Das Lied vom hürnen Seyfrid
um 1530
Das Lied vom hürnen Seyfrid
Strophen 16 - 172
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16 |
Ein Stadt leyt bey dem ReyneDieselb ist Wurms genantDarinn da was gesessenEin Künig Gybich gnantDer het bey seyner frawenDrey sün so hoch gepornEin tochter durch die wardeManch küner Held verlorn.
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17 | Der jungen waren dreyeZů Künig als ich sagIr schwester die was schöneDie thet umb ein mittagWol in ein fenster staneDo kam ein wilder TrachGeflogen inn den lüfftenUnd nam die schönen magt.
Hie kumpt der Trach geflogen, vnd füret die Junckfraw Krimhilden mit jm dahin.
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18 | Die Burg die ward erleuchtetAls ob sie wer entprantDa flog der ungehewreMit der Junckfraw zů handtEr schwang sich in die lüffteHoch gen dem gwülcken anDo sach man vatter und můterGar trawrigklichen stan.
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19 | Er fürt sie in das gepirgeAuff eynen steyn so langDas er ein vierteyl meyleDen schat auffs birge zwangDie Junckfraw durch jr schöneDem Trachen so lieb wasMit essen und mit trinckenJr bey jm nichts gebrast.
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20 | Er het sie auff dem steyneBiß in das vierdte JarDas sie gesach keyn menschenDas glaubet mir fürwarSie was auch alters eynigZwölff wochen oder meeSie waynete täglichenJr ellendt thet jr wee.
Hie legt der Trach seyn haupt in der Junckfrawen schoß, als er sie auff den stain het bracht, vnd ruet.
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21 | Der Trach legt da seyn haupteDer Junckfraw in jr schoßDannocht so was seyn sterckeSo gar unmassen großWenn er den athem auß ließOder den an sich zochDas der steyn dann erzittertUnter dem Trachen hoch.
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22 | An eynem OstertageWard der Trach zů eym manDo sprach die Junckfraw reyneWie ubel habt jr thanAn meynem vatter herreUnd an der můter meynDas sie leydt jamer und laydeDie edel Künigein.
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23 | O wee vil lieber herreSo ist es mancher tagDas jch meyn vatter und můterDoch leyder nie gesachUnd auch meyn liebsten brüderMöcht es mit fůge seynIch sech sie also gerneWölt jch euch dancken feyn.
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24 | Wölt jr mich heyme lassenUnd füren wider heymIch gib euch meyn haupt zů pfandeKum wider auff den steynDes gwerdt mich edler herreWol durch den werden GotDes wil ich ymmer mereGern leysten ewer gpot.
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25 | Do sprach der ungehewreZů der magt also herDeyn vatter und deyn můterGesichst du nymmer merNoch auch keyn creatureSichst du doch nymmer anMit leyb und auch mit seeleMůst du zur helle gan.
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26 | Du schönes magetleineDu darffst dich meyn nit schemenDeyn leyb und auch deyn lebenDas wil ich dir nit nemenVon heut uber fünff jareWird jch zů eynem manSo nym ich dir deyn magthumbJunckfraw vil wol gethan.
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27 | Also můst du mir beytenFünff Jar und eynen tagSo wirst du dann ein fraweOb jch das schicken magSo můß deyn leyb und seeleHin zů der helle grundtSo bist du des Künigs tochterDem jch es noch mach kundt.
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28 | Was ich dir hie nun sageDas ist endtlichen warDas ein tag in der helleLeng hat ein gantzes JarDa můst du innen seyneBiß an den Jüngsten tagWil sich Got deyn erbarmenDas steet gleych auff der wag.
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29 | Hort ich meyn tag ye sagenGewaltiger Jhesu ChristDas du gewaltig werestUber alles das da istIm hymel und auff erdenUnd uber alle dingEin wort zerprach die helleDas von deym munde gieng.
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30 | O reyne mayd MariaDu hymel KaysereinIch empfilch mich in deyn gnadeIch armes megetleynSeyd von dir sagen die bücherVil tugent reyne FrawHilff mir von disem steyneAls wol ich dir vertraw.
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31 | Westen mich meyne brüderAuff disem holen steynUnd gült es jn jr lebenSie brechten mich wider heymDarzů meyn lieber vatterSie hülffen mir auß notSie waynt auß jren augenAlltag das blůt so rot.
Hie sendet der Künig potten auß inn alle land, Krimhilden seyn tochter zu suchen.
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32 | Der Küng potten auß sandteGar weyt in alle landtNach seyner schönen tochterObs yemandt wurd bekandtDas was das gröste leydenIn aller welte weytBiß das sie von dem steyneErlöst ein degen gmeyt.
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33 | Do was zů den gezeytenEin stoltzer jüngelingDer was Sewfrid geheyssenEyns reychen Künigs kindDer pflag so grosser sterckeDas er die Löwen fiengUnd sie dann zů gespötteHoch an die baumen hieng.
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34 | Und do der selb SewfrideGewůchs zů eynem manEr wolt eyns morgens jagenUnd reyten zů dem thanMit Habich und mit hundenDer stoltze degen baldEr het den starcken thierenVerzogen da den wald.
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35 | Do lieff seyner Bracken eynerVor jm hin in den thanBald reyt Sewfrid hynacheDer wunder küne manAuff ein seltzam gesporeDo der Trach was gefarnMit der edlen JunckfrawenDo dann die hunde warn.
