Konrad von Megenberg
1309 - 1374
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Buch der Natur
III. HIR HEBT AN DAZ DRITTSTÜCK DES PUOCHSVON DEN TIERNIN AINER GEMAIN
B. VON DEM GEFÜGELIN AINER GEMAIN
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4.Von der gans.
Anser oder auca haizt ain gans. der vogel bezaichent die zeit der naht mit seinem quiteln reht sam der han mit seinem kræen. die gens meldent auch die dieb mit irm quiteln, wan, sam Isidorus spricht, kain tier smeckt den menschen als schier als diu gans. die gens airnt oft ân den ganzen, aber diu air mügent niht zuo vogeln werden, sam Aristotiles spricht und ander maister. wenne ireu gensel noch krank sint, sô hüet ain gans allzeit und rekt den hals auf, daz der rauber, der ar, iht köm. diu gans erkent wol den arn vor dem geirn, daz ainem menschen gar swær wær. die wilden gens rihtent ir flüg nâch den winden, sam der sudenwint ist, der ze latein auster haizt, und der nordenwint, der aquilo haizt, wan wenne der nordenwint wæt, sô vliegent si gegen suden, daz ist gegen mittem tag, wenne aber der sudenwint wæt, sô vliegent si gegen norden. den gensen ist vliegen alsô lustig, daz si selten nümmer ruoent, si ezzen danne. si slâfent auch selten. aber den haimischen ist der flug gar swær, und emzicleichen ezzen ist in lustig und ruoen und slâfen ist in girich. |