Heinrich Lautensack
1881 - 1919
Fünf Gedichte
1907
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Pan
Ein Weib spricht, im Traum eines Mannes:
Die Himmel ausgebrannt: die große Glut;und Dämmer wogt: wie Rauch von rotem Brande;wogt und verwogt.Nun schwillt es heiß am Himmelsrande:von Sternen eine Silberflut;nun stehen Sterne über blauem Lande....
Nun möchten Glocken, wo Menschen wohnen,Glocken mit weichen weißen Tönenwie weiche weiße Sammetflügeldie Menschen mit ihrem Gott versöhnen.Nun soll ein Gott die Müdigkeitenwie Boote über goldne Wasserzu Abendufern der Ruhe leiten.Weit über die Wasser Glocken vom Hügel;die Boote tragen goldne Frachtaus Tagestraum und Traumerwachenzu stillen Ufern stiller Nacht;und leises Lied aus jedem Nachen....Fernher aus Träumen, mit Traum behangen,an allen Ufern von Traum empfangen,kommen die Menschen ans Land gegangen.
Die Boote wiegen goldne Frachtaus Tagestraum und Traumerwachenan stillen Ufern stiller Nacht.– – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –Ich hab mich einem Traum ergeben,wie eine Mutter ihrem jungen Leben.Auf dunklen Abendstämmen meine Hand,wie letzte Sonne aus dem roten Brand,von dem wie Rauch ein Dämmer wogt, verwogt....Mir ist, als müßt in heißen Bäumenim Schattenlaub ein Gott verträumen,im Niederschauen mein begehren,mein in der Sterne Silberglanz,und über mich käm es wie Tanz:ich könnte meinem Gott nicht wehren.Und meine Handriefe ihn nieder in Blumen und Sand,und eine Gotthand lösteReifen mir und Gewand:Pans kühle Hand.... |