B  I  B  L  I  O  T  H  E  C  A    A  U  G  U  S  T  A  N  A
           
  Friedrich Wilhelm Joseph Schelling
1775 -1854
   Zum 150. Todestag
 am 20. August 2004
 
   



D e r   A u t o r

Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, wird 1775 im württembergischen Leonberg als Sohn eines Pfarrers geboren. Nach Landexamen und Seminar in Bebenhausen beginnt er 1790 am Tübinger Stift mit dem Studium der Theologie und Philosophie. Dort freundet er sich mit den Kommilitonen Hegel und Hölderlin an. Man begeistert sich für die französische Revolution. Nach dem Abschluß des Studiums 1795 nimmt er eine Hauslehrerstelle an. 1798 erhält er durch die Vermittlung Goethes eine Professur an der Universität Jena, wohin 1801 auch Hegel berufen wird. 1803 heiratet er Caroline, die geschiedene Frau August Wilhelm Schlegels, die damals im Mittelpunkt des Jenaer Romantikerkreises steht. Im gleichen Jahr folgt er einem Ruf an die Universität Würzburg als Professur für Philosophie. 1806 wird Würzburg österreichisch, und Schelling muß als protestantischer Professor die Universität verlassen. Er wird Mitglied der Akademie der Wissenschaften in München, bleibt jedoch ohne Lehramt. 1809 stirbt seine Frau Caroline. Zu ihrem Andenken verfaßt er das Gespräch «Clara oder über den Zusammenhang der Natur mit der Geisterwelt». Von 1820 bis 1826 ist er Gastprofessor an der Erlanger Universität. 1827 wird er als Vorstand der Bayrischen Akademie der Wissenschaften und als Universitätsprofessor nach München berufen. 1841 übernimmt er den Lehrstuhl Hegels an der Berliner Universität. Der König von Preussen möchte mit ihm «die Drachensaat des Hegelianismus ausreuthen». Unter den Zuhörern der ersten Vorlesung sind Carl von Savigny, Friedrich A. Trendelenburg, Sören Kierkegaard, Friedrich Engels, Alexander von Humboldt, Michael Bakunin, Ferdinand Lassalle, Johann Gustav Droysen, Henrik Steffens, Jacob Burckhardt und Leopold Ranke. Seine mystisch-spekulative Spätphilosophie findet jedoch immer weniger Interesse. 1854 stirbt er während eines Kuraufenthalts in Bad Ragaz in der Schweiz.



Friedrich Wilhelm Joseph Schelling
(Daguerreotypie-Portrait Erlangen 1850,
Sammlung F. E. E. Schelling, Würzburg)



D a s   W e r k

Antiquissimi de prima malorum origine philosophematis explicandi tentamen criticum (Diss., 1792)
Über Mythen, historische Sagen und Philosopheme der ältesten Welt (1793)
Über die Möglichkeit einer Form der Philosophie überhaupt (1794)
De Marcione Paulinarum epistolarum emendatore (1795)
Vom Ich als Princip der Philosophie oder über das
      Unbedingte im menschlichen Wissen (1795) >>> Kleine deutsche Bibliothek (pdf-Datei)
Neue Deduktion des Naturrechts (1795)
Philosophische Briefe über Dogmatismus und Kritizismus (1795)
Abhandlungen zur Erläuterung des Idealismus der Wissenschaftslehre (1796)
Ideen zu einer Philosophie der Natur als Einleitung in das Studium dieser Wisenschaft (1797)
Von der Weltseele (1798)
Erster Entwurf eines Systems der Naturphilosophie (1799)
Einleitung zu dem Entwurf eines Systems der Naturphilosophie (1799)
System des transzendentalen Idealismus (1800)
Zeitschrift für spekulative Physik (1800/01)
Allgemeine Deduktion des dynamischen Prozesses (1800)
Über den wahren Begriff der Naturphilosophie und die richtige Art, ihre Probleme aufzulösen (1801)
Darstellung meines Systems der Philosophie (1801)
Bruno oder über das göttliche und natürliche Princip der Dinge (1802)
Fernere Darstellungen aus dem System der Philosophie (1802)
Über das Wesen der philosophischen Kritik überhaupt, und ihr Verhältnis zum
      gegenwärtigen Zustand der Philosophie insbesondere (1802)
Über das Verhältnis der Naturphilosophie zur Philosophie überhaupt (1802)
Kritisches Journal der Philosophie (gemeinsam mit Hegel, 1802/03)
Vorlesungen über die Methode des akademischen Studiums (1803)
Immanuel Kant (1804)
Philosophie und Religion (1804)
System der gesamten Philosophie und der Naturphilosophie insbesondere. Erster Teil (1804)
Würzburger Vorlesungen (1804/05, aus dem Nachlaß veröffentlicht)
Jahrbücher der Medicin als Wissenschaft (zusammen mit dem
      Mediziner Adalbert Friedrich Marcus, 1805-08)
Darlegung des wahren Verhältnisses der Naturphilosophie zu der verbesserten Fichte'schen Lehre (1805)
Über das Verhältnis der bildenden Künste zur Natur (1807)
Philosophische Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit (1809/34)
Clara oder über den Zusammenhang der Natur mit
      der Geisterwelt (1809, aus dem Nachlaß veröffentlicht)
Die Weltalter (1811, aus dem Nachlaß veröffentlicht)
Denkmal der Schrift Jacobis von den göttlichen Dingen (1812)
Über die Gottheiten von Samothrake (1815)
Erlanger Vorträge (1821-25, aus dem Nachlaß veröffentlicht)
System der Weltalter, Münchner Vorlesung (1827/28, aus dem Nachlaß veröffentlicht)
Urfassung der Philosophie der Offenbarung (1831/32, aus dem Nachlaß veröffentlicht)
Grundlegung der positiven Philosophie, Münchner Vorlesung (1832/33, aus dem Nachlaß veröffentlicht)
Philosophie der Offenbarung, Berliner Vorlesungen (1841/42, aus dem Nachlaß veröffentlicht)
Philosophie der Mythologie, Berliner Vorlesungen (1842, aus dem Nachlaß veröffentlicht)
Abhandlung über die Quelle der ewigen Wahrheiten (1850, aus dem Nachlaß veröffentlicht)
Gedichte
Tagebücher (1809-1854)
Briefe


S e k u n d ä r e s

Helmut Schulzes Schelling-Seite
Biographie/Bibliographie (Bautz-Verlag)
Schelling-Forschungsstelle, Universität Bremen
Quellen/Kolophon