BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Carl Spitteler

1845 - 1924

 

Der Autor

 

Carl Spitteler, Schriftsteller, Kritiker und Journalist, wird 1845 in Liestal bei Basel geboren. Nach der Schulzeit nimmt er 1863 ein Jurastudium in Basel auf. 1865 - nach einer schweren Krise - beginnt er ein Theologiestudium in Zürich, das er in Heidelberg und Basel fortsetzt. Nach dem Examen 1871 nimmt er statt einer Pfarrstelle eine Hauslehrerstelle in St. Petersburg an, wo er bis 1878 bleibt. Bei einem Besuch in der Schweiz tritt er in engere Beziehung zu seiner Cousine Ellen Brodbeck. Doch «um der Kunst willen» verzichtet er auf eine formelle Bewerbung um sie. Diese heiratet dann 1878 den Germanisten Ferdinand Vetter. In seinem Roman «Imago» wird er später diese Beziehung verarbeiten. Dieser Roman hatte auch großen Einfluß auf Sigmund Freud und seinen Kreis, der seine 1914 gegründete «Zeitschrift für die Anwendung der Psychoanalyse auf die Geisteswissenschaften» unter dem Titel «Imago» erscheinen ließ und den Begriff auch als psychoanalytischen Begriff verwandte. Nach der Rückkehr aus Rußland ist Spitteler in der Schweiz als Lehrer tätig. 1881 erscheint sein Erstling «Prometheus und Epimetheus». 1883 heiratet er eine frühere Schülerin, Maria Op den Hooff. In dieser Zeit ist er als Redakteur bei verschiedenen Zeitungen tätig. 1893 durch eine Erbschaft finanziell unabhängig, läßt er sich in Luzern nieder. Nach anfänglichen Mißerfolgen wird er nach und nach zu einem gefeierten Schriftsteller. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs wendet er sich in seinem Vortrag «Unser Schweizer Standpunkt» gegen den reichsdeutschen Nationalismus. 1920 erhält er den Nobelpreis für Literatur. Spitteler stirbt 1924 in Luzern.

 

Carl Spitteler 1864 und 1915 (Gemälde von Ferdinand Hodler, Kunstmuseum Luzern)

 

 

Das Werk

 

Prometheus und Epimetheus (1881)

Extramundana (1883)

Ei Ole (1887)

Samojeden (1887)

Hund und Katze (1887)

Olaf (1887)

Bacillus (1888)

Das Bombardement von Åbo (1889)

Schmetterlinge (1889)

Der Parlamentär (1889)

Das Wettfasten von Heimligen (1890)

Friedli der Kolderi (1891)

Gustav (1891)

Literarische Gleichnisse (1892)

Der Ehrgeizige (1892)

Jumala. Ein finnisches Märchen (1893)

Balladen (1896)

Der Gotthard (1897)

Conrad, der Leutnant (1898)

Lachende Wahrheiten (1898)

Die Auffahrt (1900)

Hera die Braut (1901)

Die hohe Zeit (1903)

Ende und Wende (1904)

Olympischer Frühling (Epos, 1905)

Imago (1906)

Gras- und Glockenlieder (1906)

Die Mädchenfeinde (1907)

Meine frühesten Erlebnisse (1913)

Unser Schweizer Standpunkt (1914)

Prometheus der Dulder (1924)

 

 

Sekundäres

 

Hanns Sachs über Spittelers Roman «Imago»

Carl Spitteler (BBKL)

Quellen, Kolophon