Paul Rebhun
um 1500 - 1546
Ein Hochzeit Spiel, auff dieHochzeit zu Cana Galileae gestellet,dem Gottgeordnetem Ehestandzu Ehren, vnd allen Gottfürchtigen
Vorrede
|
|
______________________________________________________________________________
|
|
Vorrede.
Wolweise Günstig lieben HerrnVnd all, die hie seind mit begernZu hörn, und auch zu schauen an,Was man wird für ein spiel ietzt han, | |
5 | Wolt ia nicht stehn in disem wohnDas darümb kumen die personZu halten nur ein FaßnachtspielWeichs in sich hab der possen viel,Der iederman wol lachen künn |
10 | Vnd sey sonst weiter nichts darinn,Besunder wolt zuvor anhörnWas wir mit suchen vnd begern,Es steht eim ieden Christen zuDas er seinn höchsten vleis darthu |
15 | Seins nechsten nutz, wamit er weisZu fördern, vnd auch Gottes preis,Weil denn solchs auch geschehen kan,Durch geistlich spiel beim gmeinen man,Bey einfeltigen, vnd der iugnt |
20 | Welch dann dadurch zu mancher tugntMit lust vnd lieb gereitzet wird,So habn wir das zu gmüt gefürt,Vnd vns der müe beschweret nichtDas spiel gelernt, vnd angericht, |
25 | Welchs wir eur lieb ietz bringen her,Vnd welchs geticht zu lob vnd ehrDem Gottseligen stand der ehe,Dem Teuffel auch zu trutz vnd wehDer sich dem ehstand widersetzt |
30 | Vnd ihn lest selten vnverletzt,Das aber ihr die sach verstehtWarauff dis spiel am meisten geht,So wisset, das hierein ist brachtWie Christus hat aus wasser gmacht |
35 | Zu ehrn dem ehstand guten WeinDa er ein hochzeit gast wolt sein,Nicht aber zwar so eigentlichWies dort mag habn zu tragen sich,Dann solches man nicht wissen kan |
40 | Die weils die schrifft nicht zeiget anVnd nur vermeld die wunderthatDie Christus da bewisen hat,Drümb was daneben wird verzeltIn disem spiel, als da es meldt, |
45 | Wie das Maria sey ein mum,Der Braut, vnd hab sie zogen frumb,Vnd so dergleichen anders mehrDas nur ist gsetzt zu guter lehr,Das laß man bleyben ein geticht |
50 | Vnd mach ihm niemand draus ein gschicht,Als were ergangen alls der mastWie es ist spielweis hie verfastDesgleichen solt ihr mercken auchDas man nach hochzeitlichem brauch |
55 | Nicht auff wird tragen viel gericht,Dann das zur sach vns dienet nicht,Vnd vns ist hie zu thun viel mehrVmb vnterricht vnd gute lehrFür iunge meid vnd iunge gseln |
60 | Die sich in ehstand geben wöllnWas ihn auff beidem theil gebürDas sie der Teuffel nicht verfür,Dazu wie auch die ehleut mügnIn ihrem Creutz ein trost erkriegn |
65 | Wenn sie der Teuffel irgnt anfichtDahin ist dises spiel gerichtDas es die tröst vnd iehne lehrZum guten reitz, das böse wehr,Vnd das es solchs bey euch müg thun |
70 | So schweiget still vnd höret nun,Mit vleis vnd auch gut willigklich,Was dises spiel begreifft in sich,Welchs itzt der Breutgahm an wird hebnDem ich nu weiter platz wil gebn. |