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36 | Sewfrid eylt nach jn baldeUntz auff den vierdten tagDas er essens und trinckensUnd auch nie růge pflagBiß an den vierdten morgenUber das birg so hochSewfrid des wunders nicht verdroßEr eylt jn hinden nach.
Seyfrid reyt in wald vnd will jagen.
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37 | Er was da new verirretIn disem finstern thanDas jm all straß und steygeBegunden fast abganEr sprach / O reycher ChristeWas hab ich her gewagtEr west noch nicht zů trosteDer Kayserlichen magt.
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38 | Nun het Sewfrid gefochtenGar Ritterlich seyn jarDes dienten jm vil gerneFünff tausent Zwerge zwarSie gaben dem werden HeldenGar willigklich jr gůtEr het ein wurm erschlagenVor dem hettens keyn hůt.
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39 | Do kam der lieb SewfrideWol für den Trachen steynEr het bey seynen zeytenDeß gleych gesehen keynDes was gar müde wordenBeyde Roß unde manDo beyst der degen küneWol von dem steyn hindan.
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40 | Do Sewfride der HeldeDen Trachen ane sachNun mügt jr hören gerneUnd wie der degen sprachO reycher Got von hymelWas hat mich her tragenDer Teuffel hat mich betrogenWer sol von wunder sagen.
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41 | Wie bald es umb SewfrideFinstern alda beganWie bald er seyne BrackenAll an seyn arme namEs wöll dann Got von hymelSo sprach der degen herrAuß disem finstern waldeSo kumm ich nymmer mer.
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42 | Er gieng zů seynem RosseUnd wolt reyten daruonDo sach er gen jm jagenHer durch den finstern thanEin Zwerg der hieß EugleineSein Roß Schwartz als ein koFürt ein gewand pfelreyneMit gold beschlagen wol.
Hie kumpt das Zwerg Euglein zum Hörnen Seyfrid im wald, vnd zeigt jm den Trachenstein.
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43 | Er fürt an seynem leybeZobel porten beschlagenUnd ein herlich gesindeAls ich das höret sagenEs was nie Künig so reycheEs het jm wol bhagenEr het es sicherlichenMit eeren wol getragen.
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44 | Er fürt auff seynem haupteEin kron von reycher artDas nie auff diser erdenDer gleych gesehen wardtEs lag jm in der kroneVil mancher edler steynDie nie auff erd so schöneDer möcht geleychet seyn.
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45 | Do sprach das Zwerg EugleineDo es den Held an sachNun mügt jr hören gerneWie es da zů jm sprachEs empfieng jn tugentlichenDen außerwelten manEr sprach / nun saget hereWas bringt euch in den than.
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46 | Nun danck dir Got sprach SewfridUnd du vil kleyner manDeyner tugent und treweSolt mich geniessen lanSeyd das du mich erkennestWie hieß der vatter meynIch bitt das du jn nennestUnd auch die můter meyn.
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47 | Nun was der Held SewfrideGewesen seyne JarDas er umb vatter und můterNicht west als umb ein harEr ward vil ferr versendetIn eynen finstern thanDarinn zoch jn ein meysterBiß er ward zů eym man.
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48 | Er gwan vier und zwentzig sterckeUnd yegklich sterck ein manDo sprach zů jm das ZwergeWil dir zů wissen thonDeyn můter hieß SiglingeUnd was von Adel gepornDeyn vatter Künig SigmundeVon den so bist du worn.
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49 | Du solt von hinnen kerenSewfrid du werder manUnd thůst du das nicht baldeDeyn leben m·st du lanAuff dem steyn ist gesessenEin Trach wont da hie vornUnd wirdt er deyn hie innenDeyn leyb hast du verlorn.
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50 | Es wont auff disem steyneDie aller schönste magtDas wiß auch sicherlichenUnd sey dir hie gesagtSie ist von Christen leutenEyns Künigs tochter herOn Gottes erbarmungeWirdts erlöst nymmer mer.
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51 | Ir vatter der heyst GybichUnd sitzet bey dem ReynKrimhilt heyst die KüniginUnd ist die Tochter seynDo sprach der held SewfrideDie ist mir wol bekandtWir warn eynander holdeIn jres vatters landt.
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52 | Do Sewfride der küneDie mär da recht vernamSeyn schwerdt stieß er in die erdenUnd zů dem steyne kamDarauff schwůr er drey aydeDer außerwelte manDas er nicht kem von dannenDie Junckfraw wolt er han.
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53 | Do sprach das Zwerge EugelSewfrid du küner manWilt du dich solcher dingeUmb sunst hie nemen anUnd schwůrest des drey aydeDie Junckfraw wöltest hanDes gib mir urlaub baldeAuß disem finstern than.
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54 | Ja hettest du bezwungenDas halbe teyl der erdenUnd zwo und sibentzig zungenDas sie dir dienten gernChristen und auch die HeydenDie wern dir unterthanDannocht můst du die schönenHoch auff dem steyne lan.
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55 | Do sprach Sewfrid behendeNeyn du vil kleyner manDeyner tugent und treweSolt mich geniessen lanUnd hilff mir hie gewinnenDas hübsche megetleinSunst schlag ich dir das haupteAb mit der krone deyn.
