Konrad von Megenberg
1309 - 1374
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Buch der Natur
VII. VON DEM GESMEID.
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10.Von dem plei.
Plumbum haizt plei. daz ist ebenmæziger nâtûr sam daz zin und ist swær sam daz golt, alsô daz ez zwuo swæren hât: silbers und kupfers. daz plei læzt sich gar leiht handeln und ziehen und auch giezen. ez drükt und senftigt etleich smerzen ain weil. wenn man ez zeflzt, sô scheint ez ain weil, aber über ain klain stunt sô wirt ez dunkel von seiner aigenen unsauberkait. ez ist niht allain ain stumm an im selber, ez verstummet auch ander gesmeid, dar zuo man ez mischt. wenn man ez zerlæzt in ainem fewer, sô klainert ez sich mêr dann ander gesmeid. sein schaum behelt silber. ez hât auch die aigenchait under allem gesmeid, daz ez sich mêrt an dem weter und an dem luft mêr dann under der erden. ez wirt plaich, aber ez wirt niht rostich oder rotich sam ander gesmeid. ez nimt varb in sich und verleust die nümmer und ist ain ursprinch des silbers und tregt über ain mit silber, ân daz ez sich von im schaidet in der gluot, dâ man daz silber läutert. ez gesellet sich dem gold nümmer noch wirt mit gold gepezzert und sein smak oder sein dunst nidert daz golt. ez sprechent auch die maister, wie daz sei, daz daz plei waich sei und daz zin hert, doch wirt daz zin mêr hert, wenn man plei dâ zuo mischt. alsô wirt auch daz plei, wenn man zin dâ zuo mischt. wie daz sei, daz man plei mit plei niht verlten müg noch zin mit zin, doch verltt man zin mit plei und plei mit zin, sam daz puoch spricht ze latein. aber des waiz ich niht. |