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  Peter Altenberg
1859 - 1919
     
   



D e r   A u t o r

Peter Altenberg - mit bürgerlichem Namen Richard Engländer - wird 1859 als Sohn eines jüdischen Kaufmanns in Wien geboren. Nach dem Scheitern eines Medizin- und Jurastudiums und einer Buchhändlerlehre attestiert ihm ein vom Vater gerufener Arzt «Überempfindlichkeit des Nervensystems» und «Berufsunfähigkeit». Unter der Adresse «Café Central, Wien I» führt er nun in Kaffehäusern und billigen Absteigen das Leben eines Bohèmiens, immer wieder unterstützt von Karl Kraus, Alfred Polgar, Arthur Schnitzler, Egon Friedell und anderen Freunden des «Jungen Wien». 1896 veröffentlicht er die erste Sammlung seiner literarischen Skizzen: impressionistische Momentaufnahmen, denen meist eine Handlungsstruktur fehlt. 1897 erscheint «Ashantee» als Reflex auf eine «Völkerschau» von Angehörigen des Stammes der westafrikanischen Ashanti im Wiener Tiergarten. «Sind meine kleinen Sachen Dichtungen?!» fragt Altenberg in seiner Selbstbiographie, «Keineswegs. Es sind Extracte! Extracte des Lebens. Das Leben der Seele und des zufälligen Tages, in 2-3 Seiten eingedampft, vom Überflüssigen befreit wie das Rind im Liebig-Tiegel!». Trotz literarischer Erfolge führt er ein gebrochenes Leben, das von Krankheit, Alkohol und finanzieller Not geprägt ist. Nach mehreren Aufenthalten in Nervenheilanstalten und gezeichnet von Alkoholismus und Schlafmittelmißbrauch stirbt er 1919 in Wien. Nach Texten von Altenberg hatte Alban Berg 1913 seine «Fünf Orchesterlieder» (Altenberg-Lieder, opus 4) komponiert, ein wichtiges Werk der musikalischen Wiener Moderne.

«Peter Altenberg ist ein Genie der Nichtigkeiten,
ein seltsamer Idealist, der die Schönheiten
der Welt wie Zigarettenstummel in den Aschenbechern
der Kaffeehäuser findet.» (Franz Kafka)





D a s   W e r k

Wie ich es sehe (1896/1904)
Ashantee (1897)
Was der Tag mir zuträgt (1900)
Pròdromos (1905)
Märchen des Lebens (1908)
Bilderbögen des kleinen Lebens (1909)
Neues Altes (1911)
Semmering 1912 (1912)
Fechsung (1915)
Nachfechsung (1916)
Vita ipsa (1918)
Mein Lebensabend (1919)
Der Nachlaß (1925)


S e k u n d ä r e s

Altenberg-Seite (Literaturhaus Wien)
Das Café Central
Quellen, Kolophon