Lebensblüthen

1826

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86.

Stille verehre die Hand des Schicksals; es führet von Todten

Einen Lebenden her, tödtet dann wen ihm beliebt.

87.

Schöne Seele; du warmer, du lieblicher Hauch aus der Wüste!

Wo du mein Leben berührst, sprosst dir ein grünender Zweig.

88.

Hier an diese Säule, von blendendem Marmor errichtet,

Heft' ich heute dein Bild, dauernden Zeiten zum Preis!

Schneide, Verlangen, die Flügel hier ab! und ruhe gefesselt,

Hoffnung! am Fusse gelähmt, hinke das Glück nicht hinweg!

Ist dem Herzen ein Werth, ist edleren Seelen ein Vorzug,

Legt die zerstörende Zeit ihre Gewalt auch hier ab.