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56 | Verlür ich dann hie meyn lebenWol durch das schöne weybSo entgült ich meyner treweUnd reds bey meynem leybOn auß genummen GotteDer alle ding vermagSunst kan jr niemandt helffenFürwar ich euch das sag.
Hie nympt der Hürnen Seyfried den Zwerg bey dem har, vnd schlecht jn umb die staynen wand.
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57 | Do ward der Held SewfrideSo grimmigklich gemůtDas Zwerg nam er beym hareDer stoltze degen gůtUnd schlůg es krefftigklichenAn eynes steynes wandtDas jm seyn reyche kroneZů stücken fiel alle sandt.
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58 | Er sprach / still deynen zorenDu tugenthaffter manIch wil dir edler SewfridRathen alles was ich kanUnd wil mit gantzen trewenDich weysen auff das gsporDes wait seyn doch der TeuffelWarumb thetst duß nit vor.
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59 | Er sprach / hie ist gesessenEin Ryß heyst KuperanDem ist das weyt gefildeTausent Rysen underthanDerselbig hat den schlüsselDauon der steyn auff gatDen zeyg mir sprach SewfrideSo wirt der Junckfraw rat.
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60 | Den solt du mir hie zeygenSo beheltst du deyn leybDo sprach das edel ZwergeMůst fechten umb das weibSo seer in kurtzer zeyteAls ich gesach keyn manIch frew mich sprach SewfrideDas ichs vernummen han.
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61 | Do weyset er SewfrideHyn bey dem berg fürbaßUnd bey des steynes wandeDa des Rysen hauß wasDo rüfft Sewfrid hineyneWol in des Rysen haußUnd hieß jn gar freundtlichenDen Rysen zů jm herauß.
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62 | Do sprang der ungehewreRauß für die steynen wandMit eyner stählein stangenTrůg er in seyner handWas hat dich her getragenDu vil junges bübeleinGar bald in disem waldeSol es deyn ende seyn.
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63 | Des gib ich dir meyn treweDeyn leyb hast du verlornDo sprach der Held SewfrideGot ist zů hilff gepornDer wöll mir yetz verleyhenSeyn sterck und auch seyn machtDas du mir müssest gebenDie Junckfraw so geschlacht.
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64 | Darumb wir ymmer mereUber dich schreyen mordtDas du in solch ellendeBeschleussest die Junckfraw dortIn disem holen steyneMit so grosser arbeytMer dann vier gantze JareGelegen in grossem leyd.
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65 | Do ward dem ungetrewenSo grimmigklich seyn můtAuff den Held neydigklichenSchlůg er die stangen gůtWol von der stangen lengeDasselbig da geschachDas man sie mer dann halbeWol ob den baumen sach.
Hie ficht der Hürnen Seyfrid mit dem Rysen Kuperan vmb den Schlüssel.
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66 | Also schlůg der Ryß KuperanVil manich schleg on zalDie stangen wol ein klaffterNider in die erd zů thalNach Sewfrid so geschwindeEin schlag so krefftigklichSewfrid sprang als ein heldeFünff klaffter hindersich.
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67 | Und fünff klaffter herwiderSprang zů jm der vil werdDo sich der Ryß thet buckenDie stang nam von der erdSewfrid schlůg jm vil wundenDas jm das blůt her lieffDas nie auff erd ward gschlagenDoch wunden also tieff.
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68 | Auff sprang der ungehewreUnd lieff Sewfriden anMit seyner stählein stangenUnd sprach du kleyner manDu hast deyn leyb verlorenSo gar in kurtzem zylDo sprach zů jm SewfrideDu leugst ob es Got wil.
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69 | Und do der ungetreweDer wunden do empfandtDie stangen ließ er fallenFloch in die steynen wandtDo het jn wol SewfrideBracht in des todtes peynDo dacht er an die meydeDie můst gefangen seyn.
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70 | Der Ryß verband die wundenUnd wapnet balde sichIn ein vil gůte BrinneDie was gar köstenlichVon eyttel klarem goldeGehert mit Trachen blůtOn Kaysers Otnit BrinneSo ward nie Brinn so gůt.
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71 | Der Ryß an seyne seytenEin vil gůt schwerdt er bandNach seyner leng und sterckeGemacht nach seyner handDas was nach seyner schneydenEin land wolt man drumb gebenWenn ers zum streyt auß zogeKeyn man ließ er da leben.
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72 | Er setzet auff seyn haupteVon stahel ein helm hertDer leuchtet als die SonneAuff Meeres flute fertEr nam zů seyner hendeEin schildt als ein stadel thorUnd der was eyns schůchs dickeDas glaubet hie fürwar.
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73 | Do sprang der ungehewreHer auß der steynen wandtEin ander stählein stangenTrůg er in seyner handtDie schneyd zů den vier ortenAls ye thet keyn ScharsachUnd klang auch also helleAls ein Glock in thurnes tach.
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74 | Do sprach der ungehewreSag an du kleyner manDas dich der Teuffel hyn füreWas het jch dir gethanDas du mich woltst ermördenIn meynem eygen haußDu leugst sprach sich SewfrideIch hieß dich zů mir rauß.
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75 | Do sprach der starcke RyseDas du her seyst verflůchtIch wil dir wol vergeltenDas du mich hast gesuchtUnd hetst du das vermidenEs wer dir leycht als gůtNun můst du lernen hangenUmb deynen ubermůt.
