Clara Hätzlerin
um 1430 - 1476/77
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Die Autorin
Clara Hätzlerin wird um 1430 als Tochter des Augsburger Notars Bartholomäus Hätzler geboren. Sie ist zwischen 1452 und 1476 in Augsburger Steuerbüchern bezeugt. In dieser Zeit kopierte sie in fremdem Auftrag Bücher, von denen sich sieben – von ihr signiert – erhalten haben. Vielleicht betrieb sie dazu in Augsburg eine Schreibwerkstatt, die sich auf das Kopieren und die Herstellung von Gebrauchsbüchern – dafür spricht die wenig aufwendige Ausstattung der Handschriften – spezialisiert hatte. 1471 schrieb sie das sogenannte «Liederbuch» für den Augsburger Bürger Jörg Roggenburg, über den nichts näheres bekannt ist. Vermutlich gehen die Texte des Liederbuchs auf eine Vorlage einer älteren Minnetextsammlung zurück, auf die sich auch zwei Handschriften des 16. Jahrhunderts mit ähnlichem Textbestand, die Bechsteinsche und Ebenreuttersche Handschrift, beziehen lassen. Die Hätzlerin starb wohl 1476 oder im folgenden Jahr in Augsburg.
Das Werk
Die bekrönung kaiser Fridrichs (um 1467) Beizbüchlein (1468) Liederbuch (1471) Heinrich Mynsinger, von den valcken, habichen, sperbern, pfäriden und hunden (1473) Schwabenspiegel; Landrecht und Zunftordnung der Stadt Augsburg (undatiert) Augsburger Stadtrecht von 1276 (undatiert) Doctor Johann Hartliebs buch aller verbotenen kunst, unglaubens und zauberei (undatiert)
Sekundäres
Clara Hätzlerin (Wikipedia) Liederbuch der Clara Hätzlerin (Ms. X A 12; Knihovna Národního muzea v Praze; Praha) Projekt «Editorische Erschließung der Bechsteinschen Handschrift» Inhalt der Bechsteinschen Handschrift (Leipzig, Universitätsbibliothek, Ms. 1709) Inhalt der Ebenreutterschen Handschrift (Berlin, Staatsbibliothek, mgf 488) Werkstatt des Diebold Lauber (als Beispiel einer Schreiberwerkstatt) |