Johann Peter Hebel
1760 - 1826
Biblische GeschichtenFür die Jugend bearbeitet
II. Theil
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49.Das Begräbniß.
Die Kreuzigung des Hernn geschah an einem Freitag. Selbigen Abend brach der Sabbath an des Osterfestes, ein sehr heiliger Tag bei den Juden. Deswegen mußten die Gekreuzigten am nämlichen Tag abgenommen werden. Ehe sie den Leichnam Jesu herabnahmen, stach ihn noch einer der Kriegsknechte mit einem Speere in die Seite. Es floß Blut und Wasser aus der Wunde. Während aber als die Freunde Jesu bekümmert waren, was dem Leichnam des theuren Erblaßten noch für eine Unehre wiederfahren könnte, kam der reiche und vornehme Rathsherr, Joseph von Arimathia, zu Pilatus, und bat ihn, daß er ihm den Leichnam Jesu zum Begräbniß überlassen wolle. Es kam auch Nikodemus. Diese beiden nahmen den entseelten Leichnam, und wickelten ihn mit kostbaren Gewürzen in eine feine Leinwand ein. Joseph besaß nicht weit von dem Orte, wo der Herr gekreuziget war, einen Garten. In dem Garten war ein zubereitetes neues Grab, in welchem einst er selbst wollte begraben werden. Es war in einen Felsen eben hineingehauen. In das Grab legten den Leichnam Jesu seine Freunde, und wälzten vor die Oeffnung einen großen schweren Stein, als wenn jetzt Alles am Ende wäre. |