dann treiben die Hirten die Herden zur Weide,

Zum Kampffeld hinaus, rum tollt euch im Streite!

Kühlt euer Mütchen, ein Volk am andern,

Uns aber laßt den Herrenpfad wandern!

 

Das tötet und würgt uns und wird getötet,

Die ganze Welt ist von Blut schon gerötet,

Sie kämpfen verzweifelt, Mann gegen Mann,

Hat keiner was dem andern getan.

 

Was hat euch, ihr Völker, mit Blindheit geschlagen,

Wann wird es in euren Gehirnen tagen,

Wann dringt in eure Seelen das Licht

Der echten Freiheit, die liebt, nicht ficht?