Konrad von Megenberg
1309 - 1374
|
Buch der Natur
VI. VON DEN EDELN STAINENUND DES ÊRSTEN IN AINER GEMAIN.
|
_____________________________________________________________________
| |
17.Von dem swalbenstain.
Celidonius haizet swalbenstain. der ist ungestalt und klain und vindet man in in der swalben leib. der stain ist zwaierlai. der ain ist rôt, der ander swarz. man erkent die jungen swalben, die den stain habent in irr lebern, alsô, wan die selben kêrent ir snäbel zesamen, sam si vrid bedäuten mit ainander, aber die andern kêrent ir snäbel von ainander. der rôt swalbenstain senftigt die mônwendigen läut und die unsinnigen und die tägleichen siehtüem und macht die menschen. wolgespræch und genæm oder minnezæm. man schol den stain in ain leinein tuoch verwinteln und an der lenken seiten tragen. den swarzen swalbenstain schol man auch in ainem leineinn tuoch tragen, der ist den läuten guot, die geschäfts pflegent, sam kaufläut und sämleich menschen. er senftigt zorn, und sô man in in wazzer wescht, sô klært er diu augen und scherpft daz gesiht. wenn man in in ainem gelben tuoch tregt, sô senftigt er diu fiber und die schädleichen siehtüem. ist aber, daz man in in schelkrautes pleter wintelt, sô macht er daz gesiht tunkel. |