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Jm 1525 jor nach dem pfinxstag [Pfingsten] zwischen dem {pfm] mitwoch [7. 6. 1525] vnd pfintzdag [Donnerstag, 8. 6. 1525] jn der nacht jm schlaff hab jch dis gesicht gesehen, wӱ fill grosser wassern vom himell fillen, vnd das erst trapf das erthrich vngefer 4 meill fom mir mit einer solchen grausamkeitt mit einem vber grossem raüschn vnd zersprüzn vnd ertrenckett das gantz lant. In solchem erschrack jch so gar schwerlich, das jch doran erwachett, edan dy andern wasser filn, vnd dӱ wasser, dӱ do filn, dӱ warn fast [sehr] gros, vnd der fill ettliche weit, etliche neher, vnd sy kamen so hoch herab, das sӱ jm geduncken gleich langsam filn, aber do das erst wasser, das das ertrich traff, schir [schnell] herbeӱ kam, do fill es mit einer solchen geschwindikeit, wynt vnd braüsen, das jch also erschrack, do jch erwacht, das mir all mein leichnam [Leib] zitrett vnd lang nit recht zu mir selbs kam. Aber do jch am morgn auff stund, molet jch hy oben, wӱ jchs gesehen hett. Got wende alle ding zu besten.
Albrecht Dürer
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