|
|
- F a u s t . E i n F r a g m e n t .
1 7 9 0
- ________________________________________________
- E I N G A R T E N H Ä U S C H E N .
Margarethe springt herein, steckt sich hinter die Thür,
hält die Fingerspitze an die Lippen, und guckt durch die Ritze.
M a r g a r e t h e.
Er kommt!
F a u s t (kommt).
Ach Schelm, so neckst du mich!
Treff ich dich!
(Er küßt sie.)
M a r g a r e t h e (ihn fassend und den Kuß zurückgebend).
Bester Mann! Von Herzen lieb' ich dich!
(Mephistopheles klopft an.)
F a u s t (stampfend).
Wer da?
M e p h i s t o p h e l e s.
Gut Freund!
F a u s t.
Ein Thier!
M e p h i s t o p h e l e s.
Es ist wohl Zeit, zu scheiden.
M a r t h e.
- 1665
- Ja, es ist spät, mein Herr.
F a u s t.
Darf ich euch nicht geleiten?
M a r g a r e t h e.
Die Mutter würde mich - Lebt wohl!
F a u s t.
Muß ich denn gehn?
Lebt wohl!
M a r t h e.
Ade!
M a r g a r e t h e.
Auf baldig Wiedersehn!
(Faust und Mephistopheles ab.)
M a r g a r e t h e.
Du lieber Gott! was so ein Mann
Nicht alles alles denken kann!
- 1670
- Beschämt nur steh' ich vor ihm da,
Und sag' zu allen Sachen ja.
Bin doch ein arm unwissend Kind,
Begreife nicht was er an mir find't.
(ab.)
|
|