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Neues ABC-Buch
1790/94
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[30] | Das zwei und zwanzigste Bild.
W.w.
Vergänglichkeit.
Wenn dieser Weltbau einst zerfällt.
Vergänglichkeit.
Ein Berg stürzet ein. –
Der Blitz zündet ein Haus an.
Die Menschen fliehen.
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[31] | Die Menschen können wohl gegen die wilden Thiere streiten,
Aber gegen das Erdbeben, den Donner und den Blitz, können sie nicht streiten.
Die Werke des Menschen können leicht zerstört werden.
Die Felsen können durch Erdbeben erschüttert werden.
Alles ist vergänglich.
Aber die Tugend bleibt.
Das drei und zwanzigste Bild.
X.x.
Stolz.
Ist dann wohl Xerxes noch ein Held?
Stoltz.
Xerxes war ein sehr mächtiger König.
Er ist abgebildet, wie er vor seinem Zelte im Lager steht, und Befehle ertheilet.
Dieser König konnte vielen hundert tausend Menschen befehlen.
Aber den Wellen des Meeres und dem
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[32] | Sturmwinde konnte er nicht befehlen, daß sie ruhen sollten.
Dieser stolze König wurde gedemüthiget.
Er wurde von seinen Feinden überwunden und konnte kaum sein Leben retten.
Wenn von allen Seiten das Verderben hereinbricht, so hilft einem Könige sein Stolz und seine Macht nicht.
Der thörichte Stolz wird gedemüthiget.
Wenn ein Unglück unvermeidlich ist, so klagen die thörichten Menschen.
Aber der Weise bleibt ruhig.
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[33] | Das vier und zwanzigste Bild.
Y.y.
Ungleichheit.
Der Ysop weicht der hohen Ceder.
Ungleichheit.
Ein Mann betrachtet einen Cedernbaum, der über sein Haupt emporragt.
Und zeigt mit der Hand auf die niedrigen Pflanzen, die zu seinen Füßen wachsen.
Die Pflanzen sind einander ungleich.
Die Menschen aber sind sich nicht so ungleich wie die Pflanzen.
Die armen und niedrigen Menschen sind eben so gebildet, wie die Reichen und Vornehmen.
Darum kann der Reiche und Vornehme nicht mit der Ceder, und der
Niedrige nicht mit dem Ysop verglichen werden.
Ein jeder Mensch ist Hülfe bedürftig.
Wenn die armen und niedrigen Menschen schwach und krank sind, so bedürfen sie Hülfe.
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[34] | Und wenn die Reichen und Vornehmen schwach und krank sind, so bedürfen sie auch Hülfe.
Wenn reiche und vornehme Menschen das Fieber bekommen, so frieren sie eben so sehr, wie die Armen und Niedrigen.
Kein Mensch muß den andern gering schätzen.
Denn es ist die höchste Würde, ein Mensch zu seyn.
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