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76 | Das sol dir Got verbietenDu bößwicht tugent leerIch bin durch henckens willenWarlich nicht kummen herThů du mir hie gewinnenDie maget von dem steynSunst sag jch dir fürwareDeyn leben das wirdt kleyn.
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77 | Do sprach der ungehewreDas sey dir hie gesaytDas jch dir nymmer mereHilff gewinnen dise maydtIch wil dirs unter brechenDu weyst nicht meynen můtIch bring das dich nymmer mereGlust keyner frawen gůt.
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78 | Darumb so sey dir heuteUnd ymmer widerseytDo sprach Sewfrid hinwiderIch was heut frü bereytDo lieffen sie zusammenDie zwen vil künen manMit also schweren schlegenDa in dem finstern than.
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79 | Wol von jr bey der sterckeEin solcher streyt geschachDas man das wilde fewreDo auff den helmen sachWie gůt der schilt doch waseUnd den der Ryse trůgSewfrid jn gar behendeIm den zů stücken schlůg.
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80 | Darzů dem Rysen langeSeyn wehr jm underrandtEr schriet jm von dem leybeSeyn gůt stählein gewandtDo stundt mit blůt berunnenDer Ryse KuperanMit sechtzen tieffen wundenDie er vom Sewfrid nam.
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81 | Laut rüfft auß seynen nöttenDer Ryse KuperanDu edler degen HerreSolt mich geniessen lanDu fichst auß gantzem leybeUnd von gantzer manheytDu bist von allen ehrenEin degen unuerzeyt.
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82 | Du stehest hie alters eyneUnd bist ein kleyner manHie gegen mir zů schätzenIch dich nicht gwinnen kanDu solt mich lassen lebenSo wil jch geben dirBrinne schwerdt und mich selberSolt du haben von mir.
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83 | Das wil jch thůn vil gerneSprach Sewfrid der werde manWilt du mir vom steyn gewinnenDie maget wunnesamSo schwer jch dir hie treweDu solt on zweyffel seynIch gewinn dir vom steyneDas schöne magetleyn.
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84 | Do schwůren sie zůsammenZwen ayd die frembden gestSewfrid der degen herreDer hielt den seynen vestDannocht ward der untreweAn Sewfrid sigelloßDes er an seynem endeGar lützel da genoß.
Hie schwerdt der Ryß Kuperan dem Hürnen Seyfrid, er wöll jm die Junckfraw helffen gewinnen von dem stayn.
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85 | Do sprach der starcke RyseZum werden Ritter meeNun weyß Gott trawt geselleMir thůn deyn wunden weeDo reyß er von seym leybeSeyn vil gůt seyden gewandtDamit er dem ungetrewenSeyn wunden selber bandt.
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86 | Do sprach der ungetreweWiß trawt geselle meynDa ligt des steynes wendeWo mag die thüre seynDas sollen wir besehenVil tugenthaffter manWas eyner dem andern theteDas sey verrichtet schon.
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87 | Sie giengen mit eynanderWol für eyns wassers thammWie bald der ungetreweIn die hand seyn schwerdt namUnd do der held SewfrideVor jm gieng in den waldDo sprang der ungetreweAuff Sewfriden gar bald.
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88 | Er gab dem held SewfrideEin ungefügen schlagDas da der Ritter edelUnter seym schildte lagIn allen den geberdenAls ob er were todtAuß nasen und auß mundeSchoß jm das blůt so rot.
Hie wirdt der Ryß Kuperan trewloß an dem Hürnen Seyfrid vnd schlecht jn hinderwertling, das er zu der erden fiel.
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89 | Do nun der Held SewfrideLag unter seym schildt preytDo was das Zwerge EugelZů hand da wol bereytEs nam ein nebel kappenUnd warffs uber den manWie feyndt der Ryß jm wareNoch můst er jn verloren han.
Hie setzt das Zwerglein dem Hürnen Seyfrid ein Nebelkappen auff, das jn der Rys Kuperan nicht sehen mocht.
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90 | Der Ryß der lieff zun baumenUnd sucht den werden manHat dich der Teuffel hin gefürtOder hats Got gethanMit dir gethan ein zeichenNun thetst du erst hie stanUnd lagest erst gestrackteUnd jch dich verloren han.
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91 | Der red begund zů lachenDas Zwergleyn wunnesamEs richtet auff SewfridenUnd setzt jn auff den planDa saß er ein gůt weyleDer außerwelte manBiß das der degen küneEin wenig sich versan.
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92 | Und do der Held SewfrideWider zů jm selber kamDo sach er neben jm sitzenDas Zwerglein so wunnesamNun lon dir Got sprach SewfridDu wunder kleyner manIch kan nicht anderst sprechenDu hast mir wol gethan.
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93 | Do sprach das Zwerge EugelDas můst du mir veriehenUnd wer jch dir nicht kummenDir wer noch wirsch geschehenVolg noch hie meyner lereVerwig dich der mayd garKumm in der kapp von dannenDas der Ryß nicht werd gewar.
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94 | Do sprach der Held SewfrideUnd das mag nicht geseynUnd het jch tausent leybeSo wiß die trewe meynDie wölt jch alle wagenDurch die magt wolgethanIch wils noch baß versuchenWie es mir wöll ergan.
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95 | Wie er so degenlicheDie kappen von jm rieffDas schwerdt zů beyden hendenHieb jm acht wunden tieffDem ungefügen manneLaut rüefft er zur magetDer starck Ryß KuperaneWer schier zů todt erschlagen.
