Annette von Droste-Hülshoff
1797 - 1848
Gedichte
1844
Haidebilder
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Die Steppeentstanden 1841/42
Standest du je am Strande,Wenn Tag und Nacht sich gleichen,Und sah'st aus Lehm und SandeDie Regenrinnen schleichen – | |
5 | Zahllose Schmugglerquellen,Und dann, so weit das AugeNur reicht, des Meeres WellenGefärbt mit gelber Lauge? –
Hier ist die Dün' und drunten |
10 | Das Meer; Kanonen gleichendStehn Schäferkarrn, die LuntenVerlöscht am Boden streichend.Gilt's etwa dem KorsarenIm flatternden Kaftane, |
15 | Den dort ich kann gewahrenIm gelben Oceane?
Er scheint das Tau zu schlagen,Sein Schiff verdeckt die Düne,Doch sieht den Mast man ragen, – |
20 | Ein dürrer Fichtenhüne;Von seines Toppes KunkelDie Seile stramm wie Aeste,Der Mastkorb, rauh und dunkel,Gleicht einem Weihenneste! – |