|
Ich starb und konnt' nicht sterben,
Ich lebt' und lebte nicht; –
Und Andre sah ich erben
Das sel'ge Reich im Licht.
Kein Kranker ist auf Erden,
Der nicht bekennen müßt',
Nicht besser konnt' ich werden,
Bis mir erschien der Christ.
Als Er aus mildem Triebe
Sich mir geoffenbart,
Erkannt' ich erst die Liebe,
Die Mensch geboren ward.
Denn wie hätt' ich gefunden,
Den Weg, den Er betrat,
Da Er für meine Wunden
Sich selbst geopfert hat?
Doch nun bin ich beglücket
Weil ich Ihn wieder hab',
Weil Er mich angeblicket,
Weicht Sünde, Tod und Grab.
O Jesu, süße Liebe!
Nimm du mir Herz und Sinn,
Und kreuz'ge alle Triebe
Bis ich dein eigen bin.
Dein Reich ist Licht, ich dringe
In's Lichtmeer nun hinein,
Halleluja ich singe –
Der Herr ist ewig mein!
―――――
|
|
Der Fels des Lebens.
Es steht im Meer der Welt ein Fels gegründet,
Der Lebenswasser quillt in die Vergänglichkeit,
Dem Dürstenden zum Heil ist er schon längst verkündet,
Und doch entreißt uns ihm die Fluth der Eitelkeit!
―――――
Die Seele ach! die sich da sicher glaubet,
Ist wohl der Welle gleich, die sich erhebt und sinkt,
Doch in dem Sturm, von eitler Kraft beraubet,
Sie zu dem Felsen schwimmt, woher noch Rettung winkt.
―――――
Sie hält umklammert ihn und fest umschlungen,
Bedrohet von dem Tod, der einst ihr Leben war, –
Noch zweifelt sie, doch sieh! vom Licht bezwungen,
Nimmt Gnade sie nun hin, und Frieden immerdar.
―――――
|
|