Konrad von Megenberg
1309 - 1374
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Buch der Natur
III. HIR HEBT AN DAZ DRITTSTÜCK DES PUOCHSVON DEN TIERNIN AINER GEMAIN
D. VON DEN VISCHEN.
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25.Von dem hamfrezzen.
Scolopendra mag ain hamfrez haizen, dar umb, wan als Plinius spricht, die visch sint den lanttiern geleich, diu ze latein centipedes haizent und haizent ze däutsch hundertfüezel, und habent die art, daz si den hamen frezzent, dâ mit man si væht, und wenn si in gezzen habent, sô undäwent si auz dem hals allez ir ezzen, unz si den hamen auz gewerfent, und sô verslindent si denn daz ungedäut ezzen anderstund. Pei dem visch verstê wir die läut, die an in selber verstênt, daz in die werltleichen reichtüem schedleich sint an leib und an sêl, und dar umb gebent si die werlt auf und varnt in ainen orden, und sô si etswie lang in dem orden gestênt und in daz gemain leben in dem orden niht genüegt, sô samnent si aber aigen guot in dem orden und werdent pser in dem orden wan si in der werlt wâren, und tuont als die hund, die ain ezzen undäwent und slindent ez wider. Der hamfrez hât die art, daz er sich in daz tief wazzer senket und fleucht der sunnen glast und ir hitz und fleucht auch den hagel, wan diu zwai schendent des visches varb. wenn man die visch in ezzich legt, sô entsliezent si sich schier, alsô daz si mar werdent. die visch haizent auch ainer, wan man vint niht zwên in ainer schaln noch mêr denn neur ainen. in des visches schaln vindet man ainen stain, wer den zereibet und in aigencleichen beraitt, sô ist er guot wider des magen kranchait. der stain hât die kraft, daz er frid und ainung machet zwischen den läuten und machet den menschen käusch der in tregt. |