B  I  B  L  I  O  T  H  E  C  A    A  U  G  U  S  T  A  N  A
           
  Sebastian Brant
1458 - 1521
     
   



D a s   n a r r e n   s c h y f f .

X I V .   v ō   v e r m e s s e n h e i t   g o t z

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Wer spricht das gott barmhertzig sy
Alleyn / vnd (nit) gerecht dar by
Der hat vernůnfft wie genß vnd sü



vō vermessenheit gotz

Der schmyert sich wol mit esels schmaltz
Vnd hat die büchsen an dem halß
Der sprechen gtar / das gott der herr
So bærmyg sy / vnd zürn nit ser
5
Ob man joch ettwann sund volbring /
Vnd wygt die sünden also gering
Das sünden ye sy gantz menschlich
Nůn hab doch gott das hymelrich
Den gensen ye gantz nit gemacht
10
So hab man allzyt sünd volbracht
Vnd vohe nit erst von nuwem an /
Die Bybel er erzelen kan
Vnd ander sunst hystorien vil /
Dar vß er doch nit mercken will
15
Das allenthalb die stroff darnach
Geschriben stat / mit plag vnd rach /
Vnd das gott nye die leng vertrűg
Das man jn an eyn backen schlűg /
Gott ist keyn bœhem / oder Datt
20
Ir sprochen er doch wol verstat /
Wie wol syn bærmung ist on moß /
On zal / gewiecht / vnnentlich groß /
So blibt doch syn gerechtikeyt
Vnd strofft die sünd jn erwikeyt
25
An allen den / die nit dűnt recht
Gar offt / biß jnn das nünd geschlecht
Barmhertzigkeyt die leng nit stat
Wenn gott gerechtikeyt verlat /
Wor ist / der hymel ghœrt nit zů
30
Den gensen / aber ouch keyn ků
Keyn narr / aff / esel / oder schwyn
Kumbt yemer ewiklich dar jn /
Vnd was ghœrt jn des tüffels zal
Das nymbt jm nyeman vberal /