Der Staatshämorrhoidarius

1845/1857

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einfach bürgerlichen Kleide nach gewissenhafter Erledigung des Einlaufes unser Nachmittagsspaziergängchen machen.

Der Actentisch – jener leblose Träger der die Menschheit beglückenden Fascikeln – des Tintenfaßes, aus dessen Tiefen die Staatsweisheit geschöpft wird – der Tabacksdose, die das geisteserfrischende, zweifelbefreiende, gehirnthätigkeitsstärkende und weckende Material enthält – der Actentisch ist das eigentliche Paradies, der Himmel des Staatshämorrhoidarius. Fascikel um Fascikel wird erledigt – allein der unermüdliche Amtsbote schleppt herbei, unablässig das Faß der Danaiden zu füllen, aus welchem der Staatshämorrhoidarius mit gierigen Zügen schlürft, als enthalte es den kostbarsten Lebensnectar. Mit raschen Schritten eilt er, seine Amtsbrust «unverdrossen im Morgenroth badend» in die Sitzung, die Rennbahn für seine Dialektik! Allein die Natur fordert ihr Opfer. Endlich erliegt er einer nimmerrastenden Thätigkeit und dem völkerbeglückenden Drange. Unterleibsbeschwerden, die sich zu bedenklichen Anschoppungen im kleinen Gedärm entwickeln und selbst das Sonnengeflecht alteriren, benöthigen, daß ein Arzt zu Rathe gezogen werde, welcher ohneweiters die Symptome eines Gastricismus erkennt, dessen Steigerung zum Gallenfieber den Staatsdiener auf mehrere Wochen seinem Berufe entzieht und auf's Krankenlager wirft. Ist die Heilung von