BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Carl Friedrich von Zocha

1683 - 1749

 

 

Der Autor

 

Carl Friedrich von Zocha, Jurist und Architekt, wird am 1. Juli 1683 in Gunzenhausen geboren. Nach der Schulzeit, vermutlich in Ansbach, studiert er Rechtswissenschaften an den Universitäten in Giessen, Halle und im niederländischen Leyden. Daneben gilt sein Interesse vor allem der Architektur. Bei mehreren Aufenthalten in Paris faszinieren ihn die spätbarocken Bauten von Jules Hardouin-Mansart und dessen Nachfolger als «Premier architecte» Ludwigs des XIV., Robert de Cotte. Wo und wie er sich im einzelnen seine architektonischen Kenntnisse erworben hat, ist nicht eindeutig geklärt; es gab damals ja noch keine geregelte Architektenausbildung. 1714 tritt er als Kammerherr in den Dienst des markgräflichen Hofes in Ansbach. 1719 wird ihm das Amt des Oberbaudirektors übertragen, ein Amt, das bereits sein älterer Bruder Johann Wilhelm innehatte. Dieser war 1718 überraschend gestorben. Am 30. März 1719 heiratet Zocha die Baronesse Anna Sibylla von Crailsheim. In den kommenden Jahren kann er unter der Ägide seiner Gönnerin, der Markgräfin Christine Charlotte eine rege Bautätigkeit entfalten, darunter die Nord- und Westseite des Markgrafenschlosses, die Orangerie des Hofgartens nach dem Vorbild der Louvre-Kolonnaden, das Haus des Hofmusikers Chiavennetto, sowie zahlreiche Aus- und Neubauten von Schlössern und Kirchen. Da er wenig praktische Erfahrung in der Bauausführung hatte, wurde die technische Realisierung seiner Entwürfe meist von erfahrenen Praktikern übernommen. Als die Markgräfin 1729 stirbt, übernimmt ihr Sohn Carl Wilhelm Friedrich die Regierungsgeschäfte. Unzufrieden mit Zochas Arbeit als Oberbaudirektor entzieht er ihm dieses Amt und macht ihn zum Minister. Danach widmet sich Zocha den Verwaltungsgeschäften des Fürstentums und vor allem seiner Liebe zu Büchern. Zusammen mit seiner Frau baut er seine berühmte «Bibliotheca Zochiana» auf, die zuletzt fast 15000 Bände umfaßt, darunter eine «Bibliothèque des Dames», die seine Frau beisteuerte. Die beiden führten einen aufwendigen Lebensstil und lebten über ihre Verhältnisse, sodaß sie in immer größere finanzielle Schwierigkeiten gerieten. Nach dem Tod seiner Frau 1746 vereinsamt Zocha mehr und mehr. Er stirbt am 24. Juli 1749 in Ansbach. 1752 wird sein Besitz zur Tilgung seiner Schulden versteigert, auch die Bibliothek, von der sich einzig der Versteigerungskatalog mit den Buchtiteln erhalten hat.

 

 

Das Werk

 

Bibliotheca Zochiana

Architektur

 

 

Sekundäres

 

Carl Friedrich von Zocha (Wikipedia)

Bibliotheca Zochiana (Google): Band I    Band II    Band III

Bibliotheca Zochiana (Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek, Fragmente): Band I    Band II    Band III

Quellen