Konrad von Megenberg
1309 - 1374
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Buch der Natur
III. HIR HEBT AN DAZ DRITTSTÜCK DES PUOCHSVON DEN TIERNIN AINER GEMAIN
B. VON DEM GEFÜGELIN AINER GEMAIN
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52.Von dem sparwær.
Nisus haizt ain sparwær. daz ist ain edel vogel und ist klainr an der grz und an der sterch denne der greiffalk, der herodius haizt, und habent doch paid ainrlai varb, sam etleich sprechent. aber die alsô sprechent die wænent, daz herodius ain gemainer valk haiz, und daz ist niht wâr, als wir hie vor gesagt haben von dem greiffalken. der sparwer fleuget mit dem falken, wie daz sei daz si paid nâhent ain varb haben, wan er ist ain häzziger hôchvertiger vogel, und dar umb versmæht er seineu geleichen und sein aigen gesläht durchæhtt er reht sam ainen fremden vogel, und daz ist wider aller anderr vogel siten, wan, sam Aristotiles spricht, ain iegleich raubent vogel vertregt seinem gesläht, sam ain habich aim andern habich und ain falk aime andern falken, aber des adels hât der spärwær niht. alsô tuot der ps mensch, der seinen næhsten durchæhtt und ttt. iedoch hât der spärwær ain tugent an im, daz er winterzeiten ainen lebentigen vogel, den er gevangen hât, die ganzen naht helt under seinen klâen, daz im dester wermer sei, und læzt in des morgens fliegen. alsô gedenkt er der guottæt, die er enpfangen hât von dem gevangen vogel, sam Fulgentius spricht. ach wie ain schn ebenpild daz ist den sänften pärmigen herzen! aber wê den, die allain enpfangner guottæt niht gedenkent, sunder si gebent übel umb guot. der ist laider vil auf erden. |