Dorothea Schlegel
1763 - 1839
Die Geschichte des Zauberers Merlin
1804
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[III] |
Vorrede.
Rittersinn, Zauberey und Liebe bilden den Inhalt und den Geist jener schönen alten Romane, welche den größten deutschen Dichtern der schwäbischen Zeit, und etwas später auch den Italiänischen den Stoff zu ihren herrlichen Ritterliedern gaben.Die erfindungsreichsten und bedeutendsten unter diesen alten Romanen sind wohl überhaupt die, welche sich auf die Tafelrunde und den König Artus beziehen; und unter diesen ist wiederum nicht leicht einer wunderbarer und eigenthümlicher, als der vom Zauberer Merlin. [IV]Die Geschichte der Euryanthe ist mit einigen Veränderungen auch vom Boccaz als Novelle, vom Shakspeare aber in Cymbeline dramatisch bearbeitet; hier erscheint sie noch als Rittergeschichte in ihrer ursprünglichen Gestalt, wie denn die meisten der größern ernsthaften Novellen und Liebesgeschichten, die durch so manche ältere und neuere Erzähler und Dichter auf uns gekommen sind, ursprünglich in den romantischen Sitten des Ritterthums erfunden und vorgetragen wurden.
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