Gotthold Ephraim Lessing
1729 - 1781
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Der Autor
Gotthold Ephraim Lessing wird am 22. Januar 1729 in Kamenz in der Oberausitz als Sohn eines strenggläubigen Pfarrers geboren. Nach dem Schulbesuch in Meißen studiert er ab 1746 in Leipzig und Wittenberg Theologie, Philosophie und Medizin. Begeistert liest er die Werke von Molière und Voltaire und schreibt erste Gedichte und Erzählungen. 1748 zieht er nach Berlin und wird Mtarbeiter der «Berlinische Privilegierte Zeitung». Dort begegnet er 1750 Voltaire. Es entstehen erste Dramenversuche. 1751 beendet er sein Studium mit einer medizinhistorischen Magisterarbeit über den spanischen Arzt Juan Huarte. Zurück in Berlin, nimmt er dort am literarischen Leben teil und ist mit Friedrich Nicolai, Moses Mendelssohn und Ewald von Kleist befreundet. 1755 veröffentlicht er das Trauerspiel «Miß Sara Sampson» und kehrt nach Leipzig zurück. 1758 wieder in Berlin, veröffentlicht er zusammen mit Friedrich Nicolai und Moses Mendelssohn die «Briefe, die neuste Literatur betreffend». 1760 wird er zum Mitglied der preußischen Akademie der Wissenschaften gewählt. Kurz danach verläßt er Berlin, ohne seine Freunde zu informieren, und begibt sich als Gouvernementssekretär in die Dienste des Generals von Tauentzien in Breslau. Diese Breslauer Zeit - bis zu seiner Rückkehr nach Berlin 1765 - wird zur fruchtbarsten Epoche seines Lebens. Hier entstehen u. a. «Minna von Barnhelm» und der «Laokoon». 1767 wird er Dramaturg am neuen Hamburger Nationaltheater und veröffentlicht die «Hamburgische Dramaturgie». In Hamburg lernt er auch seine spätere Frau Eva König kennen. Von 1770 bis 1781 ist er herzoglicher Bibliothekar in Wolfenbüttel und wird 1771 Mitglied der Hamburger Freimaurerloge «Zu den drei Rosen». 1779 erscheint «Nathan der Weise», der zu einem Hauptwerk der deutschen Aufklärung wird. Im selben Jahr verschlechtert sich sein Gesundheitszustand und er stirbt am 15. Februar 1781 in Braunschweig. Zwei Jahre später wird sein «Nathan» in Berlin uraufgeführt.
«Wie lange währt's, so bin ich hinund einer Nachwelt untern Füßen.Was braucht sie, wen sie tritt zu wissenWeiß ich nur wer ich bin.» (1752)
Gotthold Ephraim Lessing, Gemälde von Anna Rosinade Gasc/Lisiewska, 1767/1768, Gleimhaus Halberstadt
Das Werk
Damon, oder die wahre Freundschaft (Lustspiel, 1747) Versfabeln (1747/51) Der junge Gelehrte (Lustspiel, 1747) Der Misogyn (Lustspiel, 1748) Die alte Jungfer (Lustspiel, 1749) Samuel Henzi (Trauerspiel, 1749) Die Juden (Lustspiel, 1749) Der Freygeist (Lustspiel, 1749) Gedanken über die Herrnhuter (1750) Der Schatz (Lustspiel, 1750) Kleinigkeiten (Gedichte, 1751) Johann Huarts Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften (Übersetzung, 1751) Des Herrn von Voltaire Kleinere Historische Schriften (Übersetzung, 1751) Das Christentum der Vernunft (1751/1753) Kritische Briefe (1753) Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen (Übersetzung, 1753) Schreiben an das Publicum, die Schaubühne betreffend (1753) Oden (1753/1771) Abhandlungen von dem weinerlichen oder rührenden Lustspiele (1754) Ein Vademecum für den Hrn. Sam. Gotth. Lange, Pastor in Laublingen (1754) Rettungen des Horaz (1754) Miß Sara Sampson (Trauerspiel, 1755) Pope, ein Metaphysiker! (zusammen mit Mendelssohn, 1755) Doktor Faust (Dramenfragment, 1759) Philotas (Trauerspiel, 1759) Fabeln. Drei Bücher (Prosafabeln, 1759) Friedrichs von Logau Sinngedichte (1759) Briefe, die neueste Literatur betreffend (1759-1765) Diderot: Das Theater des Herrn Diderot (Übersetzung, 1760/1781) Über die Wirklichkeit der Dinge außer Gott (1763) Minna von Barnhelm (Lustspiel, 1764) Von der Art und Weise der Fortpflanzung und Ausbreitung der christlichen Religion (1764) Laokoon oder Über die Grenzen der Malerei und Poesie (1766) Hamburgische Dramaturgie (2 Bände, 1767/1769) Die Matrone von Ephesus (Lustspiel, 1767) Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt (1767/68) Briefe antiquarischen Inhalts (2 Bände, 1768/69) Wie die Alten den Tod gebildet (1769) Berengarius Turonensis: oder Ankündigung eines wichtigen Werkes desselben (1770) Zerstreute Anmerkungen über das Epigramm (1771) Emilia Galotti (Trauerspiel, 1772) Leibniz von den ewigen Strafen (1773) Von Duldung der Deisten: Fragmente eines Ungenannten (1774) Vom Alter der Oelmalerey, aus dem Theophilus Presbyter (1774) Ein Mehreres aus den Papieren des Ungenannten, die Offenbarung betreffend (1777) Die Erziehung des Menschengeschlechts (1777/1780) Daß mehr als fünf Sinne für den Menschen sein können (um 1777) Gespräche über die Soldaten und Mönche (um 1777) Leben und leben lassen. Ein Projekt für Schriftsteller und Buchhändler (um 1777) Neue Hypothese über die Evangelisten als bloß menschliche Geschichtsschreiber betrachtet (1778) Eine Duplik (1778) Eine Parabel (1778) Axiomata, wenn es deren in dergleichen Dingen giebt (1778) Anti-Goeze (1778) Lessing, Antigoeze ">>>> (Internet Archive)Von dem Zwecke Jesu und seiner Jünger (1778, Reimarus-Fragment) >>> Ernst und Falk. Gespräche für Freymäurer (2 Teile, 1778/1780) Abhandlungen über die Fabel (1779) Nathan der Weise (dramatisches Gedicht, 1779) Leben des Sophokles (1790) Über die Ahnenbilder der alten Römer (1792) Lyrik Briefe
Sekundäres
Herders Nachruf auf Lessing (1781) Gotthold Ephraim Lessing (Wikipedia) Gotthold Ephraim Lessing bei Helmut Schulzes Litlinks Der Fragmentenstreit (Wikipedia) |