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Erste Cantate.
Die Zufriedenheit.
ARIA.
Fraget nicht, vergnügte Freunde
Was mich stets so frölich macht?
Seht! ich brauche was ich habe,
Samt der Gabe,
Nicht mit eitlem Unterfangen,
Grössre Dinge zu erlangen,
Als mein Glück mir zugedacht.
Fraget nicht, vergnügte Freunde,
Was mich stets so frölich macht?
Ich schätze dennoch nicht beglückt,
Den Kron und Purpur schmückt,
Wenn er nach höhern Kronen strebet;
Und mancher, der sein Feld mit saurer Arbeit pflügt
Ist glücklich, wenn er nur vergnügt
Bey seinem Pfluge lebet.
Wer nicht begehrt wird billig reich genennt,
Und glücklich der, der sich dafür erkennt.
ARIA.
Immerhin
Wird mein Sinn [319]
Ohne Sorgen, ohne Neid
Ruhig scherzen.
Dann es liegen
Meine Güter und Vergnügen
Nicht im Kasten; nein im Herzen,
Und in dir, Zufriedenheit!
Immerhin
Wird mein Sinn
Ohne Sorgen, ohne Neid
Ruhig scherzen.
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