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96 | Du fichtest auß deym leybeMit so gantzer manheytNun sich jch dich doch eynigDu degen unuerzagtUnd schlegst du mich zů todteDu außerwelter manSo ist auff erden niemandtDer zů der Junckfraw kan.
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97 | Darumb der held SewfrideHet vil manchen gedanckWol von der grossen liebeDie jn zur meyde zwangkEr můst jn genesen lassenDen ungetrewen manEr sprach / heb dich deyn strassenDu můst vor mir hin gan.
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98 | Und weyse mich auch baldeHin zů der maget fronIch schlach dir ab deyn haupteUnd solt die welt zergonDo můst der ungetreweUnd durch die rechten notDas jm der held SewfrideDer junge Ritter pot.
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99 | Sie giengen mit eynanderFür den Trachensteyn beyd sandWie bald nam der ungetreweDen schlüssel in die handDer steyn ward auffgeschlossenUnd unten auffgethanAcht klaffter unter der erdenWas die thür verporgen schon.
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100 | Als der steyn ward entschlossenUnd unten auffgespertWie bald der held SewfrideDen schlüssel hielt gar hertEr het jn von dem schlosseGerissen bald herdanEr sprach / heb dich deyn strasseDu můst vor anhyn gan.
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101 | Sie wurden beyde müdeEe sie kamen auff den steynUnd do der Held SewfrideErsach die maget reynDo begundt sie seer waynenAls wir noch hören jehenSie sprach / jch hab dich RitterIn meynes vatters hauß gesehen.
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102 | Also sprach die JunckfraweBiß wilkumm Sewfrid herre meynWie lebt meyn můter und vatterZů Wurms wol an dem ReynUnd meyn vil lieben brüderDie drey Künig lobesanDas sag mir durch deyn treweSolt michs geniessen lan.
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103 | Do sprach der Held SewfrideSchweyg laß deyn waynen seynDu solt mit mir von hynnenDu schöne Junckfraw reynWann jch dir hilff gar baldeVon diser grossen notOder jch můß sicherlichenDarumb hie sterben todt.
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104 | Nun lon dir Gott SewfrideDu Ritter wolgethanIch fürcht aber du mögestDem Trachen nicht wider stanEs ist der grewlichst TeuffelDen jch han ye gesehenUnd wirst du jn ansichtigDie warheyt můst du jehen.
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105 | Do sprach der Held SewfrideEr mag so scheutzlich nicht seinIch hab nicht gern verlorenDie grossen arbeyt meynIch hab so seer gestrittenMit dem ungefügen manUnd wenn er wer der TeuffelSo wil jch jn bestan.
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106 | Nun lon dir Got SewfrideDu hast die groß arbeytDurch meynent willen erlidtenUnd durch mich angeleytUnd hilfft mir Got zů landeDas wisse one wonDes gib jch dir meyn treweKeyn andern für dich han.
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107 | Do trat fürbaß den steyneDer starck Ryß KuperanEr sprach / hie ist verporgenEin schwerdt vil wol gethanDamit ein Ritter edelDem Trachen siget anSunst ist keyn kling auff erdenDie den Trachen gwinnen kan.
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108 | Als er sagt von dem schwerdteDa was die warheyt anUnd als er sich nicht huteVor dem untrewen manDo schlůg der starcke RyseDem Ritter edel ein wundDas er kaum mit eym beyneAuff dem Trachensteyn stund.
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109 | Do begriffe er den RysenSich hůb ein ringen großDas der Trachensteyn erzittertDer Junckfraw schreck was großSie waynt und wand jr hendeDie zart Junckfraw reynSie sprach / ach Got von hymelStehe heut dem rechten bey.
Hie het der Ryß den Hürnen Seyfrid schier von dem stayn gestossen.
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110 | Und solt du umb meynent willenDeyn leyb verloren hanSo můß jch an meym hertzenJämerlichen kummer hanSo wil jch mich verfallenVon diser grossen notUber disen holen steyneDas jch gelige todt.
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111 | Darumb du held SewfrideBewar den deynen leybUnd denck an deyn arbeyteUnd an mich armes weybDo sprach der held SewfrideDu schöne magt vil herIch traw mich zů erwerenSorg nur fůr mich nicht mer.
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112 | Sie rungen mit eynanderDas sach das schöne weybDo můst der ungetreweVerlieren seynen leybSewfrid greyff jm in die wundenDem ungefügen manUnd zert jms von eynanderDa mocht er nymmer stan.
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113 | Der Ryß begundt sich neygenFür Sewfrid auff den planDu solt mich leben lassenDu tugenthaffter manDas bit jch dich vil sereDu Ritter unuerzagtIch bin drey mal trewloß wordenDas sey Got ymmer klagt.
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114 | Do sprach der held SewfrideDeyn red ist nun verlornIch hab mit augen gsehenDie maget hoch gepornEr nam jn bey dem armeWarff jn vom steyn hindanEr sprang zů hundert stückenDes lacht die Junckfraw schon.
Hie wirfft der Hürnen Seyfrid den Rysen vber den Trachenstain ab.
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115 | Do nun der Held SewfrideDen öbern steyn gewanDo gieng er gezogenlicheWol für die maget schonDu schöne uber alle weybeDu solt deyn waynen lonIch bin yetzund genesenDurch dich du maget fron.
