BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Konrad von Megenberg

1309 - 1374

 

 

Buch der Natur

 

III. HIR HEBT AN DAZ DRITT

STÜCK DES PUOCHS

VON DEN TIERN

IN AINER GEMAIN

 

A. UND DES ÊRSTEN VON DEN DIU

DA GÊNT AUF ERDEN.

 

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58.

Von dem pantier.

 

Panthera ist ain tier mangerlai varb an dem leib, sam Solînus spricht, und ist gar schœn, reht sam ez gemâlt sei mit klainen kraizlein. der sint etsleich gel oder goltvar, die anderen weiz oder anderr varb. daz tier ist gar sänftig und hât neur ainen veint, den tracken. wenn ez gizt und sat wirt von mangerlai ezzen, sô verpirgt ez sich in sein hol, sam Aristotiles spricht, und slæft drei tag. dar nâch stêt ez auf von dem slâf und schreit gar sêr. daz hœrent andreu tier und samnent sich zuo im durch des süezen smackes willen, der auz im gêt. aber si erschreckent von seinem anplick, sô verpirgt er sich, sô volgent si aber seiner süezen, alsô lätt er si und strâft sein gest, wan er frizt etsleichen. Isidorus spricht, daz daz tier neur ains mâls geper, dar umb, daz seineu kintel in der muoter leib der rehten zeit niht erpeitent und zerrent die muoter inwendig mit iren scharpfen klâen und lâzent die muoter halbtôt. dar umb wirt si unperhaft, wan als Plinius spricht, welhiu tier scharpf klâen habent, diu mügent niht oft gepern, dar umb, daz diu kindel in der muoter sich wegent und verderbent si. etsleich sprechent von dem pantier, daz ez auf der schultern ain fleckel hab geleich des mônn gestalt und daz ez wachs etswenne, unz ez sinbel werd und sich wandel nâch des mônen ändrung. der track fürhtet sein stimm und kain tier mêr.