Michael de Leone, eigentlich Michael Jude, wurde um 1300 in Würzburg geboren. Nachdem er dort später den «Hof zum großen Löwen» erworben hatte, nannte er sich «de Leone». Sein Vater, «licentiat der rechten, maister Conrad Jude von Maintz gehaissen, der warde doselbst ain advocat und procurator der gaistlichen gerichte», war von Mainz zugewandert. Nach der Schulzeit am Stift Neumünster in Würzburg studierte er von 1324 bis 1328 in Bologna Jura, gleichzeitig mit Petrarca, und kehrte als «in utroque iure iurista» in seine Heimatstadt zurück. Dort ist er als Advokat am Offizialat und als kaiserlicher Notar tätig. Seit 1336 ist er als Protonotar, als «oberster schriber» der bi­schöflichen Kanzlei unter den Bischöfen Otto von Wolfs­kehl und Albrecht von Hohenlohe bezeugt. Nach dem Ausscheiden aus der Kanzlei ist er ab 1350 Scholaster am Stift Neumünster. Er stirbt 1355 in Würzburg. Ab etwa 1345 entstehen seine beiden Sammlungen: das zwei­bändige Hausbuch, dessen erster Teil nur in Bruchstücken überliefert ist, und das Manuale. Sie zeugen von seinen weitgespannten literarischen und wissenschaftlichen Interessen und sind wichtige kulturelle Dokumente der damaligen Zeit.

Das Wappen der Leone