B  I  B  L  I  O  T  H  E  C  A    A  U  G  U  S  T  A  N  A
           
  Friedrich Gottlieb Klopstock
1724 - 1803
     
   



O d e n   u n d   E l e g i e n .

S i o n a .

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Töne mir, Harfe des Palmenhains,
      Der Lieder Gespielin, die David sang!
            Es erhebt steigender sich Sions Lied,
                  Wie des Quells, welcher am Huf Pegasus floß.

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Höher in Wolken, o Palmenhain,
      Erblikst du das Thal, wie den Lorbeerwald,
            Und entsenkst Schatten, herab auf den Wald,
                  Dem Gewölk, welches dich dekt, Palme, mit Glanz.

Töne, Siona, Triumph einher!
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      Am Silbergelispel Siloa tritt
            Sie daher! schwebet im Tanz! Fühlt's, wie du
                  Sie erhebst, Religion, dessen, der ist!

Seyn wird! Und war! Der Erhabnen weht
      Sanft Rauschen vom Wipfel der Palme nach!
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            Von dem Fall, welchen du tönst, reiner Quell
                  Des Krystalls, rufet ihr nach Echo Triumph!

Feuriger blikt sie! Ihr Haupt umkränzt
      Die Rose Sarona des Blumenthals;
            Ihr Gewand fliest, wie Gewölk, sanft um sie,
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                  Wie des Tages Frühe gefärbt, Purpur und Gold.

Liebevoll schauet, o Sulamith
      Siona, mein Blik dir und freudig nach!
            Es erfüllt Wehmuth und Ruh, Wonn' erfüllt
                  Mir das Herz, wenn du dein Lied, Himmlische singst!

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Hört ihr? Siona beginnt! Schon rauscht
      Der heilige Hain von dem Harfenlaut!
            Die Krystallquelle vernimmt's, horcht und steht;
                  Denn es trehn Lispel im Hain rings um sie her!

Aber izt stürzt sie in die Well' herab
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      Mit freudiger Eil! Denn Siona nimmt
            Die Posaun, hält sie empor, läst sie laut Donner
                  Ins Gebirg' hallen! Und ruft donnernd ins Thal!