Konrad von Megenberg
1309 - 1374
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Buch der Natur
III. HIR HEBT AN DAZ DRITTSTÜCK DES PUOCHSVON DEN TIERNIN AINER GEMAIN
B. VON DEM GEFÜGELIN AINER GEMAIN
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54.Von dem ankrätel.
Onocratulus mag ze däutsch ain ankrätel gehaizen. daz ist ain vogel mit ainem langen snabel und wont in den landen gegen der sunnen aufganch. wenne der vogel sein stimm üeben wil, sô senkt er sein haupt in daz wazzer und rüehelt mit der stimm auz dem wazzer. die vogel sint zwairlai, und ainrlai wont pei dem wazzer und die andern wonent gern in der wüesten. Aristotiles spricht, daz under allen vogeln allain dér vogel ân milzen sei. Isidorus spricht, daz der vogel gar vil ezzens in seinen leib vazze, und dar an prüeft man sein geitichait und geleicht in den geitigen menschen. von den spricht Job: die reichtüem, die si verslunden habent, die habent si auz gedäut. wenn den vogel hungert, sô zeuht er daz ezzen wider auz dem sack und izt ez anderwaid, und dar umb muoz er haben etleicheu pälgelein pei dem snabel, dâ er daz ezzen des êrsten ein schieb und ez dâ nâch in den rehten leib schieb. wan er hât zwên säck: den ainen an dem drüzzel, und den andern in dem leib, dâ er daz ezzen inn kocht und däut. alsô habent ander vogel niht. |