Ludwig Rellstab
1799 - 1860
Der Autor
Ludwig Rellstab (Pseudonym: Freimund Zuschauer), Schriftsteller, Journalist, Musik- und Theaterkritiker, wurde am 13. Aril 1799 in Berlin als Sohn eines Musikalienhändlers geboren. Von 1815 bis 1821 besuchte er die Kriegsschule in Berlin, wo er 1818 zum Offizier ernannt wurde. Daneben erhielt er eine gute musikalische Ausbildung, initiiert von seinem Vater, und war auch literarisch sehr interessiert. So nahm er Kontakt zu Jean Paul auf und wurde von diesem nach Bayreuth eingeladen. 1821 begann er zu Fuß seine Reise. Zunächst ging es nach Dresden, wo er Carl Maria von Weber und Ludwig Tieck besuchte. Nach dem Aufenthalt bei Jean Paul reiste er nach Weimar, wo er Carl Friedrich Zelter, Johanna Schopenhauer und Goethes Schwiegertochter Ottilie traf. 1822 und 1823 besuchte er an den Universitäten Heidelberg und Bonn Vorlesungen. Nach der Rückkehr nach Berlin betrieb er mit einem Freund eine Buchhandlung. Zugleich begann er für die «Berliner allgemeine musikalische Zeitung» Musikkritiken zu schreiben. 1825 reiste er nach Wien, wo er Beethoven traf und ihm seine ersten Gedichte überreichte. Diese gelangten später in die Hände von Franz Schubert, der sieben davon in seinem Zyklus «Schwanengesang» vertonte. 1826 wurde er Musikkritiker der «Vossischen Zeitung». Gleichzeitig erschien sein erster Roman «Henriette, oder die schöne Sängerin», in dem er den englischen Gesandten in Berlin verspottete, was ihm drei Monate Festungshaft einbrachte. 1837 veröffentlichte er ein vernichtendes Pamphlet über den Berliner Generalmusikdirektor und Komponisten Spontini, wofür er sechs Wochen in Spandau inhaftiert wurde. Mit seiner 1830 gegründeten Zeitschrift «Iris im Gebiete der Tonkunst» wurde er zum einflußreichsten Musikkritiker seiner Zeit. Sein 1830 veröffentlicher Roman «1812» über den napoleonischen Rußlandfeldzug wurde ein großer Erfolg. Auch seine Reisebeschreibungen, Erzählungen und Musiknovellen wurden viel gelesen. Während der Revolution von 1848 versuchte Rellstab vergeblich während einer Audienz bei König Friedrich Wilhelm IV. diesen zu einer Vermittlung zwischen Militär und Bürgern zu bewegen. Am 27. November 1860 starb Rellstab im Alter von 61 Jahren in Berlin.
Das Werk
Griechenland’s Morgenröthe in neun Gedichten: ein Festgeschenk zum 18ten Oktober (1822) >>> Dido (Oper, Musik von Bernhard Klein, 1823) >>> Karl der Kühne (Historische Tragödie, 1824) Henriette, oder die schöne Sängerin, Eine Geschichte unserer Tage (1826) >>> Über mein Verhältnis als Kritiker zu Herrn Spontini als ersten Komponisten und Generalmusikdirector in Berlin, nebst einem vergnüglichen Anhange (1827) Gedichte (1827) >>> Iris im Gebiete der Tonkunst (Zeitschrift, 1830 - 1841) >>> Algier und Paris im Jahre 1830 (Zwei Novellen, 1831) 1812, Ein historischer Roman (1834) >>> Empfindsame Reisen (1836) 1. Bändchen 2. Bändchen Die Dampfschiffahrt auf dem Rhein Die Venezianer. Drama in fünf Akten (1837) Scherz und Ernst: zusammengenähte Schriften (1837) >>> Eugen Aram (Schauspiel, frei nach Edward Bulwer-Lytton, 1839) Franz von Sickingen (Historische Tragödie, 1843) Gesammelte Schriften, 20 Bände (1843-48) Zwei Gespräche mit Seiner Majestät dem Könige Friedrich Wilhelm dem Vierten (1849) >>> Berlin und seine nächsten Umgebungen (1852) >>> Gesammelte Schriften, 24 Bände (1860) Aus meinem Leben (1861) Band I Band II
Sekundäres
Ludwig Rellstab (Wikipedia) |