Jacob Burckhardt
1818 - 1897
Serenade
1839
Text:Aus: Ferien. Eine Herbstgabe.Basel 1849Faksimile: Zentralbibliothek Zürich
|
|
______________________________________________________________________________
|
|
Serenade.――――――――――
Klare Mondnacht, senke den stillsten SchlummerAuf dieß Haus! Traumgenius, schütte gaukelndAus dein Füllhorn über der AllerschönstenHeimliches Lager.
Ungehört soll leisen Gesanges KlaglautIhr vorbeiziehn; über die weiße StirneGleite kein unwilliger Zug, da Sie nichtAchtet des Sängers.
Aber horch, von Deiner geweihten SchönheitIm Gebüsch fern singen die Nachtigallen,Dir zum Ruhm rings duften die Rosenbeete,Flüstern die Pappeln.
Draußen geht, deß Lied du verschmähst, zur FremdeHingewandt. Fem unter entlegnen ZonenWird ein Gott ihm geben Gesang, zu preisen,Hehre, Dein Antlitz! |