Heinrich Lautensack
1881 - 1919
Cabaret - Schwank und Satire
Weitere Jugendgedichte
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Das verstörte Fest
Alle Uhren wurden angehalten.Nie mehr werde Tag! hieß die Parolein dem Saal, der voller Spukgestaltenschwamm im starken Duft der Nachtviole.
Und die Zeit stand still in Uhrgehäusen.Und phantastisch – ohne Augenlider! –hingen Tausende von Fledermäusen– Kopf nach unten – als Girlanden nieder.
Zaub'rer, Teufel, Wichte und Lemuren!Goldner Sekt gefror im Silberkühler.Aus der Damen kupfernen Frisurenstreckten Nachtinsekten Riesenfühler.
– Plötzlich sprangen Tor und Tür entsiegelt,und – wie graute da den Nachtgespenstern! –von den Porphyrsäulen abgespiegeltglomm ein rosa Licht in allen Fenstern.
Und herein trat – tauig frisch die Wangen,deren Karmesin sich noch erhöhte,als sie spürte, wie sie hier empfangen! –eine Huldgestalt: die Morgenröte.
Viele flohn, unnennbar eingeschüchtert,mit den Stirnen fast im Staub darnieder.Selbst der Trunkenste schien jäh ernüchtert.– Tag ward. – Und die Uhren gingen wieder. |