Clemens Brentano
1778 - 1842
Der andere Brentano
Gedichte
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Blätter die ein hold VertrauenAn mein krankes Herz gelegtLaßt mit Tränen euch betauenDenn der Schmerz, der euch bewegt,Hat das Liebchen meiner SchmerzenEinst im Liebesleid gehegt,Sei willkommen meinem HerzenSchmerz, den liebend sie gepflegt.Wohl ist es ein tiefes LeidenSo ein armes Kind zu sehnWie es irrt auf wilden WeidenSich ein Hälmchen zu erspähnWie es im Vorüberschreiten,An dem Dorn sein goldnes Vlies,Vögeln Nestchen zu bereitenHin und wieder hangen ließ.Daß zerrupft an allen SeitenEs gar manche Blöße wiesUnd wohl tiefe arge WundenIn das liebe Herz sich stieß.Und kein Heilkraut doch gefunden,Wie man dies und jens auch priesDran es möchte neu gesundenSag, ist eine Liebe diesMit dem Wahne traumverbundenDem verlornen ParadiesDas im Innern ist verschwundenAuf der Sandflut hartem KiesLeid und liebvoll nach zu runden.
Entstanden Mitte der dreißiger Jahre |