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116 | Nun hilff jch dir vil baldeAuß diser grossen notOder jch můß sicherlichenFür dich hie ligen todtNun lon dir Got SewfrideEin Ritter unuerzagtIch fürcht do auff meyn treweUns nahet grosses layd.
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117 | Do sprach der Held SewfrideNahet uns dann groß arbeytDas ist mir ynnigklichenVon gantzem hertzen leydNun bin jch doch genesenBiß an den vierdten tagUngessen und untrunckenUnd keyner rhů nie pflag.
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118 | Darumb erschrack der kleyneEugel der Zwerg so gůtUnd auch die Junckfraw hereUmb Sewfrids ungemůtDer Zwerg sprach zů SewfrideBring euch die besten speißHer auff den holen steyneEuch Sewfrid hie zů preyß.
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119 | Ich gib euch essen und trinckenViertzehen tag genůgHer auß dem holen bergeEs da das essen trůgIm dienten da zů tischeVil manich Zwerg so gůtDarzů auch die JunckfraweHet Sewfrid wol in hůt.
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120 | Ee das sie angebissenDo hörten sie ein schalAls ob das hoch gebirgeDo alles fiel zů thalDarumb erschrack vil sereDas schöne magetleinSie sprach / vil lieber herreErst můß ewer ende seyn.
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121 | Und das auch alle welteStünde in unser handtSo wer wir zwey verlorenDas wiß küner weygandtDo sprach der held SewfrideWer wil uns nemen das lebenDas uns Got durch seyn güteAuff erden hat gegeben.
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122 | Sewfrid nam seyn hembd seydenUnd wischt jr ab den schweißDer Junckfraw minnigklichenDer was vor engsten heyßSewfrid sprach / solt nit trawrenDieweyl jch bey dir binDie Zwerg die hetten gdienetZů tisch / die fluhen hin.
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123 | Als die zwey hertzen liebeInn jrem gespreche warnDo kam bey dreyen meylenDer Trach daher gefarnDas sach man bey dem fewreDas von jm da thet ganWol dreyer reyß spieß langeVor her das fewre pran.
Hie sitzt Seyfrid vnd die Junckfraw auff dem Trachenstain vnd wöllen essen, so kumpt der Trach gefaren, vnd bringt sechtzig jung Trachen mit jm.
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124 | Das macht er was verflůchteIn ein Teuffelische artDarumb zů aller zeyteDer Teuffel bey jm warIn gestalt eyns fewrin TrachenDoch was es jm on peynSeyner seel vernunfft und synneDas můst alles willig seyn.
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125 | Do braucht er seyn vernunffteNach menschlicher naturEin tag und auch fünff jareBiß er zum menschen wurEyn schöner JüngelingeAls er ye was gesuchtDas kam jm von bůlschaffteEin weib jn da verflůcht.
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126 | So durch schön der JunckfrawenDer Trach menschlichen hetWenn die fünff jar hin kemenDas er sie nemen thetUnd sie also möcht habenWeyl er ein Trache werSo wurd sie jm zů theyleDas sunst gschech nymmer mer.
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127 | Und do jm nun SewfrideDie Junckfraw nemen woltDie er het lang gespeysetUnd sie zů Wurms het gholtDarumb was er so grymmigHyn an den steyn gefarnMit hitz wolt er verbrennenDie auff dem steyne warn.
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128 | Nun het die Junckfraw sorgeUnd Sewfrid rathe gabSie wölten sich verbergenDas er sie nicht hinabAm flug beyde thet stossenIn ein hölen die da wasUnter dem Trachen steyneIn berg gieng glaubet das.
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129 | Biß das der Trach gefristeUnd auch vor seyner hitzDo kam er her mit fewreNach Teuffelischer litzKam er an steyn gefarenDas sich der steyn erschüttDas seyd die welt was gestandenDer steyn so was zerrůt.
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130 | Nun het mit jm genummenSewfrid des Trachen schwerdtDas Kuperan jm weysetDo er jn zů mörden gertHoch auff dem Trachen steyneDo er sich bucken soltAm end des steyns zum schwerdteIn abher stossen wolt.
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131 | Nun sprang her auß der hölenSewfrid mit disem schwerdtMit grossen grymmen schlegenEr da des wurmes gertDer wurm mit seynen krappenSewfrid den schildt ab reyßDas jm vor grossen engstenAb ran das wasser heyß.
Hie ficht der Hürnen Seyfrid auff dem stayn mit dem Trachen.
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132 | Der steyn gewan ein hitzeOben aller wie ein glůtAls wie ein glüig eysenMan auß der Esse thůtMacht der wurm ungeheüreDie hitze also großUnd ymmer gen SewfrideDas hellisch fewre schoß.
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133 | Do hettens auff dem steyneUnd auff dem holen bergEin ungestümes wesenUnd das die wilden ZwergAll luffen hin gen waldeUnd nam jm yedes fürDer berg der müst einfallenDas es seyn leben verlür.
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134 | Nun waren Nyblings süneZwen in dem berg gewestDie waren Eugels brüderHetten gehütet vestIrs vatters Nyblings schatzeDo nun der berg thet wagenDa lieffen die zwen KüngeDen schatze außher tragen.
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135 | Und stiessen jn in ein hölenDa in ein steynen wandtUnter dem Trachen steyneDarnach jn Sewfrid fandAls jr hernach werdt hörenVon Eugel dem GezwergDas west nicht von der fluchteDas leer da was der berg.
