B  I  B  L  I  O  T  H  E  C  A    A  U  G  U  S  T  A  N  A
           
  Johann Wolfgang Goethe
1749 - 1832
     
   


F a u s t .   E i n   F r a g m e n t .

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E I N   G A R T E N H Ä U S C H E N .
Margarethe springt herein, steckt sich hinter die Thür,
hält die Fingerspitze an die Lippen, und guckt durch die Ritze.


M a r g a r e t h e.
Er kommt!

F a u s t (kommt).
                Ach Schelm, so neckst du mich!
Treff ich dich!
(Er küßt sie.)

M a r g a r e t h e (ihn fassend und den Kuß zurückgebend).
                Bester Mann! Von Herzen lieb' ich dich!

(Mephistopheles klopft an.)

F a u s t (stampfend).
Wer da?

M e p h i s t o p h e l e s.
                Gut Freund!

F a u s t.
                Ein Thier!

M e p h i s t o p h e l e s.
                Es ist wohl Zeit, zu scheiden.

M a r t h e.
1665
Ja, es ist spät, mein Herr.

F a u s t.
                Darf ich euch nicht geleiten?

M a r g a r e t h e.
Die Mutter würde mich - Lebt wohl!

F a u s t.
                Muß ich denn gehn?
Lebt wohl!

M a r t h e.
                Ade!

M a r g a r e t h e.
                Auf baldig Wiedersehn!

(Faust und Mephistopheles ab.)

M a r g a r e t h e.
Du lieber Gott! was so ein Mann
Nicht alles alles denken kann!
1670
Beschämt nur steh' ich vor ihm da,
Und sag' zu allen Sachen ja.
Bin doch ein arm unwissend Kind,
Begreife nicht was er an mir find't.
(ab.)