B  I  B  L  I  O  T  H  E  C  A    A  U  G  U  S  T  A  N  A
           
  Friedrich Schiller
1759 - 1805
     
   


A n t h o l o g i e
a u f   d a s   J a h r   1 7 8 2


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[70]
      Vergleichung.
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Frau Ramlerin befiehlt, ich soll sie wem vergleichen,
      Ich sinne nach und weiß nicht wem und wie.
Nichts unterm Mond will mir ein Bildniß reichen,
      Wohl! mit dem Mond vergleich ich sie.

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Der Mond schminkt sich und stiehlt der Sonne Stralen,
      Thut auf gestohlen Brod sich wunderviel zu gut.
Auch sie gewohnt ihr Nachtgesicht zu malen
      Und kokettirt mit einer Büchse Blut.

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Der Mond – und das mag ihm Herodes danken! –
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      Verspart sein Bestes auf die liebe Nacht.
Frau Ramlerin verzehrt bei Tag die Franken,
      Die sie zu Nachtzeit eingebracht.

Der Mond schwillt an und wird dann wieder mager,
      Wenn eben halt ein Monat über ist;
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Auch dieses hat Frau Ramlerin vom Schwager,
      Doch, sagt man, braucht sie längre Frist!

Der Mond prunkirt auf sein Paar Silberhörner,
      Und dieses macht er schlecht,
Sie sieht sie an Herrn Ramler gerner,
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      Und darinn hat sie recht.

O.