Konrad von Megenberg
1309 - 1374
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Buch der Natur
VI. VON DEN EDELN STAINENUND DES ÊRSTEN IN AINER GEMAIN.
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50.Von dem magneten.
Magnes der stain ist eisenvar. der zeucht daz eisen an sich, wenn der adamas niht gegenwärtich ist. man spricht auch, daz der stain nütz sei in der zaubrær kunst. er hât ain wunderleich kraft, sam man spricht: welher man well wizzen, ob sein fraw ain êprechærinn sei oder niht, der leg ir den stain under daz haupt, wenn si slâf. ist si dann stæt und frum, sô umbvæht si iren êman mit den armen in dem slâf; ist aber si unstæt und valsch, sô vellt si von dem pett in dem slâf, sam ob si dâ von gestôzen sei. der stain versüent auch krieg und zorn zwischen den êläuten. er ist auch den dieben guot. wan sô die dieb in ain haus koment, sô legent si lebentig koln an die vier end des hauses und sprengent des magneten stückel dar auf, sô werdent der läut sinn und augen in dem haus sô gar verkêrt, daz si wænent, daz haus well vallen, und vliehent dar auz; sô nement dann die dieb waz si wellent. alsô sprechent die stainlær. wer den stain zerreibt und mischt in mit milich, sô hilft er den wazzersühtigen, und wenn er gepulvert ist, sô hilft er den gepranten wunden. den stain vint man datz den Dragoditen und datz den Inden. Isidorus spricht, daz der stain ie pezzer sei, sô er ie gelber sei. er zeucht daz glas auch an sich sam daz eisen. ez spricht sant Augustîn, daz ain eisnein pild in dem luft hang neur von des staines kreften. |