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136 | Darinn auch von dem schatzeDen sie hetten verporgenEs het sich auch behaltenDes wurms halb mit sorgenSie hetten all sampt forchteEr würde Sewfrid nöttenSo würd der wurm die ZwergeDarnach all sampt ertödten.
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137 | So er das magtlich bildeDurch die Zwerge so verlürWann der Trach west den steygeUnd auch des steynes thürWenn er sich külen wolteSo lag er in dem gangWenn das die junckfraw schlieffeVon jr was er nicht lang.
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138 | Wann dann er speyß ye holteSo es was winters zeytSo saß sie under dem steyneWol fünfftzig klaffter weytSo lag er vor dem locheUnd hielt jr auff die keltNun müß wirs wider anfahenSo jrs auß hören wolt.
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139 | Do ward der steyn erleuchtetDo můst der Held SewfridFliehen die grossen hitzeDie er vom Trachen lidDie vor jm here tribenDie flammen blaw und rotDes můst sich Sewfrid verbergenDes zwang jn grosse not.
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140 | Die Junckfraw und SewfrideFlohen unden in den bergBiß sich der Trachen hitzeEin wenig doben verzertEr tratt beseytz hinumbeUnd kam uber den schatzEr meynt jn het der TracheGesamlet auff dem platz.
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141 | Der schatz was jm unmereDo sprach das magetleynVil edler heir SewfrideErst nahet uns groß peynEr ist mit sechtzig geflogenDie haben alle gifftSeynd sie noch auff dem steyneEwer krafft es ubertrifft.
Hie fleucht Seyfrid die grossen hitz des Trachen herab in ein hölen vnd kült sich vnd ruet vnd findt vngeferd ein schatz, der was gewest Nyblings des Künigs der Zwerg.
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142 | Nun hab jch ye gehöretSprach Sewfrid hochgepornWer sich an Got hie liesseDer ward doch nie verlornMüß wir denn beyde sterbenSo sey es Got geklagtDas jch mich deyn an nemeDu außerwelte magt.
Hie kumpt Seyfrid auff den Trachen stayn vnd ficht mit dem Trachen, so fliegen die andern Trachen all daruon.
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143 | Do ward der Held SewfrideSo grymmig und so feygSeyn schwerdt das gundt er fassenUnd zů dem steyne steygDo fielen ab die TrachenDie mit jm kamen gfarenUnd flugen wider jr strassenDa sie her kummen waren.
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144 | Der alt Trach bleyb alleyneUnd thet Sewfriden notIm gieng auß seynem halseDie flammen blaw und rotEr stieß gar offt und dickeSewfriden das er lagEr kam bey seyner zeyteNie in so grosse klag.
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145 | Der Trach so TeuffelischenMit seynem schwantze fachtDas er den Held SewfridenGar offte dareyn flachtUnd meynt jn ab zů werffenWol von dem steyn so hochSewfrid sprang auß der schlingenDas er jn nicht dreyn zoch.
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146 | Sewfrid der schlůg mit grymmenDen wurm wol auff das hornEr mocht nicht lenger bleybenUnd schlahen den wurm vornEr schlůg jn auff die seytenWol auff ein hürnen dachYedoch so můst er leydenVom wurme ungemach.
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147 | Er schlůg so weych das horenMit seynem schwerdt so gůtUnd auch die hitz vom TrachenAls wer gemacht ein glůtMit eynem fůder kolenDie alle wern ein brandtErst ward das horn weychenDas es ab von jm randt.
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148 | Er hieb jn von eynanderWol in der mit entzweyDas er fiel von dem steyneZů stücken mancherleyDo stieß er darnach baldeDas ander auch hin nachDo lieff die Junckfraw hereZů Sewfrid was jr gach.
Hie hat der Seyfrid den Trachen zerhawen, vnd wirfft die stück hinab.
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149 | Er fiel vor grosser hitzeUnd west nicht wo er wasDas er vor grosser onmachtUnd müde kaum genaßDas er nicht sach noch höretUnd niemand kennen kundtSeyn farb was jm entwichenKolschwartz was jm seyn mundt.
Hie ligt Seyfrid in eyner onmacht vor grosser hitz vnd müde.
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150 | Do er nun lang gelageUnd wider sterck geruchtDo gundt er wider sitzenSeyn hertzen lieb er suchtDo sach er sie dort ligenSo jämmerlich für todtSewfrid sprach Got von hymelO wee meyner grossen not.
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151 | Er legt sich an jr seytenUnd sprach / Got müß erbarmSol jch dich todt heym fürenEr legt sie an seyn armDo kam der Zwerge EugelUnd sprach da zů der stundtIch gib ein wurtz der magetDas sie bald werd gesundt.
Hie ligt Seyfrid vnd die Junckfraw, vnd sie ist von seynet wegen kranck worden vnd seer betrübt, in dem so kumpt der Zwerg Eugel vnd gibt jr ein wurtz in mund, so wirdt sie gesund.
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152 | Und do die Junckfraw reyneDie wurtz in mund genamDo ward sie bald auffsitzenUnd zů jr selber kamSie sprach / Sewfrid vil werdeThů mir deyner hilffe kundtSie halßt jn minnigklichenUnd küßt jn an sein mundt.
