Max Herrmann-Neiße
1886 - 1941
Empörung, Andacht, Ewigkeit
1918
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Immanuel leidet in der großen Stadt
In die große Stadt mochte Gott nicht mit mir gehen:er hat mich bis an die Grenze gebracht; am Kreuz mit dem goldbeschriebenen Stein,das ihm mein Vater auf unserm Felde weihte, blieb er plötzlich stehen,gab mir noch ein Lied seiner Augen zum Geleite, schwand ins Geriesel der Silberpappel und ließ mich allein. – – –
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5 | Aber hier ist immer ein Flackern auf Tennisplätzen,kommt immer abends aus Gartenbühnen der Stimmen Sturz;Hunde (ach mein sehr geliebter Wolf daheim!) nicht mehr als einer Tapete Fetzenunbeachtet vorbeigeweht, und jedes Bild und Zeichen so herzzerreißend kurz!
Willst du dich einem hingeben, steigt vom andern |
10 | schon der Schein herauf und leuchtet und blitzt – und zerstiebt . . .Tausend Gesichter hat meine Stube, immer entblößt sich eine neue Scham, und ich muß ewig wandern,o warum verließ mich Gott, der die Dinge deutlich machte, daß er jede Geste mit ihrer eignen Güte nahm und festhält und unverlierbar liebt! |