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Das Volksbuch von Dr. Faust
um 1580

 


 






 




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Von einem gemachten Kriegshöer
wider den Freyherren von Hardeckh erzeigt:

Doctor Faustus Rayset gen Eysleben / als Er am halben weg ward / Da sichet Er Siben pferdt Daher Reitten / vnnd den herren kennet Er / dann es ward der von Hardeckh Dem Er an dess Kaysers hof ein Hierschhorn auf die Stirn bezaubert hett wie Hieuornen gemelt / Der herr kennet den Doctor Faustum gar wol / Desgleichen auch der Faustus jn / der herr ließ aber seine knecht still halten / Das der Faustus bald merckht / Derhalben Er sich vff ein höche thett /

als solliches der Freyherr sahe / ließ Er auf jn Darrennen mit beuelch keckhlich aufeinander zu schiessen / Dann sie sahen schon das Faustus auf der hoche ward / derhalben Sie desto besser darauff Truckhten jne zu erraichen / Er ward aber bald auß jrem gesicht verlohren / Dann Er sich vnsichtbar macht / Der Freyherr ließ auf der Hoche still halten/ Ob Er jn wider jnn das gesicht bringen möchte / schnell hören sie vnden jm Wald ein gross pfeiffen mit Posaunen / Trommeten / Trumell / vnnd hoer bauckhen / Blasen vnnd Schlagen / sahen auch ettliche hundert pferdt Die auf den Freyherren straifften / aber da gab Er das Versen gelt /

Als Er nun neben dem berg haim wolt / Da stuend ein gross kriegsfolckh jm Harnisch so auf jn Dar wolt / Er wandt sich auf ein andern weg / Da sahe Er wider viel Raysiger pferdt / Derhalben Er sich abermahls auf ein andern weg begeben muest / Da Er gleicherweiß ein Schlacht Ordnung sahe / also geschache jm solchs ein mahl oder Funff / So offt Er sich auf ein anders Orth gewenndt /

Als Er nun merckht Das Er nirgendt hinauß könndt / vnnd doch sahe das man auf jn straiffet / Da Rennt Er jnn das hoer hinein was gefahr jm darob entstehn möcht / vnnd fraget was die vrsach sey / das man jn allenthalben vmbgeben hab / oder auff jn straiffe / aber da wolt niemandt mit jm reden biß endtlich Doctor Faustus zu jm Ritt (.Da der Freyherr bald gar vmbschlossen ward.) vnd jm furhielt Er solt sich gefanngen geben / Wo nicht / so werde man mit jm nach der scherpffe hanndlen /

Der Freyherr meint nicht anders Dann es were ein Mannschafft oder Naturlich Vorhaben einer Schlacht / so es doch Lautter zauberey Dess Doctor Faustj ward / Darauff fordert Faustus Die Buchssen vnnd schwerdt von jnen / Nam jnen die Geyl / fuert jnen andere Geyl mit buchssen so da verzaubert waren / vnnd schwerter dar / Vnnd sprach Doctor Faustus zu dem Freyherren der Den Doctor Faustum nicht mehr kandt / Mein herr Es hat mir der herr dises hoers beuolhen / Das jr diss mahls solt hinziehen mit diser Condition vnnd geding Das jr einem nachgerendt der bej vnnserm herren vmb hilff angesuecht hat /

Wie nun der Freyherr jnn Die Herberg kam / vnnd seine knecht die pferdt Zuer trennckh ritten / Da verschwunden Sie vnnd waren die guetten knecht schier ertruncken / muesten also zu Fueß reytten / Der Freyherr sahe die knecht besudelt vnnd nass daher ziehen / als Er die vrsach erfahren / beschloss Er alsbald das es Doctor Faustj Zauberey ward / wie Er jm auch zuuor thon / vnnd solches alles zu hon vnnd spott geschehen / Dieweil Er aber anglobt hett / wolt es auch nicht brechen. Doctor Faustus kuppelt die Geyl zusamen / verkauft Sie / vnnd kam dardurch widerumb zu gelt / Also hett Er den grollen seines feinds gerochen/
 
 
 
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