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153 | Do sprach zum Held SewfrideEugel das edel ZwergKuperan der falsch RyseBezwang den unsern bergDarinn wol tausent ZwergeMůsten jm seyn underthanUnd zinßten unser eygen landDem ungetrewen man.
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154 | Nun habt jr uns erlösetUnd hie gemachet freyDes wöll wir euch gern dienenAls vil als unser seyUnd wil euch heym beleytenEuch und die maget feynIch weyß euch weg und steygeBiß gen Wurms an den Reyn.
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155 | Der Zwerg fürts heym zů hauseIn den holen berg hineynEr gab jm willigklichenSeyn speyß und auch den weynDas best so mans mag habenOder erdencken wolAls das jr hertz begerteDes was der berge vol.
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156 | Sewfrid der nam urlaubeVon Eugel dem Künig herrUnd von seyn zweyen brüdernDie waren Künig als erDo sprachen die werden KünigSewfrid ein degen gemeytUnser vatter NyblingeIst gestorben vor leyd.
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157 | Het euch der Ryß KuperanBracht hie in todes notSo müsten alle ZwergeSeyn all im berge todtDrumb das wir euch den schlüsselBeym Kuperan handt zeygtDer zů dem steyn gehöretDarauff dann lag die meyd.
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158 | Nun hat das unter kummenEwer edle werde handtDes sol wir euch ymmer danckenEdler Künig hochgenantDes wöl wir euch beleytenEuch und die Junckfraw fronDas euch geschech keyn leydeUnser tausent mit euch gan.
Hie setzt Seyfrid die Junckfraw hinder jn, vnd will mit jr heym reyten, so wöllen jm die Zwerg das geleyt geben. Die schickt er wider heim vnd behelt nur das Zwerge Eugel bey jm, das weyset jm den weg.
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159 | Neyn sprach der Held SewfrideIr solt hie beleybenEr setzt die Junckfraw hinder sichUnd thet die Zwerg heym treybenDann alleyn Künig EugelDas Zwerg do mit jm reytDo sprach zů jm SewfrideNun sag mir held gemeyt.
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160 | Laß mich deyner kunst geniessenAstronomey genantDort auff dem Trachen steyneHeut frü du hast erkandtDie stern und jr anzeygenWie es mir sol erganMir und meym schönen weybeWie lang sol jch sie han.
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161 | Do sprach das Zwerge EugelDas wil jch dir veriehenDu hast sie nur acht JareDas hab jch wol gesehenSo wirdt dir dann deyn leybeSo mörderlich genummenSo gar on alle schuldeDa umb deyn leben kummen.
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162 | So wirt deyn todt dann rechenDeyn wunder schönes weybDarumb so wirdt verlierenManch held den seynen leybDas nyndert mer keyn heldeAuff erden lebendig bleybtWo lebt ye Held auff erdenDer also ist beweybt.
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163 | Sewfrid der sprach behendeWird jch in kürtz erschlagenUnd wird so wol gerochenSo wil jch nit fragenVon wem jch wird erschlagenDa sprach Eugel zů dratJa auch deyn schönes weybeLeyt auch des krieges todt.
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164 | Nun thů dich heyme kerenSprach Sewfrid zů dem ZwergSie schieden sich so harteSich keret zů dem bergEugel der Künig herreNun dacht Sewfrid daranWie er dort in dem steyneDen schatz het ligen lan.
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165 | Nun het er zwen gedanckenDen ein auff KuperanDen andern auff den wurmeWelcher den schatz het gelanEr meynt jn het gesamletDer wurm nach menschen witzWenn er würd zů eym menschenThet er den schatz besitz.
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166 | Er sprach / sol jch mit noteDen steyn gewunnen hanWas jch dann drinnen fundeDas erbt von recht mich anEr randt und holt den schatzeEr und seyn schönes weybEr lůd jn auff seyn RosseDas er vor jm her treyb.
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167 | Do er kam an den ReyneDo dacht er in seym můtLeb jch so kurtze zeyteWas sol mir dann das gůtUnd sollen alle ReckenUmb mich verloren seynWem soll dann dises gůteUnd schüt das in den Reyn.
Hie versenckt Seyfrid den schatz in den Reyn, den er gefunden het in dem Trachenstayn.
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168 | Er west nicht das die erbenWaren die Künig im bergDie da hetten verstossenNyblings schatz des alten ZwergEugel das Zwerg sein suneDer west nicht umb die dingEr meynt der schatz der legeIm berg noch gar gering.
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169 | Nun gewan man an Küng GybichDas werde Potten brodtWie das seyn schöne TochterHernach kem also dratUnd wie sie wer erlösetWol von dem wurm unreynGybich ließ bald auffbietenDem Adel und der gmeyn.
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170 | Sewfrid dem edlen degenYederman entgegen rittAls kein Keyser auff erdenDes gleych geehret nitDer Künig ließ außbietenIn alle Reych und landtKünig Fürsten und HerrenThet man die mär bekandt.
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171 | Das yederman da kemeGen Wurms an den ReynWol auff die werden hochzeytFünfftzehen Fürsten ritten einDie wurden wol empfangenAls man dann Fürsten solDa hůb sich an gar drateDas land was herren vol.
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172 | Nun weret die hochzeyteMer dann viertzehen tagDas man rendt und ThurnieretUnd Ritterspil da pflagMan het sechtzehen ThurniereDarnach reyt yeder dannMan schencket fůter und nagelBeyde Roß und dem mann. |